Demonstration gegen die Krankenhausschließung, 15. Mai 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine politische Demonstration mitten im Städtchen? Das hatte und hat bis heute Seltenheitswert. Aber Anfang der 1980er Jahre kämpft eine Bürgerinitiative »für die Erhaltung des Löffinger Krankenhauses«, wie unmissverständlich auf dem Leittransparent gefordert wird. Der Demonstrationszug führt auf dem Foto gerade über den unteren Rathausplatz.

Das Stuttgarter Sozialministerium unter Leitung von Annemarie Griesinger und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind überein gekommen, das Löffinger Krankenhaus zu schließen. Trotz der Gründung einer Bürgerinitiative, Demonstrationen und verschiedenen Protestaktionen kann das städtische Krankenhaus nicht gerettet werden. Selbst die medienwirksame Ankettung des grünen Landtagsabgeordneten Helgo Bran hilft nichts. Am 31. März 1983 schließt das Krankenhaus seine Pforten. Bereits 1985 eröffnet in dem Gebäude das Altenpflegeheim St. Martin.

Wer erkennt die Demonstranten?
1.Reihe, v.l.n.r.: Martin Mayer, Margarete Benitz, Paul Bugger, Georg Tschiggfrei, Alfred Egle, Robert Hepting, Eugen Hasenfratz und Julius Körner
Außerdem ist u.a. Franz Zahn (aus Bachheim) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.344007

Festumzug zum 40-jährigen Stiftungsfest des Militärvereins, 7. Juni 1914

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges feiert der 1874 gegründete Militärverein sein 40. Stiftungsfest. Nach dem Festgottesdienst werden am Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Kriegsteilnehmer 1870/71 Kränze niedergelegt und verschiedene Ansprachen gehalten. Am Nachmittag folgt ein Festumzug durch das patriotisch geschmückte und beflaggte Städtchen.

Auf dem Foto zieht der Festzug gerade an der neu gebauten Apotheke von Otto Buisson (Rathausplatz 6) am unteren Rathausplatz vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883751, 8.343856

Einreitende Ulanen in der Seppenhofer Straße, August 1894

Das Original dieses Fotos befindet sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.

Württembergische Soldaten halten im August 1894 Einzug in Löffingen, um beim Manöver teilzunehmen. Das Ulanen-Regiment König Karl Nr. 19 reitet mit Fahnenschmuck ein. Schaulustige stehen am Straßenrand. Der Fotograf E. Kempke hält die Situation in der Seppenhofer Straße an der Abzweigung zum heutigen Pfarrweg fest. Damals war der Weg noch keine Sackgasse. Die Bahnlinie war noch nicht gebaut und der Weg führte weiter in Richtung Göschweiler. Auf der linken Seite ist das Krankenhaus und das Haus des Briefträgers Heinrich Fahrer (1851-1930) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882186, 8.344162

Umzug am »Scharfen Eck« bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

»1753 – Postwagen fährt zum Waldprozess nach Wien«. So lautet der Titel dieses Mottowagens beim Festumzug anlässlich der Wiederverleihung der Stadtrechte 1951. Er spielt auf ein Stück Löffinger Geschichte im 18. Jahrhundert an, als sich die Stadt mit der Fürstenbergischen Herrschaft über das Eigentumsrecht am Krähenbacher Wald stritt.

Gerade biegt der Zweispänner beim »Scharfen Eck« um die Kurve. Auf dem Kutschbock links sitzt Walter Selb (1929-2002) und hält die Zügel, rechts sitzt Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979).

Das Haus Faller (rechts) sowie die Küferei Jordan (Untere Hauptstr. 5) und die Apotheke Himmelseher (Untere Hauptstr. 7) sind mit Girlanden und teilweise mit Fahnen geschmückt. Das an die Brunnensäule gebundene Bäumchen gehört zum Festtagschmuck. Dem Postwagen folgt eine Blaskapelle und dahinter eine große Schar Kinder.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345427

Hochzeitszug Kaltenbrunner / Meßmer vor dem Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1953

Sammlung Familie Waßmer

Der Hochzeitszug ist fast am Gasthaus »Linde« angekommen. Vorneweg laufen Braut und Bräutigam, Annemarie Meßmer (1930-2010), eine »Linden«-Tochter, und Josef Kaltenbrunner (1930-1966). Beide sind 23 Jahre alt. Es folgen die Verwandten und Freunde, die zur Hochzeitsfeier eingeladen sind. Gefeiert wird – natürlich – in der »Linde«. Ein paar Kinder stehen neugierig am Straßenrand. Sie hoffen darauf, ein Wegegeld zu kassieren.

1954 bekommen die Kaltenbrunners Nachwuchs und ihre Tochter Marianne wird geboren.

Standort des Fotografen: 47.884388, 8.346461

Brand des Hauses Benz in der Maienlandstraße, 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Schaulustige sind in der Maienlandstraße zusammengeströmt. Sie schauen zu, wie das Haus Benz (Maienlandstr. 27) in Schutt und Asche sinkt. Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt, ebenso der Ökonomieteil auf der rechten Seite. Das Haus Benz war ein typisches einstöckiges Tagelöhner-Häuschen. Die Ökonomie mit ihrer Wiederkehr zum Garten hin war aber durchaus groß. Eigentümer des Anwesens war seit 1957 der Landwirt Fritz Benz (1925-?), der es nach dem Tod seines Vaters Johann Benz (1885-1955) übernommen hatte. Ein Jahr vor dem Brand hatte das Ehepaar Jupp und Anita Hoitz das Anwesen gekauft, die den gegenüberliegenden »Pilgerhof« betreiben. Sie lassen die Brandruine abreißen und legen einen Parkplatz für ihre Gäste an.

Standort des Fotografen: 47.886768, 8.341845

Brand des Hauses Benz in der Maienlandstraße, 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Schaulustige schauen zu, wie das Haus Benz in der Maienlandstraße in Schutt und Asche sinkt. Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt, ebenso der Ökonomieteil auf der rechten Seite. Ein Feuerwehrmann richtet den Wasserstrahl auf das Nachbarhaus, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern.

Das Haus Benz war ein typisches einstöckiges Tagelöhner-Häuschen. Die Ökonomie mit ihrer Wiederkehr zum Garten hin war aber durchaus groß. Eigentümer des Anwesens war seit 1957 der Landwirt Fritz Benz (1925-?), der es nach dem Tod seines Vaters Johann Benz (1885-1955) übernommen hatte. Ein Jahr vor dem Brand hatte das Ehepaar Jupp und Anita Hoitz das Anwesen gekauft, die den gegenüberliegenden »Pilgerhof« betrieben. Sie ließen die Brandruine abreißen und legten einen Parkplatz für ihre Gäste an.

Standort des Fotografen: 47.886768, 8.341845

20-Jährige mit Narrenbaum in der Maienlandstraße, Fasnacht 1968

Dieses Foto stellte uns Oskar Baader dankenswerterweise zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« tragen die 20-Jährigen den geschälten und geschmückten Narrenbaum durch das Maienland. Gleich laufen sie beim Haus Benz (Maienlandstr. 27), gegenüber vom Gasthaus »Pilgerhof«, los. Auf ihrem Weg ins Städtchen werden sie von der Stadtmusik, der Narrenpolizei und den Laternenbrüdern begleitet.

Am Mailänder Tor wird dann der Narrenbaum vor der Bäckerei Fuß aufgestellt. Anschließend werden die 20-Jährigen auf die Laterne vereidigt, um ihre Treue zur Löffinger Fasnet zu schwören. Vorneweg marschiert Georg Willmann (geb. 1948).

Standort des Fotografen: 47.886532, 8.341808

3 Fotos: Narrenumzug auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1959

Diese Fotos stellte uns dankenwerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Anders als heute führte der Narrenumzug am »Fasnet Mändig« 1959 von der Oberen Hauptstraße kommend über den oberen Rathausplatz und weiter zwischen Rathaus und der »alten Sonne« hindurch, am Haus Rebholz vorbei. Der Umzug wird angeführt von Reitern hoch zu Pferd. Dahinter folgt die Narrenpolizei und die Stadtmusik. Im Hintergrund sind die Laternenbrüder zu erkennen, die gerade bei der »alten Sonne«, deren Seitengiebel zu sehen ist, um die Ecke biegen. 

In dem kleinen Häuschen auf dem ehemaligen Schulhof betreibt Monika Wehrle einen kleinen Obst- und Gemüseladen. Das Haus Rebholz (Rathausplatz 8) wird gerade modernisiert: Noch führt eine Treppe zur Eingangstür im ersten Obergeschoss. Darunter befindet sich im Erdgeschoss das neu gestaltete Ladengeschäft. 

Im Nachbarhaus (Rathausplatz 7) eröffnen 1962 der Schuhmachermeister Emil Schmid und seine Frau Mathilde geb. Geisinger ein Schuhgeschäft. Das Erdgeschoss verfügt bereits über ein breites Schaufenster, aber noch sind im Schaufenster keine Schuhe zu sehen, sondern es wird Kleidung zum Verkauf angeboten. Noch gehört es dem Textilvertreter Karl Guth.

Standort des Fotografen: 47.883796, 8.343904

Umzugswagen »Santa Maria« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Die »Santa Maria«, das berühmte Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner ersten Expedition von 1492/93, segelt am »Fasnet Mändig« über den oberen Rathausplatz. Im Hintergrund sind die Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884017, 8.344906

Narrengruppe »Spanischer Hof« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Auf dem oberen Rathausplatz ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Erwartungsvoll stehen die Menschen bereit, um dem närrischen Schauspiel zuzuschauen. Die Gruppe »Spanischer Hof« ist angekommen und tritt gleich in Aktion. Im Vordergrund steht Rupert Hepting, der Dirigent der Stadtmusik, der seinen Taktstock schwingt. Die Musiker der Stadtmusik stehen vor ihm, mit dem Rücken zum Fototgrafen.

Im Hintergrund ist das Gasthaus »zum Löwen« zu sehen. »Fremdenzimmer« steht groß an der Fassade. Am rechten Bildrand ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu erkennen, in dem sich die Stadtmühle befindet.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.344756

Fasnachtsspiel »Die rote Fasnacht« vor dem Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Genoveva Kienast und Georg Willmann zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz ist ein besonderes Spektakel im Gange: Der Dreiakter »Die rote Fasnacht«, ein Stück über den Deutschen Bauernkrieg wird aufgeführt. Im Hintergrund ist eine große Kanone zu sehen, die von den aufständischen Bauern unter Führung von Hans Müller von Bulgenbach genutzt wurde. Im Vordergrund ist ein Galgen aufgebaut, an der bereits eine Puppe aufgeknüpft hängt. Bei ihr handelt es sich um den Bauernführer, der am 12. August 1526 von einem Schaffhauser Scharfrichter hingerichtet wurde.

Eine große Menschenmenge hat sich versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. In den Fenstern des Gasthauses »Löwe« drängen sich im ersten Stock die Menschen, bietet sich doch von dort oben der beste Blick. Über der Eingangstür zum Wirtshaus steht die damalige Hausnummer »24« und der Name des Eigentümers: »Willi Jordan«. Der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-?) hatte das Gasthaus fünf Jahre zuvor 1933 übernommen. 

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.344756