Trachtengruppe am Demetriusbrunnen, ca. 1938

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Dass dieses Gruppenfoto der 1935 gegründeten Trachtengruppe in der NS-Zeit entstanden ist, sticht gleich ins Auge: Im Hintergrund sind sowohl das Mailänder Tor als auch das Haus von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) mit Hakenkreuz-Fahnen beflaggt. Und auch der Brunnen zeigt es an, denn es handelt sich um den alten, mit Gesichtern verzierten Demetriusbrunnen, der bei einem Fliegerangriff 1945 zerstört wird. Auf dem Brunnenrand haben die drei Tanzpaare der Trachtengruppe Platz genommen.

V.l.n.r. Karolina Auer, Engelbert Müller, Josefa Gebert, Karl Beha, Lina Rosenstiel, Josef Wölfle

Standort des Fotografen: 47.883756, 8.343789

2 Fotos: Silberne Hochzeit von Julius und Maria Limb, 1944

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Vor 25 Jahren haben Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) und seine Ehefrau Maria (geb. Nägele, 1894-?) geheiratet. Heute feiern sie ihre Silberne Hochzeit und haben sich mit ihren nächsten Verwandten hinter ihrem Haus (Untere Hauptstr. 4) zu einem Gruppenfoto versammelt. Sie stehen vis-à-vis vor dem Haus Fehrenbach (Demetriusstr. 18), über dessen Türstürz die alte Hausnummer »80« angebracht ist. Offenbar wechseln sich die beiden Töchter des Jubelpaares, Hedwig und Gertrud, beim Fotografieren ab, denn auf den beiden Fotos ist mal die eine, mal die andere Tochter zu sehen.

Oberes Foto, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Hedwig Limb (verh. Vogt, 1919-2010), 4 Kaufmann Wilhelm Vogt, 5 Julius Limb, 6 Elisabeth Vogt (1877-1959), 7 Maria Limb (geb. Nägele), 8 ???, 9 Emma Limb (verh. Binder, 1913-2005), 10 Schreinermeister August Limb (1884-1976), 11 Anna Limb (geb. Gebert, 1890-1960)

Standort des Fotografen: 47.883385, 8.343476

2 Fotos: Prozession auf dem Rathausplatz, Fronleichnam 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist Fronleichnam und durch das Städtchen zieht die Prozession. Mädchen in weißen Kleidern und Blumenkränzen im Haar gehen über den oberen Rathausplatz und stellen sich vor dem Stationenaltar beim früheren Gasthaus »zur Sonne« (Rathausplatz 9-10) auf. Es handelt sich nicht nur um die Erstkommunionkantinnen, sondern um Mädchen unterschiedlicher Altersstufen. Hinter ihnen stehen Ordensschwestern des heiligen Vinzentiusordens, die den Kindergarten leiten. Gleich wird der Stadtpfarrer am Stationenaltar einen Abschnitt aus dem Evangelium vortragen, es werden Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen wird in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt erteilt. Danach wird die Prozession bis zur katholischen Pfarrkirche fortgesetzt.

Standort des Fotografen: 47.883726, 8.344806

Familie Schlenker am Brunnen in der Kirchstraße, ca. 1962/63

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Schlenker zur Verfügung. 

Beim Haus Schlenker (Kirchstr. 6) steht die Haustür offen. Die Familie ist aus dem Haus getreten und steht neben dem Laufbrunnen in der Mitte der Straße, um fotografiert zu werden. Zu sehen sind das Ehepaar Fritz Schlenker (1912-?) und Helene Schlenker geb. Rösch (1927-2019). Das Mädchen ist Rita Rösch (geb. 1948/49).

Die Hafnergasse ist noch nicht geteert, nur um den Brunnen und vor den Hauseingängen ist ein Streifen gepflastert. Am Brunnentrog ist ein Eisenring befestigt, an dem das Vieh, das zum Tränken geführt wird, angebunden werden kann. Das Scheunentor am linken Bildrand gehört zum Haus Hauser (Kirchstr. 8), in dem sich ein Schreibwarengeschäft befindet. Daran ist ein Plakat angebracht, auf dem steht: »Neue Illustrierte«.

Standort des Fotografen: 47.883253, 8.344827

Haus Fehrenbach mit Autogarage in der Maienlandstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Dieses Foto wird nicht aufgenommen, um das Haus Fehrenbach (Maienlandstr. 29) am rechten Bildrand oder das Haus Benz (Maienlandstr. 27) im Hintergrund festzuhalten. Das Interesse des Fotografen gilt vielmehr der neugebauten Autogarage, die offenbar der ganze Stolz von Familie Fehrenbach ist.

Zuvor hatte sich an der Stelle ein Misthaufen befunden, der von den Fehrenbachs und vom gegenüber liegenden Gasthaus »Pilgerhof« gemeinsam genutzt wurde. Er wurde entfernt, wodurch Platz für die Garage entstand. Der Misthaufen dahinter gehört zum Nachbarhaus von Familie Benz. Nur schade, dass das Auto der Fehrenbachs nicht mit auf dem Foto zu sehen ist.

Standort des Fotografen: 47.886984, 8.341573

Familientreffen von Familie Sibold vor dem Gasthaus »Ochsen«, 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Der Schuhmacher Matthias Sibold (1840-1916) hatte am 22. Oktober 1863 seine Ehefrau Luzia Bader (1841-1908) aus Seppenhofen geheiratet. Die beiden bekamen mehrere Söhne und Töchter, die ihrerseits heirateten, Familien gründeten und Kinder und später Enkelkinder bekamen. 64 Jahre nach der Eheschließung ihrer Vorfahren kommen die Sibolds zu einem Familientreffen zusammen. Vor dem Gasthaus »Ochsen« wird dieses Gruppenfoto aufgenommen, das drei Generationen umfasst.

1.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 1-10): Ewald Sibold (1), Klara Sibold (2), Frieda Sibold (3), Sophie Sibold (4), Helmut Köpfler (5), Anna Köpfler (6), Alfred Köpfler (7), Agathe Köpfler (8), Hans Laufer (9) und Wilhelm Laufer (10).

2.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 11-24): Eugen Münzer (11), Emma Münzer geb. Hirt (12), Franz Münzer (13), Viktor Sibold (14), [Maria Sibold geb. Göhry (15, 1874-?) ???], Viktor Sibold (16, 1878-1936), Julius Sibold (17, aus den USA),  Johann Preuß (18), Agathe Preuß geb. Sibold (19, 1882-1967), Anna Hummel geb. Sibold (20, verw. Hirt, 1868-?),  Josefa Gromann geb. Sibold (21, 1863-1937), Anna Köpfler geb. Gromann (22), Walter Köpfler (23, 1927-1944) und Maria Laufer geb. Sibold (24)

3.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 25-40): Elisabeth Sibold (25), Matthias Sibold (26), [Maria Sibold geb. Göhry (27, 1874-?) ???], Josef Sibold (28), Johann Sibold (29), Franz Sibold (30), Luise Sibold geb. Zepf (31), Karl Sibold (32), Luise Sibold (33), Maria Hummel (34), Alfred Köpfler (35), Franz Sibold (36), Franz Sibold (37), Hugo Sibold (38), Anna Sibold (39) und Wilhelm Laufer (40)

4.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 41-46): Karl Sibold (41, 1867-?), Luise Sibold geb. ? (42), Erich Sibold (43), Josefa Sibold geb. ? (44), Eugen Sibold (45) und Konrad Sibold (46)

Standort des Fotografen: 47.884016, 8.345087

Haus Roth in der Vorstadtstraße, ca. 1974

Stadtarchiv

Der Laufbrunnen steht wie eh und je in der Vorstadtstraße, aber moderne Zeiten haben Einzug gehalten und hinterlassen ihre Spuren in dem Straßenzug. Sie verändern allmählich Stück für Stück das Aussehen der Gebäude. Ein Paradebeispiel ist das Haus Roth (Vorstadtstr. 4), dessen baulicher Zustand hier in einer Art Zwischenphase dokumentiert ist. Unübersehbar sind die modernen Umbauten, zu erahnen ist aber auch noch die ursprüngliche Bausubstanz.

Noch 1921 wurde das Gebäude in den Feuerversicherungsbüchern als zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung geführt. Kurze Zeit später wurde das Haus aufgestockt und ein drittes, holzverschindeltes Stockwerk kam hinzu, wodurch die einstige Dachschräge stark abgeflacht wurde. Eigentümer ab 1921 waren der – aus Dittishausen stammende – Landwirt und Zimmermann Leopold Roth (1892-1968) und dessen Ehefrau Apollina geb. Bieler (1894-1949), die in dem Haus bereits ihre Kindheit und Jugend verlebt hatte, denn es war ihr Elternhaus. Nach ihrem Tod heiratete Leopold Roth 1950 in zweiter Ehe Elisabeth geb. Kaltenbrunner (1925-?), mit der er die Kinder Leopold, Elisabeth und Johannes bekam.

Als Leopold Roth 1968 starb, ging das Haus an seine Erben. Sie modernisierten das Gebäude. Der einstige Ökonomiebereich mit Scheuer und Stallung wurde beseitigt und zum Wohnbereich ausgebaut. Das Scheunentor verschwand. An seiner Stelle wurde eine Garage und moderne Fenster eingebaut, was an den Spuren im Verputz noch deutlich zu erkennen ist. 

Standort des Fotografen: 47.884680, 8.345493

Laternenbrüder vor Limbs Laden in der Unteren Hauptstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Vor dem Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) stehen vier Laternenbrüder. Sie sind nicht nur an der Laterne zu erkennen, die sie bei sich führen, sondern auch an ihrem Kittel und ihrem schwarzen Rundhut. Alle vier nuckeln an Tabakpfeifen.

Im Hintergrund ist der Eingang zum Friseusalon und das Schaufenster zu erkennen, das mit Fasnachtsmasken dekoriert ist. Die Ölsäule links mit dem Schritzug »Das Vollschutz Motor-Öl« verweist darauf, dass Julius Limb auch eine »Esso«-Tankstelle betreibt.

V.l.n.r.: Walter Ratzer, Willy Vogt, Josef Heiler, Julius Limb (1883-1968)

Standort des Fotografen: 47.883467, 8.343782

Umzug beim Volksturnfest, 24. Juli 1921

Sammlung Familie Waßmer

Wenn die Beschriftung auf der Rückseite dieser Fotografie stimmt, dann wird dieses Foto am Sonntag, den 24. Juli 1921, aufgenommen, nur vier Tage vor dem Großbrand, der das halbe Städtchen in Schutt und Asche legt. Zu sehen ist ein Festumzug anlässlich des Volksturnfestes. Gerade geht der Schnitter-Reigen mit seinen glänzenden Sensen durch das Bild. Alles ist friedlich. Unvorstellbar in diesem Moment, welche Brandkatastrophe die Einwohner kurze Zeit später heimsuchen wird.

Vorne ganz rechts mit Sense schreitet gerade August Zepf (1900-?). Vorne links ist Jakob Schreiber zu sehen.

Der Festumzug bahnt sich seinen Weg durch die Tordurchfahrt des Mailänder Tores und biegt dann neben dem Haus von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5) in die Landstraße ein. An der Seitenmauer des Hauses sind zwei Wegweiser angebracht: Rechts geht es nach Donaueschingen, links geht es nach Neustadt. Neben dem Mailänder Tor sind die Häuser von Flaschnermeister Ferdinand Wilmann (Demetriusstr. 13) und von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344102

Albert Benitz mit Küfer-Werkzeugen, ca. 1981

Sammlung Familie Waßmer

Schülerinnen und Schüler der Realschule beschäftigen sich in der Projektwoche vor den Sommerferien mit »alten Handwerksberufen«. Zunächst recherchieren sie unter Leitung ihres Lehrers Werner Waßmer dazu im Klassenzimmer. Dann schwirren sie aus, mit Notizbuch und Fotoapparat ausgestattet, um Zeitzeugen zu interviewen und zu fotografieren. Dieses Foto zeigt Albert Benitz (1905-1996). Er steht den Schüler*innen im Hof seines Elternhauses Rede und Antwort und präsentiert ihnen alte Küfer-Werkzeuge.

Standort des Fotografen: 47.885325, 8.343935

Pflästerer Timotheus Schmid, ca. 1981

Sammlung Familie Waßmer

Schülerinnen und Schüler der Realschule beschäftigen sich in der Projektwoche vor den Sommerferien mit »alten Handwerksberufen«. Zunächst recherchieren sie unter Leitung ihres Lehrers Werner Waßmer dazu im Klassenzimmer. Dann schwirren sie aus, mit Notizbuch und Fotoapparat ausgestattet, um Zeitzeugen zu interviewen und zu fotografieren.

Dieses Foto zeigt den Pflästerer Timotheus Schmid (1903-1984). Er steht den Schüler*innen Rede und Antwort und präsentiert ihnen auf dem Kopfsteinpflaster im Hof des Hauses Benitz seine wichtigsten Arbeitswerkzeuge.

Standort des Fotografen: 47.885325, 8.343935

Fronleichnamsschmuck am Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Konrad Kuster zur Verfügung.

Die Häuser in der Alenbergstraße sind an Fronleichnam festlich geschmückt. Im Vordergrund ist das Haus von Gipsermeister Erich Adrion zu sehen, dessen Festtagsschmuck besonders aufwändig ist. Die Fassade ist mit einer großen Girlande aus Tannenreisig dekoriert. Zwischen Haustür und Scheunentor ist ein Kreuz aufgebaut. Es wird von grünen Zweigen, die halbkreisförmig angeordnet sind, eingerahmt. Auch der Lattenzaun des angrenzenden Gartens wurde zur Feier des Tages aufgehübscht.

Standort des Fotografen: 47.886461, 8.343040