Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1950-1952

Verlag Chr. Franz, Titisee
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Auf exakt »802 m.ü.M« liegt Löffingen – und dazu im »Schwarzwald«. So steht es gedruckt auf der Vorderseite der Ansichtskarte. Zu sehen ist ein Blick vom Reichberg auf das Städtchen. Noch hat das große Bauen jenseits der Bahnlinie nicht begonnen. Da wo auf der Wiese noch die Blumen üppig blühen, werden in den 1950er und 60er Jahre zahlreiche Neubauten entstehen. Die Gartenstraße und Scheffelstraße werden neu angelegt. Doch das ist Zukunftsmusik. Bislang stehen nur in der Bonndorfer Straße die ersten Häuser.

Das Motiv der Ansichtskarte wird in den frühen 1950er Jahren aufgenommen. Das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) ist noch nicht verputzt. Und der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses (Seppenhofer Str. 7) ist noch nicht errichtet. Ob die 1953/54 erbaute evangelische Kirche schon existiert, ist eider nicht zu erkennen, da ihr Standort am rechten Bildrand abgeschnitten ist. Vermutlich hätte der Fotograf sie aber mit auf das Bild genommen.

Standort des Fotografen: 47.878858, 8.343602

Narrengruppe vor dem Haus Guth, Fasnacht 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

»Kleine Gruppen – viel Grund zum Gucken«, so lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Diese Närrinnen und Narren haben sich zusammengetan und beteiligen sich als Gruppe an der Straßenfasnacht. Da die Frauen bauchfreie Kostüme tragen, handelt es sich vermutlich um Bauchtänzerinnen, die ganz im Sinne des Orientalismus exotisiert sind. Die Männer könnten Sultane oder »Haremswächter« darstellen.

Mitte der 1950er ist der Orientalische Tanz, der häufig als Bauchtanz bezeichnet wird, von den USA kommend in Westdeutschland angekommen. 1958 war er bereits so populär, dass er Eingang in die Schlagerwelt fand: Der Schlager »Zuckerpuppe (aus der Bauchtanz-Truppe)« von Bill Ramsey (1931-2021) feierte große Erfolge.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Edith Guth (verh. Ehinger, 1936-2020), 2 Josef Guth (1907-?), 3 ???, 4 Irmgard Guth (verh. Zepf)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hildegard Münzer, 2 Wilhelm Ehinger (1933-2020), 3 Gisela Fehrenbach (verh. Knöpfle)

Standort des Fotografen: 47.879789, 8.345708

Blick vom Kirchturm in Richtung Reichberg, 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Turm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick in Richtung Reichberg. Aus einer Höhe von 57 Meter bietet sich eine gute Aussicht. Das katholische Pfarrhaus (Pfarrweg 3) steht noch nicht, es wird erst 1963 gebaut. Der Blick schweift über die Bahnlinie zu den Häusern in der Bonndorfer Straße und dann die Göschweiler Straße entlang. Noch sind die Conradin-Kreutzer-Straße und die Hebelstraße nicht angelegt. Das dortige Neubaugebiet entsteht wenige Jahre später Mitte der 1960er Jahre. In der Gartenstraße stehen bereits die Mehrfamilienhäuser Nr. 2 und Nr. 4. Alte Bäume säumen die Göschweiler Straße.

In der Straße Am Reichberg ist bereits der erste Neubau (Am Reicherg 2a) errichtet. Das Wohnhaus gehört Dr. Otto Geiss (1920-1972), der seit 1. September 1958 als Chefarzt am Städtischen Krankenhaus tätig ist. Er wohnt dort zusammen mit seiner Frau Hildegard und seinen Kindern Elisabeth, Monika, Bernd und Martin. Einige Meter neben dem Neubau ist ein altes Anwesen zu erkennen. Das Haus Wehrle (Am Reichberg 6a) trägt den Hausnamen »D’Usländers«, weil es seit altersher außerhalb der Altstadt steht.

Standort des Fotografen: 47.882622, 8.344048

2 Fotos: Bau eines Swimmingpools im Garten der Villa Benz in der Bonndorfer Straße, ca. 1969

Stadtarchiv

Im Garten der Villa Benz (Bonndorfer Str. 7) wird ein kleiner Swimmingpool angelegt. Das spätere Schwimmbecken ist schon ausgehoben und die Wände verschalt. Doch bis man hier im Wasser schwimmen kann, wird es noch eine kleine Weile dauern. Das Ganze wird überdacht und ein kleines privates Hallenbad.

Die Villa und das dazugehörige Grundstück gehören Sägewerksbesitzer Walter Benz (1908-1990). 1976 werden sie von der Familie Ogrisek erworben. Später gehören die Villa und das Grundstück dem Zahnarzt Franz-Peter Seibel. Auf dem Foto sind im Hintergrund vor dem Haus die Häuser Seppenhofer Str. 13 und 17 und hinter der Villa die angrenzenden Häuser in der Gartenstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.880278, 8.344861

Haus Quasi in der Gartenstraße, ca. 1973

Sammlung Familie Waßmer
Verlag H. Plamper, Titisee-Neustadt

Am 20. September 1973 wird diese Ansichtskarte aus Löffingen nach Ettlingen versendet. Frankiert ist die Karte mit einer 30-Pfennig-Briefmarke der Deutschen Bundespost, auf der Bundespräsident Gustav Heinemann zu sehen ist. Die Senderin der Karte verbringt einige Urlaubstage im Haus Quasi (Gartenstr. 22).

Auf der Ansichtskarte ist eine Außenaufnahme des Gästehauses abgebildet. Einige Gartenstühle auf dem Rasen laden zum Verweilen ein. Eine zweite Abbildung zeigt den Speiseraum.

Standort des Fotografen: 47.879468, 8.346138

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1950-1952

Franckh-Verlag, Stuttgart
Sammlung Familie Waßmer

Als die Ansichtskarte am 20. Februar 1956 von Löffingen nach Bingen versendet wird, bietet sich dem Absender ein ganz anderer Blick dar: »Es gefällt mir sehr gut, bei dem vielen Schnee einfach herrlich.« Auf dem Foto kann hingegen von Schnee keine Rede sein, denn es ist Sommer.

Vom »Reichberg« fällt der Blick auf das Städtchen. Das Gebiet an der Göschweiler Straße ist noch unbebaut. Nur in der Bonndorfer Straße stehen die ersten Häuser. Das entspricht zwar 1956 nicht mehr ganz der Realität, da das Gebiet bereits als Neubaugebiet erschlossen wird. Die Ansichtskarte ist aber schon ein paar Jahre alt, als sie versendet wird.

Das Foto datiert aus den frühen 1950er Jahren, denn das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) ist noch nicht verputzt. Gleichzeitig sind in der Haslachstraße, von der Festhalle fast verdeckt, einige neu erbauten Häuser der Siedlung »Neue Heimat« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.879467, 8.342636

3 Fotos: Frauengruppe beim Schlittenfahren am »Reichberg«, ca. 1935

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Ein Glück, dass sich die jungen Frauen an diesem Wintertag gleich dreimal haben fotografieren lassen. Denn während die beiden ersten Fotos kaum Anhaltspunkte bieten, wo die Frauen fotografiert werden, lässt sich der Ort Dank des dritten Fotos doch eindeutig lokalisieren. Die beiden Schuppen, vor denen die Frauengruppe, mal auf ihren Schlitten, mal in einer gestellten Schneeballschlacht posieren, befinden sich auf dem »Reichberg«, Nahe der Göschweiler Straße. Das dritte Foto zeigt am linken Bildrand in einiger Entfernung die beiden Villen, die der Familie Benz gehören (Bonndorfer Str. 7 und 8).

Am Schuppen im Hintergrund ist ein großes Werbeplakat angeschlagen. Der Werbeslogan lautet: »Oberst mit Soldatenbildern«. Mit diesem Wortspiel wird für die Zigarettenmarke »Oberst« geworben, ein Produkt der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik. Dahinter steht der sensationelle Preis: »3 1/3 ₰« (d.h. Pfennig). Also gibt es die Zigaretten m 3er-Päckchen zu 10 Pfennig. Und als Dreingabe gibt es eben noch obendrauf »Soldatenbilder« zum Sammeln.

Den jungen Frauen ist aber gerade gar nicht nach Zigaretten – und auch nicht nach Soldatenbildern. Sie genießen gemeinsam ihre freie Zeit an diesem Wintertag und haben sichtlich Vergnügen.

Oberes Bild
V.l.n.r.: Elisabeth Schultheiß (verh. Würzburger, 1911-?), Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), ???, ???, Luise Straub (verh. Bader, 1914-2009), Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014), Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), ???, ???, ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.880630, 8.340621

Blick vom »Kleinen Brühl« auf das Städtchen, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Am 30. März 1937 wird diese Ansichtskarte von Löffingen in das thüringische Meiningen versandt. »Aus dem noch sehr winterlichen Schwarzwald sende ich Dir die herzlichsten Grüße.« Mit diesen Worten beginnt die Postmitteilung.

Die Ansicht zeigt einen Blick auf das Städtchen, der vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen ist. Auch auf dem Foto ist alles winterlich verschneit. Am linken Bildrand ist die katholische Pfarrkirche St. Michael zu sehen. Das Dach des Langhauses ist weiß, nur die Kirchturmspitze ist von der weißen Pracht befreit.

Bei den Häusern im Vordergrund handelt es sich um das 1934/35 erbaute Wohnhaus von Schreiner Josef Guth (Gartenstr. 21) und die beiden Villen der Firma Benz (Bonndorfer Str. 7-8). Rechts dahinter ist das landwirtschaftliche Anwesen von Karl Schreiber (Seppenhofer Str. 19) zu sehen: Er entschied sich nach dem Großbrand 1921 gegen einen Neubau am Brandplatz in der Demetriusstraße und baute stattdessen neu in der Seppenhofer Straße.

Standort des Fotografen: 47.879455, 8.345468

Blick auf die verschneite Bonndorfer Straße, ca. 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine geschlossene Schneedecke erstreckt sich im Gewann »Im kleinen Brühl«. Nur wenige Jahre später wird hier ein Neubaugebiet erschlossen und die Häuser der Gartenstraße werden gebaut. Davon ist jetzt freilich noch nichts zu sehen. In der Bonndorfer Straße und an der Kreuzung zur Göschweiler Straße stehen die einzigen Häuser.

Lässt man den Blick schweifen, dann sind ganz links die Häuser der Rötenbacher Straße zu erkennen, darunter das Forstamt (Rötenbacher Str. 8). Im Hintergrund ragt der Kamin des Sägewerks Benz in den Himmel. Ganz rechts sind das ehemalige katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) und daneben die Häuser der Seppenhofer Straße zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.879802, 8.344434

2 Fotos: Blick vom Reichberg auf das verschneite Städtchen, 1962

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Es ist ein sonniger Wintertag. Still und friedlich liegt das Städtchen in der Talmulde zwischen Reichberg und Alenberg. Schon seit einigen Jahren wächst das Städtchen über die Bahnlinie hinaus. Zunächst entstanden die Häuser in der Bonndorfer Straße, jetzt wird das Gewann »Im kleinen Brühl« bebaut. Mehrfamilienhäuser entstehen, neue Straßen wie die Gartenstraße und die Scheffelstraße werden angelegt. Das Gewann »Breiten« wird kurze Zeit später ebenfalls als Neubaugebiet erschlossen.

Standort des Fotografen: 47.879007, 8.342917

Blick vom Reichberg zum Städtchen, ca. 1965-1967

Sammlung Familie Waßmer

Immer wieder wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts vom Reichberg aus das Städtchen fotografiert. Denn der erhöhte Standort bietet einen guten Blick. Fiel er früher ungehindert über Wiesen, Felder und die Bahnlinie hinweg in Richtung der katholischen Pfarrkirche St. Michael und der Häuser in der Seppenhofer Straße, so verändert sich der Blick vor allem in den 1960er Jahren rapide.

Zusätzlich zu den Häusern in der Bonndorfer Straße, die bereits einige Jahre zuvor gebaut wurden, wird nun das Gewann »Im kleinen Brühl« als Neubaugebiet erschlossen. Mehrfamilienhäuser werden gebaut, neue Straßen wie die Gartenstraße und die Scheffelstraße angelegt. Nur wenige Jahre später wird sich dem Fotografen wieder ein ganz neuer Blick bieten.

Standort des Fotografen: 47.879007, 8.342917

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine rege Bautätigkeit herrscht im Neubaugebiet »Im kleinen Brühl«. Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser werden in der Gartenstraße gebaut. Auch jenseits der Bahnlinie sind bauliche Veränderungen sichtbar: Der 1957 errichtete Anbau an das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) sticht genauso ins Auge wie der 1961 frisch verputzte Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Standort des Fotografen: 47.879496, 8.342515