2 Fotos: Narrengruppe vor dem Geschäft »Gottlieb« am Rathausplatz, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Drei Männer haben sich als Landstreicher verkleidet und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Sie ziehen, mit Wanderstöcken bewaffnet, von Lokal zu Lokal. Es handelt sich v.l.n.r. um Hans Kuster, Jakob Zahn und Leonhard Vergut. 

Hier haben sich die drei vor dem »Gottlieb«-Geschäft (Rathausplatz 6) für ein Gruppenfoto aufgestellt. Das Geschäft ist geöffnet, denn ein gesetzlicher Feiertag ist der »Schmutzige Dunschdig« dann doch (noch) nicht. Obst und Gemüse sind vor dem Eingang aufgebaut. Auf zwei Werbetafeln wird für »Deutsches Cornedbeef«, »Deutschen Sekt« und »Ausländische Eier« geworben. Die Eier sieht man im Schaufenster daneben kunstvoll aufgeschichtet. Die Schilder sind von Filialleiter Karl Heiler handschriftlich geschrieben. Während die Männer Fasnacht treiben, gehen die Frauen einkaufen, denn irgendwann gegen Abend kommen die hungrigen Fasnachtsnarren nach Hause.

Linke neben der »Gottlieb«-Filiale ist der Eingang zu dem kleinen Modeladen von Anna Siefert zu sehen. »Hüte« und »Modewaren« steht auf einem kleinen Emailleschild. Beim Nachbarhaus Schilling (Rathausplatz 7) ist ein breites Schaufenster in das Erdgeschoss gebrochen worden. Die Fassade ist noch nicht wieder verputzt. Auch das Haus Rebholz (Rathausplatz 8) wird modernisiert.

Oberes Foto
Im Eingang stehen Paula Müller und ihre Tochter Ursula sowie Sabine Strobel (verh. Hornstein), die in dem Lebensmittelgeschäft arbeitet. Am linken Bildrand ist Irma Benz (verh. Fritsche) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883709, 8.343862

Narrengruppe »Polen« vor dem Mailänder Tor, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Noch ist Polen nicht verloren« – mit diesen Worten beginnt die Nationalhymne der Republik Polen. Diese Worte stehen auch an dem Fasnachtswagen, der auf dem Foto zu sehen ist. Ohne diesen Hinweis würde wohl kaum jemand erraten, dass die Narren aus dem Maienland »Polen« darstellen wollen. Sie wirken etwas ärmlich, sind aber zugleich in warme Pelze gekleidet. Und sie führen allerlei Federvieh mit sich. 

Das Fasnachts-Motto in diesem Jahr lautet: »Wiener Kongress«. Auf dem Kongress 1814/15 wurde das Königreich Polen geschaffen, als Nachfolger des von Napoleon 1807 gegründeten Herzogtums Warschau. Es wurde »Kongresspolen« genannt.

1.Reihe, v.l.n.r.: Franz Isele (1933-2014), Hanspeter Fehrenbach (geb. 1939), Dieter Lasson, Fritz Fehrenbach (1904-1973), Anton Heizmann (1927-2015), Heini Kopp (geb. 1930).

2.Reihe, v.l.n.r.: Hans Rogg, ???, Klaus Heizmann

Standort des Fotografen: 47.883897, 8.343794

Toreros mit Stier in der Rötengasse, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf den ersten Blick scheint es, als ob vier berühmte Matadore von Spanien nach Löffingen gekommen sind, um hier einen Stierkampf abzuhalten. Imposant stehen sie da, in der Rötengasse für ein Gruppenfoto. Sie sind in spanische Tracht gekleidet und tragen rote Tücher und Lanzen mit sich. Gleich werden sie den Stier damit reizen. Noch wirkt dieser recht friedlich, wie er da an einem Strick mitgeführt wird. Seltsam nur, dass der Stier Schuhe trägt! – Alles Lug und Trug! Es ist Fasnacht, auch wenn kein Schnee zu sehen ist. Im Hintergrund ist das Haus Egle (Rötengasse 6) zu erkennen.

V.l.n.r.: ???, Willi Fehrenbach, Hans Streit, Rolf Fehrenbach

Standort des Fotografen: 47.885163, 8.341283

Schweineschlachten in der Kirchstraße, 1984

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Schnee liegt in der Kirchstraße. Auf einem hölzernen Zuber vor der ehemaligen Zehntscheuer (Kirchstr. 9) liegt ein totes Schwein, das gerade auseinander genommen wird. Schließlich feiert die Hexengruppe in der Scheune von Karl Krieg ein Schlachtfest. Der Metzger ist Hans-Peter Fehrenbach. Die beiden Alt-Hexen Josef (Sepp) Bayer und Hermann Geisinger tragen weiße Schürzen. Der Narrensamen, ganz links Geisingers Enkel Thomas Hofmeier, steht dabei und schaut zu.

Die Idee zu dem Schlachtfest entstand am Stammtisch im Vereinslokal »Gebert«. Die Hexen kauften in Dittishausen ein Ferkel, das bei Oswald Laufer im Stettholz aufgezogen und gefüttert wurde. Als die Schlachtgröße erreicht war, schritt man am »Schmutzigen Dunschdig« zur Tat. In der Hexenscheune bei Kriegs gibt es Wurstsuppe und Kesselfleisch für die Hexen und ihre Familien. Am Abend werden dann im »Gebert« Bratwürste serviert – und bei Laufers im Stettholz wird danach der Speck geräuchert.

V.l.n.r.: Thomas Hofmeier, ????, Oswald Laufer, Franz Mürb, Josef (Sepp) Bayer (1930-2005), Metzger H.-P. Fehrenbach, Hermann Geisinger (1926-1989).

Standort des Fotografen: 47.883668, 8.345249

2 Fotos: Flugzeug »Mailand« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1929

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Hilda Hepting und Alexandra Scholl zur Verfügung.

An Fasnacht 1929 kreuzt nicht nur das Dampfschiff »Hamburg« durch die Straßen des Städtchens und fesche Matrosen im Matrosenanzug schlendern herum. Auch das Flugzeug »Mailand« startet in der Demetriusstraße und nimmt Kurs in Richtung Nordpol. Die beiden Piloten tragen Kopfbedeckung und Fliegerjacken aus Leder. Unter ihren Pilotenbrillen sind sie kaum zu erkennen. Erfreulicherweise nehmen sie die Brillen auch einmal ab: Der Linke ist vermutlich August Fehrenbach und der Rechte Paul oder Edmund Fehrenbach.

V.l.n.r.: 1 ??? Strobel, 2 ???, 3 [August Fehrenbach?], 4 [Paul oder Edmund Fehrenbach?], 5 Otto Schweizer (1906-1992)

Bei den Zuschauern im Hintergrund sind zu sehen, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Alfred Egle (1920-2001), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 ???

Im Hintergrund ist das Haus von Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) zu sehen, das nach dem Großbrand 1921 erbaut wurde. In dem Laden unterhält der Vorschuss-Verein Löffingen GmbH Räumlichkeiten.

Standort des Fotografen: 47.884001, 8.343942

2 Fotos: 20-Jährige mit Narrenbaum im Maienland, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vis-à-vis vom Gasthaus »Pilgerhof« im Maienland sammeln sich die 20-Jährigen. Sie sind in ein einheitliches rot-blaues Kostüm gekleidet. Der geschmückte Narrenbaum liegt hinter ihnen auf Holzböcken. Gleich werden sie ihn in das Städtchen tragen und vor dem Café Fuß aufstellen.

Wer erkennt die 20-Jährigen?
Zu sehen sind in alphabetischer Reihenfolge u.a. Gerhard Beha, Wolfgang Benitz, Anna Benz (aus Seppenhofen), Ulrich Brunner (aus Seppenhofen), Werner Egle, Christa Göpper, Wolfgang Keller, Margarete Kopp, Martin Lauble (mit buntem Hut), Rudolf Lasson, Claudia Laufer, Helmut Müller, Karl-Heinz Selb, Zita Senn, Harald Strobel, Barbara Trenkle, Ingrid Trenkle, Roland Vogt, Reinhold Walz, Ulrike Zahn und Rudolf Zipfel.

Standort des Fotografen: 47.886633, 8.341805

Narrengruppe vor dem Rathaus, Fasnacht 1979

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Gruppe Fasnachtsnarren zieht am Rathaus vorbei durch das Städtchen. Sie haben einen Leiterwagen und eine Chaise dabei und tragen verschiedene Kessel, Töpfe und Pfannen mit sich herum. Offenbar stellen sie »Kesselflicker« dar.

V.l.n.r.: 1 Dieter Butsch, 2 Jörg Wider, 3 Martin Laufer, 4 Andreas Isele, 5 Fritz Isele (1940-2024), 6 Monika Wider, 7 Elvira Laufer, 8 Uta Butsch, 9 Inge Kaltenbrunner, 10 Gertrud Isele

Die Kinder im Vordergrund sind Birthe Laufer, Alexandra Meßmer, Veronika Kaltenbrunner und Christian Isele.

Standort des Fotografen: 47.883689, 8.344180

Publikum bei der »Wieberfasnet« im Gasthaus »Linde«, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In amüsierte Gesichter blickt man bei der Wieberfasnet im Gasthaus »Linde«, lässt man den Blick in das Publikum schweifen. Für Unterhaltung ist mit einem bunten Programm gesorgt, es wird Theater gespielt, gesungen, getanzt, Witze über die Männerwelt werden gerissen. Am Klavier begleitet Johanna Rebholz.

Auf der Bühne stehen und im Publikum sitzen ausschließlich Frauen – nur der katholische Stadtpfarrer oder hier der Vikar Heinz Körner (1920-2001) sind gern gesehene Gäste. Körner ist von 1954 bis 1958 in der Pfarrgemeinde tätig. Der Geistliche hält ein Schokoladenherz in den Händen, das ihm offenbar gerade überreicht worden ist.

Standort des Fotografen: 47.884269, 8.346528

Schmutziger Dunschdig im Kindergarten, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Kindergarten wird Schmutziger Dunschdig gefeiert. In diesem Jahr scheint die Darstellung von »Indianern« besonders beliebt zu sein, gleich mehrere kleine Fasnachtsnarren haben sich mit Federschmuck kostümiert. Im Hintergrund stehen v.l.n.r. die Erzieherinnen Ruth Schwarz (1936-2011), Schwester Ediltrudis (1914-?) und Susanne Obergfell. 

Standort des Fotografen: 47.883447, 8.346646

20-Jährige mit Narrenbaum in der Maienlandstraße, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Durch die Maienlandstraße tragen die 20-Jährigen den über 20 Meter langen Narrenbaum ins Städtchen. Sie hatten sich zuvor am Gasthaus »Pilgerhof« gesammelt. Gleich werden sie auf dem unteren Rathausplatz ankommen, den Baum vor dem Café »Fuß« aufstellen und auf die Laterne der »Laternenbrüder« vereidigt werden. Der 20-Jährige ganz links ist Peter Rieck.

Die jungen Frauen, die neben den 20-Jährigen herlaufen, sind v.l.n.r. ??? Müller, Erika Kirner, Waltraud Kuttruff, Ursula Bank (verh. Zahn), ??? Straub. Dahinter marschieren Christa Trenkle und Ilse Höcklin. Der Junge ganz rechts ist Thomas Rebholz.

Standort des Fotografen: 47.884819, 8.342990

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1970

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Neben dem Rathaus lassen sich diese drei Fasnachtsnarren fotografieren. Alle drei tragen Masken, sodass man kaum erahnen kann, wer sich dahinter verbirgt. Zwei Erwachsene stehen hinter einem Kinderwagen, in dem ein Kind mit einem riesigen Pappmachékopf sitzt.

Das Kind ist Rudolf Nägele, die beiden Frauen sind Anna Vierlinger geb. Nägele (1912-2004) und Frieda Klatt (1911-2003).

Standort des Fotografen: 47.883719, 8.344245

2 Fotos: Vereidigung der 20-Jährigen unter dem Narrenbaum, Fasnacht 1970

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Geschafft! Der Narrenbaum steht vor dem Café Fuß auf dem Rathausplatz. Die Zugseile sind gelöst. Jetzt versammeln sich die 20-Jährigen um ihren Baum, um auf die Laterne der Laternenbrüder vereidigt zu werden. Die Eidesformel aus dem Jahr 1927 lautet:

»Linke Hand auf`s rechte Herz, rechte Hand auf die Laterne! Ich schwöre, angesichts dieser Laterne und der anwesenden Laternenbrüder, dass ich, solange ich lebe und Atem habe, mit allen Fasern meines Lebens, treu zur Laternenbrüder-Narrenfreiheit stehe, den Anordnungen der Narrenobrigkeit willig Folge leiste, die Löffel des Stadtwappens nie missachte, mich als Mensch vom Menschen stammend, als Mensch aufführe, und den Narrentribut, wie es das Gesetz vorschreibt, jährlich willig bezahle.«

Auf den Fotos sind die 20-Jährigen Rita Schmid (verh. Bölle), Lydia Trenkle (verh. Reichmann), Irene Mürb (verh. Benz), Roswitha Bader (verh. Berberich), Mechthilde Binder (verh. Rheiner), Clemens Rebholz, Wolfgang Straub, Georg Schreiber und Peter Rieck zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883993, 8.343952