Familie Benz bei der Getreideernte, 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Erntezeit! Der 10-jährige Adolf Benz (geb. 1930) sitzt auf der Grasmähmaschine mit Getreideablage. Seine Aufgabe ist es, mit der Heugabel ständig das Getreide von der Ablage herunterzuwerfen. Hinter ihm sitzt auf einer Art Notsitz seine kleine Schwester Rosa (geb. 1938). Ihr Vater Emil Benz (1882-1946) führt die Kuh und den Stier und hält dazu eine Geisel in der Hand.

Emil Benz, der mit seiner Ehefrau Josefina geb. Beha und seinen Kindern in der Hafnergasse wohnt, stirbt 1946 im Alter von nur 63 Jahren. 1958 zieht Familie Benz aus dem Städtchen weg in ihr neues Zuhause auf einem Aussiedlerhof in Stettholz.

Standort des Fotografen: ???

Familie Benz bei der Heuernte, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Familie Benz holt auf ihrem Feld die Heuernte ein. Der Heuwagen wird von zwei Kühen gezogen. Sie werden die Fracht in die Hafnergasse im Städtchen bringen, wo Familie Benz bis zu ihrer Aussiedlung nach Stettholz 1958 wohnt. Josefine Benz geb. Beha (1900-1958) steht oben auf dem Heuwagen. Ihre beiden Kinder Adolf Benz (geb. 1930) und Margareta Benz (geb. 1929) halten Heugabeln und Rechen in Händen. Im Hintergrund ist am Horizont die Witterschneekirche zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.890827, 8.327160

Mann mit Mädchen hinter dem Haus Kaus, ca. 1915

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Rolf und Ingrid Meßmer zur Verfügung.

Hinter dem Haus Kaus in der Unteren Hauptstraße sitzen ein Mann und ein Mädchen auf einem Bänkchen. Hinter ihnen ist ein holzverschindelter Schuppen zu sehen. Zwei zahme Rehe, die kein Anzeichen von Scheue zeigen, und zwei Hühner sind mit auf dem Bild zu sehen.

Das Mädchen ist vermutlich Paula Kaier (1903-1984), die später den »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1897-1950) heiraten wird. Der Mann könnte Dr. Josef Schmelcher (1855-1923) sein, der seit 1882 in Löffingen als praktischer Arzt tätig ist und unter dessen Leitung das Krankenhaus vergrößert wurde.

Das Haus Kaus wird bei einem Bombenangriff am 24. Februar 1945 zerstört.

Standort des Fotografen: 47.882285, 8.343487

Haus Heiler in der Kirchstraße, ca. 1898

Verlag H. Maas, Hamburg
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Das Vorgängergebäude des heutigen Hauses Kirchstr. 8 war ein landwirtschaftliches Anwesen, das sich seit Generationen im Besitz der Familie Heiler befand. Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Werkstatt und einem gewölbten Keller wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Haus einem gewissen Franz Josef Heiler (1755-1827), der Schuhmacher war. Nach seinem Tod übernahm es sein Sohn Jakob Heiler (1794-1859), der beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten und Schuhmachermeister geworden war. 1828 heiratete er Elisabeth Heiler geb. Guth (1796-1859). 1859 erkrankte das Ehepaar Heiler an »Fleckfieber« (Typhus) und beide starben innerhalb eines Monats.

Ihr Sohn Josef Heiler (1833-1898) erbte Haus und Hof. Vermutlich ist er der Mann, der auf dem Foto zu sehen ist. Zusammen mit seiner Ehefrau Marianne Heiler geb. Bader (1829-1904), die aus Reiselfingen stammte, betrieb er die Landwirtschaft, aber zugleich eine Schreinerwerkstatt in dem Haus. Nach seinem Tod 1898 und dem seiner Frau 1904 wurde das Anwesen vom Sohn Adolf Heiler (1870-1934) übernommen, der mit Josefa Heiler geb. Brunner (1881-1911) verheiratet war .

Standort des Fotografen: 47.883207, 8.344691

Kleiner Junge vor einem Fuhrwerk in der Alenbergstraße, ca. 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Ein kleiner Junge lächelt keck in die Kamera des Fotografen. In seiner linken Hand hält er einen Stock, in seiner rechten zieht er an einer Kette, die an dem Ochsen hinter ihm befestigt ist. Ein Ochsengespann bewegt sich die Alenbergstraße hinunter. Der Junge ist Klaus Benitz (1938-2015), der später die elternliche Weingroßhandlung in der nächsten Generation weiterführen wird. An der Hausfassade links sind die letzten beiden Buchstaben des Schriftzuges »Branntweine« zu lesen.

Standort des Fotografen: 47.885111, 8.344426

Töchter der Familie Gebert in Uniform, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Vier junge Frauen haben sich im Winter zu einem Gruppenfoto aufgestellt. Sie stehen in Reih und Glied. Ein Hund stromert um ihre Beine. Die Frauen tragen knielange Kleider. Sie haben sich Schiffchen aufgesetzt, die in der Wehrmacht und in der Waffen-SS als Kopfbedeckung verwendet werden. Deutlich zu erkennen ist die Kokarde in den Reichsfarben schwarz-weiß-rot. Darüber ist der gewebte Hoheitssadler mit dem Hakenkreuz aufgenäht.

Bei den Frauen handelt es sich um v. l. Anna Gebert (geb. ???), Maria Gebert (geb. 1922), Elisabeth Gebert (geb. 1921) und Josefa Gebert (geb. 1920). Sie sind die Töchter des Gast- und Landwirts Karl Gebert, der die gleichnamige Gastwirtschaft in der Oberen Hauptstraße betreibt. Der »Gebert« fungiert seit dem Ende der 1920er Jahre auch als Parteilokal der NSDAP. Die vier Frauen haben sich neben dem Gasthaus vor dem angrenzenden Ökonomiegebäude aufgestellt.

Standort des Fotografen: 47.884454, 8.346853

Umzug in der Oberen Hauptstraße zum 100. Jubiläum der Feuerwehr, 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Der Höhepunkt ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Links steht das Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4). Dieser Motivwagen wird von zwei Pferden gezogen. Im Hintergrund folgt die Stadtmusik.

Standort des Fotografen: 47.884518, 8.345531

Umzug in der Oberen Hauptstraße zum 100. Jubiläum der Feuerwehr, 1963

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Der Höhepunkt ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Dieser Motivwagen wird von Kühen gezogen. Flankiert wird er von zwei »Germanen« mit Wikingerhelmen.

Die Kostüme hatten teilweise bereits beim Festzug anlässlich der Stadterhebung 1951 oder an Fasnachtsumzügen in den Vorjahren Verwendung gefunden. 

Standort des Fotografen: 47.884518, 8.345531

Touropa-Reisegruppe am Bahnhof, 28. Juli 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Es herrscht hektische Betriebsamkeit vor der hölzernen Bahnhofsbaracke. Menschen stehen dicht gedrängt, sie führen ihr Handgepäck bei sich und verabschieden sich von ihren Gastgebern. Ein Hund stromert durch die Reihen. Es ist Samstag, der 28. Juli 1956. Für Urlauber des Reiseunternehmens Touropa ist ihr Aufenthalt in Löffingen zu Ende und sie werden gleich mit dem Zug nach Hause reisen.

An der Bahnhofsbaracke im Hintergrund hängt ein Werbeplakat, das für Ausflüge an den Bodensee und nach Konstanz wirbt. »Schienenbusfahrten« lautet die Überschrift in Großbuchstaben.

Standort des Fotografen: 47.883253, 8.342454

Wandgemälde an der Brunnenstube in der Kirchstraße, 1999

Familie Waßmer

An der Fassade der Brunnenstube in der Kirchstraße ist ein Wandgemälde angebracht. Es erinnert daran, dass hier einst der Ferkelmarkt stattfand.

Seit 1828 hatte sich die Stadtgemeinde um die Erlaubnis zur Abhaltung von Ferkelmärkten bemüht. Erst 1861 erhielt sie die Erlaubnis, monatlich am zweiten Montag auch Schweine zu vermarkten.

Standort des Fotografen: 47.882970, 8.344008

Umzug zur Stadterhebung in der Bahnhofstraße, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heidi und Rudolf Lasson zur Verfügung.

Der Festumzug anlässlich der Stadterhebung bewegt sich bei nasskaltem Schmuddelwetter durch die Bahnhofstraße. Der Wagen mit der späteren Königin Marie-Antoinette (1755-1793) wird von Pferden gezogen.

Dargestellt wird der historische Brautzug der 14-jährigen österreichischen Erzherzogin von ihrem Geburtsort Wien nach Versailles. Am 4. Mai 1770 kam er auf dem Weg von Donaueschingen nach Freiburg auch durch Löffingen. Der Zug bestand aus 22 sechsspännigen Karossen und 57 leichteren Kaleschen mit 450 Zug- und Reitpferden. Das Gefolge war 250 Personen stark. Am 16. Mai 1770 traf der Brautzug schließlich in Versailles ein, wo Marie-Antoinette die Gemahlin des späteren französischen Königs Ludwig XVI. wurde.

Im Hintergrund ist rechts das Haus Fehrenbach zu sehen. Es gehört der Witwe Frieda Fehrenbach geb. Blattert (1911-2003), die von Dillendorf stammt. Ihr Mann Wilhelm Fehrenbach (1908-1943), den sie 1938 geheiratet hatte, war am 5. Februar 1943 im Kaukasus gefallen. Sie verheiratete sich daraufhin ein zweites Mal mit Herbert Klatt.

Das Haus hinten links gehört zum Weberweg und ist im Besitz des Ehepaars Franz Vogelbacher (1906-?) und Berta Vogelbacher geb. Hoch (1911-?).

Standort des Fotografen: 47.884021, 8.341936