Haus Nägele in der Oberen Hauptstraße, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Käthe Kaufmann zur Verfügung.

»Bei des Mahlers Kreuz« an der Landstraße nach Unadingen entsteht diese Aufnahme. Sie zeigt das Haus des Landwirts und Steinbruchbesitzers Konrad Nägele (1885-1960) und dessen Ehefrau Sofie geb. Eckert (1886-1973), die in der Haustür steht. Die Nägeles hatten insgesamt elf Kinder, vier davon sind auf dem Foto zu sehen.

Das Wohnhaus ist zweistöckig, daran angebaut sind rückseitig ein Holzschopf und ein Heuschopf. Ein Spalierbaum wächst an der Fassade. Auf dem Hof liegt Langholz herum, ein hölzerner Karren steht an seinem Platz und verschiedene landwirtschaftliche Geräte liegen herum.

Das rechts angrenzende Haus Rosenstiel brennt 1930 ab, also muss diese Fotografie vorher entstanden sein.

Standort des Fotografen: 47.885225, 8.351992

Blick in die Untere Hauptstraße in Richtung Gasthaus »Lamm«, 1910/11

Verlag Eugen Felle, Isny / Stadtarchiv

Vom Unteren Rathausplatz wandert der Blick die Untere Hauptstraße entlang. Rechts sind das Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2), das Haus von Friseurmeister Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) und die Bäckerei von Ernst Straub (Untere Hauptstr. 6) zu sehen.

Am linken Bildrand ist im Vordergrund eine Baustelle zu erkennen. Nach dem Brand des Hauses von Johann Cölestin Schmutz (Rathausplatz 6) im Jahre 1909 wurde der Brandplatz geräumt und der Apotheker Otto Buisson lässt gerade einen Neubau errichten. 

Das Foto ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.  

Standort des Fotografen: 47.883627, 8.343912

Ehrenpforte in der Oberen Hauptstraße bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Privat

Unter der Ehrenpforte in der Oberen Hauptstraße fährt eine Pferdekutsche hindurch. Darin sitzen mehrere Kinder, die eine Riesengaudi haben. Es ist der 27. Mai 1951 und die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte stehen bevor. Die aufwändig dekorierte Ehrenpforte trägt oben den Schriftzug: »Wir danken« und »Auf Wiedersehen«. Dazwischen ist das Stadtwappen abgebildet.

Blickt man durch das Tor hindurch, sieht man auf der linken Straßenseite das landwirtschaftliche Anwesen von Franz Heitzmann (Obere Hauptstr. 15). Es ist mit einer badischen Landesfahne geschmückt, schließlich wird hoher Besuch erwartet: Der Staatspräsident des Landes Baden, Leo Wohleb (1888-1955), kommt persönlich in das Baarstädtchen, aber auch der Landrat sowie mehrere Landtags- und Bundestagsabgeordnete.

Standort des Fotografen: 47.884445, 8.347331

Ehrenpforte in der Oberen Hauptstraße bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Privat

Am Ortsteingang in der Oberen Hauptstraße, der damaligen Landstraße, die Donaueschingen mit Freiburg verband, war anlässlich der Feierlichkeiten zur Stadterhebung am 27. Mai 1951 eine Ehrenpforte aufgebaut. »Herzlich Willkommen« hieß sie die Gäste, die in das Baarstädtchen kamen. In der Mitte über dem Tor war das Stadtwappen angebracht. Eine weitere Ehrenpforte war am Ortseingang in der Unteren Hauptstraße in der Nähe zum Bahnhof aufgebaut.

Standort des Fotografen: 47.884444, 8.347349

Pferdekutsche in der Oberen Hauptstraße bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Arthur Waibel zur Verfügung.

Am Rande des Festumzugs zur Wiederverleihung der Stadtrechte am 27. Mai 1951 nehmen neugierige Kinder eine Pferdekutsche in Beschlag. Schließlich ist ein solcher Zweispänner für die heranwachsende Generation bereits eine Seltenheit. Mehr und mehr Kraftfahrzeuge befahren die Straßen. Im Hintergrund ist das Gasthaus »Gebert« zu sehen, dessen Fassade mit Girlanden aus Reisig und kleinen Fähnchen geschmückt ist.

Standort des Fotografen: 47.884421, 8.346812

Umzug am »Scharfen Eck« bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

»1753 – Postwagen fährt zum Waldprozess nach Wien«. So lautet der Titel dieses Mottowagens beim Festumzug anlässlich der Wiederverleihung der Stadtrechte 1951. Er spielt auf ein Stück Löffinger Geschichte im 18. Jahrhundert an, als sich die Stadt mit der Fürstenbergischen Herrschaft über das Eigentumsrecht am Krähenbacher Wald stritt.

Gerade biegt der Zweispänner beim »Scharfen Eck« um die Kurve. Auf dem Kutschbock links sitzt Walter Selb (1929-2002) und hält die Zügel, rechts sitzt Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979).

Das Haus Faller (rechts) sowie die Küferei Jordan (Untere Hauptstr. 5) und die Apotheke Himmelseher (Untere Hauptstr. 7) sind mit Girlanden und teilweise mit Fahnen geschmückt. Das an die Brunnensäule gebundene Bäumchen gehört zum Festtagschmuck. Dem Postwagen folgt eine Blaskapelle und dahinter eine große Schar Kinder.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345427

Familie Jordan vor der Küferwerkstatt in der Oberen Hauptstraße, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Waltraud Jordan zur Verfügung.

Vor seiner Werkstatt hat sich der Küfermeister Karl Jordan (1908-?) mit anderen Personen zu einem Gruppenfoto versammelt.  Über ihnen steht an der Fassade des Hauses der Schriftzug »Karl Jordan Küferei«. Direkt über ihren Köpfen hängt ein Werbeschild für das Mineralwasser »Imnauer«.

Standort des Fotografen: 47.884555, 8.345889

Holländische Gäste vor dem Gasthaus »Linde«, Mai 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Ein Schnappschuss, unprofessionell schräg aufgenommen. Festgehalten wird diese Szene: Ein Automobil aus den Niederlanden ist vor dem Gasthaus »Linde« vorgefahren. Gäste kommen gerade an oder sind im Begriff, abzureisen. Agathe Brugger besucht mit dem holländischen Ehepaar, bei dem sie in Den Haag arbeitet und lebt, ihre Heimat. Vorne links steht ihr Bruder Wilhelm Brugger (1887-1955). Vermutlich knipst ihre Schwester Johanna Brugger das Foto.

Zuvor war Agathe Brugger mit ihrer »Herrschaft« in Italien gewesen. Am 28. April 1932 hatte sie ihrer Schwester Mathilde eine Postkarte aus Florenz geschickt. Darin schrieb sie u.a.: »Den 3. Mai fahren wir hier weg nach München, am 18. Mai fahren die Herrschaften bis Löffingen, übernachten in der Linde und reisen den nächsten Tag weiter. Ich bleibe zu Hause in Ferien, weiß noch nicht genau wie lange.«

Im Hintergrund sind die Eingangstür und die beiden Scheunentore des Gasthauses zu erkennen. Auf dem Fenster der Gaststube auf der linken Seite schaut der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer (1869-1943) heraus. Die »Linden«-Wirtin Josephine Meßmer steht neben der Eingangstür.

Für das Mädchen im Hintergrund sind die ausländischen Gäste unspektakulär. Es interessiert sich eher für den Hund am linken Bildrand.  

Standort des Fotografen: 47.884424, 8.346574

Gasthaus »Witterschnee« in der Maienlandstraße, Ausschnitt, ca. 1908

Sammlung Familie Waßmer

Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte, die nach der Jahrhundertwende verbreitet wurde. Sie zeigt das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26). Betrieben wird es von dem Gast- und Landwirt Robert Rosenstiel (1873-1932), der aus Unadingen stammt, und von seiner Ehefrau Maria geb. Selb (1879-1959).

Bereits seit 1877 gibt es die Gastwirtschaft. Betrieben wurde sie zunächst von der Witwe Maria Anna Wider geb. Duttlinger (1823-1895). Zwei Jahre später führte ihre Tochter Josefa Schönle geb. Wider (1851-1915) zusammen mit ihrem Ehemann Fidel Schönle (1850-1904) das Gasthaus und die dazugehörige Landwirtschaft weiter. 1904 übernimmt beides schließlich das Ehepaar Rosenstiel.

Standort des Fotografen: 47.887052, 8.341541

Haus Fehrenbach in der Maienlandstraße, ca. 1950-1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rudolf Lasson zur Verfügung.

Viele Jahre war die Landwirtin Sofie Fehrenbach geb. Tritschler (1879-1959), hier rechts im Bild, Witwe. Ihr Mann Adolf Fehrenbach war als Soldat im Ersten Weltkrieg gefallen: Am 23. April 1918 war er beim französischen Armentières durch einen Granatsplitter in der rechten Brust im Alter von nur 39 Jahren gestorben. Fortan betrieb die Witwe alleine mit ihren Kindern die Landwirtschaft im Maienland. Über der Haustür ist die alte Hausnummer »167« zu entziffern. Als das Familienfoto vor der Haustür entstand, war das Haus noch einstöckig und verfügte über zwei Scheunentore auf der linken Seite. 1959 starb Sofie Fehrenbach an Altersschwäche und die nächste Generation mit Tochter Waltraud Lasson geb. Fehrenbach übernahm das Haus. Es wurde modernisiert und um ein Stockwerk aufgestockt. 

Auf dem Gruppenfoto sind v.l.n.r. zu sehen: Adolf Kaufmann, ???, ???, ???, ??? und Sofie Fehrenbach geb. Tritschler.

Standort des Fotografen: 47.887898, 8.341384

Anlieferung der neuen Glocken für die Pfarrkirche, 30. November 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.

Die feierliche Prozession durch das Städtchen ist in der Unteren Hauptstraße vor der Pfarrkirche St, Michael zum Halt gekommen. Einige Frauen haben sich auf die Treppenstufen vor dem »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) gestellt, um das Herunterladen der neu gegossenen Kirchenglocken vom Lastwagen verfolgen zu können.  Die Ministranten scheinen etwas orientierungslos. Eine Prozession zur Glockenweihe findet schließlich nicht alle Tage statt.

Standort des Fotografen: 47°52’58.4″N 8°20’37.0″E