Mehrbildkarte mit Witterschneekapelle und Gesamtansicht, ca. 1892-1897

Verlag J. A. Binders Nachfolger, Bonndorf // Stadtarchiv
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung
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Die obere Karte wird am 10. September 1897 geschrieben. »Bin morgen 9 Uhr in Bonndorf, 12 Uhr in Stühlingen. Abends 7 Uhr in Radolfzell«, teilt der Kartenschreiber mit. Die untere Karte wird am 27. Juni 1897 von Löffingen nach Lenzkirch gesandt. Sie ist adressiert an die »Schülerin Priska Villinger« in Unterlenzkirch und enthält die kurze Mitteilung: »Zur Erinnerung an Witterschnee. Gruß«.

Die Karte zeigt eine Gesamtansicht des Städtchens, die weitgehend dem Ölgemälde von H. Glunk aus dem Jahre 1861 entspricht. Das kleine Bild links zeigt eine Ansicht der 1846/47 erbauten Witterschneekapelle, die auch als Andachtsbild Verbreitung findet. Die lithografische Darstellung ist nicht realistisch: In Wirklichkeit ist die Vorderseite der Kapelle nicht offen, sondern mit Holztüren verschlossen. Aber um einen Blick auf das Gnadenkreuz im Innern zu ermöglichen, ist die Kapelle offen dargestellt.

Entstanden ist die Mehrbildkarte vermutlich um das Jahr 1892.

Mehrbildkarte »Löffingen i.B.« mit zwei Ansichten, 1906

Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen
Sammlung Familie Waßmer

Diese colorierte Mehrbildkarte wird 1906 von der Firma Gebrüder Metz in Tübingen, einem der größten Postkartenverlage der damaligen Zeit, hergestellt und von dem Löffinger Kaufmann Theodor Mayer vertrieben. Auf ihr sind zwei Ansichten zu sehen: Oben eine Gesamtansicht des Städtchens, unten ein Blick durch das alte Mailänder Tor in Richtung Rathausplatz und Untere Hauptstraße: »Partie beim Rathaus« ist das kleine Bild beschriftet.

Am 11. März 1906 wird die Karte auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und an »Monsieur Joseph Riehle« im schweizerischen Lausanne versandt. Auf der Rückseite ist ein denkbar banaler Inhalt niedergeschrieben: »Gruß von Joseph Denzel. Später werde ich Dir einen Brief schreiben.«

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen«, ca. 1896-1900

Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen
Stadtarchiv

Diese colorierte Mehrbildkarte zeigt fünf lithografische Ansichten. Oben in der Mitte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen. Darunter ist das Rathaus und daneben der obere Rathausplatz mit den beiden Gasthäusern »zum Löwen« und »zum Ochsen« abgebildet. In den Ecken oben links und rechts werden zwei neue Sehenswürdigkeiten gezeigt, die Löffingen damals zu bieten hatte: Das neue Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Kriegsteilnehmer 1870/71 und die neue Wallfahrtskirche Witterschnee.

Die Ansichtskarte wird laut rückseitigem Poststempel am 17. September 1908 versandt. Vertrieben wird sie aber bereits seit der Jahrhundertwende und die Ansichten datieren etwa aus den Jahren 1896 bis 1900.

Mehrbildkarte vom Gasthaus »Linde«, ca. 1972-1975

Stadtarchiv

Das Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ist seit Generationen im Besitz der Familie Meßmer. Mit dieser Mehrbildkarte werben die Meßmers um Gäste ihres Gasthauses und ihrer Pension, nachdem sie ihr 1823 erbautes Stammhaus renoviert und modernisiert haben. Zu sehen ist eine Außenansicht des Gasthauses, dessen Fassade weiß gestrichen ist. Der Ökonomiebereich ist verschwunden. (Dass das Foto nach 1971 aufgenommen wird, ist auch daran zu erkennen, dass rechts neben der »Linde« das neu erbaute Geschäfts- und Wohnhaus Koch steht.)

Ein zweites Foto zeigt den »Speiseraum«, ein drittes Foto das »Gästehaus« (Stadionstr. 6), das früher der Familie Wurster gehörte und als »Haus Schönblick« firmierte. Abgebildet ist auch eine Ansicht des historischen Städtchens mit dem Mailänder Tor, den Häusern des Altstadtrings mit ihren Staffelgiebeln und dem Demetriusbrunnen.

Postkarte mit badischem Wappen, ca. 1901-1909

Verlag Gebrüder Metz, Tübingen / Sammlung Familie Waßmer

Bis 1918 gehörte Löffingen zum Großherzogtum Baden. Der Tübinger Verlag, der diese Postkarte herausgab, verzierte sie daher mit dem badischen Landeswappen: Zwei zurücksehende gekrönte silberne Greifen, die das mit einer Königskrone bedeckte Stammwappen halten. Das Wappen wurde mit Tannengrün eingerahmt. Oben rechts verläuft eine Banderole in den badischen Landesfarben. Dazu montierte der Verlag eine Gesamtansicht des Städtchens.

Die Fotografie wurde von einem erhöhten Standort im Gewann »Hofäcker« (im Bereich der heutigen Hohlgasse) aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist die 1901 eröffnete Bahnlinie und das Bahnhofsgebäude. Dieselbe Fotografie fand mit anderen ilustrierten Umrahmungen Verbreitung: zum einen mit einem Waldidyll (siehe hier), zum anderen mit einem Herold (siehe hier).

Standort des Fotografen: 47.885058, 8.337783

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1906

Verlag Fridolin Schneider, Löffingen

Der »Sonnen«-Wirt Fridolin Schneider, der das Gasthaus am oberen Rathausplatz von 1903 bis 1906 betrieb, verlegte diese colorierte Mehrbildkarte zu Werbezwecken. Unten rechts ist sein Gasthaus mit dem Rathausbrunnen davor abgebildet. Unten links ist die »Neue Wallfahrtskirche« Schneekreuz zu sehen, die 1898 geweiht worden war und eine neue Sehenswürdigkeit darstellte. Pilger kamen nach Löffingen, um die Kirche zu besuchen und einige kehrten danach sicherlich auch im Gasthaus »Sonne« ein. Das dritte Motiv der Mehrbildkarte zeigt eine Gesamtansicht des Städtchens, aufgenommen vom Gewann »Im kleinen Brühl«, jenseits der Bahnlinie.

Postkarte mit Waldidyll, ca. 1901-1909

Verlag Gebrüder Metz, Tübingen / Sammlung Familie Waßmer

Ein Rehbock springt durch den Wald, ein Gebirgsbach rauscht, ein Auerhahn sitzt auf einem Ast und balzt: Sein Kopf ist hochgereckt, sein Schwanz gefächert und steil aufgerichtet. Im Hintergrund ist ein Berg mit Schwarzwaldtannen zu sehen. Diese Idylle diente einem Tübinger Verlag als Hintergrund, um darauf eine Gesamtansicht des Städtchens zu montieren.

Die Fotografie wurde von einem erhöhten Standort im Gewann »Hofäcker« (im Bereich der heutigen Hohlgasse) aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist die 1901 eröffnete Bahnlinie und das Bahnhofsgebäude. Dieselbe Fotografie fand mit anderen ilustrierten Umrahmungen Verbreitung: zum einen mit dem badischen Wappen (siehe hier), zum anderen mit einem Herold (siehe hier).

Diese Postkarte wurde am 4. Mai 1909 auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und einem Adressaten in Kenzingen zugestellt. 

Standort des Fotografen: 47.885058, 8.337783

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit drei Ansichten, ca. 1910/11

Verlag Eugen Felle, Isny / Stadtarchiv

Diese Mehrbildkarte wurde am 8. August 1911 als »Gruß aus Löffingen« versandt: »Grüße an die Buben, sie sollen bestimmt kommen«, wurde auf der Vorderseite der Postkarte handschriftlich notiert.

Oben im ovalen Kreis ist eine Ansicht vom Unteren Rathausplatz mit dem Rathaus zu sehen. Das Bildchen trägt den Titel: »Kriegerdenkmal und Schule«. Da das Rathaustürmchen nicht mehr in den Bildausschnitt passte, wurde es von dem Verlag Eugen Felle dazu retuschiert. Interessant ist auch, dass die Häuser in der Demetriusstraße über keine Staffelgiebel verfügen.

Links ist eine Ansicht der »Pfarrkirche« St. Michael zu sehen. Das Foto wurde von der damaligen Hafnergasse aus aufgenommen. Im Vordergrund steht das Kaufhaus von Anton Schirmer, das im März 1916 vollständig abbrannte.

Rechts ist die »Straßenpartie« in der Unteren Hauptstraße abgebildet. Der Blick fällt vom Unteren Rathausplatz in Richtung Gasthaus »Lamm«. Im Vordergrund wird gerade das Eckgebäude von Apotheker Otto Buisson (Rathausplatz 6) neu erbaut. Das Vorgängerhaus war am 11. Dezember 1909 bei einem Feuer zerstört worden.

Mondscheinkarte »Gruß aus Löffingen« mit drei Ansichten, ca. 1898

Verlag Karl Zanger, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Mondscheinkarten sind um die Jahrhundertwende eine Modeerscheinung in der Ansichtskartenwelt. Es sind Karten, die eine Örtlichkeit im Mondschein zeigen. Die obere Mondscheinkarte wird am 2. November 1899 auf dem Postamt Löffingen abgestempelt und versandt, die untere am 16. September 1900.

Zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus. Auf dem Bild gibt es noch keine Bahnlinie, die die Wiesen und Felder zerschneidet. Darunter ist eine kleine Ansicht des Oberen Rathausplatzes mit dem Rathaus und den beiden Gasthäusern »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwen« (Rathausplatz 11) abgebildet. Daneben ist eine weitere Ansicht mit Blick zur Pfarrkirche St. Michael und zum Kaufhaus von Heinrich Goebel zu sehen. Goebel vertreibt auch diese Mondscheinkarte, wie auf der Vorderseite angegeben ist.

Mehrbildkarte mit zwei Ansichten, ca. 1903-1905

Stadtarchiv / Verlag A. Rebholz

Diese colorierte Postkarte mit zwei Ansichten von Löffingen wurde 1905 postalisch befördert. Geschrieben hatte sie ein Urlauber, der sich, wie er schreibt, auf einer »Schwarzwaldreise« befand und im Gasthaus »zum Löwen« übernachtete, das damals von Vinzenz Jäger betrieben wurde.

Zu sehen ist oben eine Gesamtansicht des Städtchens vom Gewann »Im kleinen Brühl« (heute Göschweiler Straße) aus. Unten links ist die wichtigste neue Sehenswürdigkeit abgebildet: die »Wallfahrtskirche Witterschneee«, die 1898 geweiht worden war.

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1925

Verlag Franz H. Geiger, Löffingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Diese colorierte Mehrbildkarte zeigt oben eine Gesamtansicht des Städtchens, das vom Alenberg aufgenommen wurde, von wo sich ein schöner Blick bietet: Zu sehen ist der Altstadtring mit dem Rathaus und der katholischen Pfarrkirche. Der Schrecken des Großbrandes 1921 liegt schon einige Jahre zurück: Die Häuser in der Demetriusstraße sind wieder aufgebaut und an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Jenseits der Bahnlinie stehen noch kaum Häuser, nur in der Bonndorfer Straße sind bereits die beiden Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG gebaut. 

Links unten ist die »Straßenpartie« am Unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen im Vordergrund abgebildet. Als Vorlage für das colorierte Foto diente eine Schwarz-Weiß-Aufnahme aus den Jahren 1912-1916

Rechts unten ist das »Krankenhaus« in der heutigen Seppenhofer Straße zu sehen, das 1921 erweitert wurde.