Schneeberge auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen hat sich in eine Winterlandschaft verwandelt. Auf dem unteren Rathausplatz türmen sich die Schneeberge, aus denen die Umzäunung beim Kriegerdenkmal herausragt. Fußgänger gehen auf der Straße, die gebahnt ist, weil auf den Gehwegen kein Durchkommen ist. Die Sonne scheint und lässt die Schneepracht auf den Dächern langsam aber sicher dahinschmelzen.

Standort des Fotografen: 47.883649, 8.344247

Walter und Ingeborg Fuß vor dem Schuhgeschäft Hasenfratz, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Vor dem Schuhgeschäft Hasenfratz in der Demetriusstraße stehen der Bäckermeister Walter Fuß (1933-1999) und seine Ehefrau Ingeborg geb. Horn (1932-1999). Beide tragen Arbeitskleidung und scheinen nur für einen kurzen Augenblick aus ihrer Bäckerei und dem Café herausgetreten zu sein.

Walter Fuß hat das Geschäft von seinen Eltern übernommen. Sein Vater Viktor Fuß (1900-1959) war wenige Jahre zuvor verstorben.

Standort des Fotografen: 47.884142, 8.344137

Narrengruppe vor dem Haus Jordan in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elke Moser und Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Sonne ist das Erkennungszeichen dieser Narrengruppe. Sie strahlt hoch oben auf dem – von Kühen – gezogenen Umzugswagen. Die Gruppe selbst ist in lange wallende Gewänder gekleidet, die strahlend weiß sind. Offenbar verehren sie das Sonnenlicht. Und tatsächlich hat sich die Sonne an diesem Rosenmontag hinter den Wolken hervorgewagt und scheint. Der Schnee in der Oberen Hauptstraße ist fast vollkommen weggeschmolzen. Im Hintergrund sind die Häuser von Ida Jordan (Obere Hauptstr. 21) und Karl Wölfle (Obere Hauptstr. 23/25) zu sehen.

Das Foto ist vermutlich an Fasnacht 1939 entstanden. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der »Laternenbrüder« geht es thematisch um »die Heimat in grauer Vorzeit«, um »Sitten und Gebräuche, Leben und Treiben der Vorfahren aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis zur Besiedlung des Landes durch die Kelten«. Auch in der Religion der Germanen gelten die Sonnenfeste wie Mittsommerfest und Mittwinterfest als hohe Feiertage. In der nordischen Mythologie wird die Sonne als Sonnengöttin Sol verehrt.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Franz Bader (1901-1986)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.885134, 8.349883

Zwei Frauen in der Bittengasse, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ulrike Rheiner zur Verfügung.

Ein sonniger Wintertag. In der Bittengasse liegt Schnee. Der Blick wandert von der Höhe des Trafohäuschens die Straße nach oben. Auf der linken Straßenseite steht das holzverschindelte Haus von Josef Hasenfratz (Bittengasse 8). Hasenfratz betreibt die Stadtmühle in der »alten Sonne«. Hinter den beiden Nadelbäumen, die am rechten Straßenrand stehen, ist die Rückseite des Gasthauses »Linde« (Obere Hauptstr. 10) zu erkennen.

Fotografiert wurde das Bild aber nicht, um das Aussehen der Bittengasse und ihrer Häuser festzuhalten. Aufgenommen wurden die beiden lachenden Frauen, die im Vordergrund zu sehen sind, auch wenn sie sich halb hinter einem Strommasten verstecken: Die Frau rechts ist Brunhilde Simon geb. Zahn (1939-1975). Die linke Frau ist ihre Cousine Christa Beiner geb. Zahn.

Standort des Fotografen: 47.883320, 8.345491

Schülerinnen auf dem Heimweg, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann zur Verfügung.

Neun Volksschülerinnen sind auf dem Heimweg. Die Lederranzen haben sie auf ihre Rücken geschnallt. Ab nach Hause zum Mittagessen! Oder haben sogar die Ferien begonnen? Sie gehen nicht auf dem Schulweg, sondern wählen den Trampelpfad quer durch die »Bittenwiesen«. Im Hintergrund ist die 1936 eingeweihte Volksschule und die Festhalle zu sehen. Auf dem Vorplatz sind Bäume frisch gepflanzt.

Wer erkennt die Mädchen?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.:

2.Reihe, stehend, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.882703, 8.345457

Feuerwehrübung auf dem Rathausplatz, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Die Feuerwehr ist im Einsatz. Die 1927 angeschaffte Automobilfeuerspritze ist Mitten auf dem oberen Rathausplatz geparkt. Schläuche sind ausgerollt. Das Wasser wird aus dem Rathausbrunnen gepumpt. Die mechanische Schiebeleiter von 1923 ist an die Rathausfassade angelegt und ausgefahren. Was wie ein Ernstfall aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine Feuerwehrübung. Der Löschwagen und die Leiter sind mit Tannenreisig geschmückt. »Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr«: Der Leitspruch der Feuerwehr ist auf ein Schild geschrieben, das auf der Automobilfeuerspritze angebracht ist. 

Noch ist das Erdgeschoss zur Platzseite nicht umgebaut. Kurze Zeit später verschwinden zwei der alten Kaufhaustüren, die auf dem Bild mit Holzläden geschlossen sind. Sie werden zu Fenstern umgebaut. 1935 eröffnet die Vorschussbank in den Räumlichkeiten dahinter ihre Geschäftsräume.

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.345149

Zwei Kinder vor dem Haus Walz in der Maienlandstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Zwei Geschwister stehen in der Maienlandstraße. Sie wohnen im Haus Fehrenbach, gleich vis-à-vis auf der anderen Straßenseite. Hinter ihnen ist das Haus Frey (Maienlandstr. 47) zu sehen. Es gehört dem Polizeisekretär Karl Walz (1891-1969) und seiner Ehefrau Anna Theresia Walz geb. Frey (1900-1992), die es von ihren Eltern geerbt hat. Zur Maienlandstraße hin ist das Haus nur einstöckig, zur Rückseite hin ist es aber zweistöckig und verfügt darüber hinaus über einen gewölbten Keller, Scheuer und Stallung.

Standort des Fotografen: 47.888747, 8.341872

Schweineschlachten in der Kirchstraße, 1984

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Schnee liegt in der Kirchstraße. Auf einem hölzernen Zuber vor der ehemaligen Zehntscheuer (Kirchstr. 9) liegt ein totes Schwein, das gerade auseinander genommen wird. Schließlich feiert die Hexengruppe in der Scheune von Karl Krieg ein Schlachtfest. Der Metzger ist Hans-Peter Fehrenbach. Die beiden Alt-Hexen Josef (Sepp) Bayer und Hermann Geisinger tragen weiße Schürzen. Der Narrensamen, ganz links Geisingers Enkel Thomas Hofmeier, steht dabei und schaut zu.

Die Idee zu dem Schlachtfest entstand am Stammtisch im Vereinslokal »Gebert«. Die Hexen kauften in Dittishausen ein Ferkel, das bei Oswald Laufer im Stettholz aufgezogen und gefüttert wurde. Als die Schlachtgröße erreicht war, schritt man am »Schmutzigen Dunschdig« zur Tat. In der Hexenscheune bei Kriegs gibt es Wurstsuppe und Kesselfleisch für die Hexen und ihre Familien. Am Abend werden dann im »Gebert« Bratwürste serviert – und bei Laufers im Stettholz wird danach der Speck geräuchert.

V.l.n.r.: Thomas Hofmeier, ????, Oswald Laufer, Franz Mürb, Josef (Sepp) Bayer (1930-2005), Metzger H.-P. Fehrenbach, Hermann Geisinger (1926-1989).

Standort des Fotografen: 47.883668, 8.345249

Frau mit Kindern vor der Witterschneekirche, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

»Hier hat uns Herr Vikar ein Bildchen gemacht als wir ins Feld fuhren«, lautet die rückseitige Beschriftung dieses Fotos. Zu sehen sind eine Mutter mit ihren drei Kindern, die auf der Wiese vor der Witterschneekirche stehen. Im Hintergrund ist die alte Kapelle und die Wallfahrtskirche zu sehen.

Wer erkennt die Frau und die drei Kinder? 
Es handelt sich um Sofie Fehrenbach (geb. Guth, 1909-1999) mit ihren Kindern Hans-Peter Fehrenbach (1939-2013), ??? und Hilda Fehrenbach (verh. Hepting)

Standort des Fotografen: 47.891916, 8.337312

Feuerwehr vor dem Rathausbrunnen, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

»Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr« ist der Leitspruch der Feuerwehr. Er ist auf ein Schild geschrieben, das von Tannenreisig geschmückt über der 1927 angeschafften Automobilfeuerspritze angebracht ist. Die Feuerwehr versammelt sich nach einer Feuerwehrübung auf dem Rathausplatz zu einem Gruppenfoto vor dem Rathausbrunnen. Die Schnitterin ragt über dem Fahrzeug und den Feuerwehrhelmen herraus.

Wer erkennt die Feuerwehrmänner?

Vor dem Auto stehend, v.l.n.r.: Ernst Krauß, August Limb, ??? Zepf, Hermann Ganter, ???, ???, ???, ???, ???, ???, 11. Fritz Seilnacht, ???, ???
Auf dem Auto vl.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884003, 8.344781

2 Fotos: Hochzeitsgesellschaft Egle / Ganter in der Maienlandstraße, 1955

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle und Alexandra Scholl zur Verfügung.

»Glück und Segen den Neuvermählten«, steht über der festlich geschmückten Haustür. Der Maurermeister Alfred Egle (1920-2001) heiratet am 25. August 1955 Else Ganter (1923-2011). Die beiden stehen mit ihren Hochzeitsgästen vor dem Elternhaus der Braut in der Maienlandstraße.

Zu sehen sind auf dem Gruppenfoto Familienangehörige von Braut und Bräutigam. Die Verwandten der Braut sind ihre Eltern Hermann Ganter (1895-1957) und Anna Ganter geb. Hepting (1900-?), ihre Schwester Lore Echtle geb. Ganter (1926-2014) mit der Tochter Doris auf dem Arm, ihre Cousine Johanna Rebholz geb. Ganter (1913-2003) und ihre Tante Mathilde Bacher geb. Hepting.

Die Verwandten des Bräutigams sind sein Bruder Fritz Egle (geb. 1929), seine Schwester Maria Egle (geb. 1925), seine Schwester Hedwig Egle (geb. 1932) und seine Tante Anna Schropp geb. Egle (1895-?).

Auf dem Foto ist außerdem Johann Fürderer (1891-1964) zu sehen, der mit Amalie Fürderer geb. Ganter (1897-1973) verheiratet ist.

Standort des Fotografen: 47.885222, 8.342704

Drei Frauen beim Mittagsschläfchen, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Dieses Foto ist ein echter Schnappschuss. Zumindest scheint die Szene nicht gestellt zu sein, die Frauen scheinen tatächlich erschöpft eingeschlafen zu sein und gerade ein Nickerchen zu machen. Die Frau links hat ihren Kopf auf der Tischplatte abgelegt. Die beiden älteren Frauen auf dem Sofa sind auch vom Schlaf übermannt worden, wobei unklar ist, ob die Frau rechts tatsächlich noch in ihrem Buch liest, oder ob auch ihr bereits die Augen zugefallen sind. Im Bilderrahmen über dem Sofa hängt eine Darstellung von Jesus Christus mit Dornenkrone.

Die Frau in der Mitte ist Maria Ganter geb. Bader (1881-1962). Sie ist mit dem Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) verheiratet. Gemeinsam wohnen sie in der Seppenhofer Straße. 

Die Frau links ist die Pfarrhaushälterin von August Ganter (1907-1970). Er wurde am 21. Juni 1907 in Löffingen geboren und 1933 zum Priester geweiht. Ganter war Vikar in St. Märgen, Donaueschingen und Todtnau. Ab 1942 wirkt er zunächst als Pfarrverweser, dann als Stadtpfarrer in Ewattingen. Von 1954 bis zu seinem Tod ist der Geistliche in Obersasbach tätig. Er stirbt am 17. Juni 1970 auf einer Wallfahrt nach Altötting.

Standort des Fotografen: Katholisches Pfarrhaus Ewattingen