Zwei Turner in Sportkleidung, 1906

Samson & Cie, Freiburg / Stadtarchiv

Der Turnergruß »Gut Heil« steht deutlich lesbar auf dem Gürtel der beiden Turner, die sich in einem Freiburger Fotostudio ablichten lassen. Sie gehören dem ein Jahr zuvor gegründeten Turnerbund Löffingen an. Links steht der 28-jährige Karl Häusle (1878-1956) und rechts der 26-jährige Josef Bader (1880-1959).

Standort des Fotografen: Freiburg

Brautpaar Severin Kirner und Maria Trescher, ca. 1910

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dr. Lothar Hörner zur Verfügung.

Der Landwirt Serverin Kirner (1875-1958) heiratet Maria Trescher (1884-1961). Das Brautpaar lässt sich im Fotostudio Leo Molitor in Neustadt fotografieren. Gemeinsam wohnen sie in der Alenbergstraße und betreiben dort ihr landwirtschaftliches Anwesen.

Severin Kirner ist gebürtig aus Seppenhofen. Maria Kirner geb. Trescher stammt aus Friedenweiler. Er stirbt 83-jährig am 14. Januar 1958. Seine Witwe stirbt 1961 im Alter von 77 Jahren.

Standort des Fotografen: Neustadt

Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1902

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Guth zur Verfügung.

»Gastwirtschaft zum Engel von J. Guth«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Der »Engel« war neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wurde.  Seit 1873 waren im »Engel«, direkt neben der Witterschneekirche gelegen, sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes geb. Kopp (?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna geb. Bader (1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 bestand der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist. Das Dach ist noch holzgeschindelt. Im Vordergrund ist ein Obst- und Gemüsegarten zu sehen. Rechts bei der Personengruppe steht ein Ziehbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Engel« und Witterschneekirche, ca. 1902

Verlag E. G. Messmer, Löffingen / Sammlung Familie Waßmer

Dass auf dieser Mehrbildkarte das Gasthaus »zum Engel« und die alte und neue Witterschneekirche zusammen abgebildet sind, ist kein Zufall. Der »Engel« war neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wurde.  Seit 1873 waren im »Engel« sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes geb. Kopp (?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna geb. Bader (1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 bestand der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist.

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1909

Sammlung Familie Waßmer

»Hier siehst Du die Heimat im Bild«. Diese Zeile hat die Absenderin dieser Ansichtskarte zwischen die beiden kleinen Bildchen geschrieben und dazu ein Herzchen auf die Dächer des Städtchens gemalt. Die Mehrbildkarte zeigt insgesamt drei Ansichten. Oben ist eine Gesamtansicht abgebildet, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen wurde. In der Rötenbacher Straße steht bereits das Forstamt (Rötenbacher Str. 8) und links dahinter ist, leicht verdeckt, der 1901 eröffnete Bahnhof (Bahnhofstr. 1) zu sehen.

Links unten ist die »Gewerbliche Fortbildungs- und Industrieschule« (Demetriusstr. 1) zu sehen, die nach dem Brand von 1907 erbaut wurde. Dass es sich um einen Neubau handelt, der gerade fertiggestellt wurde, ist leicht zu erkennen. Rechts unten ist das 1890 erbaute »Krankenhaus« (Seppenhofer Str. 7) zu sehen, neben dem das alte Spital steht.

Bahnhofsgebäude nach der Eröffnung, Ansicht von der Gleisseite, ca. 1901

Hofphotograph Alfred Wolf, Konstanz / Stadtarchiv Titisee-Neustadt

Am 19. August 1901 fand die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I., des Fürsten Max-Egon zu Fürstenberg und hoher Staatsbeamter statt. Damit war Löffingen an den Bahnverkehr angeschlossen.

Das Foto entstand in den ersten Anfangsjahren des Bahnhofes. Im Hintergrund ist das der Deutschen Reichsbahn gehörende Dienstwohnungsgebäude (Bahnhoftstr. 4) zu erkennen, aber der 1905 errichtete Neubau der »Kinderschule« (Bahnhofstr. 9) fehlt noch auf dem Bild. In der Ferne ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu sehen.

Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude aus Backsteinen mit eingeschossigen Anbauten an beiden Seiten entsprach der typischen badischen Bahnhofsanordnug. Der Komplex bestand aus dem Hauptgebäude, das auch als Wohnhaus diente, aus einem Wartesaal und einem Güterschuppen sowie einem freistehenden Toilettenhäuschen. Die Anlage wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Links neben den Gleisanlagen hat der Fotograf dieser Aufnahme, der Konstanzer Hofphotograph Alfred Wolf (1863-1930), sein Werk signiert. Er war damals ein überregional gefragter Fotograf für Objekte der Technik und Industrie.

Standort des Fotografen: 47.883237, 8.341997

Blick von der Bahnlinie hinüber zum Alenberg, ca. 1901/02

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Diese Fotografie ist eine Rarität, weil sie gleich vier Häuser zeigt, die beim Großbrand 1921 zerstört wurden. Von ihnen gibt es kaum Bilder oder gar keine weiteren Aufnahmen. Drei der Häuser sind auf der Ansicht markiert: »No. 1« zeigt das »Stammhaus Benitz-Hogg«, »No. 2« das »Haus Thoma-Eggert« und »No. 3« ist mit »Geburtshaus Benitz« beschriftet.

Das Doppelhaus Alenbergstr. 7/9 wurde 1823 von dem Gastwirt Joseph Hogg (1796-1857) erbaut. Er errichtete es auf einem älteren Weinkeller und eröffnete darin im darauffolgenden Jahr seine Weinhandlung Joseph Hogg. Sie bestand unter diesem Namen bis zum Jahr 2007. Hogg starb 1857. Seine Witwe Elisabeth Hogg geb. Waldvogel (1800-1869) verkaufte 1862 das Haus mit der Weinhandlung an ihren Neffen, den Weinhändler Josef Eggert (1831-1888). Das Anwesen bestand aus zwei zweistöckigen Wohnhäusern, die aneinandergebaut waren, aus einem Branntweinkeller, einem Gewölbekeller, einem Pumpbrunnen, einem Ökonomiegebäude mit Scheuer, Stall und Schopf, einer Küferwerkstatt und einem Waschhaus sowie einem Schweinestall. Eggert war mit Carolina Theresia geb. Löw (1841-1876) verheiratet, die aus Heiligenberg stammte, aber kurz nach der Eheschließung starb, sodass die Ehe kinderlos blieb. 1895 wurden der Weinhändler Joseph Benitz (1859-1919) und der Josef Paul Thoma (1868-?) neue Eigentümer des Geschäfts und des Gebäudekomplexes. Wegen seiner Größe und seiner exponierten Lage auf dem Alenberg wurde es auch das »Hohe Haus« genannt. Thoma schied bereits 1902 aus dem Geschäft aus.

Das Haus »No. 3« stand unterhalb des Alenbergs in der Rötengasse. Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird es beschrieben als zweistöckiges Wohnhaus, mit einem Gewölbekeller und einem Balkenkeller, Scheuer, Stallung und Abortanbau, Schopf mit Schweinestallung und einem Gartenhaus. Nach dem Großbrand 1921 stand die Brandruine noch bis Mitte der 1930er Jahre. Sie wurde erst abgeräumt, als der Arzt Dr. Gugelberger auf einem Teil des Grundstücks seine Villa errichtete (Maienlandstr. 6). Bis zum heutigen Tag sind im Bereich Rötengasse Trümmerteile des Gebäudes und ein Treppengeländer vorhanden.

Auch das daneben stehende Gebäude (Ringstr. 6) wurde beim Großbrand zerstört. Es gehörte dem Landwirt Martin Mayer. Im Vordergrund des Fotos sind die Bahngleise und die Bahnhofstraße zu erkennen, die freilich noch nicht asphaltiert, sondern nur ein unbefestigter Weg ist. Am linken Bildrand ist das Dienstwohnungsgebäude der Großherzoglichen Eisenbahngesellschaft zu sehen (Bahnhofstr. 4).

Standort des Fotografen: 47.884782, 8.340910

Bahnhofsgebäude mit Personengruppe, Ansicht von der Gleisseite, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Sibold zur Verfügung.

Auf dem Bahnsteig wartet ein Mann und zwei Frauen, die in ihrer Mitte ein kleines Mädchen haben. Offenbar wollen sie verreisen. Neben ihnen steht der Stationsvorsteher des Bahnhofs. »804 m.ü.M.« ist auf dem Schild über ihren Köpfen zu lesen.

Die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen und damit auch die Eröffnung des Löffinger Bahnhofes war am 19. August 1901 erfolgt. An ihr hatten der badische Großherzog Friedrich I., der Fürst Max-Egon zu Fürstenberg und hohe Staatsbeamte teilgenommen.

Standort des Fotografen: 47.883421, 8.341897

Brautpaar Edmund Jordan und Ida Schlatter, 1903

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Der Briefträger Edmund Jordan (1875-1915) heiratet 1903 die 23-jährige Ida Schlatter (1879-1947). Das Brautpaar wird in einem Fotoatelier abgelichtet. Das Hochzeitsbild ist im so genannten Kabinettformat überliefert (»Cabinet-Portrait«), d.h. in einem Format von 10 × 15 cm, auf Karton aufgeklebt.

Ida Schlatter wurde als Kind von dem Ehepaar Joseph und Berta Schlatter adoptiert, das im »Winkel« in der »Hintergasse« wohnte, dort, wo sich heute die Durchfahrt von der Demetriusstraße in die Ringstraße befindet. Im Zuge ihrer Hochzeit übernimmt Ida Schlatter 1903 das Haus.

Am 23. März 1907 bricht darin ein Feuer aus, das sich rasch ausbreitet und schließlich 15 Häuser einäschert. Nach dem Großbrand entscheiden sich die Jordans, außerhalb des Städtchens im »Schlempental« ein neues Haus zu bauen (Obere Hauptstr. 21). Die Ehe von Edmund und Ida Jordan wird später geschieden.

Standort des Fotografen: 

Porträt von Maria Schultheiß geb. Werne, ca. 1900

Fotoatelier Ohlenschläger, Donaueschingen
Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Maria Werne (1882-1956) ist noch eine junge Frau, als sie sich in einem Fotoatelier in Donaueschingen fotografieren lässt. Geboren wurde sie 1882 in Löffingen. 1908 heiratet die 26-Jährige den Pflästermeister und Landwirt Ferdinand Schultheiß (1880-1936) und lebte mit ihm und ihren Kindern in der Maienlandstr. 1, gleich hinter dem Mailänder Tor. 1956 starb sie im Alter von 73 Jahren.

Porträt von Johann Werne, ca. 1900

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Der Mann mit dem imposanten Schnurrbart ist Johann Werne (1853-1907). Er ist Metzger von Beruf und betreibt sein Geschäft in der Kirchstr. 12. Johann Werne, der mit zweitem Vornamen Evangelist heißt, wurde am 27. Mai 1853 geboren. Schon sein Vater, Johann Werne sen. (1819-1896) war Metzgermeister. Seine Mutter, Elisabeth geb. Wehrle (1828-1859), starb als der Junge gerade einmal sechs Jahre alt war. Der Vater heiratete daraufhin noch zwei Mal. Johann Werne übernahm später die Metzgerei des Vaters und verheiratete sich mit Maria geb. Freund (1852-1917) aus dem hessischen Groß-Umstadt.  Er starb am 20. Juni 1907 im Alter von 53 Jahren.

Sechs Jahre nach seinem Tod kauft sein Sohn, der in dritter Generation Johann Werne heißt, das Haus Demetriusstr. 15 und eröffnet dort die »Werne-Metzgerei«.

Standort des Fotografen: ???

Porträt von Ernestine Schmid geb. Link, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Als junge Frau lässt sich Ernestine Schmid geb. Link (1884-1958) in einem Fotoatelier fotografieren. Sie stammt aus Ensingen im protestantischen Württemberg. Im Alter von 19 Jahren heiratete sie 1904 den Malermeister Karl Schmid (1878-1955) aus Unterbränd. Gemeinsam zogen sie nach Löffingen. Ernestine Schmid bringt elf Kinder zur Welt. Die Ehefrau und Mutter engagiert sich viele Jahrzehnte als Messmerin der evangelischen Kirchengemeinde, als diese noch keine Kirche hat, sondern ihre Gottesdienste im Saal der alten »Sonne« feiert. Außerdem fungiert sie viele Jahre als Botin bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Standort des Fotografen: Unbekannt.