Familie Wehrle vor ihrem Haus am Reichberg, ca. 1915

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

»D’Usländers«, so lautete der Hausname für das Anwesen der Familie Wehrle. Sie wohnte weit außerhalb der Altstadt an der Göschweiler Straße und kam quasi aus dem Ausland nach Löffingen, z. B. um einzukaufen oder die Schule zu besuchen. Das Anwesen gehörte dem Taglöhner Franz Josef Wehrle (1870-1945) und seiner Ehefrau Maria geb. Bausch (1884-1915), die es von ihren Eltern Friedrich und Magdalena Bausch geerbt hatte. Das Haus war nicht an die Wasserversorgung angeschlossen. Etwa 30 Meter entfernt befand sich ein Brunnen, von dem die Wehrles ihr Wasser holen mussten. Hinter dem Bretterverschlag (links auf dem Bild) befand sich außerdem ein großes Wasserfass.

Franz Josef Wehrle wurde 1870 in Dittishausen geboren. Er heiratete Maria geb. Bausch, die aber schon 1915 im Alter von nur 31 Jahren starb. Der Witwer stand mit den Kindern allein da und heiratete 1916 Lina geb. Streit (1893-?), die aus Falkau stammte. Aus erster und zweiter Ehe hatte Franz Josef Wehrle insgesamt zwölf Kinder. Sechs davon sind auf dem Foto vor dem Haus zu sehen. Die junge Frau müsste die erste Ehefrau Maria Wehrle sein. Franz Josef Wehrle starb 1945 im Alter von 74 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.879502, 8.342265

Aufräumarbeiten am Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die Aufräumarbeiten nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 dauern nur bis Mitte September 1921. Die Gruppenpolizei V aus Müllheim leistet große Arbeit: Sie richtet das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her.

Das Foto entsteht auf dem Alenberg. Durch Funkenflug verursacht brannten dort die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, Schreinermeister August Limb, Schreinermeister Leo Münzer, Witwe Morath und Landwirt Albert Jonner ab.

Standort des Fotografen: 47.886650, 8.343239

Taufgesellschaft nach einer Doppeltaufe vor der Pfarrkirche, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Auf den Treppenstufen vor der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat sich eine Taufgesellschaft zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt. Zwei Neugeborene sind soeben getauft worden, ob es sich um Zwillinge handelt oder um Täuflinge aus zwei unterschiedlichen Familien ist unbekannt. Die Frau, die das Baby rechts trägt, ist die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958).

Wer weiß, wer die Männer (Väter? Taufpaten?) sind? Wer sind die beiden Frauen? Der linke Mann sieht aus wie der seit 1943 vermisste Josef Kienzler.

Standort des Fotografen: 47.882845, 8.344318

Aufräumarbeiten in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz

Zwei Kinder gesellen sich zu den Angehörigen der Gruppenpolizei V aus Müllheim, die nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 mit den Aufräumungsarbeiten betraut sind und sich zu einem Gruppenfoto aufstellen. Die Polizisten leisten große Arbeit: Sie richten das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her. Dabei sortieren sie auch Rohstoffe wie verkohlte Holzbalken und Eisen. Das Material und die Trümmerteile werden über Förderbahngleise abtransportiert. Der Bauschutt wird unterhalb des Bahnhofs hingekippt.

Im Hintergrund ist das ausgebrannte Anwesen von Familie Mayer (Ringstr. 3) zu sehen. In der Alenbergstraße ist das Haus von Landwirt Konstantin Ganter (Alenbergstr. 2) zu erkennen, das unbeschädigt blieb.

Standort des Fotografen: 47.884392, 8.344238

Familie Heizmann nach der Taufe vor der Pfarrkirche, ca. 1939

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Die Taufgesellschaft verlässt die katholische Pfarrkirche St. Michael. Sie kommt nicht durch das Hauptportal, sondern durch eine Seitentür. Von dort führt eine Treppe direkt in die Bittengasse herunter. Die Gruppe bleibt dort für ein Erinnerungsfoto stehen. Die Vater trägt einen schwarzen Anzug und Zylinder. Die Frau neben ihm ist vermutlich die Taufpatin. Sie trägt ein schwarzes Kleid. Auf ihrem Arm hält sie den Täufling. Begleitet werden die beiden von der Hebamme, die eine schwarze Tracht trägt.

Bei dem Täufling handelt es sich um Karl Heizmann jr., der am 11. August 1939 zur Welt kam. Der Mann links ist vermutlich der Taufpate. Die Mutter des Kindes, Notburga Heizmann (geb. Schwanz, 1912-?), ist bei der Taufe nicht anwesend, da sie noch im Wochenbett liegt und nach katholischem Brauch noch »ausgesegnet« werden muss. Vertreten wird sie von der Taufpatin Luise Bader geb. Straub (1914-2009). Rechts steht die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958). Zwei Kinder nähern sich neugierig. Im Hintergrund sind weitere Kinder zu sehen, die beim Heruntergehen auf der Treppe herumalbern und sich gegenseitig schubsen.

Standort des Fotografen: 47.882756, 8.344682

Aufräumarbeiten im Maienland nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz

Die Aufräumarbeiten nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 dauern nur bis Mitte September 1921. Die Gruppenpolizei V aus Müllheim leistet große Arbeit: Sie richtet das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her. Auf dem Bild haben sich die Männer der Gruppenpolizei zu einem Foto aufgestellt. Sie stehen auf dem Brandplatz des eingeäscherten Hauses von Landwirt Karl Honold (Maienlandstr. 2). Sie haben Schaufeln bei sich, mit denen sie den Trümmerschutt in Schubkarren und in die Lorenbahn laden.

Im Hintergrund ist das Haus von Schreinermeister Leopold Strobel (Maienlandstr. 3) zu sehen, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht und vom Feuer verschont blieb.

Standort des Fotografen: 47.884456, 8.343490

Aufräumungsarbeiten nach dem Großbrand in der Ringstraße, August 1921

Verlag A. Rebholz

Die Aufräumungsarbeiten nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 dauern nur bis Mitte September 1921. Die Gruppenpolizei V aus Mülheim leistet große Arbeit: Sie richtet das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her. Auf dem Bild haben sich die Männer der Gruppenpolizei zu einem Foto aufgestellt. Sie stehen auf dem Brandplatz des eingeäscherten Hauses von Landwirt Alois Fritsche (Ringstr. 5). Sie haben Schaufeln bei sich, mit denen sie den Trümmerschutt in die Lorenbahn laden.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Ferdinand Schultheiß (Maienlandstr. 1) zu sehen, das vom Feuer verschont blieb. Auch der Giebel des Bahnhofes ist zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884359, 8.343831

Aufräumarbeiten am Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Während der Aufräumarbeiten nach dem Großbrand 1921 entsteht dieses Gruppenfoto. Die Polizisten der Hundertschaft aus Müllheim stehen in den Trümmern des Hauses von Metzger Johann Riegger (Rathausplatz 4). Dahinter ragt die Brandwand des angrenzenden Postamts (Rathausplatz 3) auf, das von der Feuerwehr gerettet werden konnte. Für den Erhalt des Postamtes und des Rathauses wurden alle verfügbaren Kräfte genutzt, weil man befürchtete, dass beim Abbrennen dieser beiden massiven Gebäude zwangsläufig weitere angrenzende Häuser und Straßenzüge zerstört würden.

Karl Bader, der Sohn des Feuerwehrkommandanten, erinnerte sich 1962, dass es während des Brandes enorm schwierig war, andere Wehren der Umgebung herbeizurufen, da die Fernleitung des Postamtes beschädigt und deshalb ausgefallen war: »Mit der Sirene des Sägewerkes versuchte man diese Alarmierungslücke zu überbrücken und so mischte sich weiterhin Sirenengeheul mit dem Läuten der Kirchenglocken, dem Prasseln des Feuers und dem Krachen der einstürzenden Dachstühle.«

Standort des Fotografen: 47.883986, 8.344299

Familie Mayer vom Gasthaus »Engel«, Neujahr 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

In ihrem Wohnzimmer im Gasthaus »zum Engel« sitzt Familie Mayer zusammen. »Prost Neujahr 1930« steht mit Kreide auf eine Schiefertafel geschrieben, die in die Kamera gehalten wird. Im Hintergrund ist der geschmückte Christbaum und eine Weihnachtskrippe zu sehen. Sechs Personen haben sich zum Gruppenfoto versammelt, selbst der Hund darf mit auf das Erinnerungsbild.

Seit 1924 betreiben der Gast- und Landwirt Heinrich Mayer (1891-1985) und seine Ehefrau Sophie Maria geb. Markstahler (1884-1963) das Gasthaus »Engel«, das bei der Witterschneekirche gelegen ist.

Standort des Fotografen: 47.891828, 8.336279 

Drei Mädchen vor dem Café »Schönblick«, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Drei Freundinnen stehen auf dem Fußweg, der zum Café »Schönblick« an der »Hasle« hinaufführt. Die beiden Mädchen in den identischen karierten Kleidchen sind Schwestern: Cäcilie Bader (geb. 1946), genannt Cilla, und Irmgard Bader (geb. 1942). Die beiden Mädchen sind die Töchter der Eheleute Konrad Bader und Luise geb. Straub. Sie sind zu diesem Zeitpunkt Halbwaise, denn ihr Vater starb 1946 im Alter von nur 31 Jahren. Das Mädchen rechts ist Maria Kriegisch (geb. 1947), die Tochter von »Heimatvertriebenen« aus Schlesien, die ebenfalls in der Haslachstraße wohnt.

Standort des Fotografen: 47.883581, 8.348922

Kinder mit Kinderwagen in der Haslachstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Das Mädchen mit den geflochtenen Zöpfen, Maria Kriegisch (geb. 1947), hält einen Luftballon in Händen. Er ist ein Werbegeschenk des Lebensmittelgeschäfts »Gottlieb« am Rathausplatz. Neben ihr steht Sonja Vogt (geb. 1950), eine Spielkameradin in der Nachbarschaft. Im Kinderwagen liegt ihr Brüderchen Harald Vogt (geb. 1954).

Das Foto entstand in der Haslachstraße. Über die Köpfe der Kinder hinweg wandert der Blick zur unbebauten »Linden«-Wiese in Richtung Städtchen. Vor der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist der Farrenstall und das kleine Schlachthaus zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883701, 8.348710

Stadtpfarrer Karl Weickhardt mit zwei Geistlichen, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.

In schwarze Soutanen gekleidet sind Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977), 1.v.r., und zwei Mitgeistliche. Bis weit in die 1960er Jahre hinein ist die Soutane als Alltagsbekleidung eines Priesters der römisch-katholischen Kirche üblich.  Beim Anlegen der Soutane spricht der Kleriker das lateinische Ankleidegebet: »Dominus pars hæreditàtis meæ et calicis mei: tu es qui restitutes hæredìtatem meam mihi« (dt. »Der Herr ist mein Erbteil, der Anteil meines Kelches. Du bist es, der mein Erbteil wiederhergestellt hat«). 

Wer weiß, wer die beiden Mitgeistlichen sind?
Wo wird das Foto aufgenommen?

Standort des Fotografen: ?