Schüler*innen beim Schnurren in einem Geschäft, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Nach der Schülerbefreiung ziehen verkleidete Schüler*innen und auch Lehrer*innen durch das Städtchen und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Dieser bunte Haufen hat ein Geschäft heimgesucht und schnurrt jetzt. Vermutlich stehen die Närrinnen und Narren im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8),

Die Lehrer*innen sind v.l.n.r. Hedy Staub, Maria Oser, Maria Waßmer, Helene Waßmer und Siegfried Ewert.

Aber wer erkennt die Schüler*innen?
Zu sehen sind u.a. Jutta Bölle und Monika Kuster.

Standort des Fotografen: 47.883611, 8.344222

Sigrid Fehrenbach beim Städtlelauf auf dem unteren Rathausplatz, 1971

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Am »Tag des Sports« wird im Städtchen der »Städtlelauf« veranstaltet. Die Teilnehmer*innen müssen diverse Parcours an verschiedenen Stationen meistern. Hier stellt gerade Sigrid Fehrenbach (geb. Bader, 1940-2023) ihr turnerisches Können unter Beweis. Sie hangelt ein Baugerüst entlang, das auf dem unteren Rathausplatz aufgebaut ist.

Unter den Zuschauer*innen sind Margarete Adrion, Fritz Straub, Hans Streit und Karl Guth mit seinem Enkel zu erkennen.

Im Hintergrund ist das orthopädische Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7) zu sehen. Der Schuhmachermeister Emil Schmid (1926-2007), der aus Seppenhofen stammt, bestand 1952 die Meisterprüfung und übernahm im darauffolgenden Jahr die Werkstatt von Heiner Thoma in der Demetriusstraße. 1962 kaufte er dann zusammen mit seiner Ehefrau Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989) das Wohn- und Geschäftshaus am Rathausplatz und richtete darin seine Werkstatt und das Schuhgeschäft ein. Emil Schmid steht in der Eingangstür und schaut dem Treiben vor seinem Haus zu.

Standort des Fotografen: 47.883754, 8.344103

Närrische Lehrer auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1972

Sammlung Familie Waßmer

Die Lehrer*innen auf dem Foto haben gut Lachen! Denn der »Schmutzige Dunschdig« markiert zugleich den Beginn der Fasnachtsferien! Da mischt man sich gerne unter das närrische Volk und beteiligt sich an der Straßenfasnacht.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 [Gundula Hoede?], 2 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Maria Oser, 4 Beate Ganster, Ingeborg Oeser, Maria Waßmer, Werner Waßmer
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Sigfried Ewert, 2 ???

Im Hintergrund sind u.a. Eugen Beha (1938-2003), Elisabeth Wangler (geb. Ganter, 1925-2002), Karl Maier (»Kuli Maier«) und Fritz Kaufmann zu sehen. Aus dem Rathausfenster schaut Anton Käfer.

Standort des Fotografen: 47.883889, 8.344028

2 Fotos: Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße, ca. 1932-1935

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Von einem Fenster des Mailänder Tores aus entstehen diese beiden Fotografien, die kurz hintereinander aufgenommen werden. Sie zeigen den kompletten Straßenzug vom Rathaus bis hinunter zum Gasthaus »Sonne«. Die Wolken im oberen Foto sind hineinretuschiert. Das untere Foto zeigt den Himmel ohne Retusche. Außerdem unterscheidet sich der Ausschnitt der beiden Bilder. Auf beiden sind Menschen zu sehen, aber mal stehen sie vor dem Haus Schilling, mal vor dem Haus Geiger.

Hinter dem Kriegerdenkmal mit seinem schmiedeeisernen Gitter steht das Haus des Landwirt August Sibold (Rathausplatz 8). Daran angebaut sind die Gebäude des Schuhmachermeisters Demeter Schilling (Rathausplatz 7) und des Kaufmanns Paul Guth (Rathausplatz 6). Neben einer »Gottlieb«-Filiale betreibt er eine kleine Tankstelle. Die Zapfsäule steht in dem Vorgärtchen neben der Fichte.

In der Aufnahme folgen im Bereich der Unteren Hauptstraße das »Warengeschäft Franz X. Geiger« (Untere Hauptstr. 1),  die »Metzgerei & Wursterei Friedrich Seilnacht« (Untere Hauptstr. 3), das Geschäft von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7). Den Abschluss bildet das Gasthaus »Sonne«, das bis 1932 »Lamm« hieß. Hier hängt bereits das schmiedeiserne Wirtshausschild, das von der »alten Sonne« am Rathausplatz hierher umgehängt wurde.

Auf dem oberen Bild ist am rechten Bildrand auch der alte Demetriusbrunnen zu erkennen, der 1945 beim Bombenangriff zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.343686

Totenehrung auf dem Rathausplatz anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Die Häuser des Städtchens sind mit Fahnen und Girlanden geschmückt.

Die Menschenmenge steht in einem Halbrund auf dem unteren Rathausplatz. Der neue Demetriusbrunnen, an dem der Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges (den Gefallenen, Vermissten und »Heimatvertriebenen«) gedacht wird, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht, denn er wird erst 1954 geschaffen. Der Eindruck täuscht also, dass sich die Menschen um den Brunnen herum aufgestellt hätten. Am Mailänder Tor sind aber seit 1930 zwei Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht. Vermutlich versammelt man sich deshalb an diesem Ort.

In der Menschenmenge sind die Sänger des Männergesangsvereins zu erkennen: u.a. Berthold Ganter, Josef Kaltenbrunner, Paul Bader, Paul Siefert, Sepp Mäder, Erich Zepf, Franz Vogt, Ernst Krauß, Ernst Göhry und Fritz Adrion sowie Willi Siefert, Alfred Fehrenbach, Hermann Schelling und Eugen Fehrenbach. Es folgen am rechten Bildrand die Mitglieder des Turnerbunds. Zu sehen ist Josef Heiler und Josef Heiler III.

Fotografiert wird das Bild vermutlich aus einem Fenster des Mailänder Tores (Demetriusstr. 12). Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Häuser Siefert mit dem Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6), Guth (Rathausplatz 7) und Rebholz (Rathausplatz 8) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883840, 8.343626

Rathausplatz mit viel Schnee, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch türmen sich die Schneeberge auf dem Rathausplatz. Die Kunden und Kundinnen, die beim »Blumen-Vierlinger« (Rathauspatz 9), im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8), im Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7) oder im »Mode-Straetker« (Rathausplatz 6) einkaufen möchten, müssen sich ihren Weg bahnen.

Auf auf den Dächern liegt die weiße Pracht. Die Werbeschilder am Haus Willmann sind ebenfalls zugeschneit. »Papierwaren« und »Fotos« ist auf ihnen zu lesen. Die übrigen Werbeschilder informieren, welche Zeitungen und Illustrierten in dem Geschäft zum Verkauf angeboten werden.

Am Ende der Häuserzeile ist das Gasthaus »Adler« zu sehen und dahinter die »Adler«-Scheune, die im Frühjahr 1980 abgerissen wird.

Standort des Fotografen: 47.883802, 8.344654

Rathaus mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz ist tief verschneit. Kein Mensch ist zu sehen, der durch den Schnee stapft, kein Auto ist unterwegs und bahn sich seinen Weg. Der Blick fällt vom Torbogen des Mailänder Tores hinüber zum Rathaus. Es ist 14 Uhr, wie die Rathausuhr anzeigt. Die Wintersonne scheint.

Vor dem Rathaus ist das Kriegerdenkmal zur Erinnerung des Krieges 1870/71 und des Sieges über Frankreich zu sehen. Dahinter ist die Gemeindewaage zu erkennen. Das Haus Rebholz (Rathausplatz 8) wurde bereits umgebaut und modernisiert, die Fassade ist aber noch nicht wieder verputzt. Im 2. Obergeschoss sind alle Fensterläden geschlossen. Daneben ist zur Linken der Seitengiebel der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883987, 8.343699

»Reichburgmali« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1986

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

50 Jahre ist es alt, das »Reichburgmali«. Die Sagenfigur aus dem Gewann »Reichberg« ist freilich viel älter als 1936. Einer alten Überlieferung gemäß soll auf der Anhöhe ein furchterregender Waldgeist gehaust haben, mit dem man unartigen Kindern drohte. Bereits an der Fasnacht 1910 verkleidete sich Karl Beha als erstes »Reichburgmali«. 1936 war es dann soweit, dass Gewerbelehrer Karl Ehret die Idee aufgriff und die neue Fasnachtsfigur schuf. Deshalb gilt 1936 als Geburtsstunde des »Reichsburgmali«. Und 50 Jahre später wird Geburtstag gefeiert.

Noch immer sind es nur zwei Maskenträger, die sich in den Narrenumzug mischen. Ihr Kostüm aus grünem Stoff, das von Malermeister Werner Hepting entworfen und gemalt ist, zeigt Tannen- und Fichtenzweige, Beeren, Silberdisteln und Eichhörnchen. Die geschnitzten Holzmasken zeigen ein liebenswertes, verschmitzt lächelndes Gesicht. Auf dem Kopf sind Silberdisteln und Eichhörnchen zu sehen.

Die beiden Maskenträger sind vermutlich Fritz Straub und Conrad Bader. Der »Täfelebue« ist Egon von der Heyd.

Standort des Fotografen: 47.883881, 8.343772

Blick von oben auf den unteren Rathausplatz, ca. 1985

Sammlung Familie Waßmer

Aus ungewöhnlicher Perspektive zeigt sich hier der untere Rathausplatz mit dem Rathaus, dem Haus Straetker (Rathausplatz 6), dem Haus Schmid (Rathausplatz 7) und dem Haus Willmann (Rathausplatz 8). Das Foto wird aus luftiger Höhe aufgenommen.

Drohnen für Hobbyfotografen sind in den 1980er Jahren noch nicht im Einsatz. Für eine Flugzeugaufnahme ist das Bild nicht hoch genug aufgenommen. Einen Hinweis, von wo aus fotografiert wird, bietet der Asphalt auf dem Rathausplatz. Er ist nass. Offenbar ist hier die Feuerwehr in Aktion und hat nicht nur mit Wasser gespritzt, sondern auch ihre Drehleiter ausgefahren. Dazu passt, dass die Schaulustigen unten interessiert nach oben schauen.

1982 bekommt die Freiwillige Feuerwehr Löffingen vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald eine Drehleiter zur Verfügung gestellt.

Standort des Fotografen: 47.883841, 8.344017

Blick vom Kirchturm in Richtung Rathaus, ca. 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Kirchturm eröffnet sich ein grandioser Blick auf das Städtchen. Zu sehen sind im Vordergrund die Häuser der Kirchstraße mit dem Haus Kuster (Kirchstr. 14) und dem Haus Benz (Kirchstr. 12). Über ihre Dächer ragen knapp die Häuser der Eggertenstraße. Das »Eckeret«, wie der Winkel genannt wird, ist das am dichtesten bebaute Gebiet innerhalb des Altstadtrings.

Dahinter sind die Häuser am Rathausplatz zu sehen, dominiert vom Rathaus und der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10), die 1972 abgerissen wird. Der Platz daneben diente bis 1936 als Schulhof. Schön zu erkennen ist auch der untere Rathausplatz mit dem Mailänder Tor und dem 1954 neu erbauten Demetriusbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.882615, 8.343904

Große Hexe auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Neben der Fasnachtsbühne auf dem Rathausplatz steht der Hexenwagen mit der (neuen) großen Hexe. Einige Kinder sind auf den Wagen geklettert. Die große Hexe trägt das gleiche (neue) »Häs« wie die anderen, »kleinen« Hexen. Zu sehen sind Egon Bader und Franz Mürb. Entworfen wurde das Häs vom Hexenschneider Hans Kaufmann. Über dem braunen mit schwarzen Karos versehenen Rock trägt sie eine gelbe Schürze, weiter oben einen dunkelgrünen Kittel, der mit einem roten Halstuch seinen Abschluss findet. Aber die große Hexe trägt nicht nur den passenden Stoff, sie verfügt auch über eine Sirene und beleuchtete Augen. Zur Freude der Kinder hat sie auch bewegliche Arme, auf denen man schaukeln kann.

Im Hintergrund ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) zu sehen. Es ist die letzte Fasnacht, die das altehrwürdige Gemäuer miterlebt, denn im Januar 1973 wird die »Sonne« abgerissen.

Standort des Fotografen: 47.883810, 8.344717

Blick durch das Mailänder Tor zum Rathaus, ca. 1925-1930

Stadtarchiv

»Durchblick auf Rathaus und Kriegerdenkmal« lautet der Titel dieses Fotos, das in den 1930er und 40er Jahre als Ansichtskarte Verbreitung findet. Der Fotograf steht auf der Rückseite des Mailänder Tores und nimmt den großen Torbogen und einen der beiden kleinen Bögen in den Blick. Sie sind nicht komplett zu sehen, sondern angeschnitten. Aber sie geben den Blick frei zum unteren Rathausplatz. Vor dem Rathaus steht das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, das noch mit einem schmiedeeisernen Gitter eingefasst ist. Ein Automobil parkt daneben.

Standort des Fotografen: 47.884021, 8.343576