2 Fotos: Narrengruppe auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1980

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Stadtgärtnerei Löffingen«, steht auf dem Holzschild, das diese Narrengruppe mit sich führt. Am »Schmutzigen Dunschdig« beteiligen sich diese Gärtnerinnen mit ihren Blumen, mit Obst und Gemüse und bewaffnet mit diversen Gartenwerkzeugen an der Straßenfasnacht. Dass noch Winter ist, vergisst man fast bei soviel Flower Power.

Die Gruppe steht am Rathauseck. Im Hintergrund fällt der Blick in Richtung unterer Rathausplatz. Zwischen der Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15) und dem Haus Weißenfels (Demetriusstr. 17) klafft eine Baulücke. Die alte »Adler«-Scheune wurde abgerissen. Ein Kran zeigt an, dass mit der Errichtung des Neubaus von Axel Smidt (Demetriusstr. 16) begonnen wurde.

Die Gärtnerinnen sind u.a. Erika Fuß.

Standort des Fotografen: 47.883826, 8.344704

3 Fotos: 20-Jährige beim Aufstellen des Narrenbaums, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Diese Fotos sind die ältesten bekannten, die die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« beim Aufstellen des Narrenbaums zeigen. Mit vereinten Kräften tragen sie den mehr als 20 Meter hohen Baum, den sie selbst im Stadtwald geschlagen und anschließend geschmückt haben, zum Rathaus. Auf dem »Latschariplatz« vor dem »Café Fuß« stellen sie den Baum auf. Seile und Stangen kommen dabei zum Einsatz. Seit 1934 sind auch Frauen zu den 20-Jährigen zugelassen, aber das Aufstellen des Baumes ist noch ganz klassisch in Männerhand.

Zu sehen sind u.a. die 20-Jährigen Eugen Beha (1938-2003) und Franz Schweizer jr. (1938-2015).

Die Durchfahrtsstraße ist bereits geteert, aber der Platz vor dem Café und rund um das Kriegerdenkmal sind noch nicht befestigt. Zwischen Kriegerdenkmal und Rathaus ist die Stadtwaage zu erkennen. Nur wenige Zuschauer sind auf der Fotoserie zu sehen, was vermutlich daran liegt, dass sie von der Narrenpolizei aus Sicherheitsgründen auf die andere Seite des unteren Rathausplatzes gedrängt wurden. Im Hintergrund sind die Häuser Rebholz (Rathausplatz 8) und Guth (Rathausplatz 7) zu sehen, die beide gerade modernisiert werden. Breite Schaufenster werden im Erdgeschoss reingebrochen. Die Fassaden sind noch nicht wieder verputzt.

Standort des Fotografen: 47.883965, 8.343869

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Alles, was das Herz begehrt, führen diese vier verkleideten Frauen bei der Straßenfasnacht in ihrem Kinderwagen mit. Kleidung und Wäsche stapeln sich darin, ein Schuh baumelt draußen am Korb. Eine der Närrinnen hält ein Mieder in ihren Händen.

V. l. n. r.: Carolina Auer, Helene Krauß, Hedwig Amann und Rita Bölle

Standort des Fotografen: 47.883784, 8.344135

Verschneiter Rathausplatz mit Rathaus, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Frau mit einem Kind an der Hand bahnen sich den Weg über den verschneiten Rathausplatz. Vorbei stapfen sie am Rathausbrunnen und an der Volksbank, die sich noch im Erdgeschoss des Rathauses befindet.

Über dem Portal ist ein Fries angebracht, der verschiedene Zunftzeichen, wie z. B. eine Brezel für den Bäcker, einen Stiefel für den Schuhmacher und ein Holzrad für den Wagner zeigt.

Standort des Fotografen: 47.883779, 8.344857

Kinderumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Ingeborg Fuß, die Frau des Bäckermeisters Walter Fuß schaut lachend zum Fotografen. An beiden Händen führt sie links ihre Tochter Gudrun als Fliegenpilz und rechts als Cowboy verkleidet ihren Sohn Diethelm. Es ist Fasnacht. Über den verschneiten Rathausplatz führt der Kinderumzug.

Im Hintergrund ist das Rathaus und daneben die »alte Sonne« zu erkennen. Sie wird 1972 abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. Noch befindet sich die »Volksbank« im Erdgeschoss des Rathauses, in einem Teil der früheren Markthalle.

Standort des Fotografen: 47.884016, 8.344871

Umzug »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

»Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, lautet das Fasnachtsmotto 1935. Dabei war Christoph Kolumbus gar nicht der erste Europäer, der den amerikanischen Kontinent betrat. Außerdem glaubte er bis zu seinem Tod irrtümlich, einen Seeweg nach Indien entdeckt zu haben. Folglich nannte er die indigene Bevölkerung Amerikas »Indianer«, ein kolonialistischer Begriff, der beibehalten wurde und teilweise bis heute verwendet wird.

Über den oberen Rathausplatz bewegt sich das Flaggschiff von Kolumbus, die »Santa Maria«. Viel Rauch steigt auf, schließlich sind Kanonen im Einsatz. Die Seefahrer kommen nicht als Entdecker, sondern als Eroberer. Davor marschiert eine Gruppe »Indianer«, wie man sich unzivilisierte »Wilde« vorstellt. Ganz vorneweg ist »Uncle Sam« zu sehen, eine Nationalallegorie für die Vereinigten Staaten. Er trägt einen Zylinder und eine – eigentlich gestreifte, aber hier – karierte Jacke.

Standort des Fotografen: 47.884122, 8.345024

Bürgermeister Karl Kuster, ca. 1920-1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Konrad Kuster zur Verfügung.

30 Jahre lang amtierte Karl Kuster als Bürgermeister. Geboren wurde er 1847 als Sohn des Landwirts Johann Kuster und dessen Ehefrau Maria Brugger. 1870/71 war er einer der Löffinger Bürger, die als Soldaten in den deutsch-französischen Krieg zogen. 1872 heiratete er Karoline geb. Bader (1847-1918).

1890 wurde er zum Nachfolger des verstorbenen Bürgermeisters Adolf Schmutz gewählt. Während seiner Amtszeit erfolgte die Erweiterung des Krankenhauses, die Errichtung des Kriegerdenkmals auf dem Rathausplatz und der Bahnbau, der Kornmarkt wurde eingestellt, der Großbrand von 1907 äscherte die Demetriusstraße ein, die Kinderschule wurde gebaut und der Erste Weltkrieg wütete. Für seine Verdienste wurde Kuster 1901 vom badischen Großherzog mit dem Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen ausgezeichnet.

1920 gab er das Amt auf. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn Adolf Kuster gewählt. Das Wohnhaus der Kusters auf dem Alenberg wurde mit dem Hausnamen »s’Bürgermoasters« belegt. Es brannte beim Großbrand 1921 ab. Am 30. Oktober 1925 starb der Alt-Bürgermeister im Alter von 78 Jahren.

Standort des Fotografen: Freiburg.

Bürgermeister Adolf Schmutz, ca. 1880-1890

Stadtarchiv

Adolf Schmutz war Kaufmann von Beruf. Er wohnte in dem Haus Demetriusstr. 15. Von 1871 bis zu seinem Tod 1890 amtierte er als Bürgermeister.

Geboren wurde er 1830 als Sohn des Handelsmannes Demeter Schmutz und dessen Ehefrau Maria geb. Meßmer. 1860 heiratete er in erster Ehe Adelheid Hörner, die aus dem schweizerischen Thun stammte und evangelisch war. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor: Anna Frieda, geboren 1865, die aber schon ein Jahr später starb. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Adolf Schmutz 1867 ein zweites Mal.

19 Jahre bestimmte er die Geschicke der Stadt. Am 5. März 1890 starb er »nach längerem schweren Leiden« im Alter von nur 59 Jahren. Er hinterließ seine Witwe Marie Schmutz geb. Kreuzer (1841-?) und seine Kinder Adele Schmutz (1869-?) und Richard Schmutz (1872-?).

Standort des Fotografen: ???

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit drei Ansichten, ca. 1895-1900

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

August Limb schreibt diese lithografische Ansichtskarte offenbar an seinen Bruder Julius Limb. Abgebildet sind auf der Mehrbildkarte drei Ansichten des Städtchens.

Über die gesamte Breite der Karte erstreckt sich im oberen Teil eine Gesamtansicht, wie sie sich dem Betrachter vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus darbietet. Zu sehen ist die katholische Pfarrkirche St. Michael und die Häuser in der Altstadt sowie im Maienland und auf dem Alenberg. Im Vordergrund ist die Bahnlinie zu sehen, auf der eine Eisenbahn fährt, obwohl die Strecke erst 1901 in Betrieb genommen wird. Auch das Bahnhofsgebäude ist zu erkennen.

In einem runden Passpartout ist darunter der obere Rathausplatz abgebildet. Zu sehen sind das Rathaus und die drei Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10), »Löwe« (Rathausplatz 11) und »Ochsen« (Rathausplatz 12). Über den Platz fahren gerade eine Pferdekutsche und ein Fahrradfahrer. 

In dem rechteckigen Passpartout daneben ist das neu geschaffene Kriegerdenkmal zu sehen. Es wurde 1894 zum Gedenken an die Soldaten des deutsch-französischen Krieges 1870/71 eingeweiht. Die lithografische Darstellung ist in idealisierter Form wiedergegeben: Das Denkmal erscheint größer als in Wirklichkeit und es scheint frei in einer Grünanlage zu stehen. 

In der Mitte der Ansichtskarte ist der Schriftzug »Gruss aus Löffingen« zu lesen, von Blumen eingerahmt. 

Hochzeitszug des Ehepaares Roth / Fehrenbach auf dem Rathausplatz, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Kirche kommend zieht das frisch getraute Ehepaar Franz Roth (1926-2010) und Anneliese geb. Fehrenbach (1926-2016) mit der Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Eben kommen sie am Rathaus vorüber, das Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße ansteuernd. Schön ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9/10) im Hintergrund zu sehen. Vor dem Brautpaar schreiten zwei Brautjungfern und davor zwei kleine Blumenmädchen. Das Mädchen vorne rechts ist Hilda Leitold (verh. Köpfler, geb. 1952).

Das frischgebackene Ehepaar zieht nach Dittishausen, wo Franz Roth die Poststation leitet.

Standort des Fotografen: 47.884042, 8.344832

Feuerwehrübung auf dem Rathausplatz, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Die Feuerwehr ist im Einsatz. Die 1927 angeschaffte Automobilfeuerspritze ist Mitten auf dem oberen Rathausplatz geparkt. Schläuche sind ausgerollt. Das Wasser wird aus dem Rathausbrunnen gepumpt. Die mechanische Schiebeleiter von 1923 ist an die Rathausfassade angelegt und ausgefahren. Was wie ein Ernstfall aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine Feuerwehrübung. Der Löschwagen und die Leiter sind mit Tannenreisig geschmückt. »Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr«: Der Leitspruch der Feuerwehr ist auf ein Schild geschrieben, das auf der Automobilfeuerspritze angebracht ist. 

Noch ist das Erdgeschoss zur Platzseite nicht umgebaut. Kurze Zeit später verschwinden zwei der alten Kaufhaustüren, die auf dem Bild mit Holzläden geschlossen sind. Sie werden zu Fenstern umgebaut. 1935 eröffnet die Vorschussbank in den Räumlichkeiten dahinter ihre Geschäftsräume.

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.345149

Feuerwehr vor dem Rathausbrunnen, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

»Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr« ist der Leitspruch der Feuerwehr. Er ist auf ein Schild geschrieben, das von Tannenreisig geschmückt über der 1927 angeschafften Automobilfeuerspritze angebracht ist. Die Feuerwehr versammelt sich nach einer Feuerwehrübung auf dem Rathausplatz zu einem Gruppenfoto vor dem Rathausbrunnen. Die Schnitterin ragt über dem Fahrzeug und den Feuerwehrhelmen herraus.

Wer erkennt die Feuerwehrmänner?

Vor dem Auto stehend, v.l.n.r.: Ernst Krauß, August Limb, ??? Zepf, Hermann Ganter, ???, ???, ???, ???, ???, ???, 11. Fritz Seilnacht, ???, ???
Auf dem Auto vl.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884003, 8.344781