Weihnachtsfeier der Wäschefabrik Prause & Unger, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Wäsche- und Kleiderfabrik Prause & Unger OHG lädt die Belegschaft zu einer Weihnachtsfeier in das Gasthaus »Löwen« ein. Es gibt Essen und Trinken und natürlich auch den obligatorischen Jahresrückblick mit dem Dank des Firmenchefs Johannes Prause an die Belegschaft. Im Laufe des Abends steigt die Stimmung. Der konsumierte Alkohol zeigt nicht zuletzt seine Wirkung. Feucht-fröhlich geht es zu. Zur allgemeinen Heiterkeit muss der Chef eine Streichholzschachtel mit der Nase an seine Frau weitergeben.

Standort des Fotografen: 47.883835, 8.345099

Wahlkampf zur Gemeinderatswahl, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Wahlkampf zur Gemeinderatswahl ist in die heiße Phase getreten. Über die Straße beim Rathaus ist ein Seil gespannt, an das Wahlaufrufe verschiedener Kandidaten geheftet sind. Mit kurzen knappen Slogans werben sie für ihre Wahl: »Ohne Bosheit: ???«, »Der rechte Mann am rechten Platz: ??? Heiler«, »Schluß mit Benitz: Alfred Egle«, »Für Fortschritt: Ed. Laufer«, »Wählt recht nach Bürgerrecht: ???«, »In der Heimat«, »Mit voller Fahrt voraus«, »Strebe zum Ganzen«, »Jetzt oder nie«; »Immer aktiv: August Fehrenbach«, »In dieser Zeit«, »Wacht endlich auf: Paul Bugger« und »Dann kommt ihr zum Zug!«

Standort des Fotografen: 47.884006, 8.344534

Einweihung des Krankenhaus-Erweiterungsbaus, 25. Mai 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Krankenhaus-Erweiterungsbau in der Seppenhofer Straße wird am 25. Mai 1957 eingeweiht. Nach der Schlüsselübergabe des Architekten Karl-Heinz Fischer an Bürgermeister Paul Benitz begeben sich die anwesenden Gäste in den Neubau und drehen eine Runde durch die neu geschaffenen Räumlichkeiten. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) und Vikar Heinz Körner (1920-2001) nehmen die kirchliche Weihe vor, begleitet von Meßmer Gerhard Scholz (1925-1998), der das Weihwasser und das Weihrauchfaß reicht. Die Geistlichen ziehen durch alle Räume in dem dreistöckigen Bau und segnen alle Zimmer.

Für die Krankenpflege sind neben weltlichem Pflegepersonal vor allem Schwestern des heiligen Vinzentiusordens zuständig. Bereits 1885 wurde ein entsprechender Vertrag mit dem Ordenssuperiorat der barmherzigen Schwestern in Freiburg geschlossen. Zunächst waren es zwei, später drei und ab 1920 vier Vinzentinerinnen, die im städtischen Krankenhaus ihren Dienst leisteten.

Standort des Fotografen: 47.881670, 8.345634

Einweihung des Krankenhaus-Erweiterungsbaus in der Seppenhofer Straße, 25. Mai 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Samstag, den 25. Mai 1957 um 11 Uhr ist es soweit: Der Krankenhaus-Erweiterungsbau in der Seppenhofer Straße wird eingeweiht. Alles hatte 1954 mit einer Besprechung von Bürgermeister Paul Benitz mit den Bürgermeistern der acht umliegenden Gemeinden begonnen. Man einigte sich darauf, die Baukosten von rund 500.000 DM entsprechend der jeweiligen Steuerkraft zu teilen. Am Bau beteiligten sich neben Löffingen die Gemeinden Bachheim, Dittishausen, Göschweiler, Reiselfingen, Rötenbach, Seppenhofen, Unadingen und Unterbränd.

Die Feierlichkeiten werden von der Stadtmusik eröffnet, die auf dem Foto im Hintergrund zu sehen ist. Sie spielt den Choral »Das ist der Tag des Herrn« und »Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre«. Anschließend begrüßt Bürgermeister Paul Benitz die anwesenden Gäste. Und der Freiburger Architekt Karl-Heinz Fischer übergibt die Schlüssel, verbunden mit dem Wunsch, »dass Gottes Segen allezeit über dem Löffinger Krankenhaus walten möge.«

Bei den Musikern im Hintergrund sind zu sehen: Konrad Sibold, Ewald Hepting und Edmund Jordan (»Bartli«).

Standort des Fotografen: 47.881670, 8.345634

Gäste bei der Einweihung des Krankenhaus-Erweiterungsbaus, 25. Mai 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

Hinter dem Krankenhaus-Erweiterungsbau in der Seppenhofer Straße haben sich die Ehrengäste versammelt. Es ist der 25. Mai 1957 und die feierliche Einweihung des rund 500.000 DM teuren Bauprojekts findet statt. Der Freiburger Architekt Karl-Heinz Fischer (2.v.l.) wird gleich Bürgermeister Paul Benitz (1.v.l.) die Schlüssel übergeben. 

Zu den anwesenden Ehrengäste zählen u.a. Landrat Mallebrein, Regierungsrat Boll, Bezirksbaumeister Matt, die Bürgermeister der acht umliegenden Gemeinden, die sich an den Baukosten beteiligt haben, die Gemeinderäte der umliegenden Ortschaften und der Stadtrat von Löffingen sowie die am Bau beteiligten Handwerker und Firmen. Am rechten Bildrand sind der katholische Stadtpfarrer Karl Weickhardt und Vikar Heinz Körner in Begleitung von Meßmer Gerhard Scholz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.881670, 8.345634

2 Fotos: Prozession mit Weihbischof Schäufele anlässlich der Firmung, 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Firmung in der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist vorüber. Die feierliche Prozession zieht von der Kirche in Richtung Kaplanei in der Seppenhofer Straße. Vorneweg marschieren die Ministranten. Dahinter kommen die Geistlichen, u.a. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977), Vikar Heinz Körner (1920-2001) und der Freiburger Weihbischof Hermann Schäufele (1906-1977). Schäufele wird im folgenden Jahr vom Domkapitel zum Erzbischof gewählt und von Papst Pius XII. ernannt.

Standort des Fotografen: 47.882306, 8.344052

Ankunft von Kurgästen an der Bahnhofsbaracke, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Reisewelle in der Bundesrepublik der 1950er Jahre rollt. Hier kommen gerade Kurgäste am Bahnhof an, mit schweren Koffern als Gepäck. Die Urlauber werden schon von ihren Gastgebern erwartet. Mehr als ein Jahrzehnt nach Kriegsende steht noch die provisorische Bahnhofsbaracke aus Holz, die im Hintergrund zu erkennen ist.

Das Bahnhofsgebäude war bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört worden. Im Herbst 1957 wird der neu gebaute Bahnhof eingeweiht und im Zuge dessen schließlich die Baracke abgerissen. In einem Zeitungsartikel wird sie als »Schandfleck« an der Bahnstrecke bezeichnet.

Standort des Fotografen: 47.883346, 8.342439

Weihnachtsfeier der Wäschefabrik Prause & Unger im »Löwen«, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Wäsche- und Kleiderfabrik Prause & Unger OHG lädt ihre Belegschaft zu einer Weihnachtsfeier in den Saal des Gasthauses »Löwen« ein. Bis zu 200 Personen haben in dem Saal Platz. Außerdem gibt es eine Tanzfläche mit Parkett. Die Mitarbeiter*innen sitzen außerhalb der Arbeitszeit gesellig zusammen, es gibt ein Abendessen, Kaffee und Kuchen, der Firmenchef blickt auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr zurück, Präsentkörbe werden verteilt – und außerdem ist für jede Menge Unterhaltung gesorgt. Ein Großteil der Belegschaft sind Frauen, denn der Anteil an erwerbsfähigen Frauen steigt auch in Löffingen im Verlauf der 1950er Jahre deutlich an.

Der Textilfabrikant Johannes Prause hatte sein Geschäft zunächst in der Rötenbacher Straße betrieben, bevor er Mitte der 1950er Jahre von Familie Münzer das Haus in der Bahnhofstraße erwirbt. Zusammen mit Manfred Unger (1930-2012), der 1957 aus dem Erzgebirge in der DDR nach Löffingen übersiedelt, betreibt er das Geschäft.

Standort des Fotografen: 47.883835, 8.345099

Einweihung des neuen Bahnhofs, September 1957

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Rita Willmann zur Verfügung.

Der neugebaute Bahnhof wird mehr als zwölf Jahre nach der Zerstörung des alten Gebäudes im Zweiten Weltkrieg eingeweiht. Vertreter der Deutschen Bundesbahn sind dazu nach Löffingen gekommen, um den Neubau offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Ein Redner, der auf den Treppenstufen des Empfangsgebäudes steht, hält gerade eine Ansprache.

Die Uniformierten sind v.l. Albert Fehrenbach (1919-2008), Franz Keller (1918-2006) und Willy Brendel (1907-2003).

Standort des Fotografen: 47.883581, 8.342215

 

Maria Hall bei der »Wieberfasnet« im Gasthaus »Linde«, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit großem Hallo beginnt die Wieberfasnet im Gasthaus »Linde«. Es ist bereits das vierte Mal, dass die Fasnachtsveranstaltung des katholischen Müttervereins stattfindet. Maria Hall (1924-2014), die bei Wiesloch geboren wurde und 1948 nach Löffingen eingeheiratet hatte, ist eine der Gründerinnen. Zusammen mit Josefa Benitz, Maria Benz und Hedwig Rosenstiel hob sie die Wieberfasnet aus der Taufe.

Mit einem Schellenbaum aus scheppernden Konservendosen zieht Maria Hall mit anderen Frauen durch das Publikum in Richtung Bühne.

Standort des Fotografen: 47.884269, 8.346528

3 Fotos: »Wieberfasnet« im Gasthaus »Linde«, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist Wieberfasnet. Das Gasthaus »Linde« ist ganz in weiblicher Hand. Die Frauen des katholischen Müttervereins haben zum vierten Mal ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Gefeiert wird ganz ohne männlichen Anhang, eine wunderbare Gelegenheit, um die Männer durch den Kakao zu ziehen. Hier wird gerade die perfekte Nassrasur geübt, allerdings nicht an einem lebenden Objekt, sondern an Luftballons, die dick mit Rasierschaum eingeschmiert sind. Die Kunst besteht darin, die Ballons mit dem scharfen Messer zu rasieren, ohne dass sie knallen.

Wer weiß, wer die Frauen sind?
V.l.n.r.: Maria Kaufmann geb. Vogelbacher (geb. 1931), Klara Zepf geb. Assmuth (1907-1999), Gertrud Faller (1925-2005), Maria Hall (1924-2014)

Standort des Fotografen: 47.884269, 8.346528

Luftbild auf das Städtchen, 1957

Stadtarchiv

Als dieses Luftbild aufgenommen wird, ist die Bundesrepublik noch jung, gerade einmal acht Jahre alt. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) regiert in Bonn mit absoluter Mehrheit und wagt »keine Experimente«. Das »Wirtschaftswunder« hat Einzug gehalten, die Wirtschaft boomt und es wird investiert. Das Bahnhofsgebäude am linken Bildrand ist neu gebaut, es ist sogar noch eingerüstet. Daneben ist die provisorische Bahnhofsbaracke zu erkennen. Der neue Bahnhof wird 1957 seiner Bestimmung übergeben und die Baracke abgerissen. Am rechten Bildrand ist der Erweiterungsbau des Städtischen Krankenhauses in der Seppenhofer Straße zu sehen, der am 25. Mai 1957 eingeweiht wird. Der Bauhof neben dem Farrenstall ist ebenfalls neu gebaut. Die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße ist errichtet, um einerseits die Wohnungsnot zu bekämpfen und andererseits insbesondere Vertriebenen und Flüchtlingen ein neues Zuhause zu geben. Noch ist der Schulweg zu beiden Seiten von Gärten gesäumt, denn der Kindergarten wird erst 1964 gebaut.