Unterer Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Georg Jung, Lenzkirch / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

»Grohsfeuer in Löffingen vom 28.7.21« steht auf diesem Foto. Das selbe Motiv gibt es auch mit der Beschriftung: »Häuser Brand in Löffingen vom 28.7.21«. Zu sehen ist der untere Rathausplatz am Tag nach der Brandkatastrophe. Mitten im Städtchen war ein Feuer ausgebrochen, dass innerhalb weniger Stunden 36 Gebäude einäscherte und 200 Menschen obdachlos werden ließ.

Bereits am Tag danach beginnt eine breite Hilfstätigkeit, um die Brandgeschädigten mit dem Notwendigsten zu versorgen. Um das Brandunglück bekannt zu machen und die Bereitschaft der Menschen zu wecken, Geld zu spenden, werden Ansichtskarten wie diese vertrieben.

Standort des Fotografen: 47.883668, 8.343760

Feuerwehrmänner beim Großbrand in der Demetriusstraße, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz

Feuerwehrmänner mit Helmen sowie Zivilisten stehen in der Demetriusstraße. Einer hält einen Löscheimer in der Hand. Die Männer blicken in das Flammeninferno. Links ist die Rückseite des damaligen Postamtes (heute Rathausplatz 3) zu erkennen. Der Feuerwehr gelang es, dieses Gebäude vom Niederbrennen zu bewahren und somit ein weiteres Umsichgreifen des Feuers in Richtung Oberer Rathausplatz zu verhindern. Der Blick der Feuerwehrmänner geht die Demetriusstraße hinunter in Richtung Mailänder Tor, das aber in dem Rauch nicht zu erkennen ist. Deutlich wird auf dem Foto, wie eng die Demetriusstraße, damals »Hintergasse« genannt, war. Das an das Postamt angrenzende Anwesen des Landwirts Diesberger (heute Rathausplatz 4) ragte weit in die Straße hinein und verengte sie zu einer schmalen Gasse. Ausgerechnet an dieser schmalen Stelle im Haus von Julius Heer brach das Feuer aus.

Standort des Fotografen: 47°53’03.3″N 8°20’40.2″E

Trümmerfeld in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Man muss schon ganz genau hinschauen, um zu verstehen, wo das Foto aufgenommen wird. Die Trümmerlandschaft, aus der einzelne Brandruinen ragen, bietet auf den ersten Blick kaum Anhaltspunkte. Doch mit der Zeit wird klar, dass es sich um einen Blick in die heutige Ringstraße handelt. Der Fotograf steht an der Einmündung der Maienlandstraße und blickt den Alenberg hinauf.

Vorne links ist die Brandruine vom Haus von Alois Fritsche (Ringstr. 5) zu sehen. Der Mauervorsprung vorne rechts gehört zum abgebrannten Haus von Julius Heer (Demetriusstr. 10). In diesem Gebäude brach das verhängnisvolle Feuer aus, das innerhalb kurzer Zeit um sich griff und 36 Gebäude einäscherte. Dass das Feuer leichtes Spiel hatte, lag nicht nur an der sommerlichen Hitze, der herrschenden Trockenheit, dem Wassermangel, sondern war auch der Tatsache geschuldet, dass die Häuser aneinandergebaut waren bzw. sehr eng standen. An ihrer engsten Stelle war die Ringstraße nur wenige Meter breit, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Weiter im Hintergrund ist das abgebrannte Anwesen von Martin Mayer (Ringstr. 3) zu sehen. Davor steht eine Personengruppe.

Standort des Fotografen: 47.884160, 8.343585

Rückseite des Mailänder Tores beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Stadtarchiv
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Ein dramatischer Augenblick wird am 28. Juli 1921 in dieser Fotografie festgehalten. Das Bild wird vom Maienland aus aufgenommen, während das Feuer im Städtchen wütet. Zu sehen ist die Rückseite des alten Mailänder Tores. Die Feuerwehr versucht, das Gebäude zu retten, um ein Ausbreiten des Feuers entlang des Altstadtrings zu verhindern. Ein Feuerwehrmann steht auf der Leiter und versucht, das Dach zu löschen.

Der Großbrand brach im Haus von Landwirt Julius Heer (Demetriusstr. 10) aus, zwei Häuser neben dem Mailänder Tor. Ihm fallen 36 Häuser in der Demetriusstraße, am Rathausplatz, in der Ringstraße, der Maienlandstraße, in der Rötengasse und in der Alenbergstraße zum Opfer.

Standort des Fotografen: 47.884085, 8.343593

Untere Hauptstraße mit Blick zum Mailänder Tor, ca. 1923-1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.

Vor seinem Haus (Untere Hauptstr. 6) steht Bäckermeister Straub mit weißer Arbeitsschürze und beobachtet den Fotografen, der seine Kamera in die rechte Position rückt. Daneben ist das von einer Kletterpflanze bewachsene Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) zu erkennen, vor dem ein kleines Gärtchen angelegt ist. Am Ende der Straße fällt der Blick auf das 1922 neu erbaute Mailänder Tor mit dem Demetriusbrunnen davor.

Im Vordergrund rechts oben ragt ein Schild ins Bild mit der Inschrift: »C.B. Stein Warenhaus Kasten«, benannt nach dem früheren Besitzer Karl Bernhard Stein. Zu dieser Zeit hat aber bereits der Kaufmann Alfred Zimmermann das Warenhaus (Untere Hauptstr. 7) übernommen. Er heiratete Ottilie Stein, eine Tochter von Karl Bernhard Stein.

Standort des Fotografen: 47.883088, 8.343838

Trümmerstätte am unteren Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Engelhard Baumgartner, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Georg Willmann zur Verfügung.

Vom Gasthaus »Adler« aus fällt der Blick auf die Brandstätte beim Mailänder Tor. Im Hause des Julius Heer (Demetriusstr. 10) war um die Mittagszeit Feuer ausgebrochen, das sich, angefacht von einem leichten Wind, den Stadtring entlangfraß und auf die angrenzenden Straßenzüge am Rathausplatz und in der Ringstraße übergriff. Innerhalb kurzer Zeit standen die Häuser bis hinauf zum Alenberg in Flammen. Auch das Wäldchen auf dem Alenberg war zeitweise bedroht. Ebenso das Rathausgebäude, das am rechten Bildrand zu sehen ist. Die Feuerwehren aus Löffingen und der Umgebung setzten alles daran, es zu retten – genauso wie das Postamt: Denn wären diese beiden massiven Gebäude dem Feuer zum Opfer gefallen, dann wäre das Schicksal weiterer Straßenzüge besiegelt gewesen.

Das Mailänder Tor aus dem Jahr 1580 brannte nicht ab. Es war baulich aber in einem solch schlechten Zustand und stellte außerdem zunehmend ein Verkehrshindernis dar, dass es im Herbst 1921 abgerissen und an seiner Stelle ein bereiteres und höheres Torgebäude erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.883609, 8.343593

Blick vom Rathausturm nach dem Großbrand, 1921

Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Vom Rathausturm fällt der Blick nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 auf die Trümmerstätte. Zu sehen sind die eingeäscherten Gebäude in der Demetriusstraße und der Ringstraße bis hoch zum Alenberg.

Der Giebel vorne rechts gehört zum Postamt am oberen Rathausplatz, dessen Rettung gelang. Dahinter der Trümmerberg gehörte einst zum Haus des Schmiedemeisters Viktor Fürst (Demetriusstr. 5). Dahinter sind das ausgebrannte Anwesen des Landwirts Martin Mayer (Ringstr. 3) und direkt daneben das zerstörte Haus des Landwirts Karl Diesberger (Ringstr. 2) zu sehen. Der einsame Laufbrunnen, der inmitten der Trümmer an der Einmündung der Demetriusstraße in die Ringstraße steht, diente bei den Löscharbeiten als Wasserreservoir. Die Schneise der Zerstörung setzt sich in der Alenbergstraße fort. Besonders markant ist der stehengebliebene Giebel der Weinhandlung Benitz (Alenbergstr. 7-9), der aus dem Trümmerfeld emporragt.

Denselben Blick hatte Oberlehrer Eugen Steidlinger am Brandtag. Er notierte in seinen Erinnerungen: »Ich eilte auf den Rathausturm. Da bot sich mir ein grauenerregender Anblick. Tatsächlich brannte da oben auf dem Alenberg eine ganze Häuserreihe. Aus den mächtigen Gebäuden Benitz u. Thoma sprüten die Feuergarben empor, die danebenliegenden Häuser hatten auch schon Feuer gefangen, und das rasende Element fraß sich bereits den Berg hinauf – Gras, Sträucher und Bäume in ein Glutmeer verwandelnd. – Es war, als würden zürnende Dämonen den Brand mit unsichtbaren Geisterhänden in toller Wut über das ohnmächtige Städtchen wälzen.«

Standort des Fotografen: 47.883974, 8.344235

Mitwirkende des Oratoriums »Die heilige Cäcilia«, 24. Juli 1928

Verlag A. Rebholz, Löffingen
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

In der Festhalle wird am 24. Juli 1928 das Oratorium »Die heilige Cäcilia« aufgeführt. Die Mitwirkenden sind allesamt Mädchen und Frauen. Die Festhalle wurde zu diesem Anlass so weit fertiggestellt, dass sie benutzt werden konnte. Es fehlen noch jegliche Bühneninstallationen und der Fußboden ist noch der nackte Betonbelag des Rohbaues. Nach der erfolgreiche Aufführung posieren die Mitwirkenden für ein Gruppenfoto.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 Emma Limb (verh. Binder, 1913-2005)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 ???, 13 ???, 14 ???, 15 Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), 16 Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984), 17 ???

Das Oratorium »Die heilige Cäcilia« stammt von dem Komponisten August Wiltberger (1850-1928). Er schuf es 1896. In der katholischen Kirche wird »Cäcilia von Rom« als Heilige, Jungfrau und Märtyrin verehrt. Ihr Gedenktag ist der 22. November. Sie gilt als Schutzpatronin der Kirchenmusik.

Standort des Fotografen: 47.882921, 8.348015

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1917

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Walter Nägele und Franz Isele zur Verfügung.

Der Chorraum ist durch ein Chorgitter aus Metall abgetrennt. Zwei Türen ermöglichen einen Zugang zum Chor. Zwei unterschiedliche Stilmittel wetteifern um die Aufmerksamkeit des Betrachters: Der barocke Hochalter von Mathias Faller und die bemalten Stichkappen über den Fenstern und die Verzierungen der Fenster-öffnungen im Nazarener Stil. Im Chor befinden sich Bänke, die nur bei besonderen Anlässen benutzt werden. Dahinter erkennt man die mit weißem Tuch abgedeckte Kommunionbank. Von der Deckenmitte hängt eine Ampel mit dem »Ewigen Licht«. Das elektrische Licht strahlt nicht mehr aus sichtbaren Lampenbirnen, sondern aus mattweißen Glaskugeln.

Standort des Fotografen: 47.882549, 8.344414

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1917

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

1917 wurde die Kirche an das seit 1916 in Löffingen bestehende elektrische Leitungsnetz angeschlossen. Im Kirchenraum hängen mehrere einfache elektrische Lampen. Der mit Kerzen bestückte Kronleuchter hängt weiterhin im Chorraum. Die Marienstatue steht nicht mehr in der Nische links neben dem Marienaltar. Das Wandgemälde, das links im Chorbogen zu sehen ist, wurde bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1993-1996 freigelegt, renoviert und sichtbar gelassen.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173

Haus Guth in der Rötengasse, ca. 1920-1930

 

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Kaum verändert hat sich die Außenfassade des Hauses in der Rötengasse 2 seit dieses Foto entstanden ist. Die Spalierbäume an der Fassade sind verschwunden. Und im Erdgeschoss links befindet sich heutzutage ein Friseursalon mit breitem Schaufenster. Für das Foto damals versammelten sich die ganze Familie und alle Bewohner, die gerade zu Hause waren. Vor dem Zaun stehen vier Personen, aus den Fenstern im ersten Stock und im Dachgeschoss blicken weitere Personen, um abgelichtet zu werden. Am rechten Bildrand ist ein Materiallager zu erkennen, das dem Gipsermeister Franz Schweizer gehörte.

Standort des Fotografen: 47°53’07.0″N 8°20’31.9″E

Maienlandstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz, Löffingen
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

In Höhe der Einmündung des Weberweges in die Maienlandstraße entsteht diese Fotografie nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921. Auf der linken Straßenseite liegen die Molkerei und die beiden Anwesen der Landwirte Honold (Maienlandstr. 2) und Fritsche (Ringstr. 5) in Trümmern. Im Haus Honold wurde beim Großbrand die Leiche eines – am Vortag verstorbenen – Kleinkindes angesengt, das noch aufgebahrt lag und nicht rechtzeitig geborgen werden konnte. Glücklicherweise kamen aber keine Menschen in den Flammen zu Tode.

Die Häuser der Ringstraße und der Demetriusstraße existieren nicht mehr, sodass der Blick bis zum Rathaus und zu den Häusern des Rathausplatzes geht. Das Mailänder Tor konnte gerettet und so ein weiteres Ausbreiten des Feuers entlang des Stadtrings verhindert werden. Hier ist die Rückseite des Tores zum Maienland hin zu sehen.

Ein Leiterwagen steht am rechten Bildrand vor dem Haus Strobel. Einige Hühner stolzieren auf der Maienlandstraße herum. Beim Großbrand verbrannte viel Kleinvieh, vor allem Schweine und Hühner. Das Großvieh konnte hingegen meist gerettet werden.

Standort des Fotografen: 47°53’04.6″N 8°20’35.4″E