Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.
Eine schier endlose Fronleichnamsprozession bewegt sich die Hafnergasse (heute Kirchstraße) entlang. Die Häuser sind mit Tannenreisig und Fahnen geschmückt. Am linken Bildrand ist der Ökonomiebereich des Hauses Kuster zu erkennen, der 1963 abgerissen wird. Die Straße ist weder asphaltiert noch gepflastert, nur auf der Kreuzung verlaufen mehrere Regenrinnen. Etwa dort, wo sie zusammenlaufen, steht seit 1975 der Hexenbrunnen.
Der verwitterte Gedenkstein am östlichen Chor der katholischen Pfarrkirche St. Michael erinnert an die Baugeschichte des Gotteshauses. Darauf steht geschrieben: »ANNO 1713 / IST ALLHIESIGER CHOR / 1715 / DIE KIRCHE GEBAUET / UNT DEN 25 WE / INMONAT GEWEIH / ET DER THURN ABER / 1721 / ERHOEHET WORTEN / ALLES UNTER MARX / BOSH PFARRERN UNT / DES VILLINGEN CAP / TULS CAMERERN«.
Stadtpfarrer Markus Bosch, der auch Kämmerer und Dekan des Kapitels Villingen war, wirkte von 1701 bis zu seinem Tod am 31. Dezember 1742 in Löffingen. Er entschloss sich, die Pfarrkiche umzubauen und zu vergrößern. Dazu wurde der Chor verlängert und der Kircheninnenraum barockisiert. Das ehemalige Kirchenschiff konnte nicht nach Westen erweitert werden, weil das Gelände direkt anstoßend an den Westgiebel dem »Adler«-Wirt gehörte. So konnte die umgebaute Kirche wie vorher nur durch die Nebeneingänge betreten werden. Am 25. Oktober 1715 konnte die Kirche mit vier Altären und die angebaute Muttergotteskapelle mit drei Altären durch den Konstanzer Weihbischof geweiht werden. 1721 ließ Pfarrer Bosch dann den Kirchturm, der sich am Standort der heutigen Sakristei befand, erhöhen und mit einem barocken Turmhelm krönen. Nach 42-jährigem Wirken starb Bosch 1742 im Alter von 69 Jahren.
Der heutige Haupteingang der Kirche konnte erst angelegt werden, als der »Adler«-Wirt Johann Georg Lutz sein Gartengrundstück 1855 für 2.000 Gulden verkaufte. Daraufhin wurde der heutige Kirchturm an der Westseite neu erbaut und der Durchgang unter dem Turm diente fortan als Haupteingang.
Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.
Im Städtchen wird der »Tag des Sports« veranstaltet. In der Kirchstraße ist ein Parcours am Elisabethbrunnen aufgebaut. Von einem der Balkone des benachbarten Hauses Kuster (Kirchstr. 14) hat man den besten Blick, um den sportlichen Wettkampf zu verfolgen.
Der Brunnen wird kurze Zeit später entfernt, da er wegen seines Standorts in der Straßenmitte zu einem Verkehrshindernis geworden ist. Im selben Jahr wird von der Hexengruppe Löffingen der Hexenbrunnen gestiftet. Er wird einige Meter versetzt errichtet.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.
Die Geschlechtertrennung wird bei der Erstkommunion am 30. März 1913 streng eingehalten. Jungen und Mädchen werden getrennt voneinander vor der Pfarrkirche St. Michael fotografiert. Im Hintergrund ist das Langhaus zu sehen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Glasfenster mit Bildern und Mustern verziert waren, die heute nicht mehr vorhanden sind.
49 Erstkommunionkanten sind auf dem Gruppenfoto versammelt. Ihre vier Lehrer rahmen sie ein: Franz Merk und ??? auf der linken Seite, Ferdinand Eggert und Eugen Steidlinger auf der rechten. In der Mitte stehen zwei Geistliche, einer von ihnen ist Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der von 1912 bis 1916 in der Pfarrgemeinde wirkt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.
Die Geschlechtertrennung wird bei der Erstkommunion am 30. März 1913 streng eingehalten. Mädchen und Jungen werden getrennt voneinander vor der Pfarrkirche St. Michael fotografiert. Im Hintergrund ist das Langhaus zu sehen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Glasfenster mit Bildern und Mustern verziert waren, die heute nicht mehr vorhanden sind.
46 Erstkommunikantinnen sind auf dem Gruppenfoto versammelt. Ihre vier Lehrer rahmen sie ein: Franz Merk und ??? auf der linken Seite, Ferdinand Eggert und Eugen Steidlinger auf der rechten. In der Mitte stehen zwei Geistliche, einer von ihnen ist Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der von 1912 bis 1916 in der Pfarrgemeinde wirkt.
1. Reihe, v.l.n.r.: Nr. 8: Franziska Bieler (*1900, verh. Fehrenbach), Nr. 9: Klara Bieler (*1900), Nr. 11: ??? Kaufmann. 2. Reihe, v.l.n.r.: 3. Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Nr. 4: Leopoldine Geisinger (1901-1989) 4. Reihe, v.l.n.r.: Nr. 10: Anna Hepting (*1900, verh. Ganter), Lehrer Eugen Steidlinger 5.Reihe, v.l.n.r.:
Seit der letzten Innenrenovation Mitte der 1990er Jahre präsentiert sich die katholische Pfarrkirche St. Michael wie auf diesem Foto. Die Veränderungen im Kirchenraum gegenüber älteren Ansichten waren infolge der Liturgiereformen des Zweiten Vatikanischen Konzils notwendig geworden: Die Kanzel wurde entfernt und durch einen Ambo ersetzt, ein Zelebrationsaltar wurde geschaffen, damit die Messe nicht mehr am Hochaltar mit dem Rücken zur Gemeinde gefeiert werden musste.
Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013), der 22 Jahre in Löffingen wirkte, war nicht nur Seelsorger, sondern auch ein begeisterter Bauherr. Von 1993 bis 1996 erfolgte die Innenrenovation. Dabei wurde auch ein neuer Zelebrationsalter und ein neuer Ambo geschaffen: Der Altar verweist auf den brennenden Dornbusch. Auf seiner Vorderseite ist der hebräische Schriftzug »Jahwe« und auf der Rückseite die lateinische Insignie »JHS« zu lesen. Der Ambo zeigt die Symbole der vier Evangelisten als Halbreliefs. Der Adler steht für Matthäus, der Stier für Markus, der Löwe für Lukas, der Mensch für Johannes. Der neue Altar und Ambo fügen sich auf gelungene Art und Weise in das barocke Gesamtensemble ein.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Willman und Franz Isele zur Verfügung.
Diese Aufnahme entsteht in der Advents- oder Weihnachtszeit. Der Kirchenraum der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist mit Tannenbäumen geschmückt, die die beiden Seitenaltäre einrahmen.
1917 wurde die Kirche an das seit 1916 in Löffingen bestehende elektrische Leitungsnetz angeschlossen. Im Kirchenraum hängen mehrere einfache elektrische Lampen. Der mit Kerzen bestückte Kronleuchter hängt weiterhin im Chorraum. Seit 1881 sind die Wände bemalt, bei einer späteren Innenrenovation werden sie 1936/37 weiß übertüncht. Das Wandgemälde, das links im Chorbogen zu sehen ist, wird bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1993-1996 wieder freigelegt, renoviert und sichtbar gelassen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.
Auf den Treppenstufen vor der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat sich eine Taufgesellschaft zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt. Zwei Neugeborene sind soeben getauft worden, ob es sich um Zwillinge handelt oder um Täuflinge aus zwei unterschiedlichen Familien ist unbekannt. Die Frau, die das Baby rechts trägt, ist die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958).
Wer weiß, wer die Männer (Väter? Taufpaten?) sind? Wer sind die beiden Frauen? Der linke Mann sieht aus wie der seit 1943 vermisste Josef Kienzler.
Verlag A. Rebholz Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.
Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.
Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
Der Kirchturm der katholische Pfarrkirche St. Michael ist 1961 eingerüstet, um verputzt zu werden. Diese Gelegenheit nutzt der Fotograf dieser Bilder, um auf den Turm zu steigen und eine Fotoserie von oben auf das Städtchen aufzunehmen.
Der Blick geht über die Dächer des Altstadtrings hinüber zur Vorstadt und zum Alenberg. Dominiert werden die Fotos von dem großen Gebäudekomplex der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10). Zu sehen ist die Rückseite mit der Wiederkehr zur Eggertenstraße hin. Das Gebäude, das in seiner Größe am ehesten dem Rathaus entspricht, wird 1973 abgerissen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
Der Kirchturm der katholische Pfarrkirche St. Michael ist 1961 eingerüstet, um verputzt zu werden. Diese Gelegenheit nutzt der Fotograf dieses Bildes, um auf den Turm zu steigen und mehrere Fotos von oben auf das Städtchen aufzunehmen.
Hier ist die Kirchstraße zu sehen, die damals noch Hafnergasse heißt. Drei Häuser der rechten Straßenseite wurden beim Großbrand 1929 zerstört und kurz darauf mit Staffelgiebeln wiederaufgebaut. Anfang der 1960er Jahre hat der Autoverkehr deutlich zugenommen: Vier Autos sind auf diesem Foto zu erkennen. Der alte Brunnen in der Mitte der Hafnergasse ist zu einem Verkehrshindernis geworden. Im linken Straßenzug sind die Häuser Hafnergasse 18 und 19 zu sehen, das Haus von Rosa Hauser geb. Rebholz ist an der Markise vor dem Schaufenster zu erkennen. Zehn Jahre später werden beide Häuser abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Werner Verlag, Überlingen / Sammlung Familie Waßmer
Auf dieser Ansichtskarte sind alle Sehenswürdigkeiten vereint, die einen Besuch in »Löffingen im Schwarzwald« aus Sicht des Verlags zu einem Erlebnis machen. Gezeigt wird zum einen das alte Städtchen mit seinem mittelalterlich anmutenden Stadtkern, zum anderen aber auch das moderne Stadtbild.
Für die Mitte der Ansichtskarte wurde keine Gesamtansicht gewählt, die den Altstadtring etwa vom Alenberg aus zeigt. Statt dessen entschied man sich für eine Ansicht, die vom »Reichberg« aus aufgenommen wurde. Im Vordergrund stehen die neugebauten Häuser in der »Breiten«. Zu sehen sind etwa die 1963 gebauten Wohnhäuser Hebelstr. 1 und 3, aber auch die 1968 errichteten Wohnblocks Hebelstr. 8-10 und Conradin-Kreutzer-Str. 13. Damit sollte die Modernität des Städtchens herausgestellt werden.
Die Auswahl der um die Gesamtansicht angeordneten kleinen Fotos überrascht indes nicht. Die Bilder zeigen das Rathaus mit dem früheren Gasthaus »Sonne«, den Unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen, Straßenzüge mit den charakteristischen Staffelgiebeln, die Häuser der Demetriusstraße mit dem Mailänder Tor, der Unteren Hauptstraße mit dem Kirchturm und der Hafnergasse mit dem Elisabethbrunnen, aber auch die Seppenhofer Straße mit dem Krankenhaus im Vordergrund.