3 Fotos: Fanfarenzug in der Kirchstraße, 1977

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen ist festlich geschmückt. Es sind streng genommen keine Fasnachtsbändel, die über die Straßen gespannt sind, denn es ist Sommer und die nächste Fasnacht ist noch weit. Aber eine Verbindung zur Fasnacht gibt es doch: Die Hexengruppe veranstaltet ihr »Scheunenfest« und natürlich beteiligt sich der Fanfarenzug an den Feierlichkeiten. Erst seit zwei Jahren exisiert der Musikverein. Gegründet wurde der Fanfarenzug am 1. Juli 1975.

Standort des Fotografen: 47.883000, 8.344167

Hochzeitszug Maier / Wahler in der Unteren Hauptstraße, ca. 1954

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Das frischvermählte Ehepaar zieht mit seiner Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Der Sägearbeiter Franz Maier (1923-2006) und Melanie Maier (geb. Wahler, 1927-2020) wurden soeben in der katholischen Pfarrkirche St. Michael getraut. Angeführt wird der Zug von zwei Blumenkindern (??? und ???) und zwei Brautjungfern (??? und Marlies Fritsche). Im Hochzeitszug sind u.a. Walter Maier, Albert Fehrenbach (1919-2008) und Maria Fehrenbach (geb. Ganter, 1920-1998) zu erkennen.

Der Hochzeitszug führt in Richtung Gasthaus »Ganterbräu«, wo die Hochzeitsfeier stattfinden wird. Soeben kommt er am Kaufhaus »Zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) vorüber, das sich im Besitz von Alfred Zimmermann befindet. Wenige Jahre später wird der Laden modernisiert: Die Fenster mit den Holzläden werden durch ein breites Schaufenster ersetzt. Bei der Treppe haben sich ein paar neugierge Passant*innen aufgebaut, um einen Blick auf das frischgebackene Ehepaar zu erhaschen.

Hinter dem »Kasten« ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen, das bis 1932 Gasthaus »Lamm« hieß. Das kleine Häuschen daneben ist die Brunnenstube (Kirchstr. 27). 1921 erbaut, dient das Gebäude als »Wasserpumpwerk«. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist noch nicht verputzt, man sieht noch das Mauerwerk.

Standort des Fotografen: 47.883282, 8.343753

2 Fotos: Stadtmusik beim Festumzug in der Unteren Hauptstraße, ca. 1988

Archiv Stadtmusik Löffingen

Die Umzugsstrecke des Festumzuges ist dicht von Zuschauer*innen gesäumt. Auf den Gehwegen beim »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und beim Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) drängen sich die Menschen. Die Straßen sind mit Fahnen geschmückt. Welches Fest hier gerade gefeiert wird? Vermutlich das Städtlefest!

Auch die Stadtmusik reiht sich in den Festumzug ein. Vorneweg marschiert der Trommlerzug. Es folgt mit dem Dirigentenstab Ingrid Zimmermann (verh. Fromm) aus Friedenweiler, die die Musiker anführt.

oberes Foto
V.l.n.r.:
1 Joachim Knöpfle, 2 Bernhard Adrion, 3 Matthias von Dungen, 4 Andreas Birkenberger, 5 Johann Maier (Jogi), 6 Edwin Kuttruff (große Trommel), 7 Joe Kuttruff, 8 Roland Vogt

unteres Foto
V.l.n.r.:
1 Ingrid Zimmermann (verh. Fromm), 2 Ulrich Keller (Posaune), 3 Klaus Köpfer (Tuba), 4 Klaus Egle (Trompete), 5 Karl Binder (Posaune), 6 Ralf Bausch (Waldhorn), 7 ???, 8 Georg Köpfler (Posaune), 9 Jürgen Gauger (Waldhorn), 10 ???, 11 ???, 12 Waldemar Zepf (Trompete)

Standort des Fotografen: 47.882770, 8.343520

4 Fotos: Bekanntgabe des Fasnachtsmottos am Hexenbrunnen, 11. November 1995

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Es ist der 11. November. Pünktlich um 11.11 Uhr treten die Laternenbrüder mit Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz am Hexenbrunnen an, um das Fasnachtsmotto für die kommende Fasnacht bekannt zu geben. Eine große Schar Neugieriger hat sich versammelt, um live zu erfahren, wie das Motto lautet: »Mode im Wandel der Zeit – vom Bärenfell zum Tangaslip«. Manch einer hat wohl spontan gleich ein paar Ideen für mögliche Kostüme. Auch für Musik ist gesorgt: Die »Löffelguggis« unter Leitung von Lothar Mühlbauer heizen den rund 300 Närrinnen und Narren, die zum Hexenbrunnen gekommen sind, richtig ein. Die Bewirtung übernimmt traditionell die Hexengruppe: Es gibt Brezeln, Speckwecken und Glühwein.

Bei den Laternenbrüdern sind u.a. zu sehen: Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz, Conrad Bader, Johann Fritsche, Franz Scholz, Rudolf Gwinner, Franz Riede, Manfred Mayer, Jörg Wider, Hermann Nägele und Norbert Gottwalt. Für Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz ist es die letzte Bekanntgabe eines Fasnachtsmottos. Er amtiert seit 1972 und wird 1996 sein Amt abgeben.

Bei den Musiker*innen der »Löffelguggis« sind u.a. Dietmar Hasenfratz und Edith Mühlbauer zu sehen. Unter die Zuschauer*innen haben sich u.a. Heinz Egle, Helga Keßler und Heinz Keßler gemischt.

Im Hintergrund ist das »Edeka«-Geschäft und »Mode Manock« (Kirchstr. 25) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883028, 8.344214

Nachtaufnahme vom unteren Rathausplatz, Dezember 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Also so richtig Weihnachtsstimmung kommt bei dem Anblick eher nicht auf. Dafür fehlt einfach der Schnee. Zwar ist an mehreren Geschäften am unteren Rathausplatz und in der Unteren Hauptstraße Weihnachtsdekoration zu sehen, die in der Dunkelheit leuchtet. Überstrahlt wird sie aber bei Weitem von den erleuchteten Schaufenstern vom Modehaus Straetker (Rathausplatz 6) und Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7). Und vor dem Rathaus steht ein illuminierter Weihnachtsbaum, der allerdings etwas mickrig wirkt. Gleichwohl erscheint das Foto in der Lokalpresse mit der Unterschrift: »Im Weihnachtsglanz präsentiert sich auch die Stadt Löffingen.«

Standort des Fotografen: 47.883889, 8.343861

2 Fotos: Anbringen einer Wetterfahne auf dem Haus Hofmeier in der Unteren Hauptstraße, Juni 1993

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht in der Unteren Hauptstraße vor dem Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) und hat die Drehleiter ausgefahren. Es besteht aber kein Grund zur Panik, denn hier wird kein Feuer bekämpft. Der Anlass des Feuerwehreinsatzes ist ein fröhlicher: Der langjährige Hexenchef Franz Hofmeier hatte die Mitglieder der Hexengruppe zu einem Fest eingeladen. Die »Hexen« revanchieren sich und lassen am nächsten Tag ihr Geschenk auf dem Dach installieren: eine Wetterfahne in Gestalt einer Löffinger Hexe, die auf ihrem Besen fliegt!

Neugierige Zuschauer*innen, darunter auch die »Hexen« selbst, beobachten den nicht alltäglichen Feuerwehreinsatz. Sie stehen auf dem Gehweg vor dem »Modehaus Straetker« (Rathausplatz 6). Ihr Blick ist nach oben gerichtet. Na dann: Guten Flug, kleine Hexe!

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.343889

Zwei Narren in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Theo Herbstritt zur Verfügung.

Zwei Hexen treiben auf der Unteren Hauptstraße ihr Unwesen. Bei nassem Schmuddelwetter stehen sie, mit ihren Hexenbesen bewaffnet, mitten auf der Straße. Nicht jede*r Passantin wird die beiden wohl gleich erkennen. Vielleicht haben Schüler*innen einen kleinen Vorteil, kennen sie die beiden Gestalten doch nur allzu gut: Es sind die Lehrer Theo Herbstritt (geb. 1931) und Karl Hauger (geb. 1937)! Während Herbstritt in Bachheim unterrichtet, ist Hauger seit 1. August 1959 an der Volksschule in Löffingen tätig.

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.343844

Untere Hauptstraße, ca. 1950-1953

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lore und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Zentrum des Fotos ist der holzgeschnitzte Wegweiser zu sehen, der mitten auf dem unteren Rathausplatz steht. Noch ist er nicht vom Durchgangsverkehr der B31 umtost, denn soviel motorisierte Fahrzeuge gibt es Anfang der 1950er Jahre noch nicht. Am linken Bildrand ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu sehen, vor dem Eingang Holzkisten aufgestapelt sind, in denen das Obst und Gemüse dargeboten wird.

Die anderen Häuser gehören zur Unteren Hauptstraße. Zu sehen sind auf der linken Straßenseite das Haus Geiger (Untere Hauptstr. 1) und das Haus Seilnacht (Untere Hauptstr. 3), Das Haus von Uhrmachermeister Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) sind aus dieser Perspektive indes weitgehend verdeckt. Am Ende der Straße ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen. Ein weiteres Gasthaus befindet sich auf der rechten Straßenseite: Das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) mit seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild ist im Vordergrund zu sehen. Noch befindet sich keine Filiale der Sparkasse im Erdgeschoss. Daran schließen sich das das Haus von Friseurmeister Limb (Untere Hauptstr. 4), vor dem sich eine Tankstelle befindet, und die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) an.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.343917

Hochzeitszug Maier / Wahler in der Unteren Hauptstraße, ca. 1954

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Die Spitze des Hochzeitszuges ist bereits auf Höhe des Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2) angekommen. Doch die Hochzeitsfeier findet gar nicht in der dortigen Wirtsstube, sondern im Gasthaus »Ganterbräu« statt. Der Zug, in den sich die Familienangehörigen von Braut und Bräutigam eingereiht haben, zieht sich am Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) vorbei bis zur Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6).

Das frischvermählte Ehepaar sind der Sägearbeiter Franz Maier (1923-2006) und Melanie Maier (geb. Wahler, 1927-2020). Angeführt werden sie von zwei Blumenkindern (??? und ???) und zwei Brautjungfern (??? und Marlies Fritsche). Im Hochzeitszug sind u.a. Albert Fehrenbach (1919-2008) und Maria Fehrenbach (geb. Ganter, 1920-1998) zu erkennen.

Von neugierigen Kindern und anderen Passant*innen wird der Hochzeitszug begleitet. Ganz am Ende der Straße sind der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und das 1952 neu erbaute Haus Adrion (Untere Hauptstr. 9) zu erkennen. Es steht an Stelle des 1945 bei einem Bombenangriff zerstörten Haus Zepf.

Standort des Fotografen: 47.883595, 8.343895

Untere Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1957-1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Mailänder Tor fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und die Untere Hauptstraße entlang. Der Blick fängt sich am Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) am Ende der Straße und am schlank in den Himmel aufragenden Kirchturm der katholischen Pfarrkirche. Doch das Interesse des Fotografen gilt nicht den Häusern und Straßenzügen. Aufgenommen wird das Foto vor allem, um die prächtige Winterlandschaft im Städtchen fotografisch festzuhalten. Auf der kleinen Verkehrsinsel im Vordergrund und entlang der Straßenränder türmen sich die Schneeberge.

Am linken Bildrand ist das Haus Guth (Rathausplatz 7) zu sehen. Das Geschäft ist modernisiert und verfügt über ein breites Schaufenster. Es wird 1962 an Schuhmachermeister Emil Schmid und seine Ehefrau Mathilde (geb. Geisinger) verkauft. Neben dem Haus Guth steht das Haus Siefert (Rathausplatz 6), in dessen Erdgeschoss sich das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« befindet. Am rechten Bildrand ist der Demetriusbrunnen zu sehen, der 1954 neu geschaffen wurde. Dahinter steht das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2). Sein schmiedeeisernes Wirtshausschild ragt über die Straße. Es folgt das Haus Limb (Untere Hauptstr. 4), das aus dieser Perspektive weitgehend verdeckt ist. Nur die »Esso«-Tankstelle davor ist aus diesem Blickwinkel zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.343806

Luftbild mit der »Scheffel-Apotheke« in der Unteren Hauptstraße, ca. 2010

S.P. Helicopter-Service GmbH, Dattenberg
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Kaum vorstellbar, wie der Bereich dieses Straßenkreuzung vor rund 200 Jahren aussah! Bis 1836 grenzte an das heutige Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) noch das »untere Tor«. Wegen Baufälligkeit hatte die großherzogliche Straßenbauinspektion am 24. September 1836 den Abbruch des Torgebäudes verfügt. Die Giebel der benachbarten Gebäude mussten daraufhin auch abgetragen und neu erbaut werden.

Das Gasthaus »Sonne« stand damals schon. Aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah die Situation ganz anders aus: Anstelle der »Scheffel-Apotheke« standen drei Vorgängerhäuser. Sie brannten am 11. Januar 1887 bei einem Großfeuer ab. Zum Glück lag Schnee auf den noch mit Holzschindeln gedeckten Häusern des Altstadtrings, sonst hätte sich das Feuer sicherlich die Demetriusstraße entlang weiter ausgebreitet und noch größeren Schaden verursacht. Es brannten damals ab die Häuser von Wagner Johann Benz, Frachtfuhrmann Fidel Heitzmann und Bierbrauer Hermann Selb. Beim Wiederaufbau wurde der mittelalterliche Altstadtring durchbrochen und eine Einmündung zur Ringstraße geschaffen. Der »alte Benzbau« mit Wohnungen für Werksangehörige wurde an der Unteren Hauptstraße neu erbaut. Heute befindet sich an dieser Stelle die »Scheffel-Apotheke« und im angrenzenden Anbau, der Jahrzehntelang als Garagen für die Fahrzeuge des Sägewerk Benz diente, die Raiffeisen ZG.

Altehrwürdig auf dem Luftbild ist das alte Barockhaus (Untere Hauptstr. 10), das hier frisch renoviert und neu eingedeckt ist. Erbaut wurde es 1788 unter Pfarrer Johann Georg Eggstein (1740-1815). Es diente bis zu seiner Beschädigung bei einem Fliegerangriff am 22. Februar 1945 als katholisches Pfarrhaus.

Schneetreiben in der Unteren Hauptstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Einzelheiten sind in dem Schneegestöber nur schwer zu erkennen. Dicke weiße Flocken fallen vom Himmel und wirbeln vor dem Fotoapparat herum. Der Blick fällt in Richtung der Einmündung der Kirchstraße in die Untere Hauptstraße. Ganz rechts steht der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8). Eine Holzbiege ist vor dem Haus aufgeschichtet. Daneben ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen – und links schließt sich das Kaufhaus Henzler (Kirchstr. 27) an.

Im Vordergrund türmen sich bereits die Schneeberge. Der Bretterzaun vom Vorgarten von Familie Willmann (Untere Hauptstr. 6) ragt nur noch zur Hälfte daraus hervor.

Standort des Fotografen: 47.883232, 8.343523