Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.
Vor dem Gärtchen von Familie Heizmann in der Maienlandstraße haben sich zwei junge Frauen am Brunnen für ein Foto hingesetzt. In ihrer Mitte haben sie ein kleines Mädchen. Bei den Frauen, beide in Sommerkleidern, handelt es sich um die Schwestern Gertrud Heizmann geb. Brugger (1921-2005) und Martha Trenkle geb. Brugger (1919-?), deren Elternhaus in der Nachbarschaft stand.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hanni Thoma zur Verfügung.
»Malermeister Karl Sibold« steht groß über der Haustür. Seit 1928 wohnt Familie Sibold im Maienland und Karl Sibold (1899-1975) betreibt hier sein Malergeschäft. Das Foto zeigt ihn in weißer Malerkleidung zusammen mit seiner Frau Luise geb. Durler (1898-?) und ihrer ältesten Tochter Johanna (geb. 1930). Rechts neben der Eingangstür ist das neue, moderne Schaufenster zu erkennen, auf dem Werbung angebracht ist: Die Worte »Tapete« und »Putzmittel« lassen sich am rechten Bildrand gerade noch entziffern.
Alte Löffinger erinnern sich noch heute, dass es für sie als Kinder etwas Besonderes war, bei Sibolds in den Laden hineinzuschauen oder auch nur an der offenen Tür vorbei zu gehen. Denn der damals noch sehr ungewohnte Duft von Waschmittel roch für sie himmlisch.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Melitta Fehrenbach zur Verfügung.
Wie die Orgelpfeifen stehen vier Bieler-Töchter der Größe nach vor ihrem Elternhaus. Aus den Fenstern im Obergeschoss schauen zwei Personen heraus. Vielleicht handelt es sich um die stolzen Eltern? Der Zimmermann Josef Bieler (1864-1937), der gebürtig aus Göschweiler stammte, hatte 1894 nach Löffingen eingeheiratet, als er sich mit Anna geb. Hutzler (1864-1932) vermählte. Die beiden bekamen fünf Kinder. Das Haus war zunächst zweistöckig und in einen Wohnbereich und in die Ökonomie unterteilt, wie auf dem Foto zu sehen ist. 1920 wird das Gebäude aufgestockt, sodass es dreistöckig wird.
1934 übernimmt die nächste Generation das Anwesen. Aus dem Mädchen auf dem Foto ist inzwischen eine erwachsene Frau geworden: Franziska Fehrenbach geb. Biehler (1900-?), die mit dem Zimmermeister und Landwirt Eugen Fehrenbach (1901-?) verheiratet ist, wird als neue Eigentümerin eingetragen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.
Fast wie ein Haus im Freilichtmuseum Vogtsbauernhöfe im Gutachtal mutet das Haus Fehrenbach im Maienland auf dieser Fotografie an. Verwitterte Holzschindeln, Fenster mit Holzläden, das Dach teils mit Schindeln, teils mit Ziegeln eingedeckt, davor eine sorgfältig aufgeschichtete Holzbiege. Die Zeit scheint stehen geblieben.
Das Foto findet als Ansichtskarte mit dem Titel »Löffinger Schwarzwaldtrachten« Verbreitung. Mitglieder der Trachtengruppe lassen sich vor dem Haus fotografieren.
V.l.n.r.: 1 Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006), 2 Alma Egle (verh. Spadinger, ?-?), 3 Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), 4 Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), 5 Landwirt Johann Laufer (1888-1951)
In den 1950er Jahren wird das Haus von dem Ehepaar Karl Schreiber (1910-2001) und Mina Schreiber (geb. Rappenegger, 1917-2004) gekauft. Darin wachsen ihre Kinder Karl, Alfons, Monika, Marlies (Maria Luise), Georg und Martin auf. Bei verschiedenen Renovierungen und Ausbausphasen müssen die Holzschindeln zuerst Schieferplatten und später Dachziegel und Verputz weichen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rudolf Lasson zur Verfügung.
Viele Jahre war die Landwirtin Sofie Fehrenbach geb. Tritschler (1879-1959), hier rechts im Bild, Witwe. Ihr Mann Adolf Fehrenbach war als Soldat im Ersten Weltkrieg gefallen: Am 23. April 1918 war er beim französischen Armentières durch einen Granatsplitter in der rechten Brust im Alter von nur 39 Jahren gestorben. Fortan betrieb die Witwe alleine mit ihren Kindern die Landwirtschaft im Maienland. Über der Haustür ist die alte Hausnummer »167« zu entziffern. Als das Familienfoto vor der Haustür entstand, war das Haus noch einstöckig und verfügte über zwei Scheunentore auf der linken Seite. 1959 starb Sofie Fehrenbach an Altersschwäche und die nächste Generation mit Tochter Waltraud Lasson geb. Fehrenbach übernahm das Haus. Es wurde modernisiert und um ein Stockwerk aufgestockt.
Auf dem Gruppenfoto sind v.l.n.r. zu sehen: Adolf Kaufmann, ???, ???, ???, ??? und Sofie Fehrenbach geb. Tritschler.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle und Helene Krauß zur Verfügung
Urgemütlich geht es bei Familie Ganter in der Stube mit ihrer niedrigen Holzbalkendecke zu. Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), Pfeife rauchend, sitzt mit vier anderen Personen zusammen. Alle tragen Tracht. Sie sitzen am warmen Kachelofen auf der Kuscht und auf dazugestellten Holzstühlen. Eine Schwarzwalduhr und ein Kruzifix hängen im Herrgottswinkel an der Wand. Die Frauen gehen Hausarbeiten nach: Die Frau links sitzt am Spinnrad (das offenbar extra vom Speicher geholt worden ist), eine andere strickt.
V. l.n.r. Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), Alma Egle, Landwirt Johann Laufer (1888-1951), Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006) und Hermann Ganter (1895-1957).
Die gestellten Fotos entstehen in den 1930er Jahre, als Brauchtumspflege in der NS-Zeit groß geschrieben wird. Dies findet auch seinen Ausdruck in der Eröffnung des Löffinger Heimatmuseums im Dezember 1935. Die beiden Fotos werden als Ansichtskarten mit dem Titel »Löffinger Schwarzwaldtrachten« postalisch verbreitet.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.
Kinder spielen im Garten von Landwirt August Kuster (1883-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Selb (1883-1963). Zwei Kinder halten sich an den Händen, die anderen schlupfen darunter hindurch. Das Mädchen rechts ist Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), die auf der anderen Straßenseite zu Hause ist. Rechts steht ein Puppenwagen mit einem geflochtenen Körbchen.
Die Kinder singen beim Spielen ein Lied: »Schlupfet alle gleich durch, / Schlupfet alle gleich durch, / durch die goldene Brücke… / Sie bricht entzwei, / sie bricht entzwei. / Wer soll sie wieder bauen! / Mit einer Hand, mit zweiter Hand / Der letzte muss gefangen sein!«
Im Hintergrund ist das Haus Ganter (Maienlandstr. 8) und die Häuser in der Alenbergstraße zu erkennen. Das Haus von Arzt Dr. Gugelberger (Maienlandstr. 6) ist noch nicht gebaut.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.
Vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße steht eine Schar Fasnachtsnarren. Sie sind als mittelalterliche Bauern verkleidet und führen einen Hakenpflug und einen Morgenstern mit sich. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Großempfang zu Ehren Kaiser Karl des Dicken, der die Narrenstadt besucht«.
Wer weiß, wer die anderen Narren und Närrinnen sind?
1.Reihe, v..l.n.r.: 1 Ernst Krauß, 2 Justine Sauter, 3 Elise Göpper, 4 Hildegard Bader (Ehefrau von Paul Bader), 5 Karl Bader (1902-1971), 6 Ehefrau von Lehrer Willig oder Schlachter, 7 Gerhard Bader (in der Schaukel) , 8 ??? Weißer (Schwiegersohn von Bernhard Strobel) 2.Reihe, v.l.n.r.: 1 August Kienzler und 2 Ehefrau ??? Kienzler, 3 ???, 4 Werner Hepting (1928-2011), 5 Josef Armbruster 3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Weißer, 2 Tochter von Bernhard Strobel, 3 Engelbert Müller, 4 Erika Faller (Ehefrau von Franz Faller)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.
Eine verkleidete Kindergruppe lässt sich in der Unteren Hauptstraße ablichten. Es grüßen u.a. ein »Schotte«, eine »Holländerin«, das »Rotkäppchen« und eine »Zigeunerin«.
V. l. n. r.: Cäcilia Bader, Gisela Willmann, Georg Willmann, Marlies Willmann, Maria Kriegisch (verh. Waßmer) und Irmgard Bader.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise ??? zur Verfügung.
Im Jahr 1886 wurde in Löffingen ein Fastnachtsspiel aufgeführt. Es verblieb genau ein Pfennig Überschuss für die Veranstalter. Dieser Pfennig in einer Laterne wurde zum Grundkapital der drei Jahe später gegründeten Narrenzunft der »Laternenbrüder«. Sie sind seitdem für die Durchführung der Fastnacht verantwortlich. Ihr Markenzeichen ist anfänglich eine weiße Zipfelmütze.
Im Stammbuch der Laternenbrüder steht auf der ersten Seite:
Närrisch ist, was lebt auf Erden. Wer nicht närrisch ist, der muss es werden. Jeder, der das Tageslicht erblickt, ist als Narr in den April geschickt. Narrheit gibt gesundes, frohes Blut. Narrheit nützt oft mehr als Geld und Gut. Wo die Weisheit auf die Nase fällt, Hüpft die Narrheit fröhlich durch die Welt.
V.l.n.r.: Fidel Schönle, ??? Fehrenbach, J. Maier, F. Nägele, Bierbrauer Hermann Selb (1840-1892), J. Benitz, M. Bader
1958 tritt die Hexengruppe zum ersten Mal mit ihrer großen Hexe auf. Sie ist mit ihren 5,80 Meter so groß, dass sie zunächst nicht durch das Mailänder Tor passt. Seitdem wird die große Hexe nach und nach verbessert und dem gegenwärtigen Erscheinungsbild der Hexengruppe angepasst.
Als dieses Foto entsteht, haben die Hexen bereits ihr erstes einheitliches »Häs«. Anders als heute tragen sie aber noch keinen braunen, mit schwarzen Karos versehenen Rock, mit einer gelben Schürze darüber, und einer langen Unterhose mit Rüschen darunter. Zu ihrem »Häs« gehört auch noch kein dunkelgrüner Kittel mit dem roten Halstuch.