2 Fotos: Jugendrotkreuz bei einer Fahrradtour, ca. 1970

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Jugendrotkreuz geht es nicht nur um soziales Engagement, den Einsatz für Gesundheit und Umwelt, das Handeln für Frieden und Völkerverständigung sowie um politische und gesellschaftliche Mitverantwortung. Es werden auch Wanderungen und Zeltlager, Skiferien und Radtouren veranstaltet. Hier ist gerade eine Gruppe des Jugenrotkreuz im Begriff, zu einer Radtour aufzubrechen – natürlich noch alle ohne Fahrradhelm! Das Foto wird hinter der »Hans-Thomas-Schule« (Untere Hauptstr. 10) aufgenommen, in dem die DRK-Jugend Räumlichkeiten für ihre Treffen nutzt.

V.l.n.r.: 1 Annemarie Hepting (verh. Kiermeier), 2 Gerald Münzer, 3 Michael Durst, 4 Eugen Münzer, 5 Walter Kuster, 6 Eva Hecht, 7 Thomas Hecht, 8 ? Höcklin (verh. Bausch) [oder Lore Fehrenbach?], 9 Bernd Nobs, 10 Cäcilia Rebholz (verh. Runge), 11 Else Dieterle, 12 Iris Lubrich

Standort des Fotografen: 47.882695, 8.343042

Schulklasse der Realschule mit Lehrer Gutmann, 1979

Archiv Realschule

Wäre das Foto in schwarz-weiß und wären die Jugendlichen wie in der »guten alten Zeit« gekleidet, dann könnte man glatt denken, es zeige Angehörige der Wandervogelbewegung. 1896 wurde der »Wandervogel« gegründet und vor allem von Schüler*innen und Student*innen getragen. In einer Phase fortschreitender Industrialisierung und Verstädterung und angeregt durch Ideale der Romantik lösten sie sich von den engen Vorgaben des schulischen und gesellschaftlichen Umfelds, um in freier Natur eine eigene Lebensart zu entwickeln.

Tatsächlich findet gerade der Englischunterricht in einer Realschulklasse statt – aber eben nicht im Klassenzimmer, sondern draußen an der frischen Luft. Die Schüler*innen sitzen neben der Festhallenstraße im Gras. Ihr Lehrer Peter Gutmann spielt auf der Gitarre und sie singen dazu. Einige halten ein Liederbuch in Händen. Vielleicht sind sie auch ein bisschen von der Hippie-Bewegung angehaucht und singen gerade: »If you’re going to San Francisco, / be sure to wear some flowers in your hair«!

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Martina ???, 2 Sabine Zeller, 3 Gabi Senn, 4 Friedhilde Kaltenbrunn ? oder Ursula Tritschler ?, 5 Ulrika Rieger, 6 Susanne Salomon
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Achim Gauger, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ??? Steidle, 8 Carmen Hoßbach (verh. Schneider), 9 Walter Flösser, 10 Lehrer Peter Gutmann, 11 Roland (Hans) Satler, 12 Joachim Schmidt
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ??? 3 Angelika Beha, 4 ???, 5 ???, 6 ??? (verdeckt), 7 Bernhard Krämer, 8 ??? (verdeckt), 9 ??? (verdeckt), 10 ???
4.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Ute Heiler, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???

Im Hintergrund ist der Altstadtring im Bereich Kirchstraße zu sehen. Das Postamt in der Bittengasse wird gerade gebaut, wie an dem Baukran zu erkennen ist. Über den Dächern ragt der Kamin des stillgelegten Sägewerk Benz in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883505, 8.347830

Begrüßung der 500. Mitarbeiter*in bei Studer-Revox, April 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

1948 wurde die Firma Studer-Revox von Willi Studer (1912-1996) in Regensdorf bei Zürich gegründet. Damals hatte sie zwei Mitarbeiter. Ein Vierteljahrhundert später hat alleine das Werk in Löffingen 500 Mitarbeiter*innen. Der Personalchef des Unternehmens, Fritz Cherubini, begrüßt an ihrem ersten Arbeitstag Ursula Remmele aus Titisee-Neustadt. Er überreicht ihr als 500. Mitarbeiter*in einen Blumenstrauß.

Standort des Fotografen: 47.884085, 8.352674

Jugendrotkreuz vor der Festhalle, ca. 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Die Mitglieder des Jugendrotkreuz stellen sich vor der Festhalle zum Gruppenfoto auf. Als erste Jugendrotkreuzgruppe im Landkreis Hochschwarzwald wurde am 9. April 1967 der Löffinger Verband gegründet. Geleitet wird er von Werner Lubrich. Die Mitgliederzahl steigt kurze Zeit nach Gründung auf rund 25 an.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 [Lothar Hall?], 2 Iris Lubrich, 3 Walter Kuster, 4 Bernhard Nobs, 5 [??? Fehrenbach?] oder [Cornelia Münzer?]
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Annemarie Hepting (verh. Kiermeier), 2 Eugen Münzer
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Doris Echtle, 2 Else Dieterle, 3 Lore Fehrenbach (geb. 1955), 4 ???, 5 Michael Durst
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Gerald Münzer, 2 Alfons Durst, 3 Cäcilia Rebholz (verh. Runge)

Standort des Fotografen: 47.883012, 8.347610

Benefizspiel auf dem Sportplatz, 1. Mai 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle, Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Seit dem verhängnisvollen Verkehrsunfall am 1. November 1971 liegt Manfred Kaufmann (1953-2021) bewußtlos in einer Freiburger Klinik. Um ihn und seine Familie finanziell zu unterstützen, wird am 1. Mai 1972 ein Benefizspiel veranstaltet. Um 13.15 Uhr tritt die Betriebssportgemeinschaft der Firma Studer gegen den FC Neustadt an. Um 15 Uhr spielt dann eine Prominentenmannschaft bestehend aus Mitgliedern des Stadtrates und von Stadtbediensteten gegen die Vorstandschaft des FC Löffingen. Der Eintritt ist frei, aber Spendengelder werden eingesammelt.

Die beiden Mannschaften werden von der Stadtmusik und dem Spielmannszug vom Rathaus abgeholt und ins Stadion geleitet. Als Schiedsrichter der Spieles fungiert Bürgermeister Edmund Laufer (1922-1990), der auf dem Gruppenfoto in der Mitte steht.

Linke Seite, v.l.n.r.: 1 Theo Walz (1927-2015), 2 [Heinrich Scholl ?], 3 Heinrich Kopp (1930-2015), 4 Josef (Jupp) Hoitz, 5 Josef (Sepp) Bayer (1930-2005), 6 Erich Gackenheimer (1938-2021), 7 ???, 8 Gerhard Bader, 9 Klaus Fritsche (1942-2014), 10 Arno Gauger, 11 Paul Bugger (1916-1990), 12 Oskar Berger (verdeckt)

Rechte Seite, v.l.n.r.: 1 Hans Küßner (1937-2020), 2 Emil Kopp, 3 Rudi Zimmerhansl, 4 Franz Braun (1937-2021), 5 Michael Kasprowicz, 6 Klaus Benitz, 7 Karl Götz, 8 Klaus Wider, 9 Werner Schiehle, 10 Bruno Laule (1938-2021), 11 Anton Geisinger

Standort des Fotografen: 47.882786, 8.350704

Rohbau der Volksbank am Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

»Hier erstellt die Volksbank Löffingen ein Bankgebäude mit Arztpraxis und 7 Wohnungen« steht auf dem Bauschild, das auf dem oberen Rathausplatz steht. Dahinter ragt der Rohbau der neuen Volksbank (Rathausplatz 9-10) empor, die bisher im Erdgeschoss des Rathauses Räumlichkeiten beansprucht. Nichts erinnert mehr an das traditonsreiche Gasthaus »Sonne«, das hier Jahrhunderte lang gestanden hatte, bis es Anfang 1973 abgerissen wurde. Im November 1973 konnte bereits Richtfest auf dem Bau gefeiert werden.

Das Gebäude wird nach Plänen der Architektengruppe 4 aus Freiburg erbaut. Sie versuchte, den Stil des Neubaus der Altstadt anzupassen. Bauausführender Architekt ist der Freiburger Architekt Arno Rudel. Das Gebäude wird eine Nutzfläche von rund 1.100 m² haben. Rund 6.000 m³ Raum werden insgesamt umbaut. Bauherren sind zum einen die Volksbank, zum anderen Monika Wehrle (1910-?), die ihren bisherigen Obst- und Gemüsemarkt fortführen möchte.

Standort des Fotografen: 47.883854, 8.344896

3 Fotos: Bemalung des Schulhofes der Realschule, Sommer 1979

Archiv Realschule

Im August 1974 waren die Schüler*innen und Lehrer*innen in das neugebaute Realschulgebäude gezogen. Doch die Gestaltung der Außenfläche und insbesondere des Schulhofes ließ noch eine ganze Weile auf sich warten. Erst 1977 wurde der Schulhof vom Bauhof gepflastert und zumindest eine Linde, eine Kastanie, eine Birke und eine Trauerweide gepflanzt. Schließlich ergreift Lehrerin Brigitte Schweinfurth (verh. Leber) die Initiative zur weiteren Verschönerung: Nach ihrem Plan bemalen Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam das graue Pflaster, um ein bisschen Farbe in den Schulalltag zu bringen und Möglichkeiten für Hüpfspiele zu schaffen. Außerdem werden selbstgezimmerte Bänke und Sitzgelegenheiten aufgestellt.

Auf den Fotos sind die Lehrer*innen Brigitte Schweinfurth (verh. Leber), Hans Grünsteidl, Wolfgang Jarvers und Werner Waßmer zu sehen.

Wer erkennt die Schülerinnen und Schüler? Zu sehen sind u.a. Gerald Mürb

Standort des Fotografen: 47.883998, 8.347485

3 Fotos: Schwimmwettbewerb im Waldbad, 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Im Waldbad herrscht heute Hochbetrieb. Die Schüler*innen der Grund- und Hauptschule veranstalten einen Schwimmwettbewerb. Die Kleineren tümmeln sich im Nichtschwimmerbecken, die Älteren im Schwimmerbecken. Am Beckenrand stehen die zuschauenden Schüler*innen – und auch die Lehrer*innen, mit Megaphon und Stoppuhren bewaffnet, um die Zeiten zu messen. Zu sehen sind u.a. die Lehrkräfte Wolfram Bachmann, Kurt Maurath (1924-2010), Otto Rosenfelder (1934-2022) und Peter Schlegelberger. Außerdem sind unter den Erwachsenen Bademeister Josef Senn (1932-2013) sowie Gustl Durst, Werner Lubrich (1927-2010), Iris Lubrich (DLRG), Georg Schreiber (DLRG) und Theo Walz (1927-2015) zu erkennen.

Unter den Schüler*innen sind u.a. Hannelore Heiler, Ralph Kaiser, Karl-Heinz Koch, Oliver Letz, ??? Mariani und Markus Schweizer (1963-1997) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.899466, 8.332190

Ausbau der Verbindungsstraße nach Seppenhofen, 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Verbindungsstraße zwischen Löffingen und dem Ortsteil Seppenhofen, der am 1. Januar 1970 eingemeindet worden war, wird ausgebaut. Es wird ein Bürgersteig angelegt und Straßenlaternen werden aufgestellt. Außerdem wird die Straße begradigt und geebnet und sie erhält eine neue Asphaltdecke.

Standort des Fotografen: 47.879354, 8.346383

4 Fotos: Spielplatz im Wildpark, 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Bei der Eröffnung des »Wildparkes« standen eindeutig die Tiere im Vordergrund: Man warb mit den Hirschen und Rehen, den Wildschweinen, Wisenten und den Mufflons. 1970 kamen dann als zusätzliche Attraktion Braunbären hinzu. Nach und nach wird dann auch der Spielplatz immer mehr ausgebaut. Schaukeln und Klettergerüste, Wippen, Karrussels und eine hölzerne Eisenbahn sorgen für zusätzlichen Spaß bei den kleinen »Wildpark«-Besucher*innen. Die Sommerrodelbahn wird erst Jahre später gebaut.

Standort des Fotografen: 47.903569, 8.341228

Manfred Kaufmann und Käthe Kaufmann auf ihrem Balkon, September 1973

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Am 1. November 1971 änderte sich das Leben von Manfred Kaufmann (1953-2021) von einem Moment auf den anderen. Der 18-Jährige hatte seine Ausbildung als Elektromechaniker bei der Firma Studer-Revox gerade abgeschlossen. In seiner Freizeit spielte er leidenschaftlich gern Fußball im FC Löffingen. Durch einen schweren Verkehrsunfall nach einem Fußballspiel der Löffinger gegen die Rötenbacher trug er eine schwere Behinderung davon. Ein Jahr lang lag er im Koma. Ende 1972 wurde er nach Hause entlassen, wo sich fortan seine Mutter Käthe Kaufmann (geb. Nägele, 1922-2013) liebevoll um ihn kümmert. Im Sommer 1973 verbrachte er einen mehr als siebenwöchigen Klinikaufenthalt im italienischen Turin, um seine spastische Lähmung behandeln zu lassen. Finanziell ermöglicht wurde der dortige Aufenthalt insbesondere durch eine Spendenaktion der Bevölkerung, die rund 40.000 DM einbrachte. Zurück zu Hause wird das Foto auf dem Balkon aufgenommen. Es wird in der Lokalzeitung unter der Überschrift abgedruckt: »Manfred Kaufmann auf dem Weg der Besserung – Dankbar für die Anteilnahme und die Spenden«.

Dank seiner Familie aber auch der Freunde im FC Löffingen und der Arbeitskollegen von Studer-Revox nimmt Manfred Kaufmann auch weiterhin am gesellschaftlichen Leben im Städtchen teil. Als er 1981 einen Arbeitsplatz in der Caritas-Werkstatt St. Georg in Titisee-Neustadt erhält, ist dies für ihn ein wichtiger Schritt zu mehr Selbständigkeit. Er wohnt im Wohnheim »Haus Adler Post«. 2018 geht er in Rente.

Im Alter von 67 Jahren stirbt er am 29. März 2021. In der Todesanzeige schreiben die Hinterbliebenen: »Deine bewundernswerte, optimistische Lebenseinstellung und Dein Lachen werden uns fehlen.« Damit sprechen sie vielen aus dem Herzen, die Manfred Kaufmann gekannt haben.

Standort des Fotografen: 47.885297, 8.353572

Verkaufsraum im Bekleidungsgeschäft Straetker, Juni 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Bekleidungsgeschäft Straetker (Rathausplatz 6) wurde komplett umgebaut. Die Verkaufsfläche wurde vergrößert und modernisiert: Der Verkaufsraum ist nun 100 m² groß und verfügt über eine moderne Einrichtung, sie auch drei Umkleidekabinen umfasst. In einem Zeitungsartikel, der anlässlich des Umbaus und der Neueröffnung erscheint, wird außerdem die »Musikberieselungsanlage« lobend hervorgehoben. Hinzu kommt eine Änderungswerkstatt, in der individuelle Maßanfertigungen vorgenommen werden können. Doch nicht nur im Innern hat sich das Bekleidungsgeschäft verändert, nach außen verfügt es nun über breite Schaufenster.

Das Geschäft blickt auf eine langjährige Tradition zurück. Gegründet wurde es 1924 durch Anna Siefert (geb. Guth, 1903-?). Sie verkaufte in ihrem Hutsalon vor allem Damen- und Herrenhüte, aber auch andere Modewaren. 1954 übernahm dann Schwiegersohn Engelbert Straetker (1923-2017) das Geschäft. Der gelernte Schneidermeister eröffnete darin eine Schneiderei. Vier Jahre später erweiterte er das Geschäft und verkaufte fortan auch Textilkleidung. Er führt das Bekleidungshaus zusammen mit seiner Ehefrau Ruth Straetker (geb. Siefert, geb. 1930), bis er es 1993 an seinen Sohn Uli Straetker übergibt. 2007 endet schließlich die Geschichte des Geschäfts, als der »Sport Straetker« schließt.

Standort des Fotografen: 47.883621, 8.343979