Ehemalige Kantine der Firma Benz in der Güterstraße, 1978

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Susanne Obergfell zur Verfügung.

Seitdem das Sägewerk Benz 1972 seinen Betrieb einstellte, stand auch die kleine Holzbaracke (Güterstr. 5) leer, die bis dahin als Kantine für die Werksangehörigen gedient hatte. Doch neues Leben ist Ende der 1970er Jahre in das Gebäude eingezogen, denn es ist nun Domizil des Jugendtreffs »Die Laube«.

Gegründet wurde er von den drei Lehrern ? Schweinfurth, Hans Grünsteidel und Wolfgang Jarvers, die sich ehrenamtlich engagieren. Bei vielen Jugendlichen entwickelt sich die »Laube« zu einem beliebten Treffpunkt. Kritisch beäugt wird er von einigen Angehörigen der älteren Generation, denn man wisse ja, wie die jungen Leute heute so sind und was die alles treiben. Aber auch der Gemeinderat steht dem Projekt eher skeptisch gegenüber. Zum Offenbarungseid kommt es, als die Stadtgemeinde gebeten wird, sich an den Mietkosten zu beteiligen.

Standort des Fotografen: 47.883107, 8.340947

5 Fotos: Zauberkünstler Amando (alias Egon Bader), ca. 1980

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Hokuspokus Fidibus!« Der Zauberkünstler Amando ist in Aktion. Seine Zauberutensilien, darunter sein Zauberstab, sein Zylinder und ein Würfel, liegen vor ihm auf einem Tischchen. Die Fotoserie entsteht nicht bei einem Auftritt, sondern wird im Fotostudio gestellt. Denn Amando, der im bürgerlichen Leben Egon Bader (1933-1999) heißt und in der Talstraße wohnt, benötigt die Bilder für sein Portfolio als Zauberkünstler.

Er ist Mitglied im 1912 gegründeten Magischen Zirkel von Deutschland. Der Verein sieht es als seine Aufgabe an, die Zauberkunst zu pflegen und zu fördern.

Standort des Fotografen: ?

Waldarbeiter bei einer Arbeitspause, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Die Männer machen Mittagspause. Sie haben sich im Wald neben Baumstämmen niedergelassen, ein Rucksack liegt im Vordergrund. Man raucht ein Pfeifchen oder isst etwas Warmes aus dem Henkeltöpfchen. Es ist ein kurzer Moment, bevor die Arbeit weiter geht. Denn die sechs Männer sind Waldarbeiter. Es ist kalt, auf der Waldlichtung liegt Schnee. Doch beim Arbeiten wird einem warm.

Wer erkennt die Männer?
Stehend, v.l.n.r.: Rupert Hepting, ???, ???
Sitzend, v.l.n.r.: ???, Emil Schlenker (1907-1999), ???

Standort des Fotografen: ???

Personengruppe bei einem Ausflug im Wald, 12. Juni 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Sommer 1932: Die miteinander verwandten Familien Schmid und Schultheiß unternehmen am 12. Juni einen Ausflug in die Natur. Da sie mit Wanderstöcken ausgerüstet sind, scheint es kein kleiner Spaziergang, sondern eine richtige Wanderung zu sein. Es gibt vermutlich nach Unterbränd. Für eine kurze Rast haben sie sich am Wegesrand auf Baumstämmen niedergelassen. Eine gute Gelegenheit, um auch ein Foto als Erinnerung aufzunehmen. Fotografiert wird Anfang der 1930er Jahr noch sehr selten und meist nur zu besonderen Anlässen. Insofern ist das Foto durchaus besonders.

V.l.n.r.: Karl Schultheiß (1903-1986) mit Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), Maria Häusle, Maria Straub (verh. Willmann), Elisabeth Schultheiß (1911-?), Maria Schmid geb. Schultheiß (1906-1974), Timotheus Schmid (1903-1984) mit Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019).

Standort des Fotografen: ???

Skispringen am »Walze Bergle« im Maienland, 1962

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Nein, auf diesem Foto ist nicht die 1950 gebaute Hochfirstschanze in Neustadt zu sehen, und der Skispringer ist nicht der Olympiasieger und dreimalige deutsche Meister Georg Thoma (geb. 1937).

Das Foto wird am »Walze Bergle« im Maienland aufgenommen. Der kleine Hügel ist benannt nach dem Haus Walz (Maienlandstr. 47), das am rechten Bildrand zu sehen ist. Es gehört dem Polizeisekretär Karl Walz (1891-1969) und dessen Ehefrau Anna Walz geb. Frey (1900-1992). Direkt daneben befindet sich eine Skipiste mit Schanze. Nachmittags nach der Schule treffen sich die Kinder hier zum Wintersport. Gerade springt Bernhard Adrion (geb. 1951) und fliegt elegant durch die Luft. Vier bis acht Meter sind durchaus zu schaffen.

Im Hintergrund ist das Haus Fehrenbach (Maienlandstr. 30) zu sehen, das auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht.

Standort des Fotografen: 47.888963, 8.341587

Personengruppe in der »Hasle«, ca. 1930-1933

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Vermutlich in der »Hasle« wird dieses Gruppenfoto aufgenommen. Auf einer hölzernen Sitzbank hat sich das Ehepaar Rappenegger niedergelassen. Dahinter stehen vier Männer, jeder in einen Anzug gekleidet und – der Mode der Zeit entsprechend – mit einem Hut auf dem Kopf.

Warum lässt sich die Gruppe zusammen fotografieren?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Luise Rappengger geb. Heizmann (1902-?) und Forstwart Johann Rappenegger (1901-1933)  
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Franz Bader, ???, August Zepf, [Leonhard Vergut? (1902-?)]

Standort des Fotografen: ???

Musikkapelle »The Dynamics« im Waldbad, Juli 1971

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Wenige Jahre nach der grundlegenden Renovierung des Waldbades veranstaltet der Sportverein die erste Waldbadparty. Die Feuerwehr lädt zu Wasserspielen ein und der Sägeweihergeist alias Theo Walz tritt leibhaftig in Erscheinung. Auch die Musikkapelle »The Dynamics« hat bei der Party einen ihrer ersten Auftritte. Die Musiker stehen hier vor den Umkleidekabinen. Eine laue Sommernacht beschert viele Besucher*innen und einen vollen Erfolg. Die Party wird fortan jährlich wiederholt und ist schnell legendär.

V.l.n.r.: 1 Bernhard Adrion, 2 Daniel Fehrenbach, 3 Ernst Effinger und 4 Heinz Frei (aus Bachheim)

Standort des Fotografen: 47.899786, 8.332864

Kinder im Schnee, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Es liegt richtig viel Schnee, wie auf der zugeschneiten Holzbiege am rechten Bildrand und an den weißen Fensterbrettern im Hintergrund zu erkennen ist. Die Kinder haben zusätzlich ganze Arbeit geleistet und einen riesigen Schneeberg aufgehäuft. Stolz stehen sie auf dem Gipfel. Die beiden Kinder ganz vorne sitzen auf einem Schlitten. Offenbar eignet sich der Schneeberg hervorragend als Rodelpiste.

Weiß jemand, wer die Kinder sind? Das Kind ganz vorne auf dem Schlitten ist vermutlich Ursula Fürst (verh. Nobs, geb. 1930). Dahinter steht eventuell Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982). 
Und hat jemand eine Idee, vor welchem Haus in welcher Straße das Foto aufgenommen wurde?

Standort des Fotografen: ???

Zwei Mädchen in der Demetriusstraße, 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Den Federballschläger in der linken Hand und den Federball in der rechten. So steht Gudrun Fuß da, den Arm um ihre jüngere Schwester Heike Fuß gelegt. Die beiden stehen in der Demetriusstraße, direkt hinter ihrem Elternhaus, der Bäckerei und dem Café Fuß.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite sind die Häuser Demetriusstr. 11 und 12 zu sehen, die beide nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden und folglich ziemlich genau 50 Jahre alt sind. Im linken Gebäude betreibt Otto Kaltenbrunner (geb. 1940) ein Verkaufsbüro der Firma Raab-Karcher GmbH für Heizöl. Das rechte Gebäude gehört dem Landwirt Emil Kopp (geb. 1932) und dessen Ehefrau Magdalena Kopp geb. Fürst (1932-2015).

Standort des Fotografen: 47.884049, 8.343982

KdF-Reisende in der Oberen Hauptstraße, 1937

Sammlung Familie Waßmer

Eine Schar KdF-Reisender marschiert durch die Obere Hauptstraße. Im Hintergrund ist das Haus Fechtig (Obere Hauptstr. 8) und das Haus Faller (Obere Hauptstr. 6) zu sehen. Sie kommen vom Bahnhof und sind auf dem Weg zum Gasthaus »Linde«, wo gleich ein Begrüßungsabend stattfinden wird. Danach werden sie auf die Gasthäuser, Pensionen und privaten Gästezimmer verteilt. Der Zug wird von Kindern begleitet, die die Urlauber neugierig beäugen.

KdF steht für »Kraft durch Freude«. Diese nationalsozialistische Organisation hat die Aufgabe, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten. Die KdF avanciert zum größten Reiseveranstalter im nationalsozialistischen Deutschland. Mit den KdF-Reisen verfolgen die Nationalsozialisten ideologische Ziele. Sie sollen dabei helfen, eine »Wohlfühldiktatur« zu erschaffen.

Standort des Fotografen: 47.884412, 8.346129

Ankunft von Kurgästen am Bahnhof, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am 16. August 1957 kommt eine Gruppe Kurgäste am Bahnhof an. Ihr erster Eindruck vom Kurort ist nicht mehr die hölzerne Behelfsbaracke, sondern der moderne Bahnhofsneubau, der an Stelle des 1945 bombardierten Bahnhofes errichtet wurde. Noch ist er gar nicht eingeweiht, denn die offizielle Feierstunde findet erst im September 1957 im Beisein von Vertretern der Deutschen Bundesbahn statt.

Die Kurgäste werden nach ihrer Ankunft auf verschiedene Fremdenzimmer in Gasthäusern, aber auch bei Privatleuten verteilt.

Standort des Fotografen: 47.883586, 8.342342

Narren und »Seifenkisten« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Narrengruppe hat sich vor den Häusern von Schuhmacher Demeter Schilling (Rathausplatz 7) und von Landwirt August Sibold (Rathausplatz 8) für den Fotografen in Position gebracht. Leiterwagen und andere Karren wurden zu »Seifenkisten« umgebaut.

Die Fahrer tragen die typische Rennfahrermontur der Zeit und fühlen sich wie bei einem großen Grand-Prix-Rennen. Im Hintergrund ist der Schulhof zu sehen, erkennbar an den Bäumen. Daran schließt sich, nur schemenhaft zu erkennen, das ehemalige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10) an.

Offiziell findet 1928 keine Fasnacht statt. In den Annalen der »Laternenbrüder« ist überliefert, dass man »keine Lust, keine Ideen« hatte. Aber ein paar kostümierte Narren scheint es doch zu geben! Statt einer richtigen Fasnacht wird offenbar alternativ ein Seifenkistenrennen veranstaltet.

Auf dem Foto sind u.a. zu sehen: Franz Faller (links hinter dem Opel), Hermann Ganter (1895-1957), Engelbert Müller (1896-?), Otto Fürst (1894-?)

Standort des Fotografen: 47.883746, 8.343988