»Hansele« mit Kindern beim Narrenbaum, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Während die meisten Kinder wohl Angst vor den Hexen mit ihren furchteinflößenden Masken haben, sind die »Hansele« bei den Kleinsten sehr beliebt – und das, obwohl auch manche »Hansele«-Maske einen recht grimmigen Ausdruck hat. Das hängt nicht nur mit dem roten Umhängebeutel zusammen, in dem sich jede Menge Bonbons befinden.

Hier ist ein »Hansele« zu sehen, das am »Schmutzigen Dunschdig« auf dem unteren Rathausplatz steht, auf dem der Narrenbaum bereits aufgestellt ist. Es ist umringt von kleinen Fasnachtsnarren, die »Hansilisprichli« aufsagen und auf ein paar Bonbons hoffen: »Hansili, du Lump, / hesch nit g’wißt, dass d’Fasnet kunnt? / Hetsch di Muul mit Wasser g’riebe, / wer der’s Geld im Beitel bliebe.«

Unter den Kindern sind zu erkennen: Luzia Bader und Lisi Wölfle (verh. Ratzer)

Standort des Fotografen: 47.884007, 8.343951

Blick vom Turm der Kirche Witterschneekreuz, September 1957

Fotograf: Willy Pragher // Staatsarchiv Freiburg

Der Freiburger Fotograf Willy Pragher (1908-1992) besucht am 17. September 1957 Löffingen und hält verschiedene Ansichten der Stadt mit seiner Kamera fest. Dabei steigt er auch auf den Kirchturm der neoromanischen Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und fotografiert eine Panoramaaufnahme des Städtchens.

Im Vordergrund ragt das Dach samt Türmchen der alten Kapelle ins Bild, die 1846/47 erbaut wurde. Ursprünglich stand sie an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche, wurde jedoch beim Kirchenbau von 1894 bis 1898 einige Meter versetzt. Das Haus Bugger (Beim Schneekreuz 3) existiert zu diesem Zeitpunkt noch nicht. An der Weggabelung ist eine kleine Holzbude zu erkennen, in der Pilger*innen Souvenirs und religiöse Devotionalien erwerben können.

In der Ferne erstrecken sich die ersten Häuser des Maienlands. Dominant in der Stadtsilhouette sind der markante Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael sowie der hohe Schornstein des Sägewerks Benz, die beide in den Himmel ragen.

Standort des Fotografen: 47.893299, 8.335992

»Laternenbrüder« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Edith Biedenbach zur Verfügung.

Beim Umzug am »Fasnet Mändig« beteiligen sich natürlich auch die »Laternenbrüder«. Die Narrenräte tragen blaue Fuhrmannskittel und schwarze Rundhüte. Noch gehen sie zu Fuß, denn einen »Fässlewagen«, auf dem sie die Umzugsstrecke mitfahren könnten, haben sie noch nicht. Aber die Laterne ist bereits seit ihrer Gründung 1889 das Symbol und wird deshalb auch beim Umzug vorneweg getragen.

Wer erkennt die »Laternenbrüder«?
V.l.n.r.: 1 Edmund Laufer (1922-1990), 2 Karl Guth, 3 ???, 4 Karl Koch sen.

Karl Koch sen. ist 1959/60 Narrenvater und Karl Guth amtiert 1961/62.

Im Hintergrund ist das Rathaus und das Kriegerdenkmal zu sehen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das schmiedeeiserne Gitter, das bis dahin das Denkmal umfasste, entfernt und für die Rüstungsproduktion eingeschmolzen. Seitdem ist das Denkmal von einem einfach Maschendrahtzaun umgeben. Dahinter ist die Stadtwaage zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883969, 8.344822

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Edith Biedenbach zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. In der Bahnhofstraße steht dieser Umzugswagen, von einer Kuh gezogen. Darauf lächeln zwei Närrinnen in die Kamera. Eine der beiden umfasst eine Gitarre.

V.l.n.r.: 1 Edith Koch (verh. Biedenbach, geb. 1940), 2 Antonie Laufer oder Maria Laufer (geb. 1941)

Im Hintergrund ist der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) zu sehen, ein Mehrfamilienhaus, das ursprünglich für die Werksangehörigen des Sägewerks Benz gebaut worden war. Dahinter ist der Altstadtring mit den Rückseiten der Häuser der Demetriusstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883915, 8.342048

Narrengruppe im Gasthaus »Ochsen«, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Gasthaus »Ochsen« ist fest in närrischer Hand. Kostümierte Närrinnen und Narren bevölkern die Wirtsstube. Man ist ausgelassen. Es geht eng zu. Und es ist laut! Das Narrentreiben dauert bis zum Beginn der Polizeistunde.

V.l.n.r.: 1 Edmund Laufer (1922-1990), 2 Else Strobel (geb. Gissler, 1910-?), 3 Hans Strobel (1963-1964), 4 Karoline Auer, 5 Lisette Zepf (geb. Assmuth, 1907-?), 6 [Henriette Laufer (1922-2004)]
Im Vordergrund sitzt [Arno Adrion (1924-1993)].

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.345206

Umzugswagen vor dem »Gebertsaal« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Winter austreiben kann an dieser Fasnacht keine Rede sein. Der Frühling scheint längst da! Bei strahlendem Sonnenschein macht sich am »Fasnat Mändig« ein Umzugswagen vom Städtchen her kommend auf den Heimweg in einen der Nachbarorte. Aus dem Vorgarten vom Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) fällt der Blick auf den Wagen, der Marke Eigenbau ist. Vom TÜV ist das Fahrzeug jedenfalls nicht abgenommen worden.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist der »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) zu erkennen, der zum Gasthaus »Gebert« gehört. Auf der Wäscheleine trocknet dort in der Sonne die weiße Wäsche. Man könnte fast denken, sie sei beim »Hemdglunkerumzug« im Einsatz gewesen!

Standort des Fotografen: 47.884361, 8.347222

2 Fotos: 20-Jährige beim Feiern, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch sind sie zwar nicht volljährig, da das gesetzliche Erwachsenenalter erst mit 21 Jahren erreicht wird. Aber die 20-Jährigen des Jahrgang 1937/38 fühlen sich trotzdem so, als ob ihnen die Welt zu Füßen liegt. Schließlich durchlaufen sie in der diesjährigen Fasnacht eine Art Initiationsritus und werden am »Schmutzigen Dunschdig« auf die »Laterne« der »Laternenbrüder« vereidigt. Am Abend versammelt man sich in einem Gasthaus, um sich aufzuwärmen, etwas zu trinken (oder auch etwas zu viel zu trinken) und ein paar gesellige Stunden miteinander zu verbringen.

V.l.n.r.: 1 Lotte Seilnacht (verh. Smith, geb. 1937), 2 Eugen Fehrenbach, 3 Bruno Schwanz (1936-2018), 4 Heinz Egle (1937-2023), 5 Waldemar Zepf (1937-2024), 6 Friedegard Faller (verh. Sibold, 1937-2022), 7 Ernst Fritsche (1937-2005), 8 Bernd Schmid (1937-2022), 9 Elisabeth Laule, 10 Marianne Guth (verh. Zepf)

Standort des Fotografen: ???

3 Fotos: Wurstschnappen auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler sowie Rita Willmann zur Verfügung.

Ein besonderer Gaudi für die Kinder ist das alljährliche Wurstschnappen, das am »Fasnet Zieschdig« auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße veranstaltet wird. Die Kinder müssen nach einer Wurst schnappen, die an einer Schnur baumelt. Sie dürfen dabei nicht ihre Hände benutzen, die auf dem Rücken verschränkt sind. Das ist gar nicht so einfach! Aber nicht nur die Kleinen haben ihren Spaß, auch die Erwachsenen amüsieren sich sichtlich. Der Narrenpolizist, der herzhaft lacht, ist Fritz Göpper.

erstes Bild: Zu sehen ist Hilda Leitold (verh. Köpfler, rechts)

zweites Bild:

drittes Bild:

Standort des Fotografen: 47.883111, 8.344660

2 Fotos: Kinderfasnacht auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Für die Kinder ist der »Fasnet Zieschdig« der Höhepunkt der fünften Jahreszeit. Nach dem Kinderumzug versammelt man sich bei der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße. Dort werden an die kleinen Närrinen und Narren Wurst und Wecken verteilt.

Zu sehen sind u.a. Klemens Rebholz (geb. 1949), Johanna Rebholz (geb. Ganter, 1913-2003) mit Cäcilie Rebholz (geb. 1953) und Walter Hauser, …

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344433

2 Fotos: Sackhüpfen bei der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der »Fasnet Zieschdig« gehört tradtionell den kleinen Närrinnen und Narren. Nach dem Kinderumzug versammelt man sich bei der Fasnachtsbühne, die in der Kirchstraße aufgebaut ist. Dort werden, zur Gaudi der Kinder, verschiedene Spiele und Wettkämpfe veranstaltet. Hier wird gerade in Kartoffelsäcken gehüpft – und das ist in Verkleidung gar nicht so einfach! Die Kinder geben aber alles, denn schließlich geht es, wörtlich gesprochen, um die Wurst. Denn die Gewinner*innen erhalten Wurst und Wecken.

erstes Bild: In der hinteren Reihe sind Marlies Müller (verh. Eberle, geb. 1951), Rosemarie Bader (verh. Straub, geb. 1949), Hildegard Hepting (verh. Adrion, geb. 1949) und Ursula Schelling (geb. 1951) zu sehen. Die Prinzessin im Vordergrund ist Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz, geb. 1950).

zweites Bild: Zu sehen sind Rosemarie Hauser (verh. Hauser-Metzger, geb. 1949) und Rita Rappenegger (verh. Burger, geb. 1950). Ganz hinten stehen Albin Kasprowicz ( geb. 1949) und Bernd Kasprowicz (geb. 1945).

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344433

5 Fotos: Junge Männer im Gasthaus »Ochsen«, 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es wird ordentlich gefeiert und gepichelt. Sieben junge Männer, vielleicht die 20-Jährigen der Fasnacht 1957, präsentieren sich als trinkfest. Über 20 Flaschen Bier sind auf dem letzten Foto aufgereiht auf dem Tisch zu sehen. Man sitzt im Gasthaus »Ochsen« zusammen. Und falls einige aus der Runde am nächsten Morgen einen Filmriss haben sollten, gibt es diese Beweisfotos, damit der ein oder andere sich vielleicht doch wieder an den feuchten Abend erinnern kann.

oberes Foto
V.n.r.: 1 Horst Gauger, 2 Franz Braun (1937-2021), 3 Werner Kuttruff, 4 Josef Mayer, 5 ??? (Schreinerei Münzer), 6 Franz Vogelbacher (geb. 1938), 7 Dieter Gauger (1937-1987?)

Standort des Fotografen: 47.883953, 8.345214

Erstklässler in der Bahnhofstraße, Ostern 1957

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Sechs Jahre ist er alt, der kleine Michael Fehrenbach (geb. 1951). Heute ist ein besonderer Tag für ihn, denn er wird in die Volksschule eingeschult. Mit seinem Schulranzen und seiner Schultüte posiert er stolz vis-à-vis des Bahnhofs in der Bahnhofstraße – in unmittelbarer Nähe zu seinem Elternhaus. Im Hintergrund ist der Altstadtring mit den Häusern der Demetriusstraße zu sehen.

Noch beginnt das Schuljahr nicht nach den Sommerferien, sondern nach Ostern. Erst 1964 wird der Schuljahresbeginn in den Spätsommer verlegt.

Standort des Fotografen: 47.883389, 8.342528