Pferd vor dem Haus Fehrenbach in der Demetriusstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

In der gepflasterten Demetriusstraße steht ein Pferd am Haus Fehrenbach angeseilt. Es wird in der Landwirtschaft als Zugtier genutzt. Zwei Männer sind gerade damit beschäftigt, den Pferdehuf fachmännisch zu begutachten. Ob der Huf neu beschlagen oder nur das Hufeisen zur Pflege abgenommen wird, um die Hufe auszuschneiden, ist unklar.

Standort des Fotografen: 47.883346, 8.343464

Kinder in der Demetriusstraße hinter dem Haus Limb, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Diese Familienfotografie zeigt die beiden Töchter von Julius und Maria Limb, wie sie sich hinter ihrem Elternhaus stolz dem Fotografen präsentieren. Bei dem Kinderwagen handelt es sich um eine über 100 Jahre alte Kinderchaise.

Hedwig Limb (verh. Vogt, 1919-2010) steht links, im Kinderwagen sitzt ihre Schwester Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011). Sie heiratet später Hermann Geisinger, mit dem sie zusammen das Friseurgeschäft weiterbetreibt und ausbaut. Sie stirbt 2011 im Alter von 87 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.883492, 8.343487

Unterer Rathausplatz mit Haus Guth, ca. 1920-1922

Sammlung Familie Waßmer

Im Jahre 1920 kaufte der Kaufmann Paul Guth das Haus Rathausplatz 6 von Apotheker Otto Buisson (1868-1934). Erbaut wurde es 1911, nachdem das Vorgängergebäude abgebrannt war. Schön zu erkennen ist das kleine Vorgärtchen mit zwei Fichten, das durch einen Lattenzaun eingefasst wurde. Der Fotograf wählte seine Perspektive so, dass im Vordergrund der schmucke Demetriusbrunnen ins Bild ragt.

Das Nachbarhaus (Rathausplatz 7) gehört dem Schuhhändler Demeter Schilling.

Standort des Fotografen: 47.883818, 8.343603

Eingang zum Friseurgeschäft Limb in der Unteren Hauptstraße, 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Ob der Mann mit dem Motorrad soeben den Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) besucht oder Limbs Tankstelle genutzt hat, die sich neben dem kleinen Vorgärtchen befindet, ist ungewiss.

In der Tür steht Limbs Tochter Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011). Sie wird später mit ihrem Ehemann Hermann Geisinger den Friseursalon in zweiter Generation weiterführen.

Standort des Fotografen: 47.883475, 8.343829

Limbs Tankstelle in der Unteren Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Zu sehen sind Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) und seine Ehefrau Maria (geb. Nägele). Julius Limb betreibt vor seinem Friseursalon auch eine Tankstelle. Der Tankwagen ist vorgefahren und Julius Limb ist voll in Aktion für die Übernahme das Benzins. Interessant ist das Kennzeichen »IVB« des Tankwagens und der seitliche Aufdruck »STANDARD« des Benzinherstellers.

Standort des Fotografen: 47.883418, 8.343822

Haus Limb und Gasthaus »Adler« in der Unteren Hauptstraße, 1927

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Franz Hofmeier zur Verfügung.

Völlig durch Kletterpflanzen zugewuchert zeigt sich hier das Haus Limb (Untere Hauptstr. 4). Nur durch am Gartenzaun angebrachten Reklameschilder erfährt man, welche Waren Julius Limb verkauft. Auf diesem Bild wird das Ausmaß des idyllischen Vorgärtchens deutlich. Es nimmt fast die Hälfte des gepflasterten Gehwegs ein. Hinter dem Zaun plätschert sogar ein kleiner Springbrunnen.

Das Foto entsteht an einem Festtag, wie der Flaggenschmuck zeigt, vermutlich anlässlich des Gausängerfestes. Am 31. Juli 1927 findet ein Festumzug statt. Julius Limb gehört dem Festausschuss des Sängerfestes an. Rechts angrenzend ist das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883360, 8.343888

Oberer Rathausplatz mit dem Haus Nägele und dem Postamt, ca. 1910-1916

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Als dieses Bild entstand, war das frühere Fürstenbergische Amtshaus (Rathausplatz 2/3) bereits seit rund 50 Jahren in zwei Gebäudehälften geteilt. Die Fassaden waren unterschiedlich gestaltet, nur das durchlaufende Dach erinnerte noch an die frühere bauliche Einheit.

Rechts befindet sich das »Kolonialwarengeschäft« von Ferdinand Nägele (1839-1906), das seit seinem Tod 1906 von seiner Witwe Johanna Nägele geb. Wider und seinem Sohn Karl Nägele (1879-1918) geführt wird. Karl Nägele fällt im Ersten Weltkrieg als Soldat in Flandern im Alter von nur 39 Jahren.

In der linken Gebäudehälfte befindet sich das Postamt und der Laden von Buchbindermeister Anton Rebholz (1875-1946). Rebholz stammt gebürtig aus Niedernau bei Rottenburg am Neckar. Er ist mit Wilhelmina geb. Kaiser (1880-1966) aus Unteralpfen verheiratet. Vor dem Eingang zur Post steht ein hölzerner Postkarren, mit dem der Briefträger die Post ausfährt.

Angrenzend an das frühere Amtshaus steht das Haus des Metzgermeisters Johann Riegger (1854-1931) und seiner Ehefrau Maria geb. Diesberger. Das Gebäude brennt ein paar Jahre später beim Großbrand 1921 ab. Der Feuerwehr gelingt es aber, das Postamt vor den Flammen zu retten und damit ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu verhindern.

Am Rathaus sind im Erdgeschoss noch Türen mit Holzläden zu sehen, denn die Halle diente bis zur Jahrhundertwende als Markthalle. An Markttagen wurden die Läden geöffnet und dann herrschte geschäftiges Treiben in der Halle und auf dem Marktplatz. Schön zu erkennen ist auf dem Foto der Rathausbrunnen mit der »Schnitterin«. Ein Brunnenputzer ist gerade dabei den Brunnentrog zu reinigen. Das Rathausplatz ist nicht gepflastert, nur um den Brunnen herum und in einer Regenrinne sind Pflastersteine verlegt.

Standort des Fotografen: 47.884037, 8.345020

Trachtengruppe am Demetriusbrunnen, ca. 1935

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl-Heinz Guderian zur Verfügung.

Mitglieder der Trachtengruppe gruppieren sich vor dem 1912 errichteten Demetriusbrunnen. Der Brunnen gilt als Schmuckstück, das Mailänder Tor mit seinem Torbogen und dem Staffelgiebel als ideale Kulisse, um Verbundenheit zum Baarstädtchen und zur Heimat auszudrücken. Das Foto wird als Ansichtskarte verbreitet und trägt den Titel »Schwarzwaldtrachten«.

V.l.n.r.: 1 Johann Laufer (1888-1951), 2 Alma Egle, 3 Hermann Ganter (1895-1957), 4 Maria Faller (geb. Selb, 1919-1967), 5 Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006)

Den Entwurf für den Brunnen fertigte der Architekt Franz Geiges aus Freiburg. Der Löffinger Steinhauer August Uhrig (1855-1935), gebürtig aus Ottersdorf bei Rastatt, schuf aus rotem Sandstein den Brunnentrog und die verzierte Säule. Die Bronzefigur des Demetrius wurde von dem Bildhauer Wilhelm Sauer aus Karlsruhe gestaltet. Bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 wird der Brunnen zerstört. Die Brunnenfigur bleibt aber unbeschädigt. Sie krönt seit 1954 den neuen Demetriusbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.883840, 8.343703

Haus Egle mit Ladengeschäft in der Demetriusstraße, ca. 1924

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

August Egle (1886-1946), der kriegsbeschädigt aus dem Ersten Weltkrieg in die Heimat zurückkehrte, baute das landwirtschaftliche Gebäude 1918 zu einem Wohn- und Geschäftshaus um. Er betreibt im hinteren Teil des Hauses die kleine Landwirtschaft und eine Korbmacherei. Das Ladengeschäft seiner Frau Klara (geb. Wintermantel, 1889-1964), die Modistin ist, befindet sich im vorderen Teil des Hauses.

Aus dem linken Fenster schauen die beiden Kinder Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014) und Ferdinand Egle (1919-2010) heraus. Im rechten Fenster ist Klara Egle zu sehen.

Ganze 92 Jahre existiert das Modegeschäft, bis es 2011 schließlich Insolvenz anmelden muss.

Standort des Fotografen: 47.883844, 8.343617

Straßenarbeiten vor dem Gasthaus »Sonne«, ca. 1916-1920

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Nur eine kleine Fläche rund um den Rathausbrunnen ist gepflastert. Der übrige Rathausplatz und die zuführenden Straßen sind weitgehend unbefestigt. Die Aufnahme zeigt Straßenarbeiter, die einen neuen Belag aufbringen. Das Interesse des Fotografen, der dieses Ereignis festhält, gilt vermutlich der qualmenden Dampfwalze als einem Symbol des Fortschritts, der in Löffingen Einzug hält. Die »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen zeigt sich davon unbeeindruckt.

Schön zu erkennen ist das alte Gasthaus »Sonne«, an dem noch das schmiedeeiserne Wirtshausschild hängt. 1920 findet die 300-jährige Geschichte als Gasthaus ein Ende. Die Stadtgemeinde kauft das Gebäude und richtet darin die Stadtmühle und Mietwohnungen ein. 

Standort des Fotografen: 47.884081, 8.344520

Oberer Rathausplatz, ca. 1909/10

Atelier Eugen Felle, Isny / Stadtarchiv

Wo sich heute meist eine Blechlawine durch das Städtchen zieht und Autos parken, herrscht auf diesem Foto Leere. Ein Mann steht mitten auf der Straße, die noch nicht asphaltiert ist. Vor dem Gasthaus »Ochsen« scheinen ein paar Menschen zu sein. Der Platz dient noch nicht als Parkplatz, sondern als »Marktplatz«, wie auch der Titel der Ansichtskarte lautet. Buntes Markttreiben ist allerdings seit der Jahrhundertwende selten geworden. 1904 ist der Kornmarkt ganz eingestellt worden.

Rechts sind die Gasthäuser »Löwen« und »Ochsen« zu sehen. Der »Löwen« gehört dem aus Grafenhausen stammenden Gastwirt Vinzenz Jäger (1852-1930), der mit Adelheid geb. Rogg verheiratet ist. Der »Ochsen« wird seit dem Tod von Gastwirt Martin Gromann (1866-1905) von seiner Witwe Josefa Gromann geb. Sibold (1863-1937) betrieben. Der Platz findet oben rechts seinen Abschluss in dem Haus von Kaufmann Wilhelm Vogt (1880-1964), der es 1906 erworben hat. Deutlich ist das Schaufenster zu sehen. Vogt, in Bonndorf geboren, ist mit Elisabeth Vogt geb. Martin (1877-1959) aus Hondingen bei Blumberg verheiratet.

Dominiert wird der obere Rathausplatz von einem dreistöckigen Neubau auf der linken Seite. Nach dem Brand von 1907 erwarb die Stadtgemeinde den Brandplatz von Handelsmann Heinrich Wertheimer. Sie errichtete darauf die »Industrie- und Gewerbeschule«. Das Gebäude wurde mehrere Meter zurückgesetzt und so eine breitere Durchfahrt für den Verkehr geschaffen. Das Gebäude verfügt über eine repräsentative Freitreppe und einen Erker zum Platz hin.

Diese Ansichtskarte wird am 21. Februar 1911 von Löffingen nach Göschweiler versendet. Adressiert ist sie an »Fräulein Josephina Effinger«. Sie enthält Glückwünsche zu ihrem Geburtstag.

Standort des Fotografen: 47.883877, 8.344614