Gastwirt Heinrich Faller, ca. 1900-1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Charlotte Smidt zur Verfügung.

Gast- und Landwirt ist er von Beruf. Heinrich Faller (1872-1927) kauft 1899 das Gasthaus »zum Adler« in der Unteren Hauptstraße. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Mathilde geb. Bausch (1875-1952) betreibt er die Wirtschaft drei Jahrzehnte lang. Er stirbt am 1. April 1927 im Alter von 55 Jahren.

Standort des Fotografen: ?

Brautpaar Leopold Geisinger und Veronika Mauthe, 1901

Fotograf: Photoatelier Jos. Ohlenschläger, Donaueschingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Am 10. Juni 1901 geben sich der Landwirt Leopold Geisinger (1878-1938) und die Hebamme Veronika Mauthe (1878-1958) das Ja-Wort. Im Photoatelier Ohlenschläger in Donaueschingen lässt sich das junge Paar fotografieren.

Leopold Geisinger ist 22 Jahre alt, er wurde am 20. November 1878 in Löffingen als Sohn der Eheleute Karl Geisinger (1847-1918) und Antonia Geisinger geb. Bader (1848-1907) geboren. Sein Elternhaus stand in der Kirchstraße. Veronika Mauthe ist 23 Jahre alt, sie stammt aus Döggingen, wo sie am 2. Februar 1878 zur Welt kam.

Nach ihrer Eheschließung erwerben die Geisingers das Haus Alenbergstr. 6, das zuvor Karolina Bausch geb. Fahrer gehört hat.

Standort des Fotografen: Donaueschingen

Mehrbildkarte mit zwei Ansichten, ca. 1901-1906

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Am 1. September 1906 wird diese Ansichtskarte auf dem Postamt Löffingen abgestempelt. Adressiert ist sie an das »Fräulein Hedwig Weiß« in Pforzheim. Fünf, vermutlich junge Männer unterschreiben die Karte und teilen mit: »Vom ersten Quartier in der Linde herzliche Grüße«. Offenbar sind die Fünf auf der Durchreise und im Gasthaus »Linde« abgestiegen.

Die Mehrbildkarte zeigt zwei Ansichten: Oben ist ein Blick auf das Städtchen zu sehen, der vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus aufgenommen ist. Über die Bahnlinie fällt der Blick zu den Häusern der Seppenhofer Straße mit dem 1890/91 erbauten Krankenhaus.

Darunter, von floralen Jugendstilmotiven eingerahmt, ist das Rathaus zu sehen mit dem Kriegerdenkmal von 1896. Noch führen drei Türen aus dem Rathaus zum unteren Rathausplatz. Sie sind mit Holzläden verschlossen. Noch existiert die Markthalle, die das gesamte Erdgeschoss des Rath-, Kauf- und Schulhauses einnimmt. 1906 wird das Erdgeschoss umgebaut.

Blechnermeister Robert Geisinger, ca. 1902

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Ein junger Mann mit Schnurrbart lässt sich in einem Photoatelier in Basel fotografieren. Er trägt einen dunklen Anzug und ein weißes Einstecktuch. Der Porträtierte ist Robert Geisinger (1882-1952), geboren am 13. Februar 1882 in Löffingen und verheiratet mit Maria Magdalena Geisinger geb. Benz. Er ist Blechnermeister von Beruf und u.a. der Lehrmeister von Anton Geisinger, genannt »Blechtoni«. Am 27. Mai 1952 stirbt Robert Geisinger im Alter von 70 Jahren.

Standort des Fotografen: Atelier C.F. Schmid, Basel.

August Limb als junger Mann, 1905

Fotograf: Jos. Ohlenschläger, Donaueschingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

21 Jahre alt (und damit gerade mal volljährig) lässt sich August Limb in einem Fotoatelier in Donaueschingen fotografieren. Geboren wurde er am 5. Mai 1884. Wo er seine Schreinerlehre absolvierte, ist genauso unbekannt wie das Jahr, in dem er seine Meisterprüfung ablegte. Er heiratet später Anna Gebert (1890-1960) und wohnte mit ihr und seiner Tochter in ihrem Wohnhaus in der Rötenbacher Straße. August Limb stirbt 1976.

Standort des Fotografen: Donaueschingen

Porträt von Peter Nägele, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.

Mit »Kohle-Peter« ist diese Kohlezeichnung beschriftet. Sie zeigt Peter Nägele, der von Beruf Köhler war und im Stadtwald und im Wald bei Unterbränd Holzkohle herstellte. Er trägt eine Zipfelmütze und raucht seine Pfeife.

Geboren wurde er am 31. Mai 1850 in Löffingen als Sohn des Köhlers Erhard Nägele (1811-1888) und dessen Ehefrau Rosina Gänswein (1821-1869). Seine Eltern waren einige Jahre zuvor von Ebnet (Amt Bonndorf) nach Löffingen gezogen. Peter Nägele trat in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters und erlernte ebenfalls das Köhlerhandwerk. Zusammen mit seiner Ehefrau Ludowika Nägele geb. Winter (1853-1932) führte er ein entbehrungsreiches Leben. Den gesamten Sommer lebten die Nägeles mit ihren Kindern in ihrer Köhlerhütte und kehrten erst im Herbst in ihr 1873 erbautes Haus in der Oberen Hauptstraße 43 zurück. Auch von Schicksalsschlägen blieb die Familie nicht verschont. Zwei der Kinder verbrannten bei einem Brandunglück in der Köhlerhütte am 17. August 1883. Der Kohlenbrenner Peter Nägele starb am 14. September 1910 und wurde auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt.

Seine Witwe überlebte ihn um zwei Jahrzehnte. Als sie 1932 starb, hieß es in einem Nachruf in der Zeitung: »Mit Frau Nägele ist eine der wenigen Überlebenden eines Standes heimgegangen, der einst viele Jahrhunderte auf dem Schwarzwald zu Hause war.«

Köhler-Familie Nägele im Wald, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.

Die Nägeles waren über mehrere Generationen Köhler, weshalb sie als »s’Kohle Nägeles« bekannt waren. Sie übten ihr Handwerk im Stadtwald und in einem Waldstück bei Unterbränd aus. Jeweils im Frühjahr zogen die Nägeles mit ihren Kindern und dem Hausrat hinaus in den Wald, wo sie den Sommer über in der Waldhütte lebten. Erst im Herbst ging es zurück nach Hause.

Das Foto zeigt die Nägeles im Wald, während ihrer Freizeit: Sie haben sich um eine Feuerstelle versammelt, über der gekocht wird. Dazu wird auf dem Akkordeon musiziert.  

V.l.n.r.: Peter Nägele (1850-1910), seine Ehefrau Ludowika Nägele geb. Winter (1853-1932), eine unbekannte Frau, die Tochter Maria Limb geb. Nägele (?-?), der Sohn Konrad Nägele (1885-1960).

Standort des Fotografen: ?

Antonia Geisinger in Tracht, ca. 1905

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Antonia Geisinger geb. Bader (1848-1907) trägt Tracht. Sie steht auf einem Kiesweg, vor einigen Sträuchern, und blickt in die Kamera. Verheiratet ist sie mit dem Landwirt Karl Geisinger (1847-1918). Das Ehepaar wohnt in der Kirchstraße. 

Antonia Geisinger stirbt am 10. Januar 1907 an einer Lungenentzündung im Alter von nur 59 Jahren. Zwei Tage nach ihrem Tod findet sie auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe. 

Standort des Fotografen: ???

Narrengruppe in der Bittengasse, Fasnacht 1906

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle und Alexandra Scholl zur Verfügung.

Eine der ältesten Aufnahmen der Löffiner Fasnacht zeigt dieses Gruppenfoto. Es wird bis heute in mehreren Familien bewahrt. Aufgenommen wurde die Fotografie am »Fasnachtsmontag 1906«, wie auf einem der Abzüge notiert ist.

Vor der Scheune (Bittengasse 2), die dem Bäcker und Müller Alois Faller gehört, haben sich 15 Fasnachtsnarren versammelt. Einige haben auf Stühlen Platz genommen, die sie vielleicht aus dem Gasthaus »Ganterbräu« geholt haben. Drei der Männer sind in zivil gekleidet, sie tragen schwarze Anzüge und Zylinder. Die übrigen Männer stellen Generäle oder andere hohe Militärs dar. Unter anderem ist die preußische Pickelhaube und ein Helm mit Paradebusch zu sehen. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Einzug Prinz Ferdinand von Bayern in Madrid«.

Am linken Bildrand ist ein angrenzender Misthaufen und die Rückseite des Hauses Vogt (Rathausplatz 13) zu erkennen.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Wilhelm Krauß (1871-1970), ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, Eugen Hepting

Standort des Fotografen: 47.884242, 8.345901

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Drei Ansichten sind auf dieser Mehrbildkarte von 1906 zu sehen. Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus abgebildet. Am linken Bildrand ist das 1905 eröffnete Großherzogliche Forsthaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Auf dem Alenberg stehen noch die Häuser, die einige Jahre später dem Großbrand 1921 zum Opfer fallen und eingeäschert werden.

Links unten ist das Gasthaus »zum Ochsen« am oberen Rathausplatz zu sehen (siehe Ausschnitt). Nach dem Tod des »Ochsen«-Wirtes Martin Gromann (1866-1905) wird die Wirtschaft von seiner Witwe Josefa geb. Sibold (1863-1937) weiterbetrieben. 

Rechts unten ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Witterschnee« abgebildet. Vermutlich richtete sich die Ansichtskarte auch und vor allem an Pilger, die nach Löffingen kamen, und einen Gruss nach Hause versenden wollten.

Ausschnitt: Gasthaus »Ochsen«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Im Jahr 1906 wird dieses Foto vom Gasthaus »zum Ochsen« aufgenommen. Nur ein Jahr zuvor war der »Ochsen«-Wirt Martin Gromann (1866-1905) im Alter von nur 39 Jahren verstorben.

Martin Gromann, 1866 als Sohn des Schumachers Fidel Gromann geboren, wuchs in der heutigen Demetriusstraße auf. Er war eigentlich Friseur. 1891 heiratete er Josefa geb. Sibold (1863-1937), die aus Seppenhofen stammte. 1898 erwarben die beiden den »Ochsen« am oberen Rathausplatz und betrieben zusammen die Gastwirtschaft im ersten Stock. Den Kellerraum im Erdgeschoss baute Martin Gromann zu einer Barbierstube aus. Ob die Werbetafel an der Hausfassade Reklame für sein Friseurgeschäft oder für die Gastwirtschaft macht, ist leider nicht zu entziffern.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird das Anwesen als dreistöckiges Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude, Gewölbe- und Balkenkeller, Scheuer und Stallung beschrieben. 1924 wird ein zweistöckiges Abortgebäude ergänzt.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.884117, 8.345039

Hochzeitsgesellschaft Benz / Langenbacher vor der »Linde«, 1908

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Der Holzhändler und Sägewerkbesitzer Josef Benz (1882 -1932) heiratet! Seine Braut ist Emma geb. Langenbacher (1882-1917), die allerdings nur wenige Jahre später, am 26. Oktober 1917, im Alter von nur 32 Jahren einem Herz- und Lungenleiden erliegt. Doch solche Traurigkeiten sieht bei der Hochzeit niemand vorher. Stattdessen feiert das Brautpaar mit seinen Verwandten im Gasthaus »Linde« das freudige Ereignis.

Rechts neben dem Bräutigam sitzen seine Eltern Johann Benz (1850-1909) und Katharina geb. Maier (1850-1911). Johann Benz ist ebenfalls Holzhändler und Gastwirt. Er stirbt kurze Zeit nach der Hochzeit am 28. Mai 1908 in der Klink in Freiburg nach einer Operation. Links neben der Braut sitzen ihre Eltern.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Braut Emma Benz geb. Langenbacher (1882-1917), Bräutigam Josef Benz (1882 -1932), Johann Benz (1850-1909), Katharina Benz geb. Maier (1850-1911)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Dr. Oskar Langenbacher, ???
3.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884341, 8.346572