Haus Fehrenbach in der Maienlandstraße, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Schreiber zur Verfügung.

Als dieses Foto vom Haus Fehrenbach entstand, gehörte es dem Landwirt Johann Fehrenbach III (1883-1938), der »Bläsius« genannt wurde. Das verschindelte Haus, dessen Dach teils mit Holzschindeln, teils mit Ziegeln eingedeckt war, war sein Elternhaus. Er hatte es 1931 von seinen Eltern Jakob Fehrenbach und Anna Fehrenbach geb. Benz geerbt, die innerhalb von fünf Monaten beide verstorben waren. »Bläsius« wohnte hier zusammen mit seiner Frau Karolina geb. Müller (1894-1948), die er 1921 geheiratet hatte. 1938 verunglückte er mit seinem Motorrad bei einem Unfall am Mailänder Tor im Alter von nur 54 Jahren. Seine Witwe starb 1948.

Die Fehrenbachs hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Die Tochter war in Villingen mit dem Bäckermeister Haas verheiratet und erbte das Haus im Maienland. Sie vermietete es an den Sägearbeiter Anton Höfler. Anfang der 1950er Jahre kaufte es der Landwirt und Maschinenschlosser Karl Schreiber (1910-2001), der mit seiner Familie von 1940 bis 1951 im »neuen Benzbau« gewohnt hatte. Er wohnte hier zusammen mit seiner Frau Mina geb. Rappenegger (1917-2004) bis zu ihrem Tod.

Standort des Fotografen: 47.887787, 8.341421

Haus Guth in der Maienlandstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Irma Fritsche zur Verfügung. 

Kaum mehr wiederzuerkennen ist dieses kleine Häuschen in der Maienlandstraße. Heutzutage verfügt es über zwei Stockwerke und über einen breiten Balkon an der Giebelseite. Als dieses Foto in den 1930er Jahren entstand, war es noch einstöckig, ein typisches Taglöhner-Häuschen, wie es mehrere im Maienland gab. Es gehörte dem Landwirt und Waldarbeiter Ernst Guth (1873-1941) und seiner Ehefrau Johanna geb. Faller (1875-1932). Nach dem Tod der beiden erbte die Tochter Maria (1909-1993) das Häuschen. Sie war mit dem Holzhauer Karl Benz verheiratet (1905-1972).

Standort des Fotografen: 47.887516, 8.341330

Haus Brugger in der Maienlandstraße, ca. 1920 -1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

»Adolf Brugger Schuhmachermeister« steht auf dem Schild, das über den Fenstern im Erdgeschoss angebracht ist. Davor steht lässig an den hölzernen Lattenzaun gelehnt Adolf Brugger (1882-1968). Er war der Sohn des Uhrkastenmachers Johann Georg Brugger (1847-1920) und dessen Ehefrau Theresia geb. Kaiser (1854-1945). Sie hatten das Anwesen bestehend aus einem zweistöckigen Wohnhaus, einer Scheuer und einer Stallung 1917 an ihren Sohn übergeben. Das Haus war eines der letzten im Maienland. 1963 verkauften Bruggers das Haus an das Ehepaar Franz und Emma Rebholz.

Standort des Fotografen: 47.887958, 8.341427

Narrengruppe vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße, Fasnacht 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße steht eine Schar Fasnachtsnarren. Sie sind als mittelalterliche Bauern verkleidet und führen einen Hakenpflug und einen Morgenstern mit sich. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Großempfang zu Ehren Kaiser Karl des Dicken, der die Narrenstadt besucht«.

Wer weiß, wer die anderen Narren und Närrinnen sind?

1.Reihe, v..l.n.r.: 1 Ernst Krauß, 2 Justine Sauter, 3 Elise Göpper, 4 Hildegard Bader (Ehefrau von Paul Bader), 5 Karl Bader (1902-1971), 6 Ehefrau von Lehrer Willig oder Schlachter, 7 Gerhard Bader (in der Schaukel) , 8 ??? Weißer (Schwiegersohn von Bernhard Strobel)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 August Kienzler und 2 Ehefrau ??? Kienzler, 3 ???, 4 Werner Hepting (1928-2011), 5 Josef Armbruster
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Weißer, 2 Tochter von Bernhard Strobel, 3 Engelbert Müller, 4 Erika Faller (Ehefrau von Franz Faller)

Standort des Fotografen: 47.884277, 8.344915

Verkleidete Kinder in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Eine verkleidete Kindergruppe lässt sich in der Unteren Hauptstraße ablichten. Es grüßen u.a. ein »Schotte«, eine »Holländerin«, das »Rotkäppchen« und eine »Zigeunerin«.

V. l. n. r.: Cäcilia Bader, Gisela Willmann, Georg Willmann, Marlies Willmann, Maria Kriegisch (verh. Waßmer) und Irmgard Bader.

Standort des Fotografen: 47.883326, 8.343658

Narrenrat der Laternenbrüder, Fasnacht 1892

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise ??? zur Verfügung.

Im Jahr 1886 wurde in Löffingen ein Fastnachtsspiel aufgeführt. Es verblieb genau ein Pfennig Überschuss für die Veranstalter. Dieser Pfennig in einer Laterne wurde zum Grundkapital der drei Jahe später gegründeten Narrenzunft der »Laternenbrüder«. Sie sind seitdem für die Durchführung der Fastnacht verantwortlich. Ihr Markenzeichen ist anfänglich eine weiße Zipfelmütze.

Im Stammbuch der Laternenbrüder steht auf der ersten Seite:

Närrisch ist, was lebt auf Erden.
Wer nicht närrisch ist, der muss es werden.
Jeder, der das Tageslicht erblickt,
ist als Narr in den April geschickt.
Narrheit gibt gesundes, frohes Blut.
Narrheit nützt oft mehr als Geld und Gut.
Wo die Weisheit auf die Nase fällt,
Hüpft die Narrheit fröhlich durch die Welt.

V.l.n.r.: Fidel Schönle, ??? Fehrenbach, J. Maier, F. Nägele, Bierbrauer Hermann Selb (1840-1892), J. Benitz, M. Bader

Standort des Fotografen: ???

Hexengruppe mit großer Hexe am Mailänder Tor, Fasnacht 1958

Sammlung Familie Waßmer

1958 tritt die Hexengruppe zum ersten Mal mit ihrer großen Hexe auf. Sie ist mit ihren 5,80 Meter so groß, dass sie zunächst nicht durch das Mailänder Tor passt. Seitdem wird die große Hexe nach und nach verbessert und dem gegenwärtigen Erscheinungsbild der Hexengruppe angepasst.

Als dieses Foto entsteht, haben die Hexen bereits ihr erstes einheitliches »Häs«. Anders als heute tragen sie aber noch keinen braunen, mit schwarzen Karos versehenen Rock, mit einer gelben Schürze darüber, und einer langen Unterhose mit Rüschen darunter. Zu ihrem »Häs« gehört auch noch kein dunkelgrüner Kittel mit dem roten Halstuch.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.343728

Hexengruppe mit großer Hexe in der Kirchstraße, Fasnacht ca. 1960-1964

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gottfried Vogelbacher zur Verfügung.

1958 tritt die Hexengruppe das erste Mal mit ihrer großen Hexe auf. Sie ist mit ihren 5,80 Meter wirklich groß. Eine weitere Neuerung ist das erste einheitliche »Häs« der Hexen. Auf dem Hexenwagen, der hier gerade vor dem Gasthaus »Sonne« in der Kirchstraße vorüberfährt, sitzen und stehen Hexen, auf der rechten Hexenhand sitzt ein Teufel.

Standort des Fotografen: 47.883113, 8.344156

Walpurgisnacht der »Urhexen«, Fasnacht 1934

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Franz Rosenstiel zur Verfügung.

Vermutlich im »Gebertsaal« werden die »Urhexen« fotografiert. Zum ersten Mal führen die Hexen die »Walpurgisnacht« auf, die Leo Ratzer ein paar Jahre zuvor geschrieben hat. Die Begleitmusik komponierte Hermann Reger und Rupert Hepting bearbeitete sie für die Stadtmusik. Die weiß gekleideten Frauen im Hintergrund gehören zur »Damenriege« des Turnerbunds.

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Narrenvater Johann Laufer, 5 ???
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Elisabeth Hepting, 2 Rosa Henzler, 3 Rosa Adrion, 4 Anna Studer, 5 Cäcilie Rosenstiel, 6 Karolina Auer
5.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884006, 8.344884

Hexenpyramide bei der Walpurgisnacht, Fasnacht ca. 1957-1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Rosenstiel zur Verfügung.

Nicht auf dem Rathausplatz, sondern auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße findet diese Walpurgisnacht statt. Die Hexen haben sich bereits in drei Reihen zu einer Pyramide aufgestellt, gerade klettert ein Teufel oben drauf. Ein Laternenbruder, unschwer an seinem schwarzen Rundhut zu erkennen, steht am Rand und beobachtet das Spektakel. Er hält sicheren Abstand, weil die Pyramide jeden Moment in sich zusammensacken wird.

Die im Dunkeln der Nacht kaum zu identifizierenden Häuser im Hintergrund gehörten damals dem Maschinenarbeiter Erich Freund und dem Sägearbeiter Johann Georg Funk.

Standort des Fotografen: 47.883081, 8.344524

Narrengruppe beim »Völkertreffen«, Fasnacht 1950

Sammlung Familie Waßmer

An Fasnacht kommt es zu einem großen »Völkertreffen«, denn das Motto lautet: »Völkertreffen in Löffingen, der Zentrale Europas«. Auf der Fasnachtsbühne stellt man sich zu einem Gruppenfoto auf. In der Bildmitte sind (vermeintliche) »Ungarinnen« zu sehen. Davor sitzt und hockt eine Gruppe, die sich – entsprechend der Klischeevorstellungen von »Zigeunern« – als Sinti und Roma verkleidet hat.

1.Reihe, sitzend/hockend, v.l.n.r.:
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Margarete Senn geb. Zepf (mit Brille), ???, Johanna Thoma geb. Sibold, Elisabeth Isele geb. Zepf, Maria Vogelbacher (verh. Kaufmann), Mathilde Schmid geb. Geisinger, Irma Adrion (geb. Schmid)
3. Reihe, v.l.n.r.: u.a. Luise Zepf geb. Mayer

Standort des Fotografen: 47.883042, 8.344421

»Reichburgmali« in der Festhalle, Fasnacht 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.

Bei einer Fasnachtsveranstaltung in der Festhalle marschiert das »Reichburgmali«, eine Sagenfigur aus dem Gewann Reichberg, über den Laufsteg. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Große Preis-Narren-Modenschau mit Prämierung«. Da die Figur noch keine Maske trägt, ist sogar der Mensch unter dem Häs zu erkennen: Es ist Fritz Straub (1921-2007), der viele Jahre lang diese Einzelfigur verkörpert.

Erstmalig 1910 war ein Tannenzapfenmann bei der Löffinger Fasnacht unterwegs, Mitte der 1930er Jahre wurde das Häs dann verfeinert. Erst 1960 entsteht schließlich die Figur, wie wir sie heute kennen, mit Holzmaske und einem grünen Leinengewand, bedruckt mit Tier- und Waldmotiven, verziert mit Tannen- und Fichtenzweigen, Zapfen, Silberdisteln, Früchten und Beeren.

Standort des Fotografen: 47.882877, 8.347858