Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.
Um aus dem Flachs Bastfasern gewinnen zu können, müssen die Pflanzenstängel zunächst gebrochen werden. Dieses mechanische Verfahren ist hier auf dem Foto fest in Frauenhand: Frauen unterschiedlichen Alters, alle in Arbeitskittel gekleidet und mit Kopftuch, stehen neben ihrem wichtigsten Werkzeug, der Handbreche. Sie bewegen den Deckel auf und nieder, während die Flachsstängel immer weiter aus der Breche hervorgezogen werden. Die hölzernen Stängelteile fallen dabei zu Boden, die Fasern verbleiben in einem Büschel.
Wo das Foto aufgenommen wird, ist unklar. Ist es am Rande der »Hasle«? Oder in der Nähe der »Öle«? Oder auf dem Weg nach Dittishausen? Unterhalb des Hangs scheint sich eine Straße entlang zu schlängeln.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Die Heuernte ist in vollem Gange. Eine Familie steht mit Kind und Kegel auf dem Feld. Der Mann trägt einen ausladenen Strohhut, um sich gegen die Sonne zu schützen, die Frau hat sich ein Kopftuch umgebunden. Ein voll beladener Heuwagen wartet darauf, dass seine Fracht trocken in den Stall gebracht wird. Zwei Kühe sind eingespannt. Ganz oben auf dem Wagen hat es sich eine zweite Frau bequem gemacht und blickt ebenfalls in die Kamera.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.
Eine Gruppe »Bauern« hat sich an Fasnacht vor dem Eingang zum Rathaus versammelt. Sie führen einen Ochsen aus Pappmaché bei sich, der vor einen Pflug gespannt ist. Weitere landwirtschaftliche Geräte werden präsentiert.
Das Foto ist vermutlich in den 1930er Jahren entstanden, möglicherweise an der Fasnacht 1939: Das Motto lautet: »Im Schatten der Vorzeit – Bilder aus der Frühzeit unserer Heimat«.
Wer erkennt die Narren? Der Mann im schwarzen Anzug und mit Zylinder, der ganz offensichtlich keinen »Bauer« darstellt, sondern sich mich auf das Bild mogelt, ist Friseurmeister Julius Limb.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Weißenfels zur Verfügung.
Ist es nicht süß, das kleine Kälbchen?! Im Nu verbreitet sich die Neuigkeit in der Nachbarschaft und das kleine Kälbchen avanciert rasch zum Kinderliebling. Kinder kommen im Stall vorbei, um das kleine Viech zu sehen. Im Hintergrund rechts steht Ursula Mayer (verh. Weißenfels) und lächelt in die Kamera.
Wer weiß, in welchem Stall das Foto aufgenommen wurde?
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.
Familie Rosenstiel betreibt in der Oberen Hauptstraße ihre Landwirtschaft. Mit einem Güllewagen, vor den zwei Kühe gespannt sind, machen sich Robert Rosenstiel (1900-?) und Franz Rosenstiel (1927-2006) daran, auf ihren Feldern im »Schlempental« Gülle auszufahren. Mit auf dem Foto zu sehen sind Paul Thoma und Lina Rosenstiel geb. Winterhalder (1901-?).
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Diese Narrengruppe stellt den »Sommer« dar. Ihr Wagen reiht sich in weitere Themenwagen ein, die sich den vier Jahreszeiten widmen. Geschmückt ist der Wagen mit Getreideähren und die Narren tragen Sensen und Dreschflegel bei sich, als ob sie zur Ernte ausrücken. Auf dem Schild ist der Reim zu lesen: »Arbeite gerne / sei nicht faul / die gebratenen Gänse / fliegen Niemand ins Maul.«
Noch ist der Sommer fern. Auf dem unteren Rathausplatz liegt noch Schnee. Im Hintergrund ist das Haus von Kaufmann Wilhelm Vogt (Rathausplatz 13) zu sehen.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Vier Paare mit landwirtschaftlichem Gerät, Rechen, Spaten und Spatengabeln, stehen an Fasnacht vor einem liebevoll dekorierten Umzugswagen. Die Gruppe stellt den »Frühling« dar und ihr Wagen reiht sich in weitere Themenwagen ein, die sich den vier Jahreszeiten widmen.
Noch liegt Schnee in der Demetriusstraße und bis zum Frühling ist es noch ein bisschen hin. Nur gut, dass die Sonne an diesem »Fasnet Mändig« scheint und die Narren und Närrinnen in ihren Kostümen etwas wärmt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.
Der Landwirt und Straßenwart Karl Egle (1883-1949) steht mit einer Kuh vor seinem Haus Nr. 265 (heute Obere Hauptstr. 39). Verheiratet ist er mit der sieben Jahre jüngeren Maria geb. Nusser (1890-1978).
Rechts ist die offene Stalltür zu sehen. Links daneben führt eine steile Treppe hinauf zur Haustür, die ebenfalls einen Spalt offen steht. Viel ist von dem Haus nicht zu erkennen. Es ist ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schopf. Gebaut hatte es sein Vater Leopold Egle (1842-1915), der ebenfalls Straßenwart war, und seine Mutter Rosa geb. Wehrle (1845-1917), die von Dittishausen stammte. Die beiden hatten 1872 geheiratet.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.
Beim »Öhmden«, steht auf der Rückseite dieses Fotos. Mit Heugabeln und Rechen ist man im Gewann »Litzelstetten« dabei, den zweiten Schnitt zu ernten. Von der körperlich anstrengenden Arbeit erholen sich gerade Josefa Mayer (geb. Gebert, 1920-2010), die Wirtin vom Gasthaus »Gebert«, die verwitwet ist. Mit ihren Kindern und dem Kurgast Frau Hinz sitzt sie auf der Wiese. Eine Flasche liegt vor ihren Füßen. Offenbar stärken sie sich in dem kurzen Verschnaufspäuschen, bevor es gleich weiter geht. Links, auf die Heugabel gestützt, steht Karl Gebert (1888-1961).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.
Familie Mayer holt auf ihrem Feld im Gewann »Litzelstetten« die Öhmdernte ein. Die ganze Familie packt mit an. Auf dem Traktor sitzt Josefa Mayer geb. Gebert (1920-2010), die Wirtin vom Gasthaus »Gebert«, die verwitwet ist. Ihre Kinder sind im Hintergrund zu sehen. Die Frau links, die gerade dabei ist zu rechen, ist Frau Hinz, ein Kurgast. Sie hilft gerne in der Landwirtschaft mit.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.
Ein seltener Anblick mitten im Städtle! Magdalena und Emil Kopp (Demetriusstr. 10) betreiben in ihrem Anwesen neben dem Mailänder Tor eine Landwirtschaft. Es ist Sommer und gerade Heu auf einem Heuwagen eingebracht worden. Carola Hannes fotografiert eine Kinderschar, die vor dem prächtig geladenen Wagen steht.
Die Erste von rechts ist Birgit Knöpfle, daneben steht ihr Bruder Stefan Knöpfle. Die Vierte von rechts ist Heike Bölle. Die übrigen Kinder sind aus Reiselfingen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sibylle Selb zur Verfügung.
Eine echte Rarität stellt diese Aufnahme dar. Es ist die einzige bekannte Aufnahme des landwirtschaftlichen Anwesens von Familie Selb (Obere Hauptstr. 12), das wenige Jahre später einem Brand zum Opfer fällt. Am 15. August 1914 brennt das Wohnhaus und der Ökonomieteil bis auf die Grundmauern nieder.
Das Anwesen war 1835 als eine Art Aussiedlerhof errichtet worden. Die damaligen Besitzer waren nach einem Brand ihres Hauses am Rathausplatz aus dem Städtchen hierher gezogen. Der Neubau an der Landstraße nach Unadingen bestand aus einem dreistöckigen Wohnhaus, mit Gewölbekeller, Scheuer und Stall, Wagenschopf und Schweineställen. Ab 1887 gehörte das Anwesen dem Landwirt Karl Selb (1860-1935) und seiner Ehefrau Maria Anna geb. Hasenfratz (1864-1935). Sie hatten es nach ihrer Eheschließung von den Eltern Alois und Monika Selb übernommen. Auf dem Foto ist Karl Selb zu sehen, wie er mit zwei Hunden vor einer der Stalltüren steht.
Am linken Bildrand steht neben dem Misthaufen ein Güllewagen, der mit zwei Pferden bespannt ist. Dass Familie Selb Pferde besitzt, ist auch an dem Zubehör (Pferdekummet und Geschirr) zu erkennen, das über der Holzbiege an der Hauswand hängt. Unter dem hölzernen Balkon im 2. Obergeschoss befindet sich das Plumpsklo.
Links im Hintergrund ist das Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) zu sehen. Der Weg in Richtung »Hasle« führt über den Hof von Familie Selb. Die damalige Bezeichnung lautet »Bildgaß«, vermutlich ein Hinweis auf die Kümmerniskapelle, die bis 1823 in der Nähe der Straßenkreuzung stand. Heute ist der Weg eine ausgebaute Straße und heißt »Festhallenstraße«.