Bombenschaden am »Benzbau« in der Ringstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.

Bei den schweren Fliegerangriffen am 22. Februar 1945 entstand ein großer Schaden. Das Bahnhofsgebäude wurde komplett zerstört und auch die Industrieanlagen des Sägewerkes Josef Benz AG wurden getroffen. Das Gelände am Bahnhof glich einem Kraterfeld. Auch das angrenzende Mehrfamilienhaus, der »Benzbau« (Ringstr. 8), wurde schwer beschädigt.

Malermeister Karl Sibold (1937-2016), der als siebenjähriger Junge den Fliegerangriff im »Benzbau« erlebt hatte und durch die Wucht des Bombardements die Treppe hinab gestürzt war, löste 2014 ein Versprechen ein. Er verschönerte zum Dank, dass der Stadtheilige das Baarstädtchen vor Schlimmerem verschont habe, die Brunnenstatue des Demetrius, indem er sie teilweise mit Blattgold überzog.

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.342780

Zwei Kinder in der Ringstraße, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.

Zwei Kinder stehen an der Ecke, an der von der Ringstraße ein Fußweg hoch zum Bahnhof führt. Sie freuen sich, dass es geschneit hat. Von den Schäden, die die Fliegerangriffe im Februar 1945 am »Benzbau« verursacht hatten, ist nichts mehr zu sehen. 

Standort des Fotografen: 47°52’60.0″N 8°20’34.8″E

Karl Binder mit dem Postwagen in der Bahnhofstraße, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Binder zur Verfügung.

»Postfacharbeiter«, so lautet die offizielle Berufsbezeichnung von Karl Binder (geb. 1921), wie dem Adressbuch von 1952 zu entnehmen ist. Auf dem Foto ist er mit seinem Postwagen zu sehen, wie er in der Bahnhofstraße unterwegs ist, um die Post zum Bahnhof zu bringen. Im Hintergrund weist ein Schild in Richtung der Möbelhandlung von Schreinermeister Eugen Münzer (1911-1957).

Karl Binder ist verheiratet mit Emma geb. Limb (1913-?), sie wohnen im Haus Rötenbacher Str. 6.

Standort des Fotografen: 47.883615, 8.342311

Trauerzug in der Bahnhofstraße, 14. Dezember 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Ein Trauerzug bewegt sich durch die Bahnhofstraße. Die Männer tragen Zylinder. Frauen und Männer stehen am Straßenrand und schauen stumm zu. Im »neuen Benzbau« (Ringstr. 8) stehen Bewohner an den geöffneten Fenstern und beobachten den Trauerzug. Es ist Winter. Die Bäume sind kahl. Das nasskalte Wetter passt zu der Stimmung. Es ist der 14. Dezember 1939. Pfarrer Robert Winkel notiert im Totenbuch der katholischen Pfarrei: »magno concursu populi«. Die Beerdigung des Verstorbenen findet unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.

Es ist jemand gestorben, der bekannt war und hohes Ansehen genoss: Oberlehrer a.D. Eugen Steidlinger (1873-1939) ist tot. Geboren am 13. November 1873 in Stuttgart, wirkte er seit 1905 an der Volksschule. Bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er mehrere Generationen von Schüler*innen. Er starb am 12. Dezember 1939 im Alter von 66 Jahren. Zwei Tage später findet die Beerdigung statt.

In der vorderen Reihe schreiten die Witwe Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953). Begleitet wird sie von ihrer Tochter Hedwig Benitz geb. Steidlinger (1900-1995) und ihrem Schwiegersohn Joseph Benitz (1897-1981). Zu erkennen sind außerdem die Brüder Albert Benitz und Paul Benitz.

Am Straßenrand stehen einige Schüler*innen des Verstorbenen, darunter Hilda Schultheiß (verh. Schulz) und Josepha Roth (verh. Rappenegger, 1915-1993).

Standort des Fotografen: 47.883737, 8.342193

Blick vom Kirchturm in Richtung Maienland, ca. 1950-1954

Verlag A. Rebholz

Rund 25 Jahre nachdem dieser Blick schon einmal aufgenommen wurde (siehe Foto), entsteht diese Ansicht des Städtchens. Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick auf den Altstadtring, der sich die Demetriusstraße entlangzieht. In der Bildmitte ist das Mailänder Tor zu sehen, an dessen geflicktem Dach die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges noch deutlich zu erkennen ist. Der alte Demetriusbrunnen, der beim Bombenangriff 1945 zerstört wurde, fehlt auf dem Bild, und der neue Brunnen, der 1954 geschaffen wird, existiert noch nicht. Schön sind die Häuser im Maienland zu erkennen, die sich die Straße entlang ziehen. Am Horizont grüßte die Walltfahrtskirche Witterschneekreuz.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344020

Luise Mayer mit ihren beiden Söhnen in der Ringstraße, ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Wenige Meter hinter ihrem Haus (Demetriusstr. 17) steht Luise Mayer (1923-2012) mit ihren beiden Söhnen in der Ringstraße: Neben ihr steht Walter (*1950), auf ihrem Arm hält sie den kleinen Werner (*1952). Es ist Winter, auf der Freifläche vor dem »Benzbau« (Ringstr. 8) liegt Schnee, der kleine Fußgängerweg hinauf zum Bahnhof ist vereist.

Standort des Fotografen: 47.883344, 8.342993

»Benzbau« im Winter, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Bahnhofstraße fällt der Blick auf den »neuen Benzbau« (Ringstr. 8), der nach dem Ersten Weltkrieg von den Holzindustriewerken Josef Benz AG als Wohnblock für ihre Arbeiter erbaut wurde. Die Sprossenfenster mit den Fensterläden reihen sich aneinander. Innen in den Stuben ist es vermutlich gemütlich warm, während draußen der Winter so richtig Einzug gehalten hat. Die Schneeberge türmen sich. Die weiße Pracht liegt auch auf den Dächern der Häuser des Altstadtrings und des Rathauses, das im Hintergrund zu erkennen ist.

Standort des Fotografen: 47.883876, 8.342067

Haus Rappenegger und »Benzbau« im Winter, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Idyllisch sieht die Winterlandschaft aus, die sich dem Betrachter in der Ringstraße darbietet. Vorne rechts steht das Haus vom Revierförster und Landwirt Franz Rappenegger und seiner Ehefrau Josepha geb. Roth (Ringstr. 6). Dahinter erhebt sich der »neue Benzbau« (Ringstr. 8). Der Schnee türmt sich in den Straßen. Vorne links neben dem Seitengiebel des Hauses Schultheiß (Maienlandstr. 1) ist eine Holzbiege gestapelt, die in den Schneebergen versinkt. Das Foto wird vom Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) aufgenommen. Es ist Teil einer Fotoserie. Denn Rebholz zieht mit seinem Fotoapparat los und fotografiert das verschneite Städtchen aus verschiedenen Perspektiven.

Standort des Fotografen: 47.884204, 8.343645

Blick vom Bahnhof zur Ringstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Bahnhofstraße fällt der Blick hinunter zum eingeschneiten Städtchen. Zu sehen sind die Rückseiten der Häuser der Demetriusstraße, die seit altersher den äußeren Stadtring bilden. Holzzäune reihen sich aneinander, Holzbiegen sind säuberlich aufgeschichtet. Neben der Bahnhofstraße steht ein Telefonmast, an dem parallel zur Straße Kabel gespannt sind.

Am linken Bildrand ist das Mehrfamilienhaus Ringstr. 8 zu sehen, das »neuer Benz-Bau« genannt wird, obwohl es – 1923/24 erbaut – gar nicht mehr so neu ist. Daneben steht das Haus Roth (Ringstr. 6). Darüber thront das Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9) und der Alenberg. Vor den Bäumen im Kurpark ist der Pavillon zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883223, 8.342538

Blick vom Kirchturm in Richtung Bahnhof und Stettholz, ca. 1958-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wieder ist ein Fotograf auf den Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael gestiegen, um aus luftiger Höhe in alle Himmelsrichtungen zu fotografieren. Auf diesem Foto fällt der Blick auf den »neuen Benzbau« (Ringstr. 8). Der Wohnblock war ursprünglich mit Werkswohnungen für die Arbeiter des Nahe gelegenen Sägewerks und ihre Familien erbaut worden. Am linken Bildrand ist der neu erbaute Bahnhof zu sehen, der im September 1957 eingeweiht worden war. Zu sehen sind die Bahnlinie und einige Häuser in der Bahnhofstraße sowie in der Hohlgasse. Schon fast am Horizont, kurz bevor das Hochplateau der Baar in den Schwarzwald übergeht, grüßen die Aussiedlerhöfe in Stettholz. 1957/58 waren mehrere Familien aus der Enge des Städtchens dorthin gezogen, da sie dort bessere Bedingungen für ihre Landwirtschaft hatten.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344051

Blick vom Rathausturm in Richtung Bahnhof und Sägewerk, 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Rathausturm ist zur Zeit für Renovierungsarbeiten eingerüstet. Eine ideale Gelegenheit, um hinaufzuklettern und aus ungewöhnlicher Perspektive einen Blick auf das Städtchen zu erhaschen.

Hier fällt der Blick auf den Stadtring in der Demetriusstraße. Neben dem Neubau der Sparkasse (Demetriusstr. 13) stehen das Wohn- und Geschäftshaus »Mode-Egle« (Demetriusstr. 14) und die Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15). Am linken Bildrand ist zu erkennen, dass sich daran noch die alte »Adler«-Scheune anschließt. Sie wird 1980 abgerissen und weicht einem Neubau.

In der außerhalb der Altstadt liegenden Ringstraße steht das Mehrfamilienhaus Ringstr. 8, das seit seiner Erbauung in den 1920er Jahren »neuer Benzbau« genannt wird. Es diente ursprünglich vor allem für Beschäftigte der Holzindustriewerke Josef Benz AG als Werkswohnungen. Hinter dem Bahnhofsgebäude und der Bahnlinie ist das Areal des früheren Sägewerks zu erkennen, das zu diesem Zeitpunkt bereits stillgelegt ist. 1972 schloß es seine Pforten. Noch erinnert aber der Benz-Kamin unübersehbar an diesen wichtigen Industriebetrieb, der für mehrere Generationen Arbeitsplatz vieler Menschen in Löffingen und Umgebung war.

Standort des Fotografen: 47.883852, 8.344345