Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.
Zu den ersten farbigen Ansichtskarten, die nicht nachträglich coloriert wurden, zählt diese Ansicht des unteren Rathausplatzes mit dem Demetriusbrunnen, dem Mailänder Tor und den Häusern in der Demetriusstraße mit ihren charakteristischen Staffelgiebeln. Mal ehrlich: ein buntes Städtchen ist schon auch schön, verglichen mit den alten Schwarz-Weiß-Fotografien, oder? Dabei waren die Fassaden damals längst nicht so bunt gestrichen wie heute. Aber nicht zuletzt der Blumenschmuck am Demetriusbrunnen kommt hübscher zur Geltung.
Werner-Verlag, Überlingen Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.
Die Kirchstraße hat sich herausgeputzt. Im Zuge der Stadtsanierung wurde sie neu gestaltet, ein Teil der Fahrbahn wurde wieder mit Kopfsteinpflaster versehen, andere Abschnitte wurden frisch geteert. Auch neue, aber historisch anmutende Straßenlaternen wurden aufgestellt, um ein bisschen Altstadt-Flair in die frührere Hafnergasse zu zaubern. Die Häuser mit den Staffelgiebeln und die Hexe auf dem 1975 errrichteten Hexenbrunnen tun ihr übriges, dass das Bild ein echtes Postkartenmotiv wird.
Das Haus von Adolf Sibold (Kirchstr. 19) wurde nach dem Brand 1982 neu errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale des Drogeriemarkts »Schlecker«. Im Haus Stephani (Kirchstr. 21) hat ein italienisches Eiscafé eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel könnte man glatt denken, man sei auf einer italienischen Piazza.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.
Neun Jahre nach der Zerstörung des alten Demetriusbrunnens bei einem Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg steht wieder ein Brunnen auf dem unteren Rathausplatz. Er ist allerdings sehr vergänglich, denn er besteht vorerst nur aus Schnee und Eis. Es ist ein Modell des neuen Brunnens, den der Steinmetzmeister Josef Weiß (1913-?) schaffen wird. Weiß ist der Schwiegersohn des Bildhauers und Steinmetzmeisters Karl Häusle (1878-1956). Am 22. August 1954 wird dann der neue Brunnen mit der Statue des heiligen Demetrius eingeweiht und die Leerstelle im Städtchen verschwindet dauerhaft.
Im Hintergrund ist die Metzgerei von Johann Werne (Demetriusstr. 15) zu sehen. 1955 kaufen Willi und Emma Butsch geb. Maier die »Werne-Metzgerei«.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle, Maria Kuster und Maria Wider zur Verfügung.
Drei Tage lang steht das Städtchen ganz im Zeichen des Gesangs. Denn vom 30. Juli bis zum 1. August 1927 findet in Löffingen das Schwarzwaldgau-Sängerbundesfest statt. Am Preiswettsingen beteiligen sich insgesamt 39 Vereine aus Nah und Fern. Die meisten Konzerte finden in der neu erbauten Festhalle statt. Aber auf den beiden Fotos ist zu sehen, dass zwischendurch auch auf dem oberen Rathausplatz eine Gesangsdarbietung gegeben wird. In einem Halbkreis stehen die Sänger des Männerchors Brombach vor dem Rathausbrunnen. Zuhörer sind stehengeblieben und lauschen den Liedern. Vor dem geschmückten Gasthaus »zum Löwen« stehen mehrere Autobusse, aber auch eine Pferdekutsche.
Die Ausrichtung des Gausängerfestes war eine logistische Herausforderung. In der Lokalzeitung heißt es lobend: »Die Unterbringung der etwa 3.000 Sänger und der vielen Hunderten von sonstigen Besuchern des Festes über die Mittagszeit war ein schwieriges Problem, wurde aber von den Löffingern ausgezeichnet gelöst. Man hatte eine Reihe von Vereinen in den Gasthöfen von Unadingen, Reiselfingen, Göschweiler, Seppenhofen und Rötenbach untergebracht und auch für einen flotten Transport derselben gesorgt. In Löffingens Gasthöfen war Hochbetrieb. Hatte ein Verein sein – übrigens überall ausgezeichnet und reichlich serviertes – Mittagessen eingenommen, so erschien nach ihm der Bruderverein, um sich ebenfalls gütlich zu tun und die Kehle anzufeuchten.«
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.
Das Haus von Landwirt Ernst Heiler (1923-1990) und seiner Ehefrau Rosa geb. Laufer (1928-2013) ist renoviert. Die Fassade ist frisch verputzt, die meisten Sprossenfenster durch moderne Glasfenster ersetzt, die hölzernen Fenstläden entfernt. Am Seitengiebel des Hauses haben die Heilers ein Wandgemälde mit einem Pflug und Getreideähren anbringen lassen. »Denk und Danke«, lautet die Inschrift.
An der Einmündung vom Pfarrweg in die Seppenhofer Straße steht der Brunnen mit der Marienfigur. Die Brunnensäule ist mit Blumen geschmückt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.
Während das Vieh am Laufbrunnen steht und trinkt, gibt es für Hilda Hepting und Hans-Peter Fehrenbach (geb. 1939) ein Verschnaufspäuschen. Sie stehen in der Alenbergstraße an einem Holzzaun und lächeln in die Kamera. Der Junge hält einen Holzbengel in der Hand, mit dem er das Vieh durch die Straße treibt.
Der holzverschindelte Giebel am rechten Bildrand gehört zum Haus vom Landwirt Rudolf Selb und seiner Ehefrau Anna geb. Maier (Alenbergstr. 34). Wo noch die Obstbäume stehen, wird später die Fürstenbergstraße gebaut.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.
An der Einmündung der Alenbergstraße in die Maienlandstraße steht ein Laufbrunnen. Er dient längst nicht mehr dazu, die Haushalte in der Nachbarschaft mit Trinkwasser zu versorgen. Aber seine wichtige Funktion als Viehtränke hat er behalten. Der Landwirt – und Sprengmeister – Fritz Fehrenbach (1904-1973) steht mit einem Stier am Brunnen. Mit einem Holzbengel in der Hand hält er den Stier in Schach.
Im Hintergrund ist der Seitengiebel vom Haus Walz zu sehen, das Polizeikommissar Karl Walz (1891-1969) und seiner Ehefrau Anna Walz geb. Frey (1900-1992) gehört. Fern am Horizont ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.
Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Geburtsjahrgangs 1925/26 feiern ihren 60. Geburtstag, Zeit also für ein Klassentreffen. Offenbar unternehmen sie eine Ausflugsfahrt mit dem Reisebus, der im Hintergrund steht. An der Einmündung zur Festhallenstraße stellt man sich zu einem Gruppenfoto auf. Schön macht sich der – mit Geranien geschmückte – Brunnen im Hintergrund. Der Brunnentrog wird wenige Jahre später umgesetzt, um für die Schulbusse, die täglich um die Kurve ins Schulzentrum fahren müssen, mehr Platz zum Abbiegen zu schaffen.
Wer weiß, wie die Frauen und Männer auf dem Foto heißen? V. l.n.r.:
»Löffingen, vor dem Klimawandel«, werden vielleicht nachfolgende Generationen beim Betrachten dieses Fotos denken, das Ende der 1980er Jahre aufgenommen wurde. Starker Schneefall verwandelt die Kirchstraße in eine Märchenlandschaft. Auch die Hexe auf dem Hexenbrunnen wird mehr und mehr zugeschneit.
Die – noch kleinen – Bäume in der Straße zeigen an, dass das Foto relativ kurze Zeit nach der Sanierung der Kirchstraße entstanden ist. Am linken Bildrand ist außerdem das Haus Freund zu sehen, bevor es 1992 grundlegend saniert und umgebaut wird.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.
Noch sieht das Kaufhaus Henzler von außen genau so aus, wie es 1915 erbaut wurde. Das Vorgängergebäude war am 2. März 1915 abgebrannt. Daraufhin war auf dem Brandplatz ein schmuckes Gebäude mit Erker und Schaufenstern im Erdgeschoss errichtet worden. Wenige Jahre später werden die rundbogigen Schaufenster durch eine moderne durchgehende Schaufensterfront ersetzt.
Betrieben wird das Geschäft von »Albert Henzler Wwe.«, wie auf dem Schild über dem Eingang groß geschrieben steht. Damit ist Rosa Henzler geb. Winterhalder (1900-?) gemeint. Im Schaufenster wird Bekleidung zum Verkauf angeboten. Links und rechts neben dem Eingang werden Kisten mit Gemüse und Obst dargeboten.
Zwei VW Käfer sind vor dem Kaufhaus geparkt. Mitten auf der Kirchstraße steht ein alter Laufbrunnen, auf der die Heilige Elisabeth als Brunnenfigur thront. Der Brunnen muss Mitte der 1970er Jahre weichen, da er zum Verkehrshindernis geworden ist.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.
Neun Jahre klaffte Mitten im Städtchen eine Lücke: der 1912 geschaffene Demetriusbrunnen war im Frühjahr 1945 bei einem Fliegerangriff getroffen und zerstört worden. Nur die Statue des Demetrius blieb unbeschädigt. Neun Jahre später war es schließlich soweit und die Figur fand einen neuen Standort: 1954 wurde der neue Demetriusbrunnen geschaffen.
Dieses Foto ist kurze Zeit später aufgenommen worden. Wie schon der alte Brunnen, so ist auch der neue ein beliebtes Fotomotiv. Zwar ist der Demetrius aus dieser Perspektive nur von hinten zu sehen, dafür hat man aber einen schönen Blick auf den Giebel des Hauses Fuß und auf die Häuserzeile in der Demetriusstraße mit den Staffelgiebeln.
Karl Bank aus der Dittishausstraße lässt sich vor dem neuen Brunnen fotografieren.
Der Laufbrunnen steht wie eh und je in der Vorstadtstraße, aber moderne Zeiten haben Einzug gehalten und hinterlassen ihre Spuren in dem Straßenzug. Sie verändern allmählich Stück für Stück das Aussehen der Gebäude. Ein Paradebeispiel ist das Haus Roth (Vorstadtstr. 4), dessen baulicher Zustand hier in einer Art Zwischenphase dokumentiert ist. Unübersehbar sind die modernen Umbauten, zu erahnen ist aber auch noch die ursprüngliche Bausubstanz.
Noch 1921 wurde das Gebäude in den Feuerversicherungsbüchern als zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung geführt. Kurze Zeit später wurde das Haus aufgestockt und ein drittes, holzverschindeltes Stockwerk kam hinzu, wodurch die einstige Dachschräge stark abgeflacht wurde. Eigentümer ab 1921 waren der – aus Dittishausen stammende – Landwirt und Zimmermann Leopold Roth (1892-1968) und dessen Ehefrau Apollina geb. Bieler (1894-1949), die in dem Haus bereits ihre Kindheit und Jugend verlebt hatte, denn es war ihr Elternhaus. Nach ihrem Tod heiratete Leopold Roth 1950 in zweiter Ehe Elisabeth geb. Kaltenbrunner (1925-?), mit der er die Kinder Leopold, Elisabeth und Johannes bekam.
Als Leopold Roth 1968 starb, ging das Haus an seine Erben. Sie modernisierten das Gebäude. Der einstige Ökonomiebereich mit Scheuer und Stallung wurde beseitigt und zum Wohnbereich ausgebaut. Das Scheunentor verschwand. An seiner Stelle wurde eine Garage und moderne Fenster eingebaut, was an den Spuren im Verputz noch deutlich zu erkennen ist.