Haus Heizmann in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.

Der Landwirt und spätere Stadtrechner Anton Heizmann II (1884-1940) stellt sich zusammen mit seiner Frau Luise geb. Schreiber (1885-1981), die er 1908 geheiratet hatte, und mit seinen zwei erstgeborenen Kindern vor seinem Wohnhaus in der Maienlandstraße zu einem Gruppenfoto auf. In der Hand hält er an einem Seil einen Stier. Bei den Kindern dürfte es sich um den Sohn Adolf (1909-1960) und die Tochter Maria (verh. Armbruster, 1911-?) handeln.

Besonders interessant an diesem Foto sind mehrere Details: Zum einen der Laufbrunnen vorne links, der nicht nur als Viehtränke dient, sondern auch als Wasserquelle für den Haushalt. Darüber hinaus sind die beiden Nachbargebäude bemerkenswert, die im Foto zu erkennen sind, denn beide Häuser existieren nicht mehr. Das direkt angrenzende Haus auf der linken Seite, dessen Giebelwand zu sehen ist, brennt später ab und wird nicht wieder aufgebaut. Das Haus im Hintergrund rechts gehört dem ledigen Uhrmacher Dominik Villinger (1859-1925) und später dem Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942). Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wird es durch einen Volltreffer komplett zerstört. 

Standort des Fotografen: 47.885988, 8.342239

Haus Bieler in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Melitta Fehrenbach zur Verfügung.

Wie die Orgelpfeifen stehen vier Bieler-Töchter der Größe nach vor ihrem Elternhaus. Aus den Fenstern im Obergeschoss schauen zwei Personen heraus. Vielleicht handelt es sich um die stolzen Eltern? Der Zimmermann Josef Bieler (1864-1937), der gebürtig aus Göschweiler stammte, hatte 1894 nach Löffingen eingeheiratet, als er sich mit Anna geb. Hutzler (1864-1932) vermählte. Die beiden bekamen fünf Kinder. Das Haus war zunächst zweistöckig und in einen Wohnbereich und in die Ökonomie unterteilt, wie auf dem Foto zu sehen ist. 1920 wird das Gebäude aufgestockt, sodass es dreistöckig wird.

1934 übernimmt die nächste Generation das Anwesen. Aus dem Mädchen auf dem Foto ist inzwischen eine erwachsene Frau geworden: Franziska Fehrenbach geb. Biehler (1900-?), die mit dem Zimmermeister und Landwirt Eugen Fehrenbach (1901-?) verheiratet ist, wird als neue Eigentümerin eingetragen.

Standort des Fotografen: 47.886907, 8.341636

Haus Geisinger in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Der Landwirt Johann Geisinger (1884-1964) führt gerade einen Stier aus dem Scheunentor heraus. Das Tier ist aufgezäumt. Vermutlich wird es gleich vor den Wagen gespannt. Denn es ist Winter, der Schnee ist noch nicht ganz weggetaut und daher eine günstige Zeit, um Gülle auszufahren.

Johann Geisinger, der mit Maria geb. Huber (1898-1954) verheiratet ist, hatte das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung 1911 gekauft. 1962 übernimmt der Elektromeister Hans Geisinger (1921-1993) das Anwesen. 

Standort des Fotografen: 47.885875, 8.342294

Hochziehen der neuen Glocken auf den Kirchturm, Dezember 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Eine der neuen Glocken wird gerade hoch in den Glockenstuhl der katholischen Pfarrkirche St. Michael gezogen. Der Blick auf das verschneite Städtchen fällt in Richtung Ringstraße und Bahnhofstraße. Karl Hasenfuß schrieb in seiner Chronik 1953: »Mögen die an Stelle der dem Krieg zum Opfer gefallenen im Jahre 1951 beschafften neuen Kirchenglocken bei ihrem ersten feierlichen Zusammenklang am Weihnachtsabend friedliche Zeiten eingeläutet haben.«

Standort des Fotografen: 47°52’57.5″N 8°20’38.9″E

Narrengruppe vor dem Haus Ganter in der Maienlandstraße, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Isele zur Verfügung.

Diese fröhliche Schar zieht an Fasnacht durch die verschneite Maienlandstraße. Aus dem Haus Ganter (Maienlandstr. 8) im Hintergrund schauen mehrere Personen neugierig aus den Fenstern (v.l.n.r.: Lore Ganter (verh. Echtle), Else Ganter (verh. Egle) und Anna Ganter geb. Hepting). Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Als die Römer frech geworden«.

V.l.n.r.: Hermann Fehrenbach (1925-?), Karl Keller (1920-2003), Albert Wehrle, Franz Isele (1930-2021) in der weißen Toga und mit Lorbeerkranz auf dem Kopf, Hans Müller, Lore Isele, Oskar Baader (1922-2006), Hans Wehrle (1919-?), Franz Mürb (geb. 1928), Helmut Winkler (1929-2009), Adolf Isele (1903-1961) und Luise Winkler (1930-2010)

Die Narren haben sich als Gruppe zusammengetan, weil sie im Schotterwerk von Franz Bader arbeiten und Kollegen sind.

Standort des Fotografen: 47.885250, 8.342521

»Benzbau« in der Ringstraße, ca. 1940-1945

Verlag A. Rebholz

Wie in einem Wintermärchen mutet die Szenerie in dieser Fotografie an. Aufgenommen in der Bahnhofstraße wird der Betrachter förmlich am Handlauf des Geländers in das Bild hineingezogen. Im Mittelpunkt des Fotos steht der »Benzbau«, der 1923/24 von Sägewerksbesitzer Josef Benz gebaut wurde. In ihm wohnten rund 20 Familien.

Im Hintergrund sind die Häuser des Alenbergs und das kleine Alenberg-Wäldchen mit weißer Pracht zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’00.7″N 8°20’32.5″E

Zwei Kinder in der Ringstraße, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.

Zwei Kinder stehen an der Ecke, an der von der Ringstraße ein Fußweg hoch zum Bahnhof führt. Sie freuen sich, dass es geschneit hat. Von den Schäden, die die Fliegerangriffe im Februar 1945 am »Benzbau« verursacht hatten, ist nichts mehr zu sehen. 

Standort des Fotografen: 47°52’60.0″N 8°20’34.8″E

2 Fotos: Nazi-Aufmarsch auf dem oberen Rathausplatz, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Auf der Freitreppe am Stadtbau hat sich der Fotograf aufgestellt, um von der erhöhten Position einen Blick auf die vorbeiziehenden Menschen zu haben. Auf den Dächern und den Bäumen, aber auch auf dem Rathausplatz liegt leichter Schnee, der wie Puderzucker wirkt. Ein friedliches Bild – wären da nicht die martialischen Hakenkreuzfahnen am Rathaus und die verschiedenen Banner mit Propagandalosungen. »Ein Volk, ein Reich, ein Führer« und »Ja zum Führer« ist darauf zu lesen. Ein idyllisches Winterbild – würden die Menschen nicht NS-Formationen angehören, die in Kolonnen vorübermarschieren.

Es ist der 10. April 1938, es ist Wahltag, denn im gesamten Deutschen Reich wird eine Volksabstimmung zur Annexion Österreichs abgehalten. Die Abstimmung wird den ganzen Tag über von NS-Propaganda begleitet. Der Aufmarsch durch das Städtchen wird von der Stadtmusik angeführt, es folgen Angehörige der Hitlerjugend, der SA und der SS.

Standort des Fotografen: 47.884249, 8.345074

Haus Welte in der Kirchstraße, ca. 1986/87

Sammlung Familie Waßmer

Das Haus von Christine Welte ist frontal zu sehen. Wohnhaus und Ökonomiegebäude sind zu dieser Zeit in einem desolaten Zustand. Das Scheunentor rechts gehört zu der Gemeindescheuer, die an das Haus Welte angebaut ist.

Die beiden Häuser bilden bis zum Abbruch 1988 den Eckpunkt in der Häuserfront der Kirchstraße. Ende der 1980er Jahre kauft die Stadt Löffingen beide Gebäude und reißt sie ab. An ihrer Stelle entsteht ein Neubau, in dem die Tourist-Information, die Bücherei, das Heimatmuseum und das Stadtarchiv untergebracht sind.

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.345422

Kind beim Schlittenfahren in der Alenbergstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Steil fällt die Alenbergstraße in Richtung Städtchen ab. Ein idealer Ort zum Schlittenfahren, zumindest in früheren Zeiten, als kaum Autos fuhren. Das kleine Mädchen sitzt auf seinem Schlitten und ist bereit zum Rodeln.

Im Hintergrund sind die Häuser Himmelseher (Alenbergstr. 12) und Ganter (Alenbergstr. 14) zu sehen. Seit dem Tod des Apothekers Erwin Himmelseher 1949 wohnte darin seine Witwe Sofie Himmelseher geb. Jordan (1881-?). Das Nachbarhaus gehörte dem Blechnermeister Otto Ganter (1881-1960) und seiner Ehefrau Johanna geb. Selb (1875-1962).

Standort des Fotografen: 47.885585, 8.343909

Bahnschlitten in der Unteren Hauptstraße, 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

Vier Pferde ziehen den Bahnschlitten durch die winterliche Untere Hauptstraße. Durch seine Dreiecksform drückt der Schlitten den Schnee auf beiden Seiten weg. Lag der Schnee noch höher, spannte man weitere Pferde vor. Sie müssen Schwerstarbeit leisten. Ihre Rücken sind mit Planen abgedeckt. Außer dem Fuhrmann begleiten weitere Männer mit Schaufeln das Gespann. Auf dem Bahnschlitten sind beiderseits Sitze montiert. Wenn der hölzerne Schlitten nicht tief genug im Schnee schürft, setzen sich die Männer darauf und beschweren mit ihrem Gewicht den Schneepflug.

Im Hintergrund sind v.l.n.r. folgende Häuser zu sehen: Das Warenhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), das von dem Kaufmann Alfred Zimmermann und seiner Ehefrau Ottilie geb. Stein betrieben wird; das Kaufhaus Scheuregger (Kirchstr. 25); das Brunnenhaus oder Wasserpumpwerk, das der Stadtgemeinde gehört; und das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) im Besitz von Gastwirt Wilhelm Faller jr.

Standort des Fotografen: 47.883184, 8.343646