Erster-Mai-Streich in der Seppenhofer Straße, ca. 1950

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Über Nacht wurde die Seppenhofer Straße still und heimlich in »Vollmilch-Strasse« umbenannt. Unübersehbar hängt das Straßenschild mit dem neuen Straßennamen an der Kreuzung von Seppenhofer Straße und Pfarrweg.

Welcher Witzbold mag da wem einen Streich gespielt haben? Schließlich ist 1. Mai! Ein weiteres Schild, das kein Scherz ist, weist den Weg zum städtischen Krankenhaus.

Am linken Bildrand sind die Häuser Heiler und Fieger zu sehen. Das neue katholische Pfarrhaus ist noch nicht gebaut. Am Ende der Straße überspannt eine Eisenkonstruktion die Bahnlinie, die als Rohr- oder Leitungsüberführung dient. Jenseits der Bahnlinie sind das Haus Beha (Göschweiler Str. 2) und das Haus Frey (Bonndorfer Str. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882073, 8.344377

Blick vom »Kleinen Brühl« auf das Städtchen, ca. 1910

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Mit »unser Haus« ist diese Ansichtskarte beschriftet, die am 19. Juli 1913 von Löffingen nach St. Georgen geschickt wird. Markiert mit einem Pfeil ist das Haus von Schreiner Rupert Wehrle (Rötenbacher Str. 2), das direkt an der 1901 eröffneten Bahnlinie steht. Überhaupt ist letztere auf dieser Gesamtansicht gut zu erkennen.

Aufgenommen im Gewann »Im kleinen Brühl« fällt der Blick auf das unbebaute Gebiet, in dem heute die Häuser der Gartenstraße, der Bonndorfer Straße und der Göschweiler Straße stehen. Im Hintergrund sind die Häuser der Rötenbacher Straße zu sehen mit dem neu gebauten Forstamt (Rötenbacher Str. 8).

Dass vor dem Bahnbau die Göschweiler Straße geradewegs in den heutigen Pfarrweg überging, lässt sich auf dem Foto ebenfalls noch erahnen. Die beiden Häuser von Schreiner Viktor Heiler (Pfarrweg 1) und von Waldhüter Anton Maier (Pfarrweg 2) werden in alten Dokumenten denn auch als »am Göschweiler Weg« gelegen bezeichnet.

Standort des Fotografen: 47.880011, 8.343684

Büroangestellte der Firma Benz vor der »Villa Benz«, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Vor der »Villa Benz« (Bonndorfer Str. 7) haben sich Büroangestellte der Holzindustriewerke Josef Benz AG für ein Gruppenfoto versammelt. Man steht im Vorgarten, der von einem weiß gestrichenen Holzzaun eingefasst ist. Davor verläuft die Bonndorfer Straße und die Bahnlinie.

Am rechten Bildrand sind die katholische Pfarrkirche und die Häuser im heutigen Pfarrweg zu sehen.

Wer erkennt die Männer und Frauen auf dem Foto?
V.l.n.r.: [Prokurist Dr. Oskar Langenbacher?], Klara Egle (spätere Sr. Confirmata, 1910-1991), ???, Anna Benz (verh. Strobel, 1906-1986), Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989)

Standort des Fotografen: 47.880402, 8.345138

Blick vom Kirchturm auf den Pfarrweg in Richtung Reichberg, ca. 1958-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wieder ist ein Fotograf auf den Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael gestiegen, um aus luftiger Höhe in alle Himmelsrichtungen zu fotografieren. Auf diesem Foto fällt der Blick auf das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2), in dem der Dentist und Zahnarzt Paul Gwinner seine Praxis betreibt. Dahinter sind die Häuser Heiler (Pfarrweg 1) und Fieger (Pfarrweg 2) zu sehen. Die Straße heißt freilich noch nicht so, denn der Neubau des katholischen Pfarrhauses (Pfarrweg 3) ist noch nicht erbaut. Noch werden die beiden Häuser der Seppenhofer Straße zugeordnet.

Gut zu erkennen ist von hier oben auch, dass vor dem Bahnbau 1901 der Pfarrweg in die Göschweiler Straße überging. Jenseits der Bahnlinie stehen die Häuser in der Bonndorfer Straße. Doch eine rege Bautätigkeit in diesem Gebiet hat bereits eingesetzt und die ersten Neubauten werden an der Göschweiler Straße und in der Conradin-Kreutzer-Straße errichtet.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344051

Ausschnitt: Blick vom Reichberg auf das Städtchen, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

Diese Gesamtansicht ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte, die seit 1907 vertrieben wird. Sie ist postalisch gelaufen, wie man am Poststempel erkennen kann, der von der Rückseite durchdrückt.

Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über Büsche und Sträucher hinweg in Richtung Bahnlinie. Auf der anderen Seite ist das Städtchen zu sehen. Im Mittelpunkt des Fotos steht die katholische Pfarrkirche St. Michael. Davor sind die Häuser im heutigen Pfarrweg und der Seppenhofer Straße zu sehen. Vor allem das städtische Krankenhaus, 1873 erbaut, sticht ins Auge. Es ist noch sehr klein, denn erst 1921 wird es erweitert.

Bevor 1923 die Festhalle und Volksschule an der »Hasle« gebaut werden, ist diese Perspektive sehr beliebt auf Ansichtskarten. Später veschiebt sich die Blickrichtung. Man fotografiert lieber vom Gewann »Breiten« aus, da man auch die neue Festhalle und Volksschule mit auf das Bild bekommen möchte.

Standort des Fotografen: 47.879572, 8.344161

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen mit Neujahrsgruß, ca. 1927/28

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

»Herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel« ist auf diese Ansichtskarte gedruckt, die das Städtchen vom Gewann »Breiten« aus zeigt. Der Sägearbeiter Alois Breimaier schickt die Neujahrsgrüße nach Oggelshausen in Oberschwaben. Da die Briefmarke nicht mehr erhalten ist, ist auch kein Poststempel mehr vorhanden, sodass unklar ist, zu welchem Jahreswechsel Alois Breimaier die Karte versendet.

Ziemlich präzise datieren lässt sich allerdings, wann die Gesamtansicht des Städtchens fotografiert wurde. Ein erster Anhaltspunkt sind die Festhalle und die Volksschule bei der »Hasle«, die sich noch im Rohbau befinden. Noch sind nicht alle Fenster eingesetzt. In der Seppenhofer Straße steht bereits das 1927 erbaute Haus von Blechnermeister Robert Geisinger (Seppenhofer Str. 4), aber das 1929 errichtete Haus »Schönblick« (Stadionstr. 6) ist noch nicht gebaut. Und in der Kirchstraße sind noch Häuser zu erkennen, die bei einem Brand 1929 zerstört werden. Folglich muss das Foto 1927/28 aufgenommen worden sein.

Standort des Fotografen: 47.880780, 8.340002

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, 1898

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf / Stadtarchiv

Diese lithografische Ansicht mit einem Blick auf das Städtchen hat Seltenheitswert. Denn noch gibt es keine Bahnlinie, die das Gelände im Vordergrund zerschneidet. Von der Rötenbacher Straße fällt der Blick über eine Wiese in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und des Pfarrwegs.

Zu erkennen ist außerdem das Barockhaus, das vis-à-vis des Pfarrhauses in der Unteren Hauptstraße steht und beim Bombenangriff 1945 zerstört wird. Es gehört dem praktischen Arzt Josef Schmelcher (1854-1923), der seit 1882 in Löffingen tätig ist und unter dem das Krankenhaus vergrößert wird. Am linken Bildrand ist das Haus von Landwirt Jakob Bader (Rötenbacher Str. 2) zu sehen.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.882106, 8.342220

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Gebert« und Gesamtansicht, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

»Hier bin ich«, schreibt Fanny in Kurrentschrift auf das kleine Bildchen unten links auf der Mehrbildkarte, die seit 1907 verlegt wird. Darunter ist die älteste bekannte Ansicht des »Restaurant J. Gebert« in der heutigen Oberen Hauptstraße zu sehen. Betreiberin ist Emma Gebert geb. Rosenstiel (1865-1936). Sie ist die Witwe des einige Jahre zuvor verstorbenen Gast- und Landwirts Johann Gebert (1863-1895).

Fanny schickt die Karte am 11. November 1915 von Löffingen an »Fräulein Marie« nach Donaueschingen. Sie sendet ihr die »herzlichsten Grüße« und jammert über das »schlechte Wetter«, denn: »Schnee hat es hier wie mitten im Winter.«

Über dem kleinen Bildchen ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet. Sie wird vom Gewann »Im kleinen Brühl« jenseits der Bahnlinie aus aufgenommen. Zu sehen ist u. a. das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7).

Seppenhofer Straße mit Rückseite vom Haus Heiler, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Aus dem Krankenhaus in der Seppenhofer Straße fällt der Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite. Gärten erstrecken sich, in denen Obstbäume stehen. Sie tragen zur Zeit eine schwere Last, nicht etwa, weil sie voller Früchte hängen, sondern weil Schnee auf den Ästen und Zweigen liegt. Alles ist tief verschneit. Am rechten Bildrand ist die Rückseite vom Haus Heiler (Pfarrweg 1) zu sehen, auf dessen steilem Dach ebenfalls Schnee liegt.

Am linken Bildrand ist im Hintergrund der Reichberg zu erkennen, auf dem die ersten Neubauten (Am Reichberg 2a) stehen.

Standort des Fotografen: 47.881801, 8.344989

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, 1936

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Diese Ansichtskarte wird am 2. Mai 1936 auf dem Postamt in Löffingen aufgegeben und nach Badenweiler versandt. Darauf zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens, die vom Gewann »Breiten« aus aufgenommen wird.

Der Blick ist so gewählt, dass neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Festhalle und Volksschule (Festhallenstr. 3-7) gut im Bild zu sehen ist. Denn der Gebäudekomplex an der »Hasle« ist der ganze Stolz der Einwohner, nachdem der 1923 begonnene Bau endlich fertiggestellt ist.

Im Vordergrund sind zwei neu erbaute Häuser in der Bonndorfer Straße zu sehen (Bonndorfer Str. 2 und 3). Die Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg sowie die beiden Barockhäuser in der Unteren Hauptstraße sind ebenfalls gut zu erkennen. Die gleichmäßigen Wolken am blauen Himmel sind vom Verlag A. Rebholz in das Bild hineinretuschiert.

Standort des Fotografen: 47.881350, 8.340162

Blick auf das Städtchen und den eingerüsteten Kirchturm, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Vom Haus von Dr. med. Lüdemann-Ravit in der Bonndorfer Straße fällt der Blick über die Bahnlinie hinweg in Richtung Städtchen. Zu sehen sind die beiden Häuser im Pfarrweg: Das Haus von Landwirt Ernst Heiler (Pfarrweg 1) und das Haus von Witwe Emma Butsch (Pfarrweg 2). Das katholische Pfarrhaus ist noch nicht erbaut, sodass der Blick über Gärten hinweg ungehindert bis zum 1949 erbauten Haus von Zahnarzt Paul Gwinner (Seppenhofer Str. 2) fällt.

Ins Auge sticht aber vor allem der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der 57 Meter hohe Kirchturm ist gerade eingerüstet, denn er wird renoviert. Bislang war das Mauerwerk des Turmes sichtbar, jetzt wird er verputzt.

Standort des Fotografen: 47.880836, 8.343981

3 Fotos: Prozession bei der Investitur von Stadtpfarrer Litterst, 9. Oktober 1977

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am 26. März 1977 starb Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977), der seit 1945 in der katholischen Pfarrgemeinde tätig war, während der Vorabendmesse des Passionssonntages. Am 1. August 1977 beruft daraufhin Erzbischof Hermann Schäufele den bisherigen Pfarrer von Bachheim und Unadingen, Hermann Litterst (1929-2013), auf die Pfarrei nach Löffingen. Die feierliche Investitur findet am 9. Oktober 1977 statt. Die Ministranten und die Stadtmusik holen ihn im katholischen Pfarrhaus ab und geleiten ihn und seine Mitgeistlichen in die Pfarrkirche St. Michael. Der Pfarrer mit Brille links ist Willi Schmutz (1915-1992), der 1915 in Löffingen geboren und 1940 zum Priester geweiht wurde. Daneben geht Bruno Schoske.

22 Jahre lang ist Hermann Litterst als Stadtpfarrer und auch Dekan des Kapitels Neustadt tätig. Zum Priester geweiht wurde er 1955 in St. Peter. Neben Löffingen versorgt er auch die Filialgemeinden Dittishausen und Seppenhofen, später auch Göschweiler und Reiselfingen. Aus gesundheitlichen Gründen geht der Geistliche 1999 in den Ruhestand. Er verlässt Löffingen und kehrt zurück in seinen Geburtsort Zell-Weierbach bei Offenburg. Am 18. Oktober 2013 stirbt er im Vinzentiushaus in Offenburg im Alter von 83 Jahren.

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Die Ministranten mit den Fahnen und dem Kreuz sind v.l.n.r. Gerold Benz, Thomas Laufer, Johannes Laufer. Sie wohnen alle in Stettholz.

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Die Ministranten sind v.l.n.r. Thomas Riegger, Martin Beha, Thomas Rosenfelder

3.Bild
Die Geistlichen sind v.l.n.r. Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013), Willi Schmutz (1915-1992), ???, Bruno Schoske, ???

Standort des Fotografen: 47.882061, 8.344358