Närrische Frauengymnastikgruppe in der Festhalle, Fasnacht 1980

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Mayer zur Verfügung.

Im Treppenaufgang der Festhalle haben sich die Frauen der Gymnastikgruppe zu einem Gruppenfoto versammelt. Es ist Fasnacht 1980, vermutlich wird heute der »Bunte Abend« des Turnerbunds veranstaltet. Die Stimmung ist ausgelassen, die Kostüme liebevoll abgestimmt: karierte Röcke oder Westen, weiße Blusen, rote Halstücher und Strohhüte mit Schleifen. Die Frauengymnastikgruppe, sonst für Dehnübungen und Bodenturnen bekannt, zeigt an diesem Abend, dass sie auch auf der Festhallenbühne mit ihrer Darbietung eine gute Figur macht.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Veronika Leber, 2 Margarete Maier, 3 Renate Rosenfelder, 4 Hildegard Kaufmann
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Renate Meder, 2 [Unbekannt] von Wirth, 3 Inari Boehm, 4 Renate Finkbeiner, 5 Annette Ratzer
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hannlore Schmidt, 2 Heide Kromer, 3 Rita Schönau
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Maria Hall, 2 Elvira Fischer (geb. Egle, 1925-2020), 3 Margareta Senn (geb. Zepf), 4 Olga Streit (geb. Fehrenbach)

Standort des Fotografen: 47.882912, 8.347952

Zwei Närrinnen auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« 1985 haben sich diese beiden Närrinnen etwas Besonderes einfallen lassen. Mit ihren Bauchläden ziehen sie über den unteren Rathausplatz und bieten an, was man im Alltag so braucht – »Dä mobile Supermäärt« nennen sie ihr Sortiment. Anstatt dass die Kund*innen in den Laden gehen, kommt der Supermarkt direkt zu ihnen! Eine Idee, die ihrer Zeit weit voraus ist – Lieferdienste gibt es Mitte der 1980er Jahre schließlich noch nicht.

Besonders auffällig sind jedoch nicht nur die Bauchläden, sondern die Gesichter der beiden Verkäuferinnen: mit breitem Grinsen zeigen sie ihre »Zähne«. Doch keine Sorge – so wild sehen ihre Gebisse im wirklichen Leben nicht aus. Es bleibt nur eine Frage offen: Ob wohl auch Zahnpasta und Zahnbürsten im Sortiment des »mobilen Supermarkts« liegen? Absatzschwierigkeiten hätten die beiden sicher nicht.

V.l.n.r.: 1 Christa Schwörer, 2 Ursula Moch (geb. Weiß)

Standort des Fotografen: 47.883727, 8.343930

Drei Närrinnen auf der Festhallenbühne, Fasnacht 1953

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Die drei jungen Frauen auf der Bühne der Festhalle zeigen, wie viel Kreativität in der Fasnacht steckt. In aufwändigen Kleidern, die an höfische Mode des 18. Jahrhunderts erinnern, präsentieren sie sich dem Publikum. Die mittlere Närrin trägt sogar eine hohe Perücke, geschmückt mit Federn und Blüten, während ihr bodenlanges Kleid wie ein barockes Festgewand wirkt. Die beiden Frauen links und rechts daneben flankieren sie in weißen Kleidern mit bauschigen Überwürfen und schwarzen Lackschuhen.

Es ist Fasnacht 1953, und die Stimmung in der Festhalle ist ausgelassen. Auf der Bühne wird die »Große Preis-Narren-Modenschau« ausgerufen – eine Schau, die nicht nur das Auge erfreut, sondern auch prämiert wird. Man erkennt, dass viel Arbeit, Phantasie und Stolz in die Kostüme geflossen ist.

V.l.n.r.: 1 Alice Faller (verh. Schilling), 2 Anita Gaede (verh. Hoitz), 3 Angela Meßmer (verh. Hölderle, geb. 1934)

Standort des Fotografen: 47.882923, 8.347825

Närrinnengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1983

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Sie sind nicht mehr die Jüngsten, aber an Fasnacht werfen sie sich alljährlich in den Trubel und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Die vier Närrinnen haben sich auch in diesem Jahr zusammengetan und lassen mit ihren Kostümen offenbar die »gute alte Zeit« aufleben.

Links trägt eine der Närrinnen ein bodenlanges Kleid mit schmalen Streifen, hochgeschlossen und an eine bürgerliche Alltagsmode um die Jahrhundertwende erinnernd. Eine weitere Närrin mit Hut trägt einen dunklen Mantel, unter dem ihr rosa Rock hervorblitzt. Ihre Handtasche vervollständigt die Figur einer Dame aus feinerer Gesellschaft. Untergehakt werden die beiden von zwei Frauen im Frack, mit weißen Handschuhen, hohen Zylindern und orangefarbenen Schals.

V.l.n.r.: 1 Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989), 2 Marta Adrion (geb. Fehrenbach, 1928-2019), 3 Ursula Kopp (1930-2018), 4 Margaretha Adrion (1926-2021)

Schnee liegt auf dem unteren Rathausplatz. Es muss am »Schmutzigen Dunschdig« sein, denn der Narrenbaum ist noch nicht vor dem Café Fuß aufgestellt.

Standort des Fotografen: 47.883759, 8.344110

Umzugswagen »Venezia« in der Rötengasse, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Gondel in der Rötengasse! Ganz wie in Venedig! Der Gondoliere mit breitkrempigem Hut singt zur Gitarre, während das Liebespaar eng umschlungen in der »Venezia«-Gondel sitzt. Ein kurzer Ausflug nach Italien mitten im Narrenumzug am »Fasnet Mändig«! Welche Schnulze der Sänger wohl gerade anstimmt? Italien-Schlager sind in den 1950er Jahren in Deutschland sehr beliebt: Lieder wie »Komm ein bisschen mit nach Italien« verheißen das pralle Mittelmeer, Sonne, Strand und Dolce Vita.

Der Gondoliere ist Bruno Schwanz (1936-2018), das »Liebespaar« spielen ??? und Heinz Egle (1937-2023). Sie tragen kleine Täfelchen der 20-Jährigen um den Hals.

Rund um den Wagen drängen sich verkleidete Kinder. Für sie ist die Gondel ein kleines Abenteuer, das sie ganz nah erleben dürfen. Zu sehen ist u.a. Regina Sibold (verh. van den Heuvel). Im Hintergrund sieht man den Ökonomiebereich vom Haus Wider (Nr. 4). Vor dem Haus Selb (Rötengasse 2) daneben flattert weiße Wäsche auf der Leine. Ob da paar frischgewaschene Sachen vom »Hemdglunker« dabei sind?

Standort des Fotografen: 47.885264, 8.341674

Närrinnengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1993

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mitten auf dem unteren Rathausplatz herrscht am »Schmutzigen Dunschdig« buntes Treiben – und mittendrin lacht eine fröhliche Frauengruppe in die Kamera. Sie haben sich mit langen Röcken, bunten Tüchern und Spitzenschals herausgeputzt. Einen kuriosen Wagen führen sie mit sich: ein alter Hornschlitten, unter den die Närrinnen kleine Räder montiert haben. Darauf steht ein Campingkocher mit großem Kochtopf. Ringsherum hängen Töpfe und Pfannen, die bei jeder Bewegung klappern und scheppern – Musik ganz eigener Art.

Die Sonne scheint, und die Straßenfasnacht lockt das närrische Volk auf den Platz. Während im Hintergrund die Menge dicht gedrängt steht und auf das Aufstellen des Narrenbaums wartet, posieren die Närrinnen lachend. Mit ihrer Idee bereichern sie die Fasnacht.

V.l.n.r.: 1 Renate Fehrenbach, 2 Monika Rouxel, 3 Waltraud Knöpfle, 4 Hella Schreiber, 5 Monika Volk, 6 Lydia Kaiser

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.343998

4 Fotos: 20-Jährige mit dem Narrenbaum in der Maienlandstraße, Fasnacht 1973

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Sonne scheint, die Schneeberge am Straßenrand schmilzen langsam aber sicher dahin, und mittendrin tragen die 20-Jährigen ihren Narrenbaum durch die Maienlandstraße. Schulter an Schulter stemmen sie den langen Stamm. Es ist »Schmutziger Dunschdig« im Jahr 1973, und die Angehörigen des Jahrgangs 1953 haben heute ihren großen Auftritt. Nur einmal im Leben dürfen sie dieses Privileg ausüben: den Narrenbaum ins Städtchen tragen und vor dem Café Fuß am unteren Rathausplatz aufrichten. Dort werden sie auf die Treue zur Löffinger Fasnacht vereidigt.

Neben dem Zug laufen Kinder in Cowboy- und »Indianer«kostümen mit, fasziniert von dem Spektakel. Erwachsene schauen zu, die Straße ist gesäumt von Schaulustigen. Begleitet wird der Zug von der Stadtmusik, den »Laternenbrüdern«, der Narrenpolizei und den Hansele – jede Gruppe trägt ihr Stück zur lebendigen Kulisse bei.

Die Fotografin hat sich an der Kreuzung Maienlandstraße/Rötengasse aufgestellt. In schneller Folge drückt sie den Auslöser und fängt damit eine ganze Sequenz ein – wie in einem stummen Film ziehen die jungen Männer und Frauen mit ihrem Baum an ihr vorbei.

Wer erkennt die 20-Jährigen?
V.l.n.r.: 1 ???, 2 Rolf Kuster, 3 Reinhold Hryzuniak, 4 ???, 5 Manfred Kaufmann (1963-2021), 6 ???, 7 Klaus Kiermeier (1953-200?), 8 ???, 9 ???, 10 ???, …, 15 ???, 16 ???, 17 Cornelia Benitz (verh. Fechti)

Im Hintergrund stehen die Häuser Storz (Maienlandstr. 10), Lehmann (Maienlandstr. 12) und Sibold (Maienlandstr. 14).

Standort des Fotografen: 47.885363, 8.342441

2 Fotos: Marionettentanz beim »Bunten Abend«, Fasnacht 1982

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wie an Fäden aufgehängt bewegen sie sich über die Bühne: Arme und Beine zucken ruckartig, die Körper kippen zur Seite – ganz so, als würde jemand unsichtbar über ihnen die Strippen ziehen. Beim »Bunten Abend« verwandelt sich die Jazzgruppe des Turnerbunds in ein ganzes Ensemble von Marionetten. Clown, Dirndlmädchen oder Ballerina – jedes Kostüm passt zur Rolle, und das Publikum in der Festhalle ist begeistert.

Die Regie liegt in den Händen von Petra Fehrenbach und Willi Fehrenbach. Mit ihrer Idee gelingt ein Auftritt, der nicht nur tänzerisches Können zeigt, sondern auch mit Witz und Theatralik spielt. Das Motto des Abends ist unübersehbar: »Talentschuppen«. Und tatsächlich beweisen die jungen Tänzerinnen, dass sie Talent haben.

Zu sehen sind u.a. Pia Fehrenbach (Clown mit roter Hose), Ute Kaiser (Dirndl), Anita Fehrenbach (verh. Flößer, grüne Hose), Birgit Kuhlmann (blaues Kleid mit weißer Bluse), Edith Fehrenbach (verh. Mühlbauer, blau-weißer Pierrot) und Doris Bölle (verh. Zimmermann, Ballerina).

Dreieinhalb Stunden dauert das Programm am »Bunten Abend«. Für viele im Saal gehört die Veranstaltung zum festen Bestandteil der fünften Jahreszeit.

Standort des Fotografen: 47.883030, 8.347880

2 Fotos: Hängen der Fasnachtsbändel beim Hexenbrunnen in der Kirchstraße, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die bunten Bändel flattern im Wind und lassen den Hexenbrunnen in der Kirchstraße festlich wirken. Mit Leitern und selbst mit Hilfe der Feuerwehr-Drehleiter bringen die Hexen die Girlanden an, Stück für Stück. Rund acht Kilometer Fasnachtsbändel, gefertigt von der Hanselegruppe, müssen aufgehängt werden. Nun haben die 27 aktiven Hexen mit Franz Hofmeier und Klaus Effinger an der Spitze alle Hände voll zu tun. Denn die Zeit drängt: Am Wochenende soll alles fertig sein, damit vom 20. bis 22. Januar 1989 das 100. Jubiläum der »Laternenbrüder« gefeiert werden kann. Mit dem bunten Schmuck zeigt sich schon jetzt, wie groß die Vorfreude im Städtchen ist.

Im Hintergrund ist auf der linken Straßenseite u.a. das Haus Freund (Kirchstr. 12) zu sehen. Es wird wenig später renoviert und in das Erdgeschoss zieht das Elektrogeschäft Meister.

Standort des Fotografen: 47.882962, 8.344151

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1925

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zwei Frauen und ein Mann posieren zusammen für ein Gruppenfoto – die Gesichter ernst, als würden sie gleich für ein Familienporträt abgelichtet. Doch die Kleidung verrät das Gegenteil: reich verzierte Kostüme, große schwarze Hüte, Quasten und Bommeln, dazu ein angeklebter Schnurrbart, der den Mann verschmitzt wirken lässt. Die schweren Stoffe, die kunstvollen Stickereien, die Schärpen und Schleifen erinnern an ein spanisches oder südländisches Kostüm, wie man es aus Modezeitschriften oder Postkarten kennt. Es sind Verkleidungen, die den Alltag weit hinter sich lassen: statt Arbeitskittel und Schürze plötzlich Seide, Samt und Phantasie. Für einen Moment verwandeln sich die drei in stolze Tänzerinnen und Toreros.

1925 liegt der Erste Weltkrieg gerade einmal sieben Jahre zurück. Die Menschen haben schwere Zeiten erlebt, viele Familien trauern noch um Gefallene. Inflation und politische Krisen erschüttern die junge Weimarer Republik. Auch der Großbrand 1921, der das halbe Städtchen in Schutt und Asche legte, und der Wiederaufbau liegen erst kurze Zeit zurück. Doch gerade in solchen Jahren bedeutet die Fasnacht mehr als nur ein paar Tage Spaß.

Das Fenster hinter der Narrengruppe gehört zur Werkstatt der Buchbinderei und Buchdruckerei von Anton Rebholz (Rathausplatz 3).

Standort des Fotografen: 47.884200, 8.344369

Närrinnengruppe beim Umzug in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1966

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Die Närrinnen schreiten im Gleichschritt, Arm in Arm, mit Körben voller Kleinigkeiten – und das Lächeln auf ihren Gesichtern verrät, dass sie die Fasnacht in vollen Zügen genießen. Ihre Kostüme wirken fast wie Schuluniformen: helle Kleider mit breiten weißen Kragen, Schleifen und schwarzen Strümpfen. Doch die selbstbewusste Haltung und die ausgelassene Stimmung zeigen: Hier marschieren keine braven Schülerinnen, sondern Närrinnen, die das Regiment übernehmen.

Linke Reihe, v.l.n.r.: 1 Helene Krauß, 2 Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989), 3 Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-1980, verdeckt)
Rechte Reihe, v.l.n.r.: 1 Hedwig Hepting (geb. Egle, 1932-2020), 2 Olga Geisinger (geb. Schmutz), 3 ???, 4 Else Egle (geb. Ganter, 1923-2011), 5 [Hedwig Bayer (geb. Schmid, 1924-1996)???], 6 Henriette Laufer (geb. Metz, 1922-2004), 7 Ernst Krauß

Sie kommen von der Bahnhofstraße und biegen nun in die Untere Hauptstraße ein, auf dem Weg ins Städtchen. Im Hintergrund sind das Haus Zepf (Rötenbacher Str. 2) und das Schrankenwärterhaus (Rötenbacher Str. 1) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882487, 8.343162

Clowngruppe vor dem Haus Hall in der Maienlandstraße, Fasnacht 1981

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Weiße Perücken, bunte Karojacken und dicke blaue Fliegen – die Clowngruppe vor dem Haus Hall (Maienlandstr. 20) zieht die Blicke auf sich. Mit geschminkten Gesichtern stehen sie lachend zusammen. Ein kleiner Clown trägt einen roten Hut, dieselbe Karojacke und dazu rote Pluderhosen – fast wirkt es, als wolle er den Großen Konkurrenz machen.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Und die Straßen gehören nicht dem Alltag, sondern dem bunten Ausnahmezustand. An Fasnacht verwandelt sich das ganze Städtchen in eine Bühne. Wer hier auftritt, ist für ein paar Stunden Teil des närrischen Spiels – und vielleicht erkennt man den einen oder anderen Bekannten erst wieder, wenn die Schminke abgewaschen ist.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???

Standort des Fotografen: 47.886031, 8.342207