Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Im Juni 1963 feiert nicht nur die Freiwillige Feuerwehr ihr 100. Gründungsjubiläum, sondern auch das Deutsche Rote Kreuz die Gründung der Löffinger Ortsbereitschaft vor 50 Jahren. Aus diesem Anlass wird bei der Schule in der Festhallenstraße eine Schauübung veranstaltet.
Im Hintergrund sind die Häuser der Haslachstraße zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Vier Zwerge mit Zipfelmütze und rauschendem Bart tragen ein Schild, auf dem »Die Feuerwehr als Beschützerin der Heimat« geschrieben steht. Dahinter schließt sich der Festumzug mit der Musikkapelle an. Im Hintergrund sind die geschmückten Häuser der Unteren Hauptstraße mit dem Haus Geiger (Untere Hauptstr. 1) und dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen.
Das Bild entsteht anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes, das im Juni 1953 in Löffingen veranstaltet wird. Gleichzeitig feiert man das 90. Gründungsjubiläum der Löffinger Wehr.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Die Häuser des Städtchens sind mit Fahnen und Girlanden geschmückt.
V.l.n.r.: Willi Mayer, Georg Tschiggfrei, Ernst Kraus, ???, Josef Benitz, Paul Gwinner, Fritz Adrion, Eugen Fehrenbach
Rechts hinter Josef Benitz: Karl Glunk und Arno Adrion
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Schließlich befinden sich auf diesem Platz zwei Denkmäler zur Totenehrung: Vor dem Rathaus steht das Kriegerdenkmal für die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und am Mailänder Tor hängen Gedenktafeln mit den Namen der im Ersten Weltkrieg 1914-1918 Gefallenen.
Der neue Demetriusbrunnen wird erst 1954 geschaffen und »Den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges«, »Den Vermissten des Zweiten Weltkrieges« und »Den Opfern der Heimat« gewidmet.
3. von links: Alfred Köpfler, links von der Fahne: Josef Heiler, rechts neben der Fahne: Leopold Strobel?
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.
Am Bahnhof sind soeben Kurgäste angekommen. Mit ihrem Reisegepäck stehen sie bereit, um auf ihre Unterkünfte verteilt zu werden. Zunächst werden sie aber von Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979) und von Kurdirektor Otto Stichel (1904-1980) begrüßt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.
Ein Elefant bewegt sich über den verschneiten unteren Rathausplatz, vorbei an den vielen Schaulustigen, die seinen Weg säumen. Schließlich sieht man nicht jeden Tag einen Dickhäuter aus nächster Nähe. Ob wohl gerade ein Zirkus in Löffingen gastiert? Aber was ist das? Der Elefant hat ja menschliche Beine! – Es ist Fasnacht und der Umzug bahnt sich seinen Weg durch den Schnee, vom Mailänder Tor kommend und vorbei am Kriegerdenkmal.
Auf dem Elefanten sitzt ein Mädchen, Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938). So ein Ritt auf zwei Menschen und viel Pappmaché ist sicherlich eine wackelige Angelegenheit.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.
Langsam bewegt sich die Fronleichnamsprozession über den oberen Rathausplatz. Der Zug steuert das frühere Gasthaus »Sonne« an, vor dem ein Stationenaltar aufgebaut ist. Eine Gruppe Frauen, die vermutlich dem katholischen Frauenverein angehört, trägt eine Marienfigur auf dem Prozessionsweg durch das Städtchen. Zu den Trägerinnen gehört vorne rechts Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938).
Im Hintergrund ist das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und das Haus vom »Zigarren-Vogt« (Rathausplatz 13) zu sehen. Der Kaufmann Wilhelm Vogt betreibt die Tabakwaren-Großhandlung.
Am 27. Juni 1935 (Peter und Paul) wird das Waldbad eröffnet. Ein Jahr zuvor war mit dem Bau der Anlage begonnen worden. Das Schwimmbecken ist 45 Meter lang, 25 Meter breit und bis zu 3 Metern tief. Es fasst beinahe 1,8 Millionen Liter Wasser, das filtriert und auf bis zu 20° Celsius erwärmt wird. In der Lokalzeitung wird das Bad in höchsten Tönen gepriesen: »Die herrliche Lage des Bades am dunklen Tannenwald, das klare aus einer Waldquelle fließende Wasser, die prächtigen Badekabinen und Anlagen werden dem ersten öffentlichen Bad unserer Gemeinde viel Besucher von hier und auswärts sichern.«
Das Bad dient der NSDAP-Ortsgruppe und dem nationalsozialistischen Bürgermeister Heinrich Andris auch als Beweis für die Aufbauleistung im »Dritten Reich«. Insofern überrascht es nicht, dass am Eingang zum Waldbad Hakenkreuzfahnen gehisst sind. Juden*Jüdinnen ist die Benutzung des Bades wie andernorts auch verboten.
Zaungäste stehen am Rande des Waldbads und werfen einen Blick auf die fertig gestellte Anlage. Am 27. Juni 1935 hat das Waldbad seinen Betrieb aufgenommen. Das Becken ist 45 Meter lang, 25 Meter breit und bis zu 3 Meter tief. Am Rande des Stadtwaldes gelegen, macht es seinem Namen alle Ehre. Die Tannen, die entlang des Zauns gepflanzt sind, sind noch so klein, dass die Zaungäste problemlos darüber hinweg schauen können. Neugierige Kinder, aber auch Erwachsene beobachten das Badevergnügen. Ein Fahrrad ist an den Zaun gelehnt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.
In der Festhalle findet eine Veranstaltung statt. Die Zuschauerreihen sind bis auf den letzten Platz gefüllt. Gespannt folgt das Publikum dem Bühnenprogramm.
In der ersten Reihe sitzt u.a. Karolina Auer geb. Greuter (1907-?).
In der zweiten Reihe sitzt Familie Göhry. Der Schlosser und KFZ-Mechaniker Franz Göhry (1914-2002) und seine Ehefrau Adele geb. Winterhalder (1912-1983) wohnen in der Oberen Hauptstr. 26. Neben ihnen sitzt ihr einziger Sohn Peter Göhry (1940-1957). Der 17-Jährige verunglückt am 26. Dezember 1957 bei einem Verkehrsunfall zwischen Döggingen und Hüfingen tödlich.
In der dritten Reihe sitzen u.a. Elisabeth Kriegisch (1910-1997) und ihre Mutter Agnes Jeglitzka (1871-1956), die bei der Veranstaltung als älteste Einwohnerin Löffingens geehrt wird. Zu sehen sind außerdem Anna Studer (1897-1978, 2.v.l.) und Else Egle (3.v.l.).
Nach der gewaltsamen Vertreibung des katholischen Stadtpfarrers Guido Andris (1879-1974) am 23. Juni 1934 und der Verhaftung von 16 mutigen Einwohnern, die dagegen öffentlich protestiert hatten, fand am darauffolgenden Tag eine Kundgebung auf dem Rathausplatz statt. An ihr nahm der badische Reichsstatthalter Robert Wagner (1895-1946) teil, der sich wegen der »Sonnwendfeier« am Feldberg ohnehin in der Umgebung aufgehalten hatte und spontan in das Baarstädtchen gekommen war.
Große Hakenkreuzfahnen waren an der Fassade des Rathauses angebracht. Über dem Rathausbrunnen war eine Rednertribüne aufgebaut. Am Pult steht Wagner. Um ihn hat sich eine große Schar NS-Funktionäre sowie uniformierter SA- und SS-Männer aufgebaut. Ein Pfeil auf dem Foto markiert, wo NSDAP-Ortsgruppenleiter Dr. Richard Straub (1894-1938) steht. Auf den Bildrand ist in der rechten Ecke notiert, dass sich vor der Rednerbühne Angehörige des katholischen Vereins »Deutsche Jugendkraft (DJK)« versammeln mussten. Sie werden von NS-Aktivisten eingeschlossen. Die gesamte Kundgebung dient vor allem ihrer Einschüchterung und als Machtdemonstration gegenüber der Einwohnerschaft.
Wagner geht in seiner Rede auf das Verhältnis von Staat und Kirche ein, ohne die Vertreibung des Stadtpfarrers vom Vortag zu erwähnen. Er droht, die Feinde der nationalsozialistischen Ordnung würden in Zukunft mit »schonungsloser Schärfe« und mit »aller Strenge« bekämpft. Einige Einwohner zeigen ihren Unmut durch Zwischenrufe und Pfiffe.
Der 23. Juni 1934 geht als »schwarzer Tag« in die Stadtgeschichte ein. An diesem Tag vertreiben die Nationalsozialisten gewaltsam den katholischen Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) aus Löffingen. 16 Einwohner, die gegen die Aktion der NSDAP-Ortsgruppe öffentlich protestieren, werden verhaftet, einer von ihnen, Karl Bader (1902-1971) sogar ins Konzentrationslager Kislau verschleppt.
Diese Fotografie ist Teil einer Fotoserie, die die dramatische Konfrontation zeigt zwischen den Nationalsozialisten unter Führung von Dr. Richard Straub (1894-1938) einerseits und den Pfarrangehörigen, die ihrem Geistlichen die Treue halten wollen, andererseits. Vor dem katholischen Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße haben sich Aktivisten der NSDAP-Ortsgruppe versammelt. Sie fordern lautstark die Auflösung des katholischen Vereins »Deutsche Jugendkraft« und die Versetzung des Pfarrers. Parolen wie »Heraus mit dem Rebellen!« brüllen sie.
Schnell strömen weitere Leute hinzu, Schaulustige, aber auch mutige Bürger, die Zivilcourage zeigen und sich mit dem Geistlichen solidarisieren. »Pfui«-Rufe ertönen in Richtung der Nationalsozialisten. Es kommt zu Wortgefechten, Rangeleien und körperlichen Auseinandersetzungen. Der 32-jährige Karl Bader lässt die Kirchenglocken Sturm läuten, sodass immer mehr Einwohner darauf aufmerksam werden, was gerade am Pfarrhaus passiert. Die Mehrzahl wird daran gehindert, bis zum Pfarrhaus zu kommen. Sie werden auf Abstand gehalten, wie auf dem Foto zu sehen ist.
Über den jahrelangen Konflikt zwischen Stadtpfarrer Guido Andris und den Nationalsozialisten, der mit der Vertreibung des Geistlichen sein gewaltsames Ende fand, erschien in der Löffinger Schriftenreihe 2015 ein Buch. Die Studie trägt den Titel »in Löffingen untragbar«. Darin geht der Historiker Jörg Waßmer auf die Ursachen des Konflikts ein und schildert anschaulich seinen Verlauf und die Folgen.