Hochzeitszug des Brautpaares Fuß / Horn auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Braut und Bräutigam bewegen sich mit ihrer Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Der Bäckermeister Walter Fuß (1933-1999) und Ingeborg geb. Horn (1932-1999) haben sich soeben in der katholischen Pfarrkirche St. Michael das Ja-Wort gegeben. Jetzt sind sie mit ihren Verwandten und Freunden auf dem Weg zum Gasthaus »Linde«, wo die Hochzeitsfeier stattfinden wird. Auf dem Foto zieht der Hochzeitszug gerade über den oberen Rathausplatz, vorbei an den Gasthäusern »Löwe« und »Ochsen«.

Standort des Fotografen: 47.884177, 8.345128

Narrenumzug mit dem Hexenwagen auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1967

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zu Verfügung.

Einen regelrechten Logenplatz hat Familie Vogt an Fasnacht: Sie kann vom Balkon ihres Wohn- und Geschäftshauses (Rathausplatz 13) das närrische Treiben auf dem oberen Rathausplatz überblicken. Hunderte Fasnachtsnarren bevölkern den Platz bei strahlendem Sonnenschein. Eben fährt der Hexenwagen mit der Riesenhexe am Rathaus und am Postamt vorüber. Aus sicherer Entfernung können die Vogts das Treiben der Hexen unten auf der Straße beobachten, ohne fürchten zu müssen, dass der Fotograf von den Hexen überrascht und gestört werden könnte. 

Im Rathaus befindet sich im Erdgeschoss noch die Filiale der Volksbank, wie die Inschrift über dem Eingang verrät. Noch ist der Neubau der Volksbank (Rathausplatz 10) offenbar noch nicht gebaut.

Standort des Fotografen: 47.884159, 8.345337

Luftbild auf das Städtchen mit katholischer Pfarrkirche, ca. 1955-1960

Verlag Flugbild GmbH, Bonn
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Dieses Luftbild entsteht in der Nachkriegszeit, vermutlich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Zu sehen ist im Vordergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael, mit ihrem 1713-1715 erbauten Langhaus und Chor sowie ihrem 1855 an der Weststeite errichteten Turm. Auf dem Foto ist der Turm noch unverputzt. Schön auf dem Foto zu erkennen ist, dass die Kirche außerhalb des mittelalterlichen Altstadtrings steht.

Neben der Kirche ist rechts das Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das 1968 abgerissen wird, und dahinter der Farrenstall und der neu erbaute Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht ein Trafohäuschen. Herausragende Gebäude im Städtchen sind das 1830/31 erbaute Rathaus und die beiden Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwe« (Rathausplatz 11), die den oberen Rathausplatz dominieren.

Festzug beim Rathaus anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luise Trescher zur Verfügung.

Löffingen feiert die Wiederverleihung der Stadtrechte. Die Teilnehmer des Festumzuges ziehen am Rathaus vorüber. Vorneweg marschiert Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979), gefolgt von den Gemeinderäten und von den Mitgliedern des Männergesangsvereins. Sie sind alle in schwarze Anzüge gekleidet und tragen Zylinder. Ihre Vereinsfahne wird mitgeführt.

Im Hintergrund ist der Eingang zum Rathaus zu erkennen, der bis in die 1930er Jahre zugleich als Eingang zur Volksschule diente. Seit dem Rathausumbau 1906 ist das Portal umrahmt von einer geschnitzten Holzkonstruktion, die auch als Vordach dient, stilistisch aber nicht zu dem Bauwerk von 1831 passt. Am rechten Bildrand ist das Gasthaus »zum Ochsen« (Rathausplatz 12) zu sehen, das wie die übrigen Häuser festlich geschmückt ist.

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.344146

Kinder auf dem ehemaligen Schulhof beim Rathaus, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Kinder spielen mit ihrem Hund auf dem ehemaligen Schulhof, auf dem die Bäume als Schattenspender in  schnurgeraden Reihen stehen. Viele Jahrzehnte lang wurde der kleine Platz als Schulhof genutzt, als das Rathaus zugleich als Schulhaus diente. 

Die Baulücke entstand nach dem Brand 1834, bei dem mehrere Häuser am Rathausplatz eingeäschert wurden. 1973 wird die angrenzende »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10), deren Seitengiebel am rechten Bildrand zu sehen ist, abgerissen. Der Platz wird mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut und der ehemalige Schulhof verschwindet.

Standort des Fotografen: 47.883622, 8.344443

Jugendliche im Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1956

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Noch sind sie nicht bei den Zwanzigjährigen, aber die vier Jugendlichen üben schon mal kräftig für die Fasnacht im kommenden Jahr. Sie sitzen im Gasthaus »Löwen« und schauen tief ins Glas bzw. in die Bierflasche. Im nächsten Jahr werden sie auf die Laterne der Laternenbrüder vereidigt.

V.l.n.r.: Karl Sibold (1937-2016), Alban Keller, Hermann Zahn (geb. 1937), Eugen Fehrenbach (geb. 1937).

Standort des Fotografen: 47.883800, 8.345034

2 Fotos: Umzug beim Sängerfest auf dem oberen Rathausplatz, 1927

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle, Beate und Franz Hofmeier, Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Von einem Fenster im Rathaus wird dieses Foto aufgenommen. Von hier oben bietet sich der beste Blick auf den Rathausplatz und den Festumzug anlässlich des Schwarzwaldgau-Sängerbundesfest. Etwa 4.000 bis 5.000 Teilnehmer reihen sich in den Zug ein. Eine Gruppe Radfahrer, die dem Radfahrerverein angehören, eröffnen den Zug. Es folgen der Turnerbund und der Fußballclub. Die Turner tragen ihre weiße Sportkleidung. Schaulustige stehen links und rechts der Wegstrecke. Am rechten Bildrand ist das Gasthaus »Ochsen« zu sehen. Vor dem Wirtshaus sind Bierbänke aufgebaut, um die angereisten Gäste bewirten zu können.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Vorabend mit einem Festbankett, zu dem sich rund 2.000 Teilnehmer einfanden. Am Vormittag folgte dann ein Preiswettsingen und anschließendes Konzert. Zum Abschluss des Festes findet nun ein Festumzug durch das geschmückte Städtchen statt.

Standort des Fotografen: 47.883926, 8.344591

2 Fotos: Chorsingen beim Sängerfest auf dem oberen Rathausplatz, 1927

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle, Maria Kuster und Maria Wider zur Verfügung.

Drei Tage lang steht das Städtchen ganz im Zeichen des Gesangs. Denn vom 30. Juli bis zum 1. August 1927 findet in Löffingen das Schwarzwaldgau-Sängerbundesfest statt. Am Preiswettsingen beteiligen sich insgesamt 39 Vereine aus Nah und Fern. Die meisten Konzerte finden in der neu erbauten Festhalle statt. Aber auf den beiden Fotos ist zu sehen, dass zwischendurch auch auf dem oberen Rathausplatz eine Gesangsdarbietung gegeben wird. In einem Halbkreis stehen die Sänger des Männerchors Brombach vor dem Rathausbrunnen. Zuhörer sind stehengeblieben und lauschen den Liedern. Vor dem geschmückten Gasthaus »zum Löwen« stehen mehrere Autobusse, aber auch eine Pferdekutsche.

Die Ausrichtung des Gausängerfestes war eine logistische Herausforderung. In der Lokalzeitung heißt es lobend: »Die Unterbringung der etwa 3.000 Sänger und der vielen Hunderten von sonstigen Besuchern des Festes über die Mittagszeit war ein schwieriges Problem, wurde aber von den Löffingern ausgezeichnet gelöst. Man hatte eine Reihe von Vereinen in den Gasthöfen von Unadingen, Reiselfingen, Göschweiler, Seppenhofen und Rötenbach untergebracht und auch für einen flotten Transport derselben gesorgt. In Löffingens Gasthöfen war Hochbetrieb. Hatte ein Verein sein – übrigens überall ausgezeichnet und reichlich serviertes – Mittagessen eingenommen, so erschien nach ihm der Bruderverein, um sich ebenfalls gütlich zu tun und die Kehle anzufeuchten.«

Standort des Fotografen: 47.884068, 8.344613

Gasthaus »Löwen« am oberen Rathausplatz, ca. 1990-1992

Sammlung Familie Waßmer

Am 7. Dezember 1991 öffnet das altehrwürdige Gasthaus »zum Löwen« wieder seine Pforten. Jürgen und Susanne Jeitler aus Offenburg sind neue Pächter. Seit Juni hatten die beiden das Gasthaus umgebaut: Das Lokal wurde renoviert und die Küche erneuert. Doch bereits zwei Jahre später steht ein erneuter Wechsel an. Am 4. Februar 1994 übernehmen das Pächterehepaar Martin und Michaela Titze das Gasthaus. Martin Tietze, ein gelernter Koch, betrieb vorher zusammen mit seiner Frau Michaela ein Wirtshaus im Bärental. Doch auch damit ist zwei Jahre später wieder Schluss: 1996 kommt der »Löwe « unter den Hammer und wird zwangsversteigert.

Standort des Fotografen: 47.883867, 8.344662

Fronleichnamsprozession vor der alten »Sonne«, ca. 1960-1963

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Man bekommt fast den Eindruck, das ganze Städtchen ist auf den Beinen – zumindest der katholische Teil. Es ist Fronleichnam, die Sonne scheint, die Kastanie zwischen Gasthaus »Löwen« und der »alten Sonne« blüht. Auf dem oberen Rathausplatz ist ein Fronleichnamsaltar aufgebaut. Eine Schar Ministranten steht davor. Fahnen und Flambeaux sind zu erkennen. Vor allem neben dem Rathausbrunnen stehen die Gläubigen dicht gedrängt. Mit größerem Abstand stehen weitere Zuschauer*innen am Straßenrand.

Standort des Fotografen: 47.884158, 8.344972

Früheres Gasthaus »Sonne« am Rathausplatz, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Mitte der 1920er entsteht dieses Foto vom oberen Rathausplatz»Alte Sonne« hat jemand handschriftlich auf dem zugeschneiten Dach notiert. Statt der Gaststube befinden sich in dem Gebäude  nun Wohnungen. Der Schriftzug »Gasthof z. Sone«, der für viele Jahre zwischen den Fenstern im ersten und zweiten Stockwerk angebracht war, ist überstrichen. Im früheren Ökonomieteil auf der linken Seite sind Rundbogenfenster eingebaut. Dort befindet sich nun die Stadtmühle. Aber das Gebäude wird noch in anderer Hinsicht genutzt. Die eingerahmten Fenster im ersten Stockwerk markieren den Saal, der von den evangelischen Gläubigen zum Feiern ihrer Gottesdienste genutzt wird.

Standort des Fotografen: 47.883919, 8.344802

Omnibus vor dem Gasthaus »Ochsen«, ca. 1957-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Vor dem Gasthaus »Ochsen« steht ein Reisebus mit dem Namen »Monika«. Der Bus gehört zur Busflotte der Firma Scherer in Rötenbach. Fast das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes wird durch das Fahrzeug verdeckt. Links ist gerade noch der Schriftzug mit dem Namen des Wirtshauses und rechts die Garage zu sehen. Freundlich wirken die Fenster im ersten Stockwerk, mit ihren Sprossen, den Gardinen, den Fensterläden und dem Blumenschmuck.

Hoch oben im Giebel steht der Werbespruch: »Trinkt Laufener«. Damit ist ein Wein aus dem Winzerort Laufen im Markgräflerland gemeint. Aber ein Fürstenberg oder ein Rothaus darf es natürlich auch sein!   

Der Reisebus ist ein »Kässbohrer Setra S8«, der ab 1951 in Ulm gebaut wird. Dieses Modell ist einer der ersten Omnibusse mit selbsttragender Karosserie in verwindungssteifer Rippenbauweise. Das Kunstwort »Setra« ist eine Abkürzung des Wortes »selbsttragend«.

Standort des Fotografen: 47.884062, 8.345051