»Narrensamen« der Laternenbrüder beim Umzug in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1976

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

»Narrenrat-Some« steht in geschwungener Schrift über dem Balken, an dem die Fässer des »Fässlewagen« befestigt sind. Es ist nicht der offizielle »Fässlewagen« der »Laternenbrüder«, sondern quasi die Miniaturausgabe für den Nachwuchs der »Laternenbrüder«, der beim Narrenumzug auf dem eigenen, kleinen »Fässlewagen« mitfährt.

Einer der erwachsenen »Laternenbrüder« (Hugo Schropp) fährt mit und passt auf, dass den Kindern beim Hin- und Herschaukeln nichts passiert. Auf dem Wagen sind zu sehen, v.l.n.r.: 1 ???, 2 [Jörg oder Thomas] Wider, 3 [Christian Sibold], 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???

Hinter dem »Fässlewagen« folgen zwei überlebensgroße Hemdglunkerpuppen, die traditionell beim Hemdglunkerumzug mitgetragen werden. Bereits 1930 schaffte man riesige Hemdglunki an. Doch ihre Pappmaché-Köpfe waren irgendwann so desolat, dass sie durch diese beiden Exemplare ersetzt wurden.

Standort des Fotografen: 47.885150, 8.352557

2 Fotos: Umzugswagen mit Kanonenrohr im Mailänder Tor, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein närrisches Geschütz rollt am »Fasnet Mändig« durch das Mailänder Tor! Es ist ein echter Hingucker! Ganz nach dem diesjährigen Motto »Ein Durchschnitt durch das 20. Jahrhundert mit Sensationen, Fortschritten und Errungenschaften« hat diese Narrengruppe ein Kriegsgerät aus der Vergangenheit nachgebaut: eine riesige Kanone, die vermutlich an die »Dicke Bertha« aus dem Ersten Weltkrieg erinnern soll!

Doch die Konstruktion selbst ist alles andere als militärisch – im Gegenteil, sie ist ein echtes Fasnets-Unikat. Der eigentliche Wagen ist ein wackeliger Eigenbau, vorne mit zwei aneinandergebundenen Handkarren ausgestattet, die als zusätzliche Achse dienen. Ob das hält? Hauptsache, es rollt! Das große Rohr der Kanone ragt bedrohlich in die Höhe und ist mit allerlei Material verstärkt. Ein echter Kraftakt, diese Konstruktion durch den Torbogen und die Straßen des Städtchens zu manövrieren!

Es ist der Umzugswagen des Turnerbunds. Zu sehen sind u.a. Anselm Zepf, Hans Jordan, August Fehrenbach und Josef Beha. Verantwortlich für die Kanone ist Sprengmeister Josef Kuttruff.

Es schneit heftig – ein richtiges Schneegestöber begleitet den Umzug. Zwischen den Narren im Vordergrund sind zwei Hexen der Hexengruppe zu sehen, die ein kariertes Häs tragen. Darunter schauen geringelte Socken und Strohschuhe hervor. Trotz Schnee und Kälte: Die Narren trotzen dem Wetter und feiern ausgelassen!

Standort des Fotografen: 47.883947, 8.343780

2 Fotos: Umzugswagen der »Dilldappen« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1973

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Aktuelle Märchen im Löffinger Narrenspiegel« lautet das diesjährige Motto des Fasnacht. Und da überrascht es nicht, dass sich am »Fasnet Mändig« ein riesiger Drache seinen Weg durch die Obere Hauptstraße ins Städtchen bahnt. Eben kommt der Umzusgwagen beim »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) und Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) vorbei.

In roter Schrift steht an den Umzugswagen »Dilldappen« geschrieben – der Name einer Narrengruppe! Sie bereichert allährlich die Fasnacht mit eigenen, originellen Beiträgen. Die Gruppe ist aus einer Stammtischrunde hervorgegangen, die sich im Gasthaus »Sonne« trifft. Auf den Fotos sind die »Dilldappen« ???, ???, ??? und ??? zu erkennen. Sie tragen historische Kostüme. Ob sie die Drachenbezwinger sind?

Einige Zuschauer*innen am Straßenrand bücken sich gerade zum Boden, um ein paar Bonbons aufzuheben, die vom Umzugswagen verteilt wurden. Nicht nur Kinder freuen sich über die Kamellen, sondern offensichtlich auch Erwachsene.

Standort des Fotografen: 47.884500, 8.345722

3 Fotos: Umzugswagen »Micky Maus« in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Sonja Schwörer und Rita Willmann zur Verfügung.

Leider spielt bei der diesjährigen Kinderfasnacht das Wetter nicht mit. Der aufgespannte Regenschirm verrät, dass es regnerisch ist. Aber die kleinen Narren lassen sich davon nicht verdrießen. In der Bahnhofstraße steht ein Umzugswagen, der mit einem Bild von Micky Maus dekoriert ist.

1928 kam die Maus in den USA zum ersten Mal auf die Leinwand und zwei Jahre später erschien der erste Comic. In Deutschland wird seit 1951 die Zeitschrift »Micky Maus« veröffentlicht: Sie enthält Comics aus der Disney-Produktion, vor allem mit den Figuren Micky Maus, Donald Duck und anderen Bewohnern von Entenhausen. Die Comics erfreuen sich bei Kindern großer Beliebtheit.

Der Umzugswagen wird denn auch von einer stattlichen Anzahl kleiner Mäuse bevölkert. Angesichts des nassen Wetters können sie sich glücklich schätzen, dass auf dem Umzugswagen auch eine Art Höhle mit Mäuselöchern aufgebaut ist, in die man sich verkriechen kann. Da wird man nicht komplett nass!

Im Hintergrund ist die Kreislandwirtschaftsschule (Untere Hauptstr. 10) und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael erkennen. Er ist noch unverputzt.

erstes Bild, v.l.n.r.: 1 Maria Schelling, 2 ???, 3 Michael Fehrenbach, 4 Sonja Vogt (verh. Schwörer, geb. 1950), 5 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz, geb. 1950), Lehrerin Waltraud Klose

zweites Bild, v.l.n.r.: 1 [Michael Fehrenbach (geb. 1951)], 2 Sonja Vogt (verh. Schwörer, geb. 1950), 3 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz, geb. 1950), 4 Beate Geisinger (verh. Hofmeier, geb. 1954), 5 Gisela Benz (verh. Wölfle), 6 [Roswitha Bader (geb. 1949)?]

drittes Bild. v.l.n.r.: 1 [Josef Wölfle?], 2 Edith Zipfel (aus Plane schauend), 3 Wolfgang Lüdemann-Ravit, 4 [Edgar Adrion], 5 [Lydia Trenkle (geb. 1950)]

Standort des Fotografen: 47.883360, 8.342428

3 Fotos: Narrenpolizei und Stadtmusik in der Maienlandstraße, Fasnacht 1987

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wenn die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« den Narrenbaum vom Maienland ins Städtchen tragen, dann werden sie auf ihrem Weg begleitet. Die Mitglieder der männlichen Narrenpolizei in ihren Fantasie-Uniformen sind mit dabei, reich dekoriert mit fiktiven Orden und Auszeichnungen sowie allerlei Klimbim. Auch wenn sie die Polizei als Ordnungshüter vor allem persiflieren, so kommt ihnen beim Aufstellen des Narrenbaums doch eine wichtige Funktion zu, weil sie den unteren Rathausplatz absperren und somit für die Sicherheit der Zuschauer*innen sorgen.

Mit dabei ist auch die weibliche Narrenpolizei. Sie wurde bereits 1936/37 gegründet. Vorneweg marschiert die Kommandantin, erkennbar an der weißen (statt roten) Jacke. Sie gibt den Takt vor. Es folgen die Musiker*innen der Stadtmusik. Die meisten von ihnen tragen blaue Fuhrmannskittel.

Erstes Bild: Zu sehen sind u.a. auf der linken Seite: 1 Martin Lauble, 2 Peter Drescher (verh. Zähringer), 3 Meinrad Bausch (1948-2012); auf der rechten Seite: 1 Charly Siebler, 2 Michael Frei; außerdem Bernd Wider, Christian Winter?, ? Romach, Albert Voegt

Zweites Bild: Zu sehen sind u.a. Martina Masuch, Christa Berberich, Claudia Gauger (verh. Mantel), Heike Dickert, Andrea Oschwald (verh. Burger), Katja Schwanz und Marion Bourgoin (verh. Bruder). Hinter der weiblichen Narrenpolizei ist Bernhard Adrion (Stadtmusik) zu erkennen.

Drittes Bild: Zu sehen sind u.a. Dirk Leber, Karin Feser, Lothar Zepf, Chris Guth, Ute Heiler, Jürgen Zepf, Walter Müller, Ingrid Zimmermann (verh. Fromm), Wolfgang Keller, Alexander Knecht, Alexandra Kuttruff, Karlheinz Reichenbach

Standort des Fotografen: 47.885194, 8.342674

Weibliche Narrenpolizei und Stadtmusik in der Maienlandstraße, Fasnacht 1984

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« tragen die 20-Jährigen den Narrenbaum vom Maienland ins Städtchen, um ihn vor dem Café Fuß aufzustellen. Begleitet werden sie auf ihrem Weg von der (weiblichen) Narrenpolizei, der Stadtmusik, den »Laternenbrüdern« und den »Hansele«, wie auf dem Foto zu sehen ist. Eben zieht der Umzug am Haus Waßmer (Maienlandstr. 12) vorüber, das mit Fasnachtsbändeln und einer auf einem Besen reitenden Hexe geschmückt ist. Schließlich feiert die Löffinger Hexengruppe in diesem Jahr ihr 50. Gründungsjubiläum. Rechts daneben ist das Haus Storz (Maienlandstr. 10) zu sehen.

Weibliche Narrenpolizei: V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Elke Heer?, 4 Birgit Dresel (verh. Hensler), 5 Antonia Blatter (verh. Jonner)

Standort des Fotografen: 47.885335, 8.342460

»Ösch-Fuzzys« in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1993

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« zieht das närrische Volk durch die Straßen des Städtchens. Da dürfen natürlich die »Ösch-Fuzzys« nicht fehlen. Vorneweg marschiert musizierend Dieter Vierlinger. Es folgen Franz Hofmeier, Georg Dieterle, [Achim Schropp] (verdeckt) und Konrad Schwörer.

Sie sind leicht »orientalisch« gekleidet – von den Strohschuhen einmal abgesehen. Aber die Pluderhose und die Kopfbedeckung erinnern doch an traditionelle Kleidung aus dem orientalischen Raum bzw. an deren fantasievolle Interpretation. Die Mützen, die sie tragen, könnten als »Fes« durchgehen. Sie scheinen an die klassische rote, flache, zylindrische Kopfbedeckung mit Quaste angelehnt zu sein, die in vielen Ländern des Nahen Ostens verbreitet ist. Offenbar wollen die Musiker der »Ösch-Fuzzys« Multikulti nach Löffingen bringen. Hinter ihnen folgen Mitglieder der Hexengruppe, die in europäische Nationalfarben gekleidet und geschminkt sind.

Im Hintergrund sind Zuschauer*innen auf dem Balkon vom Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) zu sehen, die das närrische Treiben beobachten.

Standort des Fotografen: 47.883568, 8.343905

2 Fotos: Narrengruppe in europäischen Nationalfarben, Fasnacht 1993

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Jahr 1993 ändert sich für Europa einiges: Mit dem Inkrafttreten des Vertrags von Maastricht am 1. November wird die Europäische Union (EU) gegründet, und Europa rückt enger zusammen. In Löffingen spiegelt sich diese neue europäische Perspektive sogar in der Fasnacht wider.

Das Motto lautet: »Europa kumm, mir sin so wit! Alli Narre mache mit.« Diese Narrengruppe hat sich in den Nationalfarben der europäischen Länder gekleidet und geschminkt. Ob Norwegen, Frankreich oder Polen – die Narren sind hier als farbenfrohe Symbole europäischer Vielfalt unterwegs. Ihre Kostüme bestehen aus großen, mit Stoff überzogenen Polsterungen, wodurch die Figuren besonders auffällig wirken. Dargestellt sind nicht nur die 12 Mitgliedsstaaten, sondern auch Beitrittskandidaten in Mittel- und Osteuropa. Die proeuropäische Botschaft des Mottos zeigt, wie auch im Schwarzwald und auf der Baar die Idee eines vereinten Europas gefeiert wird.

Es handelt sich um Mitglieder der Hexengruppe, die hier am »Schmutzigen Dunschdig« durch die Untere Hauptstraße ziehen. Zu sehen sind u.a. Markus Ratzer, Herbert Kienzler, Bernhard Vogelbacher, Georg Willmann, Bernd Burgbacher, Heinz Hauger, Roland Müller, Diethelm Fuß, Jürgen Jonner und Inno Zahn. Auch Musiker*innen der Stadtmusik sind zu sehen, darunter u.a. Lothar Zepf.

Im Hintergrund sind Zuschauer*innen auf dem Balkon vom Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) zu sehen, die das närrische Treiben beobachten. Sie stehen dicht beieinander, eingepackt in warme Kleidung, um sich gegen die winterlichen Temperaturen zu schützen.

Standort des Fotografen: 47.883568, 8.343905

2 Fotos: Narrengruppe mit fliegenden Teppichen, Fasnacht 1995

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zwei Närrinnen schwingen sich am »Schmutzigen Dunschdig« auf »fliegenden Teppichen« durch die Straßen des Städtchens! Passend zum diesjährigen Fasnachtsmotto »Talente, Erfinder, Tüftler und Patente« haben diese beiden kreativen Köpfe eine originelle Idee umgesetzt. Gekleidet im orientalischen Stil, ein Hauch von 1001 Nacht, fliegen sie scheinbar mühelos über den unteren Rathausplatz und zaubern den Zuschauer*innen ein Lächeln ins Gesicht. Die beiden Närrinnen sind Silvia Benz (geb. Keller, links) und Gretel Kaltenbach (geb. Bader, rechts).

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.344165

5 Fotos: 20-Jährige mit Narrenbaum in der Festhallenstraße, Fasnacht 1995

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Seitdem das Gasthaus »Pilgerhof« im November 1993 abgebrannt ist, versammeln sich die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« nicht mehr im Maienland, sondern hinter dem Haus Selb in der Festhallenstraße. Von hier aus tragen sie den Narrenbaum in das Städtchen, um ihn vor dem Café Fuß aufzustellen. Verkleidet haben sich die 20er als Zwerge mit roten Zipfelmützen, wallendem Vollbart, einer blauen oder grünen Latzhase und einem karierten Hemd.

Zu den 20-Jährigen gehören in alphabetischer Reihenfolge u.a.: Marita Beha, Rebecca Fetz, Stefan Fritsche, Rainer Ganter, Kerstin Hasenfratz (verh. Beck), Monika Heizmann, Ulla van den Heuvel, Thomas Hofmeier, Verena Ikic, [Frank?] Koch, Markus Mauthe, Martina Merten (verh. Eckert), Isabell Meßmer, Sora Obalski, Robert Ravic, Georg Rosenstiel, Daniel Schätzle, Mathias Thurau

Standort des Fotografen: 47.884190, 8.347671

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Edith Biedenbach zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. In der Bahnhofstraße steht dieser Umzugswagen, von einer Kuh gezogen. Darauf lächeln zwei Närrinnen in die Kamera. Eine der beiden umfasst eine Gitarre.

V.l.n.r.: 1 Edith Koch (verh. Biedenbach, geb. 1940), 2 Antonie Laufer oder Maria Laufer (geb. 1941)

Im Hintergrund ist der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) zu sehen, ein Mehrfamilienhaus, das ursprünglich für die Werksangehörigen des Sägewerks Benz gebaut worden war. Dahinter ist der Altstadtring mit den Rückseiten der Häuser der Demetriusstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883915, 8.342048

3 Fotos: Hexengruppe in der Scheffelstraße, 1973

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Hexengruppe scheint auf Reisen zu gehen – zwar nicht mit ihrem großen Hexenwagen, auf dem seit 1958 eine überdimensionierte Hexe thront, dafür aber mit einem umgebauten Lieferwagen. Er ist mit Fasnachtsbändeln geschmückt und ein Schild »Löffinger Hexen« ist daran befestigt.

Für die Fotos posieren die Hexen in der Scheffelstraße mit Klaus Wider, der kein Häs trägt. Er wird 1974 neuer Hexenchef. Die Hexe ohne Maske, die Akkordeon spielt, ist Ulrich Fehrenbach. Die kleine Hexe ganz rechts ist Ulrike Rosenstiel.

Standort des Fotografen: 47.879874, 8.342673