Aufräumarbeiten am Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die Aufräumarbeiten nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 dauern nur bis Mitte September 1921. Die Gruppenpolizei V aus Müllheim leistet große Arbeit: Sie richtet das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her.

Das Foto entsteht auf dem Alenberg. Durch Funkenflug verursacht brannten dort die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, Schreinermeister August Limb, Schreinermeister Leo Münzer, Witwe Morath und Landwirt Albert Jonner ab.

Standort des Fotografen: 47.886650, 8.343239

Taufgesellschaft nach einer Doppeltaufe vor der Pfarrkirche, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Auf den Treppenstufen vor der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat sich eine Taufgesellschaft zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt. Zwei Neugeborene sind soeben getauft worden, ob es sich um Zwillinge handelt oder um Täuflinge aus zwei unterschiedlichen Familien ist unbekannt. Die Frau, die das Baby rechts trägt, ist die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958).

Wer weiß, wer die Männer (Väter? Taufpaten?) sind? Wer sind die beiden Frauen? Der linke Mann sieht aus wie der seit 1943 vermisste Josef Kienzler.

Standort des Fotografen: 47.882845, 8.344318

Haus Jordan mit Café in der Alenbergstraße, ca. 1970-1980

Schwarzwald-Verlag GmbH, Offenburg / Sammlung Familie Waßmer

»Cafe« steht in großen Buchstaben am Haus Alenbergstr. 28. Darin betreiben Hans Jordan und Agathe Jordan geb. Köpfler das Café »Alenberg«, zu dem auch eine Pension gehört. Vier Autos parken vor dem Haus, um zu signalisieren, dass es ein beliebtes Lokal zur Einkehr ist. Auf der Terrasse hinterm Haus stehen blaue Sonnenschirme.

Standort des Fotografen: 47.887681, 8.341884

Aufräumarbeiten in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz

Zwei Kinder gesellen sich zu den Angehörigen der Gruppenpolizei V aus Müllheim, die nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 mit den Aufräumungsarbeiten betraut sind und sich zu einem Gruppenfoto aufstellen. Die Polizisten leisten große Arbeit: Sie richten das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her. Dabei sortieren sie auch Rohstoffe wie verkohlte Holzbalken und Eisen. Das Material und die Trümmerteile werden über Förderbahngleise abtransportiert. Der Bauschutt wird unterhalb des Bahnhofs hingekippt.

Im Hintergrund ist das ausgebrannte Anwesen von Familie Mayer (Ringstr. 3) zu sehen. In der Alenbergstraße ist das Haus von Landwirt Konstantin Ganter (Alenbergstr. 2) zu erkennen, das unbeschädigt blieb.

Standort des Fotografen: 47.884392, 8.344238

Brennende Häuser am Alenberg beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Am 28. Juli 1921 weht ein verhängnisvoller Südwestwind, der das Mitten im Städtchen ausgebrochene Feuer anfacht. Durch Funkenflug breitet sich das Feuer rasend schnell bis hinauf zum Alenberg aus. Die Häuser von Otto Ganter, Hermann Fehrenbach und Antonie Münzer überspringt es. Sie bleiben verschont. Aber die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, von Schreinermeister August Limb, von Schreinermeister Leo Münzer sowie die beiden Häuser der Witwe Morath und von Landwirt Albert Jonner werden ein Raub der Flammen. 

Karl Bader, der Sohn des Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 1962: »Das Wäldchen auf der Kuppe des Alenberges war damit auch in Gefahr gekommen, und hatte auch schon zu brennen begonnen, doch die Wehr von Bräunlingen bannte diese Gefahr des Verderbens.«

Das Foto entsteht in der Alenbergstraße, während das Feuer wütet. Feuerwehrmänner und Helfer sind zu erkennen. Insbesondere auf dem Alenberg ist die Wasserversorgung so schlecht, dass sie dem Feuer weitgehend hilflos gegenüber stehen. Zwei Männer haben ein Möbelstück vor den Flammen gerettet und tragen es über die Straße, um es in Sicherheit zu bringen.

Standort des Fotografen: 47.886157, 8.343366

Unterer Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Beim Großbrand am 28. Juli 1921 wurden 36 Gebäude zerstört. Das Feuer war zwei Häuser neben dem Mailänder Tor in der damaligen Hintergasse (heute Demetriusstraße) ausgebrochen und hatte sich in Windeseile ausgebreitet. Es fraß sich den gesamten Straßenzug entlang und legte alle Häuser bis hinauf zum Alenberg in Schutt und Asche.

Nach der Brandkatastrophe beginnen die Aufräumarbeiten. Einsturzgefährdete Mauern müssen entweder abgestützt oder eingerissen werden. Trümmer müssen beseitigt werden. Auf dem unteren Rathausplatz zeugen diverse Feuerwehrschläuche vom Großeinsatz der Löffinger Feuerwehr und der benachbarten Wehren in den vergangenen Tagen. Auf dem Brunnenrand sitzt eine Gruppe uniformierter Polizisten oder Soldaten. Sie kamen noch am Abend des Brandtages nach Löffingen, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, Plünderer zu stoppen, erste Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen.

Standort des Fotografen: 47.883699, 8.343523

Blick auf das Städtchen beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz, Eugen und Melitta Fehrenbach sowie Franz Scholz zur Verfügung.

Am 28. Juli 1921 bricht um die Mittagszeit mitten im Städtchen ein Feuer aus. Karl Bader, der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 40 Jahre später an den Ausbruch des Feuers und die Brandkatastrophe: 

»So wies die Uhr die Mittagszeit. Die Straßen waren fast menschenleer, soweit die Arbeit es erlaubte, suchten die Menschen in den Häusern bei meist geschlossenen Fensterläden Schutz vor der Hitze. Kurz vor 2 Uhr ging das schreiende Rufen durch die Straßen: Es brennt. Und schon war auch die Sirene der Holzindustriewerke J. Benz zu hören, welche Großalarm gab. Die Alarmhörner und Kirchenglocken mischten sich in das Geheul der Sirene und ließen keinen Zweifel mehr aufkommen über die Gefährlichkeit der entstandenen Situation. Im Hause des Julius Heer, mitten im Städtchen, war ein Brand ausgebrochen.«

Als dieses Foto am Nachmittag von der »Breiten« aus aufgenommen wird, liegt bereits das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Eine riesige Rauchwolke hängt über der Altstadt. Die Zerstörung reicht bis hinauf auf den hinteren Alenberg, wo u.a. das Haus von Bürgermeister Adolf Kuster in Trümmern liegt.

Standort des Fotografen: 47.881288, 8.341317

Molkerei und Haus Honold nach dem Großbrand, 1921

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Engelbert Straetker zur Verfügung.

In der Maienlandstraße liegen die Molkerei und das Anwesen von Landwirt Karl Honold (Maienlandstr. 2) in Trümmern. Die Häuser der Ringstraße und der Demetriusstraße existieren nicht mehr, sodass der Blick bis zum Rathaus und zum Postamt am Rathausplatz geht.

Karl Bader, der Sohn des Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 1963: »Für die Erhaltung des Rathauses und des Postgebäudes wurden alle verfügbaren Kräfte eingesetzt, denn für den Kommandanten und seinen Mitarbeiterstab bestand die Gewißheit, dass ein brennendes Rathaus und Postgebäude gleichbedeutend ist mit dem Niedergang vom Haus Nägele, den Häusern, welche nach dem Brand vom März 1907 wieder aufgebaut wurden, und einem großen Teil der Anwesen in der Vorstadt.«

Ein Teil der bedrohten Häuser, die Bader erwähnt, sind am linken Bildrand zu sehen. Sie wurden nach dem Großbrand 1907 in der Demetriusstraße errichtet.

Standort des Fotografen: 47°53’04.6″N 8°20’35.4″E

Familie Heizmann mit Täufling und Hebamme in der Festhallenstraße, ca. 1939

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Nach der Taufe in der katholischen Pfarrkirche St. Michael wird das frisch getaufte Kind durch das Städtchen nach Hause getragen. Die Taufpatin wird von der Hebamme begleitet. Zu Hause wartet die Mutter, die noch im Wochenbett liegt und nach katholischem Brauch erst noch »ausgesegnet« werden muss.

Die Taufpatin Luise Bader (geb. Straub, 1914-2009) trägt den Täufling auf dem Arm, vermutlich Karl Heizmann jr., der am 11. August 1939 zur Welt kam. Rechts geht die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958), die eine schwarze Tracht trägt. Wer ist der Mann im Anzug und mit Zylinder?

Standort des Fotografen: 47.884102, 8.347891

Familie Heizmann nach der Taufe vor der Pfarrkirche, ca. 1939

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Die Taufgesellschaft verlässt die katholische Pfarrkirche St. Michael. Sie kommt nicht durch das Hauptportal, sondern durch eine Seitentür. Von dort führt eine Treppe direkt in die Bittengasse herunter. Die Gruppe bleibt dort für ein Erinnerungsfoto stehen. Die Vater trägt einen schwarzen Anzug und Zylinder. Die Frau neben ihm ist vermutlich die Taufpatin. Sie trägt ein schwarzes Kleid. Auf ihrem Arm hält sie den Täufling. Begleitet werden die beiden von der Hebamme, die eine schwarze Tracht trägt.

Bei dem Täufling handelt es sich um Karl Heizmann jr., der am 11. August 1939 zur Welt kam. Der Mann links ist vermutlich der Taufpate. Die Mutter des Kindes, Notburga Heizmann (geb. Schwanz, 1912-?), ist bei der Taufe nicht anwesend, da sie noch im Wochenbett liegt und nach katholischem Brauch noch »ausgesegnet« werden muss. Vertreten wird sie von der Taufpatin Luise Bader geb. Straub (1914-2009). Rechts steht die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958). Zwei Kinder nähern sich neugierig. Im Hintergrund sind weitere Kinder zu sehen, die beim Heruntergehen auf der Treppe herumalbern und sich gegenseitig schubsen.

Standort des Fotografen: 47.882756, 8.344682

Feuerwehrspritze im Heimatmuseum, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Dezember 1935 eröffnete im Mittelbau, der die Turn- und Festhalle mit der Volksschule verbindet, das Heimatmuseum. Auf Anregung des nationalsozialistischen Bürgermeisters Heinrich Andris schuf Gewerbelehrer Karl Ehret, der seit 1919 an der Schule in Löffingen wirkte, das Museum. Mit großem Engagement sammelte er Objekte, die die lokale Geschichte Löffingens, aber auch die regionale Geschichte der Baar und des Schwarzwaldes repräsentieren.  »Museum« ist freilich ein großes Wort, da die Exponate unwissenschaftlich präsentiert und ihre konkreten Objektgeschichten nicht erzählt wurden. Auch ihre Provenienz (Herkunft) und ihr Zusammenhang zur lokalen Geschichte blieben meist unklar. Angesichts dessen wäre »Heimatstube« wohl ein passenderer Begriff.

Das größte Exponat der Ausstellung ist die hölzerne Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1806. Sie wurde von Löffinger Bürgern geschaffen, deren Namen auf der Spritze genannt werden. Als 1863 die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, übernahm sie die Feuerspritze und andere vorhandene Feuerlöschgeräte.

Standort des Fotografen: 47.882678, 8.347749

Heimatmuseum mit Jagdtrophäen, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Dezember 1935 eröffnete im Mittelbau, der die Turn- und Festhalle mit der Volksschule verbindet, das Heimatmuseum. Auf Anregung des nationalsozialistischen Bürgermeisters Heinrich Andris schuf Gewerbelehrer Karl Ehret, der seit 1919 an der Schule in Löffingen wirkte, das Museum. Mit großem Engagement sammelte er Objekte, die die lokale Geschichte Löffingens, aber auch die regionale Geschichte der Baar und des Schwarzwaldes repräsentieren.  »Museum« ist freilich ein großes Wort, da die Exponate unwissenschaftlich präsentiert und ihre konkreten Objektgeschichten nicht erzählt wurden. Auch ihre Provenienz (Herkunft) und ihr Zusammenhang zur lokalen Geschichte blieben meist unklar. Angesichts dessen wäre »Heimatstube« wohl ein passenderer Begriff.

Das Foto zeigt den Ausstellungsbereich »Jagd in Wald und Flur«. An der Wand hängt ein Wolfsfell. Daneben werden Geweihe und ausgestopfte Tiere präsentiert. Das Thema wurde aber nicht nur anhand von Jagdtrophäen mit lokalem und regionalem Bezug dargestellt. Ein weiterer Ausstellungsbereich war mit »Jagdliches aus Südwest« überschrieben. Damit war freilich nicht Südwestdeutschland gemeint, sondern die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika auf dem Gebiet des heutigen Staates Namibia. Die Lokalpresse hob dies positiv hervor: »Erfreulich ist, dass auch die Erinnerung an unsere Kolonien wachgehalten wird durch Gegenstände, die Löffinger aus den Kolonien in die Heimat brachten.«

Standort des Fotografen: 47.882678, 8.347749