Umzugswagen »Rosenstock Holderblüh« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

»Rosenstock« steht auf dem Schild, das auf dem Pferdefuhrwerk angebracht ist. Der Wagen ist mit Ästen, Zweigen und Papierblumen dekoriert. Auf dem Karren sitzen junge Mädchen, die mit weißen Kleidern kostümiert sind. Der Umzugswagen nimmt Bezug auf ein bekanntes Volkslied: »Rosenstock Holderblüh«. Laut Liedtext haben die Mädchen »G’sichterl wie Milch und Blut«, »Armerl so kugelrund, / Lippe so frisch und gesund, / Füßerl so hurtig geschwind«.

Der Umzugswagen ist einer von vielen, der ein Volkslied in Szene setzt, denn schließlich lautet das diesjährige Motto der Fasnacht: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.

Der Wagen steht vor dem Haus von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17) und wartet darauf, sich in den Fasnachtsumzug durch das Städtchen einzureihen.

Standort des Fotografen: 47.884942, 8.349234

Umzugswagen »Wir sitzen so fröhlich beisammen« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Elke Moser zur Verfügung.

Im »Schlempental« vor dem Haus von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17) stellen sich die verschiedenen Narrengruppen für den Fasnachtsumzug auf. Auch dieser Wagen, von vier Pferden gezogen, ist nach einem bekannten Volkslied benannt: »Wir sitzen so fröhlich beisammen«.

Es ist ein sonniger Tag, die Schneereste, die noch am Straßenrand und im Garten liegen, sind weitgehend weggeschmolzen. Die ganze Szene wirkt frühlingshaft, dabei muss der Winter ja erst noch vertrieben werden.

Standort des Fotografen: 47.884793, 8.348823

Umzugswagen »Die Fürsten vom Rhein« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Es ist Fasnacht. Auf der Kreuzung von Obere Hauptstraße, Vorstadtstraße und Dittishauser Straße steht ein Umzugswagen. Er stellt die »Die Fürsten vom Rhein« dar, so der Titel eines bekannten Volksliedes. Schließlich lautet das diesjährige Motto der Fasnacht: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«. Und so reiht sich dieser Wagen in den Reigen der anderen musikalischen Themenwagen ein.

Auf dem Karren, der von zwei Pferden gezogen wird, ist ein kleiner Palast mit Säulen dargestellt. Am dreieckigen Giebel ist das Stadtwappen von Worms, einer der ältesten Städten Deutschlands, angebracht. Es zeigt einen Schlüssel und einen fünfzackigen Stern. Daneben steht »Worms 1495«. In diesem Jahr fand in der am Oberrhein gelegenen Stadt ein Reichstag statt, auf dem die Reichssteuer, das Reichskammergericht und das Fehdeverbot des Ewigen Landfriedens eingeführt wurden. Auf dem Fasnachtswagen stehen einige Männer in historischen Kostümen. Davor stehen Frauen, auf deren Kostümen der Reichsadler zu sehen ist.

Leider steht der Fasnachtswagen gerade vor dem Haus von Landwirt Emil Wölfle (Vorstadtstr. 15), dessen Fassade er größtenteils verdeckt. Links stehen Schaulustige vor dem Haus von Landwirt Franz Heizmann (Obere Hauptstr. 15), um sich den Narrenumzug anzuschauen. Auf einem Straßenschild steht: »Auto u[nd] Radfahrer langsam fahren«. Die Notwendigkeit dieser frühen Geschwindigkeitsbegrenzung weist auf das erhöhte Verkehrsaufkommen im Städtchen hin.

Standort des Fotografen: 47.884665, 8.348265

Umzugswagen »Ich schieß den Hirsch« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Elke Moser zur Verfügung.

Vor der Metzgerei von Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) steht ein Fasnachtswagen, der von Pferden gezogen wird. Auf dem Fuhrwerk ist eine Blockhütte aufgebaut. Vor ihr steht eine Schar Jäger mit gezückten Gewehren. Der Titel des Wagens ist denn auch ein bekanntes Jägerlied: »Ich schieß den Hirsch«. Schließlich lautet das diesjährige Motto der Fasnacht: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.

Am linken Bildrand ist das Mailänder Tor zu sehen, das nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebaut wurde. Zu sehen ist nicht der große Torbogen, sondern nur einer der beiden kleinen Bögen, die für Fußgänger bestimmt sind. Darüber hängt eine Tafel, die 1930 als Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges 1914-1918 gestaltet wird. Noch sind keine Namen in die Tafel gemeißelt.

Standort des Fotografen: 47.883953, 8.343877

Umzugswagen »Zu Mantua in Banden« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

An Fasnacht 1927 greifen zahlreiche Umzugswagen Themen auf, die Volksliedern entlehnt sind. Denn das das diesjährige Motto der Fasnacht lautet: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«. Diese Narrengruppe widmet sich der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 gegen die französisch-bayerische Besetzung. Auf dem Schild steht: »Zu Mantua in Banden«, die erste Textzeile des Andreas-Hofer-Liedes. Das Lied, das bis heute als Tiroler Landeshymne gilt, beschreibt die Hinrichtung des als Freiheitskämpfer und Nationalhelden verehrten Andreas Hofer (1767-1810).

Die Narren posieren auf einem Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird. Aufgenommen wird das Foto vor der Bäckerei und dem Café Ritter (Rathausplatz 5). Das Haus wurde nach dem Großbrand 1921 erbaut, genauso wie die Häuser in der angrenzenden Demetriusstraße am linken Bildrand: Sie alle wurden mit Staffelgiebel neu erbaut.

Standort des Fotografen: 47.883953, 8.343877

Umzugswagen des Turnerbundes in der Demetriusstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Auch in diesem Jahr beteiligen sich die Turner des Turnerbunds am Fasnachtsumzug. Trotz der kalten Temperaturen sind sie in der Demetriusstraße in ihrer Sportkleidung angetreten, nur bekleidet mit Kniestrümpfen, kurzen Hosen und Sporttrikots. Die Häuser, die auf dem Foto zu sehen sind, wurden alle wenige Jahre zuvor nach dem Großbrand von 1921 neu gebaut.

Auf dem Wagen, der von vier Pferden gezogen wird, thront ein Mann mit weißem wallenden Bart. Er wirkt auf den ersten Blick fast wie der Weihnachtsmann, soll aber Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) darstellen. Er wird als »Turnvater Jahn« verehrt, da er als Begründer der deutschen Turnbewegung gilt. Das Motto des Umzugswagens lautet: »Der Ruf ist erklungen«. Im folgenden Jahr wird der Turnerbund in der »Hasle« das Jahn-Denkmal errichten.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Jakob Schreiber (auf Pferd), 2 ??? (auf Pferd), 3 ???, 4 August Fehrenbach, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 Leo Isele (1907-1945 vermisst), 13 ???
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe: ???, Anselm Zepf

Standort des Fotografen: 47.883972, 8.343841

Umzugswagen »In der Heimat ist es schön« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Elke Moser zur Verfügung.

»In der Heimat ist es schön« lautet das Motto dieses Umzugswagens, vor den vier Pferde gespannt sind. Es ist Fasnacht und die Närrinnen und Narren stellen sich für den Fasnachtsumzug auf. Der Titel des Wagens nimmt Bezug auf ein Volkslied. Damit reiht er sich in den Reigen anderer musikalischer Themenwagen ein, denn schließlich lautet das diesjährige Motto der Fasnacht: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.

Der Wagen steht vor dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), zu dem eine Freitreppe hinaufführt. Im Hintergrund sind das Haus von Kaufmann Wilhelm Vogt (Rathausplatz 13) und das Haus von Wagner Ernst Benz (Kirchstr. 3) zu sehen. Vor dem Scheunentor türmt sich eine Holzbiege in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.884238, 8.344957

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. Eine Gruppe Klischee-Holländer ist in der Bahnhofstraße angelangt. Sie stehen auf einem Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind. Er wird von einer holländischen Windmühle geschmückt.

Im Hintergrund ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und dahinter die Schreinerei Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Hinter dem Umzugswagen steht ein Lagerschuppen von Heinrich Walz (Bahnhofstr. 6), der auf der kleinen Verkehrsinsel errichtet ist. Auf dem Schild steht: »Kohlen Brikett Propangas«.

Standort des Fotografen: 47.885030, 8.341183

Narrengruppe mit »Junkers«-Flugzeug auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1929

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die drei Narren, die in Fliegerkleidung vor einem selbstgebauten Flugzeug stehen, greifen ein aktuelles Ereignis auf, das die Öffentlichkeit bewegt. »Junkers Bremen« steht in schwarzer Farbe auf die weiß lackierte Maschine geschrieben. Leicht verdeckt unter dem Flügel ist die Inschrift »D 1167« zu entziffern.

Die echte »Bremen D 1167« ist ein Flugzeug vom Typ »Junkers W 33«, mit dem im April 1928 der erste erfolgreiche Transatlantikflug eines Flugzeugs von Ost nach West gelingt. Zuvor ist dies nur mit Luftschiffen erfolgt. Am 12. April 1928 fliegt die Maschine mit drei Piloten an Bord in einem über 36-stündigen Flug von Irland nach Neufundland vor der Küste Nordamerikas im Atlantischen Ozean. Damit ist ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte gelegt, der auch die Phantasie der Narren in Löffingen anregt.

Allerdings wird es die Löffinger »Bremen D1167« nie bis nach Nordamerika schaffen. Sie ist aus Sperrholz gebaut und thront auf einem, von Pferden gezogenen Schlitten, der vor dem »Café Ritter« parkt. Sie wird es mit Ach und Krach höchstens bis zur Demetriusstraße schaffen.

Standort des Fotografen: 47.883937, 8.343908

Umzugswagen beim Narrenumzug in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Giraffe in der Oberen Hauptstraße? Eben kommt sie am Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) vorbei. Ihr ausgestreckter Hals überragt das Dach um Längen. Ein Schild ist um ihren Hals gehängt. Darauf heißt es: »Alles gugged und gaffed«. Wohl wahr, da ein solches Tier im Baarstädtchen kein alltäglicher Anblick ist, auch nicht an Fasnacht!

Hinter der Giraffe ist der Umzugswagen mit der Olympischen Fahne und den fünf Ringen geschmückt. Eine Anspielung darauf, dass 1972 die Olympischen Spiele in Deutschland stattfinden?

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.346173

Umzugswagen in der Rötengasse, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Als die Römer frech geworden«. In der verschneiten Rötengasse stehen zwei Umzugswagen, der vordere wird von zwei Kühen gezogen. Auf und neben dem Wagen tümmeln sich verkleidete Römerinnen und Römer und offenbar einige Sklaven. Es handelt sich um den Umzugswagen der 20-Jährigen.

Zu erkennen sind u.a. Alfred Fehrenbach, Richard Funk, Joachim Laufer (1932-2014), Edeltraud Rohrer (verh. Nickel), Friedhilde Rosenstiel (verh. Wörner, 1932-2004) und Otto Schwanz (1932-2008).

Links im Hintergrund ist der Schopf von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.885302, 8.342650

Umzugswagen in der Maienlandstraße, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Hofmeier zur Verfügung.

Richtig viel Schnee liegt zu Fasnacht, als diese Aufnahme eines Umzugswagens 1952 aufgenommen wird. Ein von zwei Kühen gezogener Karren bewegt sich durch das Maienland. Bewaffnete Soldaten flankieren den Wagen. Auf ihm steht eine junge Frau, die gefesselt ist. Was könnte die Gruppe darstellen? Vielleicht die »Johanna von Orléans«, bevor sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird?

Im Hintergrund sind die Häuser von Bahnarbeiter Otto Lehmann (Maienlandstr. 12), von Malermeister Karl Sibold (Maienlandstr. 14) und am linken Bildrand von Gipsermeister Franz Schweizer (Maienlandstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.885331, 8.342380