Gesamtansicht auf Porzellankörbchen, ca. 1900-1910

Sammlung Familie Waßmer

Historische Ansichten des Städtchens liegen nicht nur als Fotografien, Lithografien, als Gemälde oder Kupferstiche vor, sondern auch in Gestalt dieses kleinen Porzellankörbchens. Es handelt sich dabei um Nippes, also um Kunsthandwerk minderer Qualität, das als Andenken diente. »Gruss aus Löffingen«, steht darauf geschrieben. Zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens, die um die Jahrhundertwende entstanden sein dürfte.

Blick vom Kirchturm auf die Seppenhofer Straße und den Pfarrweg, ca. 1936-1940

Verlag A. Rebholz

Der Blick vom Kirchturm fällt auf die Häuser im Bereich »Härte«, in der Seppenhofer Straße. Vorne ist die Abzweigung zum Pfarrweg zu sehen. Neu gebaut ist das 1927 errichtete Haus von Blechnermeister Robert Geisinger (Seppenhofer Str. 4), das als einziges Haus über Staffelgiebel verfügt. Entlang des Straßenzugs ist das 1921 vergrößerte Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) zu sehen und am Ende der Straße das kleine Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Die Seppenhofer Straße führt über die Eisenbahnschienen hinweg weiter nach Seppenhofen. Jenseits der Bahnlinie sind die beiden Villen des Sägewerk Benz (Bonndorfer Str. 7-8) zu erkennen.

Weitere Häuser stehen noch nicht jenseits der Bahnlinie. Weder die Bonndorfer Straße noch die Gartenstraße existieren bereits. Und auch der Reichberg ist noch komplett unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.882634, 8.344115

Blick vom Kirchturm in Richtung Seppenhofer Straße, ca. 1929

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ende der 1920er Jahre wird dieses Foto vom Kirchturm herunter aufgenommen. Der Blick fällt auf die Häuser in der Seppenhofer Straße mit dem Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) in der Mitte. Im Hintergrund sind die beiden bereits gebauten Villen in der Bonndorfer Straße zu sehen, die der Familie des Sägewerkbesitzers Josef Benz gehören. Und am Horizont grüßen die ersten Häuser von Seppenhofen.

Bei der Datierung der Aufnahme hilft insbesondere das Haus Geisinger (Seppenhofer Str. 4) auf der rechten Straßenseite: Das zweistöckige Wohn- und Geschäftshaus von Blechnermeister Robert Geisinger (1882-1952) wurde 1929 neu gebaut. Die Fassade ist auf diesem Foto noch nicht verputzt. 

Standort des Fotografen: 47.882634, 8.344115

Luftbild vom Krankenhaus in der Seppenhofer Straße, ca. 1960

Deutsche Luftbild K.G., Hamburg-München
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das Krankenhaus in der Seppenhofer Straße wird mehrfach umgebaut und vergrößert. In den 1950er Jahren reißt man das rechts angrenzende landwirtschaftliche Gebäude ab, das dem Krankenhausfonds gehört. An seiner Stelle errichtet man 1957 einen modernen Anbau mit einer Kapazität von zusätzlich 55 Betten.

Die Kosten belaufen sich auf rund 500. 000 DM. Die Nachbargemeinden Bachheim, Dittishausen, Göschweiler, Reiselfingen, Rötenbach, Seppenhofen, Unadingen und Unterbränd tragen einen Teil davon. Löffingen hat damit ein modernes Krankenhaus, das in der gesamten Region anerkannt ist.

Das Luftbild entsteht kurz nach Abschluss des Umbaus. Hinter dem Krankenhaus sind der Farrenstall und der Bauhof in der Bittengasse zu sehen. Daran schließen sich die »Bittenwiesen« an. Der Kindergarten ist noch nicht zu sehen, er wird erst ein paar Jahre später, 1964 gebaut.

Blick auf das Städtchen, Luftbild, ca. 1953

Stadtarchiv

In den Nachkriegsjahren wurde dieses Luftbild aus einem Flieger über der Haslach aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist, dass sich die 1953 geweihte Evangelische Kirche noch im Bau befindet. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Bahnhofsgebäude ist noch nicht wieder aufgebaut, aber der Farrenstall in der Bittengasse steht bereits wieder.

Haus Nägele in der Oberen Hauptstraße, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Käthe Kaufmann zur Verfügung.

»Bei des Mahlers Kreuz« an der Landstraße nach Unadingen entsteht diese Aufnahme. Sie zeigt das Haus des Landwirts und Steinbruchbesitzers Konrad Nägele (1885-1960) und dessen Ehefrau Sofie geb. Eckert (1886-1973), die in der Haustür steht. Die Nägeles hatten insgesamt elf Kinder, vier davon sind auf dem Foto zu sehen.

Das Wohnhaus ist zweistöckig, daran angebaut sind rückseitig ein Holzschopf und ein Heuschopf. Ein Spalierbaum wächst an der Fassade. Auf dem Hof liegt Langholz herum, ein hölzerner Karren steht an seinem Platz und verschiedene landwirtschaftliche Geräte liegen herum.

Das rechts angrenzende Haus Rosenstiel brennt 1930 ab, also muss diese Fotografie vorher entstanden sein.

Standort des Fotografen: 47.885225, 8.351992

Familie Nägele hinter ihrem Haus in der Oberen Hauptstraße, ca. 1935-1938

Sammlung Familie Waßmer

Elf Kinder hatten der Landwirt und Steinbruchbesitzer Konrad Nägele (1885-1960) und seine Ehefrau Sofie (geb. Eckert, 1886-1975). Für dieses Gruppenfoto hat sich die gesamte Familie im Garten hinter ihrem Haus in der Oberen Hauptstraße versammelt. Vater und Mutter sitzen in der Bildmitte, eingerahmt von ihren Kindern. Der älteste Sohn steht mittig, vor dem Obstbaum, er soll später das Anwesen übernehmen.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Maria Nägele, 3 Sofie Nägele (geb. Eckert), 4 Konrad Nägele, 5 Käthe Nägele (verh. Kaufmann, 1922-2013), 6 Anna Nägele (verh. Vierlinger, 1912-2004)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Hilde Nägele (verh. Fehrenbach, *1930), 2 Friedrich (Fritz) Nägele (1918-1946)

Der Sohn Friedrich (Fritz) Nägele (1918-1946) ist im Zweiten Weltkrieg Soldat. Er gilt lange Zeit als vermisst. Nach Auskunft der Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes von 1961 ist er am 27. März 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gestorben.

Ebenfalls auf diesem Foto ist die Tochter Maria Nägele (1919-1938), die 1938 im Alter von nur 18 Jahren stirbt. Das Familienfoto wird Mitte der 1930er Jahre aufgenommen.

Standort des Fotografen: 47.885591, 8.352209

Familie Nägele hinter ihrem Haus in der Oberen Hauptstraße, ca. 1914

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Käthe Kaufmann zur Verfügung.

Stolz präsentiert Ludowika Nägele geb. Winter (1853-1932) ihre fünf Enkelkinder. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits Witwe. Wenige Jahre zuvor war ihr Ehemann Peter Nägele (1850-1910), der als Köhler gearbeitet hatte, verstorben.

Hinter ihr stehen ihr Sohn Konrad Nägele (1885-1960) und seine Ehefrau Sofie geb. Eckert (1886-?), die insgesamt elf Kinder miteinander bekommen sollten. Konrad Nägele war Soldat im Ersten Weltkrieg und ist gerade auf Heimaturlaub. Hinten rechts steht die Tochter Mathilde Nägele (?-?). 

Standort des Fotografen: 47.885591, 8.352209

Familie Hepting in der Dittishauser Straße, ca. 1914/15

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.

Ein Familienfoto aus Kriegszeiten. Zwei Söhne der Heptings sind Soldat im Ersten Weltkrieg. Beide sind auf diesem Foto in Uniform zu sehen. Sie sind auf Heimaturlaub. Es ist das letzte Mal, dass die Familie zusammen kommt, denn einer der beiden Söhne fällt am 1. Juni 1915.

V.l.n.r. Anna Hepting (verh. Ganter), Agathe Hepting geb. Bader, Karl Hepting, Rupert Hepting jr. (1905-1990), Eugen Hepting, Rupert Hepting sen., Mathilde Hepting (verh. Bacher)

Auf dem Familienfoto sitzen die Eltern Rupert Hepting (1866-1932) und Agathe geb. Bader (1865-1939). Sie trägt Tracht. Rupert Hepting ist Landwirt und Dreher. Die beiden hatten 1891 geheiratet.

Eugen Hepting (1891-1915), der älteste Sohn, wurde 1891 geboren. Er hatte von seinem Vater das Dreherhandwerk erlernt. Als der Erste Weltkrieg begann, war er 22 Jahre alt. Zwei Jahre später ist er tot. Er fällt an der Ostfront bei Stryi in der heutigen Ukraine. Sein Leben findet ein gewaltsames Ende, während seine Geschwister eine Zukunft vor sich haben.

Sein Bruder Karl Hepting (1893-?) kehrt aus dem Krieg in die Heimat zurück. Er wird Malermeister und verheiratet sich 1921 mit Elisabeth Münzer (1897-?). Gemeinsam wohnen sie in der angrenzenden Alemannenstraße. Links steht die Tochter Anna Ganter (1900-?), die später den Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957) heiratet und im Maienland wohnt. Zwischen den Eltern steht Rupert Hepting (1905-1990), der später zusammen mit seiner Frau Sofie geb. Jonner (1909-1995) das elternliche Anwesen übernimmt. Rechts steht die Tochter Mathilde Hepting (verh. Bacher).

Standort des Fotografen: 47.885399, 8.348650

Luftaufnahme der Häuser Wölfle und Kaltenbrunner in der Oberen Hauptstraße, ca. 1988

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Josef Wölfle zur Verfügung.

Diese Luftaufnahme eines unbekannten Luftbild-Verlags zeigt die Häuser Wölfle und Kaltenbrunner in der Oberen Hauptstraße.

Gut zu erkennen ist der Anbau am Haus Wölfle von 1964, als der Ökonomiebereich erweitert wurde. Wenige Jahre nach dem Entstehen dieser Aufnahme, wurde die linke Gebäudehälfte dann abgerissen und an ihrer Stelle Wohnungen errichtet. Hinter dem Haus sind zwei Holzschopfs zu sehen, die die Hausnummern 258 und 259 tragen.

Am oberen Bildrand sind die Häuser in der Dittishauser Straße zu erkennen, darunter das Mehrfamilienhaus (Dittishauser Str. 10), das die Baugenossenschaft 1953 errichtete. Der 2005 angefügte Anbau an der Südseite fehlt noch auf dem Foto.

Haus Wölfle in der Oberen Hauptstraße vor dem Umbau, 1992

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Josef Wölfle zur Verfügung.

Wie viele Landwirte gaben die Wölfles auch ihre Landwirtschaft auf. Dieses Foto entstand kurz vor dem Abbruch der linken Gebäudehälfte. Der Ökonomiebereich hatte seine Funktion verloren. Er wurde abgerissen und an seiner Stelle Wohnungen errichtet.

Standort des Fotografen: 47.885231, 8.350538

Haus Wölfle in der Oberen Hauptstraße, ca. 1922-1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Josef Wölfle zur Verfügung.

Beim Großbrand 1921 hatte Familie Wölfle ihr Haus mit allem Hab und Gut verloren. In der Hintergasse (der heutigen Demetriusstraße) zwischen den Häusern von Bäckermeister Ernst Ritter und Schmiedemeister Viktor Fürst hatten die Wölfles gewohnt.

Der Landwirt Karl Wölfle (1876-1953), seit 1920 verwitwet, hatte wenige Tage vor dem Großbrand seine zweite Ehefrau Rosalia geb. Weber (1880-1935) geheiratet. Sie entschieden nach dem Brand, das neue Haus nicht innerhalb des Altstadtrings zu bauen, sondern außerhalb. Im »Schlempental« in der Oberen Hauptstraße errichteten sie 1922 das neue, zweistöckige Haus. Anders als in der beengten Hintergasse war hier deutlich mehr Platz für die Landwirtschaft. Das neue Anwesen bestand aus einem Wohnbereich (rechts) und der Ökonomie (links). 

 Standort des Fotografen: 47.885205, 8.350598