Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. Eine Gruppe Klischee-Holländer ist in der Bahnhofstraße angelangt. Sie stehen auf einem Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind. Er wird von einer holländischen Windmühle geschmückt.

Im Hintergrund ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und dahinter die Schreinerei Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Hinter dem Umzugswagen steht ein Lagerschuppen von Heinrich Walz (Bahnhofstr. 6), der auf der kleinen Verkehrsinsel errichtet ist. Auf dem Schild steht: »Kohlen Brikett Propangas«.

Standort des Fotografen: 47.885030, 8.341183

Narrengruppe mit »Junkers«-Flugzeug auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1929

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die drei Narren, die in Fliegerkleidung vor einem selbstgebauten Flugzeug stehen, greifen ein aktuelles Ereignis auf, das die Öffentlichkeit bewegt. »Junkers Bremen« steht in schwarzer Farbe auf die weiß lackierte Maschine geschrieben. Leicht verdeckt unter dem Flügel ist die Inschrift »D 1167« zu entziffern.

Die echte »Bremen D 1167« ist ein Flugzeug vom Typ »Junkers W 33«, mit dem im April 1928 der erste erfolgreiche Transatlantikflug eines Flugzeugs von Ost nach West gelingt. Zuvor ist dies nur mit Luftschiffen erfolgt. Am 12. April 1928 fliegt die Maschine mit drei Piloten an Bord in einem über 36-stündigen Flug von Irland nach Neufundland vor der Küste Nordamerikas im Atlantischen Ozean. Damit ist ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte gelegt, der auch die Phantasie der Narren in Löffingen anregt.

Allerdings wird es die Löffinger »Bremen D1167« nie bis nach Nordamerika schaffen. Sie ist aus Sperrholz gebaut und thront auf einem, von Pferden gezogenen Schlitten, der vor dem »Café Ritter« parkt. Sie wird es mit Ach und Krach höchstens bis zur Demetriusstraße schaffen.

Standort des Fotografen: 47.883937, 8.343908

Umzugswagen beim Narrenumzug in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Giraffe in der Oberen Hauptstraße? Eben kommt sie am Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) vorbei. Ihr ausgestreckter Hals überragt das Dach um Längen. Ein Schild ist um ihren Hals gehängt. Darauf heißt es: »Alles gugged und gaffed«. Wohl wahr, da ein solches Tier im Baarstädtchen kein alltäglicher Anblick ist, auch nicht an Fasnacht!

Hinter der Giraffe ist der Umzugswagen mit der Olympischen Fahne und den fünf Ringen geschmückt. Eine Anspielung darauf, dass 1972 die Olympischen Spiele in Deutschland stattfinden?

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.346173

Umzugswagen in der Rötengasse, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Als die Römer frech geworden«. In der verschneiten Rötengasse stehen zwei Umzugswagen, der vordere wird von zwei Kühen gezogen. Auf und neben dem Wagen tümmeln sich verkleidete Römerinnen und Römer und offenbar einige Sklaven. Es handelt sich um den Umzugswagen der 20-Jährigen.

Zu erkennen sind u.a. Alfred Fehrenbach, Richard Funk, Joachim Laufer (1932-2014), Edeltraud Rohrer (verh. Nickel), Friedhilde Rosenstiel (verh. Wörner, 1932-2004) und Otto Schwanz (1932-2008).

Links im Hintergrund ist der Schopf von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.885302, 8.342650

Umzugswagen in der Maienlandstraße, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Hofmeier zur Verfügung.

Richtig viel Schnee liegt zu Fasnacht, als diese Aufnahme eines Umzugswagens 1952 aufgenommen wird. Ein von zwei Kühen gezogener Karren bewegt sich durch das Maienland. Bewaffnete Soldaten flankieren den Wagen. Auf ihm steht eine junge Frau, die gefesselt ist. Was könnte die Gruppe darstellen? Vielleicht die »Johanna von Orléans«, bevor sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird?

Im Hintergrund sind die Häuser von Bahnarbeiter Otto Lehmann (Maienlandstr. 12), von Malermeister Karl Sibold (Maienlandstr. 14) und am linken Bildrand von Gipsermeister Franz Schweizer (Maienlandstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.885331, 8.342380

Närrisches Treiben auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.

Im Vordergrund sind drei reitende Fasnachtsnarren zu Pferd zu sehen. Seltenheitswert hat diese Fotografie allerdings wegen ihres Hintergrundes, wenn er auch teilweise verdeckt ist: Alle drei Gebäude brennen wenige Jahre später beim Großbrand 1921 ab.

Zu sehen sind von links das Haus von Metzgermeister Johann Werne (Demetriusstr. 11), das Haus von Landwirt Karl Heer (Demetriusstr. 10), in dem am 28. Juli 1921 das verhängnisvolle Feuer ausbricht, und rechts das Haus von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5).

Standort des Fotografen: 47.883874, 8.343838

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Pilgerhof« und Witterschneekirche, ca. 1930

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 22. Juli 1937 mit der Post von Löffingen nach Neuenburg verschickt. Es ist ein Urlaubsgruß, der mit den Worten beginnt: »aus unserer diesjährigen Sommerfriscbe die allerherzlichsten Grüsse«. Auf der Mehrbildkarte sind drei Ansichten zu sehen.

Ganz oben erstreckt sich über die gesamte Länge eine Ansicht des Städtchens. Eine Kuh weidet auf einer großen Wiese, auf der heute die Häuser der Gartenstraße und Scheffelstraße stehen. Noch fällt der Blick ungehindert bis zu der Bahnlinie und den Häusern der Seppenhofer Straße. Zu erkennen sind das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), aber auch die katholische Pfarrkirche St. Michael und die noch im Rohbau stehe Schule an der »Hasle«.

Unten links ist das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) zu sehen. »Gasthof u. Pension Pilgerhof«, lautet die Beschriftung, das Nebengebäude, in dem sich Fremdenzimmer befinden, wird als »Dependance« bezeichnet. Ein Auto parkt vor dem Haus, signalisierend, dass auch auswärtige Gäste hier einkehren.

Daneben ist unten rechts eine Ansicht der »Wallfahrtskirche Witterschnee« zu sehen. Im Vordergrund steht die alte hölzerne Kapelle und im Hintergrund die ab 1894 errichtete Kirche. Die Verkaufsbuden, in denen insbesondere an Wallfahrer religiöse Artikel und kleine Andenken verkauft werden, sind auf dem Foto nicht zu sehen, da der Fotograf neben ihnen steht.

2 Fotos: Laternenbrüder beim Narrenumzug, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) fährt der »Fässlewagen« der Laternenbrüder vorbei. Traditionell gehören dem Narrenrat maximal elf Männer an. Mehr Platz ist auch auf dem »Fässlewagen« nicht. Hoch oben thronen die Laternenbrüder, die in einen hüftlangen Umhang in den Farben dunkelrot/gelb gekleidet sind und als Kopfbedeckung ein Barett tragen.

Der Wagen wird noch von zwei Pferden gezogen. Sie heißen Max und Fritz und gehören Karl Oschwald, der neben ihnen herläuft.

Die Laternenbrüder sind v.l.n.r.: Hermann Geisinger, Jupp Hoitz, Heiner Wider, ???, ???, Franz Schweizer, Bruno Laule, Hermann Zahn, Rolf Meßmer, Josef Guth, ???. Die wegschauenden Laternenbrüder sind Dieter Butsch, Karl Sibold und Hugo Schropp.

Standort des Fotografen: 47.884412, 8.346064

2 Fotos: Martinsumzug mit St. Martin auf dem Pferd, ca. 1973

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Die Kinder halten selbstgebastelte Laternen in den Händen und singen aus voller Kehle das Sankt-Martin-Lied und »Rabimmel Rabammel Rabum«. Dass es einen Martinsumzug gibt, ist der Familie Fehrenbach zu verdanken, die ihn in Eigenregie organisiert. Auf dem Pferd sitzt die Tochter Sabine Fehrenbach. Erst später übernimmt der Kindergarten die Organisation.

Standort des Fotografen: 47.880111, 8.342470

Narrengruppe vor dem Haus Jordan in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elke Moser und Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Sonne ist das Erkennungszeichen dieser Narrengruppe. Sie strahlt hoch oben auf dem – von Kühen – gezogenen Umzugswagen. Die Gruppe selbst ist in lange wallende Gewänder gekleidet, die strahlend weiß sind. Offenbar verehren sie das Sonnenlicht. Und tatsächlich hat sich die Sonne an diesem Rosenmontag hinter den Wolken hervorgewagt und scheint. Der Schnee in der Oberen Hauptstraße ist fast vollkommen weggeschmolzen. Im Hintergrund sind die Häuser von Ida Jordan (Obere Hauptstr. 21) und Karl Wölfle (Obere Hauptstr. 23/25) zu sehen.

Das Foto ist vermutlich an Fasnacht 1939 entstanden. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der »Laternenbrüder« geht es thematisch um »die Heimat in grauer Vorzeit«, um »Sitten und Gebräuche, Leben und Treiben der Vorfahren aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis zur Besiedlung des Landes durch die Kelten«. Auch in der Religion der Germanen gelten die Sonnenfeste wie Mittsommerfest und Mittwinterfest als hohe Feiertage. In der nordischen Mythologie wird die Sonne als Sonnengöttin Sol verehrt.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Franz Bader (1901-1986)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.885134, 8.349883

Karl Egle mit Kuh in der Oberen Hauptstraße, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Der Landwirt und Straßenwart Karl Egle (1883-1949) steht mit einer Kuh vor seinem Haus Nr. 265 (heute Obere Hauptstr. 39). Verheiratet ist er mit der sieben Jahre jüngeren Maria geb. Nusser (1890-1978).

Rechts ist die offene Stalltür zu sehen. Links daneben führt eine steile Treppe hinauf zur Haustür, die ebenfalls einen Spalt offen steht. Viel ist von dem Haus nicht zu erkennen. Es ist ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schopf. Gebaut hatte es sein Vater Leopold Egle (1842-1915), der ebenfalls Straßenwart war, und seine Mutter Rosa geb. Wehrle (1845-1917), die von Dittishausen stammte. Die beiden hatten 1872 geheiratet.

Standort des Fotografen: 47.885291, 8.351987

Familie Limb mit Hundenachwuchs, 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Vor ihrem Haus in der Rötenbacher Straße steht die Familie Limb. Der Schreinermeister August Limb (1884-1976) und seine Ehefrau Anna geb. Gebert (1890-1960) sowie ihre Tochter Emma (1913-2005) halten Welpen auf dem Arm. Im Vordergrund sitzt die Hündin Fraya, die die Welpen wohl geworfen hat.

Standort des Fotografen: 47.882164, 8.341614