Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Die Fasnacht dient traditionell auch dazu, innerhalb der närrischen Tage gegen die herrschende Ordnung zu rebellieren und sich über die Obrigkeit lustig zu machen. Häufig legen sich die Närrinnen und Narren jedoch nicht etwa mit den Mächtigen aus Staat, Gesellschaft und Kirche an, um sie zu karikieren, sondern sie machen sich über Minderheiten und Randgruppen lustig. Teilweise ist die Darstellung der »Anderen« und »Fremden« sogar gehässig.

Hier ist eine Narrengruppe zu sehen, die hinter der Werkstatt des Buchbinders Anton Rebholz in der Demetriusstraße steht. Die Narren sind komplett schwarz gekleidet und geschminkt, einer trägt sogar eine schwarze Perücke auf dem Kopf. Über ihren schwarzen Kostümen tragen sie stilisierte Baströckchen und haben sich Ketten umgehängt. In den Händen halten sie Speere. Einige sind auch mit Messern bewaffnet.

Natürlich sind diese Narren, die sich als unzivilisierte Schwarze präsentieren, »Kinder ihrer Zeit«. Wie sehr die Zeit Mitte der 1920er Jahre noch von kolonialrassistischen Vorstellungen geprägt ist, lässt sich an diesem Gruppenfoto deutlich erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884230, 8.344436

Hochzeitsgesellschaft Herrmann / Beha vor dem »Gebertsaal« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1926

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Vor dem 1925/26 erbauten »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) hat sich ein Brautpaar mit der Hochzeitsgesellschaft versammelt. Die Wände sind noch nicht verputzt, aber die Reisiggirlande, die die Eingangstür einrahmt, hübscht die Fassade auf. Man steht dicht gedrängt, damit alle auf das Gruppenfoto passen.

Bei dem Brautpaar handelt es sich um Hans Herrmann, der aus Rötenbach stammt, und um Maria Beha.

Bei den Hochzeitsgästen zu sehen sind u.a. Johann Beha (1907-1991), Karl Beha (1901-?), Josefa Benz (verh. Beha), Anna Hasenfratz (geb. Beha), Karl Hasenfratz, Karl Häusle, Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966), Ferdinand Schultheiß (1880-1936).

Die jungen Frauen und Mädchen in weißen Kleidern sind u.a. Else Häusle (verh. Weiss), Hilde/Hilda Häusle (verh. Leppert) und Maria Häusle (verh. Kuster, 1921-2006).

Standort des Fotografen: 47.884454, 8.346890

2 Fotos: Kommunionkinder vor dem Hochaltar, 1988

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Hochaltar stellen sich die Kommunionkinder zusammen mit Dekan Hermann Litterst (1929-2013) zu einem Erinnerungsfoto auf. Hinter ihnen befindet sich der Tabernakel, der Schrein, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Acht Mädchen und 13 Jungs präsentieren sich stolz in ihrer Festtagskleidung dem Fotografen.

1.Reihe, v.l.n.r.: Jenny Dieterle, Marion Dieterle, Julia Willmann, Karin Bausch, Claudia Knöbel (verh. Oschwald), Diane Vogt, Elena Knecht, Raquel ???
2.Reihe, v.l.n.r.: Andreas Maier, Matthias Effinger, Frank Thoma, Oliver Brunner, Andreas Köpfer, Björn Wölfle, Thorsten Bartz, Thorsten Zahn
3.Reihe, v.l.n.r.: Wolfram Wiggert, Volker Knöpfle, Patrick Osek, Michael Bader, Nils Frei, Dekan Hermann Litterst

Standort des Fotografen: 47.882498, 8.344613

Turnerbund in der Festhalle, ca. 1955

Stadtarchiv

Der Turnerbund feiert 1955 sein 50-jähriges Gründungsjubiläum. Anlässlich des runden Geburtstages wird auch das 36. Gauturnfest vom 23. bis 25. Juli 1955 in dem Baarstädtchen veranstaltet. Etwa 600 Turner*innen nehmen daran teil.

Auf dem Gruppenfoto ist das Geburtstagskind zu sehen: Der Turnerbund mit seinen Mitgliedern, ob jung, ob alt, ob aktive Sportler*innen oder Ehrenmitglieder. Man trifft sich in der Festhalle für dieses Gruppenfoto.

1.Reihe, sitzend und stehend, v.l.n.r.: ??? Werne, [Ernst] Bader (1883-1960), August Limb (1884-1976), Edeltraud Köpfler, Regina Sibold (verh. van den Heuvel), Waltraud ???, Anni Jordan (verh. Kaiser), Inge Rosenstiel (verh. Knöpfle), ???, Josef Bader, Karl Häusle, ??? Fehrenbach
2.Reihe, v.l.n.r.: Karolina Auer, Elvira Stipek (verh. Braun), ???, Christa Straub (verh. ???), ???, Gerda Rappenegger (verh. Fehrenbach), Elke Wiek (verh. Mestag), Erika Wiek (verh. ???), Hilde Herigel (verh. Pfaff), Christa Braun (verh. ???), Elvira Schultheiß (verh. Laufer), ???, Anton Geisinger
3.Reihe, v.l.n.r.: Anneliese Dorer (verh. Scherzinger), Rosa Heizmann (verh. Gauger), Elfriede Sauter (verh. ???), Irma Zepf (verh. Hasenfratz), Marianne Guth, Paula Schweizer (verh. Veith, 1934-2020), Margret Zepf (verh. Senn, 1932-2021), Brunhilde Zepf (verh. Beha), Irmgard Guth( verh. Zepf), Lore Isele, Hilde Kaufmann (verh. Fehrenbach), Justina Frei (verh. Rappenegger), Gisela Sibold (verh. Hasenfuß), Brigitte Schweizer (verh. Sahr), Gesamtvorsitzender Franz Zepf
4.Reihe, v.l.n.r.: Oberturnwart Anselm Zepf (1898-1989), August Fehrenbach (1906-2000), Wolfgang Zepf (geb. 1943), Josef Heiler III, ???, Hans Hasenfratz, ???, Hans Streit, Josef (»Beppi«) Benz (1914-1962), …, Rolf Fehrenbach (geb. 1938, 1.v.r.)
5.Reihe, v.l.n.r.: Malermeister Karl Sibold, Richard Zepf (1922-2005), Josef Beha (1936-2018), Lothar Zepf, Heinz Egle, Fritz Sibold (1931-2004), Walter Egle (1920-2010), Andreas Nobs, Richard Kirner (1930-2002), Ernst Göhry

Standort des Fotografen: 47.883056, 8.347968

3 Fotos: Einmarsch der Fußballer auf dem Sportplatz, Fasnacht 1950

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird wieder Fasnacht gefeiert. Das Motto lautet: »Völkertreffen in Löffingen, der Zentrale Europas«. Die Fußballer des FC Löffingen haben sich am »Fasnetsunntig« als Angehörige verschiedener Nationen verkleidet. Zwei Mannschaften sind vom Bahnhof aus in einem Umzug durch das Städtchen zum Sportplatz hochgezogen, um dort gleich ein Fußballspiel auszutragen.

In der Fotoserie ist der Einmarsch der beiden kostümierten Fußballmannschaften zu sehen. Hinter der britischen Flagge (»Union Jack«) marschieren »Schotten«, eindeutig am karierten Schottenrock zu erkennen. Dazu tragen sie ihre Fußballsocken und -schuhe. Angeführt wird die Gruppe von Alfred Egle (1920-2001), der gleich hinter der Fahne läuft. Dahinter folgt eine zweite Fußballmannschaft, die als exotische Wilde kostümiert ist. Dabei offenbart sich der koloniale Blick auf die Völker im »Orient«.

Das Fussballspiel endet wohl 1:1, wobei einer Mannschaft nachgesagt wird, sie habe mit 12 Mann gespielt.

1.Bild
Zu sehen sind u.a. Alfred Egle (1920-2001), Walter Ratzer und Karl Götz (1934-2018)

2. Bild:
Zu sehen sind u.a. Fritz Egle (1929-2017), Albert Kienzler, Werner Schiehle (1929-2009) und Paul Siefert.

3. Bild:
Zu sehen sind u.a. Fritz Egle (1929-2017), Richard Funk (1932-2006), Karl Götz (1934-2018), Karl Keller (1920-2003), Helmut Münzer (1926-2015) und Paul Siefert.

Standort des Fotografen: 47.882743, 8.350698

Frau mit zwei Kindern in der Vorstadtstraße, Fronleichnam 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In der Vorstadtstraße steht eine junge Frau mit zwei Kindern. Das jüngere Kind hält sie auf dem Arm, der ältere Junge steht neben ihr. Die Sonne scheint. Man lässt sich mit dem Blumenteppich fotografieren, der für die Fronleichnamsprozession gelegt ist.

Die Frau ist Käthe Kaufmann (geb. Nägele, 1922-2013). Neben ihr steht ihr 5-jähriger Sohn Manfred Kaufmann (1953-2021) und auf dem Arm hält sie ihren Sohn Fritz Kaufmann.

Im Hintergrund ist das Haus Fehrenbach (Vorstadtstr. 12) zu sehen. Es gehört dem Säger Ernst Fehrenbach (1902-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Leitold (1902-?). Das Erdgeschoss ist leicht verdeckt, weil Maien in das Pflaster gesteckt sind, um die Prozessionsstrecke zu begrünen. Trotzdem sind das Scheunentor, die Haustür und die Fenster mit hölzernen Läden deutlich zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884660, 8.347085

Hexen beim Narrenumzug, Fasnacht 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Mir lon de Hexe-Karli nit im Stich!« So steht es auf das Krankenbett geschrieben, das die Hexen beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« mit sich führen. Nicht im Bild zu sehen ist der Patient, der das Bett hüten muss und deshalb nicht aktiv an der Fasnacht teilnehmen kann: Karl Koch.

Er war beim Feiern am »Schmutzigen Dunschdig« im Gasthaus »Ganterbräu« gestürzt. Mit einem Beinbruch wurde er ins städtische Krankenhaus eingeliefert. Vier Tage später holen ihn die Hexen dort ab, nehmen ihn – im Krankenbett – mit zum Narrenumzug durch das Städtchen und bringen ihn danach wieder wohlbehalten zurück.

Im Hintergrund sind die Häuser der Demetriusstraße zu sehen. Während das Haus Weißenfels (Demetriusstr. 17) bereits neu gebaut ist, steht der Altbau des angrenzenden Hauses Smidt (Demetriusstr. 16) noch – deutlich zu erkennen am Scheunentor!

Standort des Fotografen: 47.883685, 8.344220

Clowngruppe vor dem Café Fuß, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vier Clowns beteiligen sich an der Straßenfasnacht und ziehen musizierend durch das Städtchen, von Wirtshaus zu Wirtshaus. Ein ausrangiertes Metallfass dient ihnen als Trommel. Fotografiert wird die Narrengruppe vor dem Café Fuß (Rathausplatz 5). Neben dessen, von zwei Bäumen eingerahmten, Eingang hängt ein Emailleschild mit Werbung des Schweizer Schokoladenherstellers Suchard.

V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???

Im Hintergrund sind zu erkennen: Joachim Rogg (geb. 1949), Rupert Hepting (Dirigent der Feuerwehrkapelle Göschweiler)

Standort des Fotografen: 47.883980, 8.343921

3 Fotos: Hexengruppe mit Hexenwagen in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zum ersten Mal führt die Hexengruppe in diesem Jahr ihre »große Hexe« mit sich. Ganze 5,80 Meter ist sie hoch und wird von Alt und Jung bestaunt. Doch als diese Fotos aufgenommen werden, stielt jemand der Hexengruppe gerade die Schau. Denn die Zuschauer*innen in der Kirchstraße blicken gar nicht zu den Hexen und ihrem neuen Hexenwagen. Sondern sie starren zum Himmel empor. Denn dort fährt gerade ein Luftschiff vorüber, das die ganze Aufmerksamkeit der Schaulustigen auf sich zieht…

Auf der rechten Straßenseite sind das Haus Schelling (Kirchstr. 11), die Bäckerei von Jakob Zahn (Kirchstr. 13), das Eisenwarengeschäft von Theo Walz (Kirchstr. 15) und das Haus Laufer (Kirchstr. 17) zu sehen. In der Mitte der Kirchstraße steht ein alter Laufbrunnen, der kurze Zeit später abgebaut und an anderer Stelle in Stettholz wieder aufgebaut wird.

Standort des Fotografen: 47.883217, 8.344772

4 Fotos: Dirigent Willy Burger mit dem Kirchenchor im Gasthaus »Ganterbräu«, 1973

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Von 1967 bis 1993 ist Willy Burger (1928-2021) Dirigent des Kirchenchores der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael. 26 Jahre lang. Als Mitglied gehört er dem Kirchenchor sogar 48 Jahre an. Daneben ist er auch im Männergesangsverein Seppenhofen, seinem Geburtsort, aktiv, und im Kirchenchor der Pfarrgemeinde St. Fridolin in Reiselfingen. Musik ist seine große Leidenschaft.

Auf dieser Fotoserie sieht man Willy Burger als Dirigent in Aktion. Im Mittelpunkt steht aber eigentlich jemand anderes: Denn vermutlich feiert man geraden den 80. Geburtstag von Karl Hepting (1893-1979), der vor Willy Burger den Kirchenchor dirigierte. Geboren wurde er am 23. Oktober 1893. Man ist im Gasthaus »Ganterbräu« zusammengekommen und singt ein Ständchen, während der Jubilar gerührt zuhört.

V.l.n.r.: Schreinermeister Josef Guth, Hermann Wider (aus Seppenhofen, 1925-?), Willy Burger, Karl Hepting (ehemaliger Dirigent, 1893-?), Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977), Elisabeth Hepting (geb. Münzer, 1897-?), Josephina Saier (geb. Münzer, 1907-2006), Joseph Benitz (1928-2012)

Im Hintergrund ist die neueste technische Errungenschaft des Gasthauses »Ganterbräu« zu sehen: ein moderner Röhrenfernseher. Drei Sender gibt es zu dieser Zeit. Ausgestrahlt wird seit 1952 »Das Erste« (ARD) und seit 1963 das »Zweite Deutsche Fernsehen« (ZDF). Es folgt 1969 das dritte Fernsehprogramm »Südwest 3«. 

Standort des Fotografen: 47.884344, 8.345681

Mann mit Reisigwellen am »Scharfen Eck«, Fasnacht ca. 1960-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Ein älterer Mann mit Schnauzbart läuft die Obere Hauptstraße entlang und biegt gerade beim »Scharfen Eck« um die Kurve. Es ist der Landwirt Fritz Fehrenbach (1904-1973), der in der Maienlandstraße wohnt. Er hat Reisigwellen geschultert. Es scheint sich dabei um keinen alltäglichen Anblick zu handeln, sondern um ein Bild, das an Fasnacht aufgenommen wird. Darauf deuten die beiden Personen im Hintergrund hin: der Linke ist als »Cowboy« kostümiert.

Die Häuser, die auf dem Foto zu sehen sind, gehören dem Landwirt Ernst Faller (Obere Hauptstr. 6), der Witwe Maria Fechtig geb. Vogt (Obere Hauptstr. 8) und dem Landwirt Walter Selb (Obere Hauptstr. 12).

Standort des Fotografen: 47.884507, 8.345620

Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Mitte der 1960er Jahre erfreut sich die Trachtengruppe großen Zuspruches. Aus ursprünglich vier Tanzpaaren sind mittlerweile neun geworden. Hinzu kommen die Kinder, die in der Kindertrachtengruppe organisiert sind. Die Heimatabende, die bislang in verschiedenen Gasthäusern veranstaltet wurden, werden 1964 aus Platzgründen in die Festhalle verlegt. Als Eintrittskarte wird diese Ansichtskarte gedruckt, auf der die Mitglieder der Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz posieren.

Zu sehen sind links das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße. Am Nachbarhaus (Demetriusstr. 11) ist über dem Schaufenster ein Schild angebracht, auf dem »Resteverkauf E. Unger« zu lesen ist. Rechts wird das Foto vom Café Fuß (Rathausplatz 5) begrenzt.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.343885