2 Fotos: Bahnhofseinweihung, September 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Zeiten des Provisoriums mit der Behelfsbaracke sind nach zwölf Jahren vorüber. Löffingen hat endlich wieder einen richtigen Bahnhof. Vertreter der Deutschen Bundesbahn sind in das Baarstädtchen gekommen, um den Neubau offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Gleich wird die Glastür geöffnet und die Ehrengäste können sich dann auch einen Eindruck von der Gestaltung der Innenräume verschaffen. Links in der Dienstuniform steht Bahnvorsteher Willi Brendel.

Standort des Fotografen: 47.883581, 8.342215

Bahnhofsneubau mit Behelfsbaracke, September 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Als »Schandfleck« an der Bahnstrecke Freiburg-Donaueschingen bezeichnet eine Lokalzeitung die hölzerne Behelfsbaracke, die von 1945 bis 1957 als Bahnhofsgebäude in Löffingen dient. Nachdem der neu gebauten Bahnhof im September 1957 seiner Bestimmung übergeben und eingeweiht ist, wird die Baracke abgerissen. Damit verschwindet eine weitere Spur, die der Zweite Weltkrieg an Zerstörung hinterlassen hatte.

Standort des Fotografen: 47.883085, 8.342016

Ankunft von Kurgästen an der Bahnhofsbaracke, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Schmuckstück ist sie nicht gerade, die Behelfsbaracke, die von der Zerstörung des alten Bahnhofs 1945 bis zur Eröffnung des neuen Stationsgebäudes 1957 als Bahnhof dient. Eine Lokalzeitung spricht gar von einem »Schandfleck« auf der Bahnlinie Freiburg-Donaueschingen. Immerhin ist dies der erste Eindruck vom Städtchen, den Kurgäste bei ihrer Ankunft in Löffingen bekommen. Vermutlich sind sie aber ohnehin stark damit beschäfigt, nach ihren Gastgebern Ausschau zu halten, die sie mit einem Auto oder einem Leiterwagen abholen werden, auf den sie ihr Gepäck laden können.

Im Hintergrund rechts ist der neu gebaute Bahnhof zu sehen, der noch eingerüstet ist. Die Fassade wird gerade verputzt. Die Glasfenster fehlen noch. Es sind noch ein paar Monate Zeit bis zum September 1957, wenn das Gebäude feierlich eingeweiht werden soll. Dann wird man auch die Bahnhofsbaracke abreißen.

Standort des Fotografen: 47.883349, 8.342373

Einweihung des Krankenhaus-Erweiterungsbaus in der Seppenhofer Straße, 25. Mai 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Samstag, den 25. Mai 1957 um 11 Uhr ist es soweit: Der Krankenhaus-Erweiterungsbau in der Seppenhofer Straße wird eingeweiht. Alles hatte 1954 mit einer Besprechung von Bürgermeister Paul Benitz mit den Bürgermeistern der acht umliegenden Gemeinden begonnen. Man einigte sich darauf, die Baukosten von rund 500.000 DM entsprechend der jeweiligen Steuerkraft zu teilen. Am Bau beteiligten sich neben Löffingen die Gemeinden Bachheim, Dittishausen, Göschweiler, Reiselfingen, Rötenbach, Seppenhofen, Unadingen und Unterbränd.

Die Feierlichkeiten werden von der Stadtmusik eröffnet, die auf dem Foto im Hintergrund zu sehen ist. Sie spielt den Choral »Das ist der Tag des Herrn« und »Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre«. Anschließend begrüßt Bürgermeister Paul Benitz die anwesenden Gäste. Und der Freiburger Architekt Karl-Heinz Fischer übergibt die Schlüssel, verbunden mit dem Wunsch, »dass Gottes Segen allezeit über dem Löffinger Krankenhaus walten möge.«

Bei den Musikern im Hintergrund sind zu sehen: Konrad Sibold, Ewald Hepting und Edmund Jordan (»Bartli«).

Standort des Fotografen: 47.881670, 8.345634

Haus Münzer mit Möbelgeschäft in der Bahnhofstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Ende der 1940er Jahre erbauten der Schreinermeister Eugen Münzer (1911-1957) und seine Ehefrau Maria geb. Ernst (geb. 1921) in der Bahnhofstraße ein zweistöckiges Haus. Als ihr viertes Kind geboren wurde und sie auch für ihr Möbelgeschäft mehr Platz benötigten, stockten sie das Gebäude Mitte der 1950er Jahre um eine Etage auf.

Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss befinden sich Maschinenräume und Werkbänke der Schreinerwerkstatt. Im 2. Obergeschoss ist die Wohnung von Familie Münzer untergebracht, während das Dachgeschoss vermietet ist. Vor dem Haus steht ein Pavillon, der als Möbel-Ausstellungsgebäude dient. Ein Auto hat davor geparkt.

Eugen Münzer stirbt 1957 im Alter von nur 46 Jahren. Danach wird das Gebäude an die Firma Prause verkauft.  

Standort des Fotografen: 47.885750, 8.340630

Kirchstraße, 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ulrike Rheiner zur Verfügung.

Neu erbaut sind die drei Häuser auf der rechten Straßenseite. Sie waren allesamt beim Großbrand am 20. April 1929 abgebrannt. Das Feuer war im Anwesen von Sattlermeister Ernst Geisinger (Kichstr. 21) ausgebrochen und hatte auf die Nachbarhäuser übergegriffen. Beim Wiederaufbau erstand die Stadtgemeinde einen Teil des Brandplatzes, um eine breitere Zufahrt zum Farrenstall in der Bittengasse zu ermöglichen.

Vorne rechts steht das Haus von Ernst Geisinger, an dessen Fassade »Möbelhandlung«, »Sattlerei und Tapezier.« geschrieben steht. Wie auch die anderen Neubauten hat es Staffelgiebel, um eine erneute Brandkatastrophe zu verhindern. Ernst Geisinger (1876-1930) stirbt am 13. März 1930 kurz nach dem Weideraufbau im Alter von nur 54 Jahren. Das Gebäude wird daraufhin von Sattlermeister Karl Koch erworben, der das Erdgeschoss umbaut und den Ökononmiebereich entfernt. Die Stalltür und die beiden kleinen Stallfenster werden durch ein weiteres Rundbogenfenster ersetzt.

Im Hintergrund rechts ist der Rohbau der Festhalle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883022, 8.344050

Haus Isele in der Haslachstraße, Pfingsten 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.

Das Neubaugebiet der 1950er Jahre erstreckt sich östlich der »Hasle« in der neu angelegten Haslachstraße. Dort entsteht die Siedlung »Neue Heimat«. Werkmeister Adolf Isele (1903-1961) und seine Ehefrau Anna geb. Bader (1903-1959) haben dieses neue Wohnhaus gebaut. Auf dem Foto sind nicht sie, sondern Franz Isele (1930-2021) und Elisabeth geb. Zepf (1930-2012) zu sehen, die auf der Terrasse auf dem Garagenanbau stehen.

Standort des Fotografen: 47.883993, 8.349075

Neubau von Klaus Wider auf dem Reichberg, ca. 1974-1980

 

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Klaus Wider, seit 1974 Hexenchef, baut auf dem Reichberg ein neues Wohnhaus. Die Löffinger Hexen laden sich schon einmal ein und stellen im Garten ein Bauschild auf. Die Inschrift erinnert den Bauherr daran, dass sein Haus nach der Fertigstellung nicht nur als Wohnhaus, sondern darüberhinaus als »Herberge« für die Hexengruppe dienen wird.

Die Hexen sind nämlich nach der Schließung des Gasthauses »Gebert«, das sie selbst kurzerhand »Hexenschopf« nannten, auf der Suche nach einem neuen Stammlokal. Einige Jahre später eröffnet ein neuer Besitzer die Gaststätte als »Hexenschopf« wieder. Da haben die Hexen aber längst eine neue »Herberge« gefunden.

Standort des Fotografen: 47.878142, 8.343773

Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Nach dem Großbrand von 1921 und dem erfolgten Wiederaufbau verfügt das neue Haus Benitz über zwei Gebäudeflügel und einen verbindenden Mittelbau. Das stattliche Gebäude dient als Wohn- und Geschäftshaus. Die Weinhandlung Hogg ist seit 1902 im alleinigen Besitz der Familie Benitz. Seit 1919 wird das Geschäft von der Witwe Anna Benitz geb. Glunk geführt, zusammen mit ihren Söhnen Joseph, Paul und Albert.

Paul Benitz (1899-1979) erinnert sich in einem Bericht von 1975 an die Schwierigkeiten des Wiederaufbaus: »Da unser Nachbar Joseph Paul Thoma (in Freiburg) nicht wiederaufbauen wollte, konnten wir seinen Bauplatz mit Garten erwerben. Es war dies für uns eine Notwendigkeit, denn Thomas großer Keller war immer war immer an die Firma Hogg verpachtet. Zur Finanzierung des Kaufes verkauften wir eine große Wiese mit einem Hektar an die Holzindustriewerke Josef Benz. Ich hatte mit dem Wiederaufbau viel zu tun. Das Baumaterial, das mit der Bahn kam, mußte unser Fuhrwerk zum Bauplatz fahren. Das Bauholz, von der Gemeinde gekauft, mußte durch angestellte Fuhrwerke nach Hölzlebruck gefahren werden. Von dort kam das Schnittholz per Bahn zurück. Lastwagen gab es damals nicht. Alles in allem mußten wir ca. 400 Festmeter Stammholz kaufen bis die Bauarbeiten fertig waren. Während der Bauzeit hat die Geldentwertung angefangen. Solche hatten ungeahnte Folgen mit schlaflosen Nächten.«

Anfang 1923 können die neuen Geschäftsräume in Betrieb genommen und die Familienwohnung im Erdgeschoss bezogen werden. Nach der Eheschließung von Joseph Benitz 1927 und von Paul Benitz 1931 wohnt fortan Joseph Benitz im ersten Stock vorne, während Paul Benitz die Parterrewohnung übernimmt. Ihre Mutter zieht mit den Kindern Maria (1911-?), Albert (1905-1996) und Franz (1908-1944) in den Mittelbau. 

Auf dem Foto herrscht hektische Betriebsamkeit: Weinfässer werden im Hof auf Holzkarren verladen. Im Vordergrund ist ein Garten zu erkennen, der symmetrisch angelegt ist. Er ist heute asphaltiert und dient als Zufahrt zum benachbarten Haus Alenbergstr. 11 sowie als Parkplatz für Autos.

Standort des Fotografen: 47.885448, 8.343593

Haus Geisinger in der Alenbergstraße, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 wurde auch das Haus Geisinger (Alenbergstr. 6) entsprechend den Vorschlägen der Wiederaufbaukommission und den Plänen des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) neu erbaut. Um für die Zukunft ein ähnliches Brandunglück zu verhüten, wurden die Neubauten mit Staffelgiebeln errichtet, die im Falle eines Falles das Übergreifen des Feuers auf die Nachbarhäuser erschweren sollen.

Für das Foto haben sich das Ehepaar Leopold und Veronika Geisinger zusammen mit ihren Kindern zu einem Gruppenbild vor ihrem Haus aufgestellt.

V.l.n.r.: Franz Geisinger (1919-1992), Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958), Elfriede Geisinger (1929-?), Leopold Geisinger (1878-1938), Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989), Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001), Karl Geisinger (1903-1946)

Standort des Fotografen: 47.884861, 8.344706

Haus Geisinger in der Alenbergstraße, 1923

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Auch das Haus des Landwirts Leopold Geisinger (1878-1938) und seiner Ehefrau Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958) brannte beim Großbrand am 28. Juli 1921 ab und die Familie verlor all ihr Hab und Gut. Zwei Jahre nach dem verheerenden Brandunglück steht der Neubau der Familie Geisinger in der Alenbergstraße, ein zweistöckiges Wohnhaus mit Ökonomiegebäude. Die Familie versammelt sich zu einem Gruppenfoto vor ihrem neuen Zuhause.

Vor der Haustür stehen v.l.n.r.: ???, Tochter Emma Geisinger (verh. Kienzle, 1915-2003), Leopold Geisinger, Sohn Franz Geisinger (1919-1992), Tochter Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989), ???, Tochter Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001).  

Aus dem Fenster im ersten Stock schaut Veronika Geisinger geb. Mauthe heraus. Sie ist Hausfrau und Mutter, aber darüberhinaus auch als Hebamme tätig.

Standort des Fotografen: 47.884914, 8.344687

Ökonomiegebäude vom Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Ein Wagen mit Weinfässern steht im Hof der Weinhandlung Benitz.  Aus einem Fenster fällt der Blick über den Hof hinüber zum Ökonomiegebäude (Alenbergstr. 8), das ebenfalls nach dem Großbrand 1921 neu erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.885328, 8.343914