Szenenbilder der TV-Serie »Schwarzwaldklinik« mit dem Löwen am Rathaus, 1985

Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Das Städtchen dient Mitte der 1980er Jahre mehrfach als Drehort für die Fernsehserie »Die Schwarzwaldklinik«. Die Folge 14 der ersten Staffel mit dem Titel »Die fromme Lüge« wird am 4. Januar 1986 ausgestrahlt.

Darin freundet sich Katarinas Tochter Angie mit einem Zirkusmitglied an. Eines Tages reißt ein Löwe aus, erschreckt die Leute in der Umgebung zu Tode. Passanten, dargestellt von Löffingern, suchen in Panik das Weite. Bei einem Kameraschwenk ist im Hintergrund kurz das Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 12) zu sehen. Oberschwester Hildegard, gespielt von Eva Maria Bauer (1923-2006) flüchtet vor dem Löwen in eine Telefonzelle, die extra beim Rathaus aufgebaut wurde. Der Löwe wandert schließlich weiter und macht es sich schließlich beim »Hüsli« im Garten der Brinkmanns gemütlich, wo Angie ohne jede Angst mit ihm spielt. Haushälterin Käti stirbt fast vor Schreck. Mischa nähert sich dem Tier vorsichtig, um das Leben von Angie zu retten, trägt davon aber einen schmerzhaften langen Kratzer auf seinem Hintern davon.

Bei den Dreharbeiten am 12. Juli 1985 war es hingegen der Regisseur Hans Jürgen Tögel, der von dem Löwen mit Namen Ken verletzt wurde. Wegen einer Fleischwunde in der linken Wade musste er in das Kreiskrankenhaus Titisee-Neustadt eingeliefert werden. Die Dreharbeiten wurden abgebrochen und erst am 3. August 1985 wieder aufgenommen. Dabei entsteht auch die Filmszene mit Oberschwester Hildegard in der Telefonzelle. Auch dabei passierte Unvorhergesehenes, wie die Lokalzeitung berichtet: »Daß eine Telefonzelle nur bedingt Schutz vor Löwen bietet, zeigte sich, als Ken, nicht nur um die Telefonzelle schlich, sondern plötzlich Männchen machte und sich an die Scheibe der Telefonkabine lehnte. Ein bisschen mehr Druck und Anna Maria Bauer wäre der Löwe mitsamt der Glasscheibe entgegen gekommen. Ein einziges Mal wurde diese Szene gedreht.«

Standort des Fotografen: 47.883757, 8.344254

Umzugswagen beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helga Horn zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Beim Festumzug in Richtung Festhalle fährt ein mit Blumen geschmückter Festwagen mit, der von der Familie Adrion gestaltet wurde. Der von einem Pferd gezogene Wagen wird von einer Fahne mit dem Löffinger Wappen gekrönt.

Der kleine Zwerg auf dem Rosenwagen ist der fast 5-jährige Werner Adrion (geb. 1948). Der Fuhrwerker ist Adolf Modisbacher (geb. 1933), der bei der Weinhandlung Benitz arbeitet. Mädchen in langen weißen Kleidern und mit Blumenkränzen im Haar begleiten den Wagen.

Die Mädchen in langen Kleidern sind v.l.n.r.: Irma Zepf (verh. Hasenfratz), ???, ???, ???, Inge Sauter (verh. Benitz), Elisabeth van den Heuvel (verh. Laule), Irmgard Guth (verh. Zepf, 1937-2021)

Standort des Fotografen: ???

Frau mit Kinderwagen in der Demetriusstraße, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Fangen wir mit dem Hintergrund des Bildes an: Schön zu sehen sind die Häuser der Demetriusstraße, die nach dem Großbrand 1921 entsprechend der Pläne der Wiederaufbaukommission erbaut wurden. Sie sind noch nahezu unverändert. Nur das Haus von Kaufmann Karl Hasenfratz II (Demetriusstr. 9) wurde bereits modernisiert und verfügt im Erdgeschoss über ein breites Schaufenster. Dass es sich um ein Schuhgeschäft handelt, ist am Werbeschild der Firma »Medicus« über der Eingangstür zu erkennen. Es folgen die Häuser von Heinrich und Josefine Thoma (Demetriusstr. 8), Schuhmacher Gerhard Scholz (Demetriusstr. 7) und danach die Tordurchfahrt und die Molkerei (Demetriusstr. 6). 

Im Vordergrund steht Helga Horn geb. Fuß mit einem Kinderwagen. Sie wird von ihrer Verwandten Ruth Knaus begleitet. Ein weißer Hund (ein Spitz) springt auf der Straße herum.

Standort des Fotografen: 47.884017, 8.343983

Feriengäste vor dem Haus Rosenstiel in der Oberen Hauptstraße, 1949

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beherbergen Robert und Cäcilie Rosenstiel 1949 zum ersten Mal Urlaubsgäste. Sie vermieten in ihrem landwirtschaftlichen Anwesen in der Oberen Hauptstraße Zimmer. »Ferien auf dem Bauernhof«, würde man heute wohl dazu sagen. Eine besondere Attraktion für die Kinder der Urlaubsgäste ist jedesmal der Ritt auf dem Pferd für ein gestelltes Erinnerungsfoto.

Standort des Fotografen: 47.885194, 8.352889

Feriengäste vor dem Haus Rosenstiel in der Oberen Hauptstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Auch Familie Rosenstiel in der Oberen Hauptstraße vermietet in der Nachkriegszeit Zimmer an Urlaubsgäste. Die meiste Arbeit mit der Pension wird wohl an Cäcilie Rosenstiel geb. Winterhalder (1901-?) hängen bleiben. Aber auch ihr Ehemann, Robert Rosenstiel (1900-?), ist gefordert. Er hält die Zügel in den Händen, wenn die Kinder der Urlaubsgäste auf dem Pferd für ein Erinnerungsfoto posieren wollen.

Standort des Fotografen: 47.885194, 8.352889

Hinterhofidylle hinter dem Haus Mayer in der Ringstraße, ca. 1954

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Ursula Weißenfels zur Verfügung.

Hinter ihrem Haus (Demetriusstr. 17) halten der Landwirt Gottlieb Mayer (1920-2008) und seine Ehefrau Luise (1923-2012) Hühner. Der Hühnerstall befindet sich im Garten, zur Ringstraße hin. Vor allem ihr kleiner Sohn Werner (geb. 1952) hat an dem Federvieh große Freude. Der Junge füttert die Hühner mit Körnern und hat sichtlich Vergnügen an ihrem Gepicke und Gegacker.

Standort des Fotografen: 47.883543, 8.343168

Rückseite des Hauses Selb in der Festhallenstraße, ca. 1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sibylle Selb zur Verfügung.

Eine echte Rarität stellt diese Aufnahme dar. Es ist die einzige bekannte Aufnahme des landwirtschaftlichen Anwesens von Familie Selb (Obere Hauptstr. 12), das wenige Jahre später einem Brand zum Opfer fällt. Am 15. August 1914 brennt das Wohnhaus und der Ökonomieteil bis auf die Grundmauern nieder.

Das Anwesen war 1835 als eine Art Aussiedlerhof errichtet worden. Die damaligen Besitzer waren nach einem Brand ihres Hauses am Rathausplatz aus dem Städtchen hierher gezogen. Der Neubau an der Landstraße nach Unadingen bestand aus einem dreistöckigen Wohnhaus, mit Gewölbekeller, Scheuer und Stall, Wagenschopf und Schweineställen. Ab 1887 gehörte das Anwesen dem Landwirt Karl Selb (1860-1935) und seiner Ehefrau Maria Anna geb. Hasenfratz (1864-1935). Sie hatten es nach ihrer Eheschließung von den Eltern Alois und Monika Selb übernommen. Auf dem Foto ist Karl Selb zu sehen, wie er mit zwei Hunden vor einer der Stalltüren steht.

Am linken Bildrand steht neben dem Misthaufen ein Güllewagen, der mit zwei Pferden bespannt ist. Dass Familie Selb Pferde besitzt, ist auch an dem Zubehör (Pferdekummet und Geschirr) zu erkennen, das über der Holzbiege an der Hauswand hängt. Unter dem hölzernen Balkon im 2. Obergeschoss befindet sich das Plumpsklo.

Links im Hintergrund ist das Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) zu sehen. Der Weg in Richtung »Hasle« führt über den Hof von Familie Selb. Die damalige Bezeichnung lautet »Bildgaß«, vermutlich ein Hinweis auf die Kümmerniskapelle, die bis 1823 in der Nähe der Straßenkreuzung stand. Heute ist der Weg eine ausgebaute Straße und heißt »Festhallenstraße«. 

Standort des Fotografen: 47.884179, 8.347734

Trachtengruppe auf der Jungviehweide, 1962

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.

Soviel Besuch bekommen die Jungrinder auf der Jungviehweide selten. Heute gibt sich die Trachtengruppe ein Stelldichein, um ein Gruppenfoto aufzunehmen. Das Motiv mit den Rindern an der Viehtränke, vor einem Holzstall und daneben eine Schwarzwaldtanne, ist einfach zu pittoresk. Als colorierte Ansichtspostkarte findet das Foto Verbreitung.

Die Entstehung der Jungviehweide geht in das Jahr 1896 zurück. Als der Getreideanbau Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend unrentabel wurde und auch der tradtionsreiche Kornmarkt wegbrach, wollte die Stadtgemeinde die Viehzucht fördern. Auf den alten Weidengeländen der Gewanne »Burg« und »Witterschnee« sowie der Stadtwiese legte sie eine Jungviehweide an. Die Stadtgemeinde stellte das Gelände zur Verfügung und verpachtete er fortan. Betrieben wurde die Jungviehweide aber ab 1899 vom Landkreis Freiburg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Weidebetrieb vorübergehend eingestellt, doch bereits 1927 wurde die Jungviehweide wieder in Betrieb genommen, jetzt als Jungviehweide des Landkreises Neustadt. Damals umfasste sie 33,2 Hektar Weidefläche für rund 80 Jungrinder.

V.l.n.r.: Albert Benitz, Elisabeth Isele, Karl Koch, Hildegard Beha, Melitta Fehrenbach, Walter Selb (1929-2002), Ulrich Fehrenbach, Emma Selb, Dieter Vierlinger mit der Gitarre, Siegfried Dieterle, Olga Streit, Engelbert Müller.

Standort des Fotografen: 47.896016, 8.337714

Baugrube hinter dem Haus Limb in der Demetriusstraße, ca. 1961/62

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

In der Demetriusstraße wird hinter dem Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) gebaut. Ein tiefes Loch klafft in der Straße. Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) ist in seinem weißen Kittel aus dem Haus getreten, um nach dem Rechten zu schauen. Er wird von seinem Hund und dem kleinen Klaus-Peter Wörner begleitet, für den die große Baugrube natürlich spannend ist.

Standort des Fotografen: 47.883425, 8.343477

Letzter Bulle vor dem Farrenstall in der Bittengasse, 1996

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maximilian Isele zur Verfügung.

Am 27. Juni 1996 endet die Geschichte des Farrenstalls in der Bittengasse. Im Foto ist der letzte Bulle zu sehen. Wenige Stunden später ist der Farrenstall aufgelöst und damit Geschichte. Links im Bild steht Heinrich Kopp, der den Farrenstall viele Jahrzehnte leitete. 2019 soll das Gebäude abgerissen werden.

Standort des Fotografen: 47.882817, 8.345234

Kinder auf dem ehemaligen Schulhof beim Rathaus, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Kinder spielen mit ihrem Hund auf dem ehemaligen Schulhof, auf dem die Bäume als Schattenspender in  schnurgeraden Reihen stehen. Viele Jahrzehnte lang wurde der kleine Platz als Schulhof genutzt, als das Rathaus zugleich als Schulhaus diente. 

Die Baulücke entstand nach dem Brand 1834, bei dem mehrere Häuser am Rathausplatz eingeäschert wurden. 1973 wird die angrenzende »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10), deren Seitengiebel am rechten Bildrand zu sehen ist, abgerissen. Der Platz wird mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut und der ehemalige Schulhof verschwindet.

Standort des Fotografen: 47.883622, 8.344443

Umzug in der Festhallenstraße beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Der Festumzug mit einem Pferdewagen bewegt sich durch die Festhallenstraße in Richtung Festhalle. Der Obstgarten links gehört zum Gasthaus »Linde«, darauf wird später die Realschule erbaut. Im Hintergrund ist das holzverschindelte Haus der Witwe Anna Heizmann (Festhallenstr. 1) und das Haus von Landwirt Heinrich Selb (Obere Hauptstr. 12) zu sehen. Zwischen den beiden Häusern ragt der Feuerwehrturm in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.348032