Hexengruppe mit Ferienkindern des Kindererholungsheims, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Die Löffinger Hexen stellen sich mit einer Schar kleiner Teufel am Demetriusbrunnen zu einem Gruppenfoto auf. Die Hexen tragen ihr erstes einheiliches Häs. Anders als heute tragen sie aber noch keinen braunen, mit schwarzen Karos versehenen Rock und noch keine gelbe Schürze darüber. Zu ihrem Häs gehört auch noch kein dunkelgrüner Kittel mit rotem Halstuch. Die Kinder auf dem Foto sind nur für ein paar Wochen in Löffingen. Sie sind aus dem Bundesgebiet angereist, um sich im Kindererholunsgheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) zu erholen.

Im Hintergrund ist das Haus Butsch (Demetriusstr. 15) zu sehen. Der Metzgermeister Willy Butsch aus Furtwangen hatte 1955 die Metzgerei Werne übernommen. An der Fassade ist bereits sein Name angebracht.

Standort des Fotografen: 47.883770, 8.343804

Narrengruppe des Kindererholungsheims in der Kirchstraße, Fasnacht 1955

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Die kleinen Fasnachtsnarren auf dem Foto sind für ein paar Wochen zur Erholung in Löffingen. Sie wohnen im Kindererholungsheim Gugelberger, das sich in der Villa Maienlandstr. 6 befindet. Die Leiterin des Heims, Margarete Gugelberger (1912-???) schickte dieses Foto an die Eltern eines der Kinder, die in Frankfurt am Main lebten. Darauf heißt es: »Inge freut sich immer über die viele Post und lässt alle herzlich grüßen und danken. Inge hat einen guten Appetit, obwohl sie sehr langsam isst. Sie hat sich schon sehr nett erholt, hoffentlich geht es weiterhin so gut. Wir alle feiern Fasnacht, die Kinder sind schon ganz selig.«

Die kostümierten Kinder stehen mit der Kinderschwester Maria Frey in der Hafnergasse (heute Kirchstraße). Hinter ihnen ist das Haus des Landwirts Adolf Benz (Kirchstr. 12) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883127, 8.344435

Mittagessen im Kindererholungsheim Gugelberger im Maienland, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Die Terrassentür zum Garten ist weit geöffnet. Im Innern und draußen auf der Terrasse sitzen Kinder an langen Tischen. Es gibt Mittagessen. Gefräßige Stille kehrt ein, während die Kinder ihre Suppe löffeln.  

Die Szene bei Tisch wird im Kinderholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) aufgenommen. Die Witwe des 1943 verstorbenen Arztes Dr. med. Franz Gugelberger, Mathilde Gugelberger geb. Schacht (1887-1958), eröffnete es zusammen mit ihrer Tochter Margaretha Gugelberger (1912-1989), die eine staatlich geprüfte Kinderschwester ist. Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet verbringen hier ihre Erholungsferien.

Standort des Fotografen: 47.885050, 8.343171

Narrenschiff »Hamburg« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1929

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Fritz Strobel zur Verfügung.

Durch die Demetriusstraße fährt mit qualmendem Schornstein das Narrenschiff »Hamburg«. Der Kapitän, der Steuermann und die Mannschaft sind an Bord angetreten. Als Vorbild dient den Narren offenbar das gleichnamige Passagierschiff der Hamburg-Amerika-Linie, das drei Jahre zuvor seine Jungfernfahrt nach New York absolviert hatte. Im Hintergrund ist die Häuserzeile in der Demetriusstraße zu erkennen. Rechts steht der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), daneben die Häuser Krauß und Schmidt.

Der Kapitän des Schiffes ist Anselm Zepf, als Steuermann fungiert Willi Faller. Die Mannschaft besteht v.l.n.r. aus Fritz Strobel, August Fehrenbach, Friedrich Beha, Karl Keller und Karl Geisinger.

Standort des Fotografen: 47.884242, 8.344961

Fronleichnamsaltar vor dem Haus Kuster im Maienland, 1941

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hanni Thoma zur Verfügung.

Drei Mädchen, die vor wenigen Wochen die erste Heilige Kommunion empfangen haben, versammeln sich vor dem Fronleichnamsaltar im Maienland zu einem Erinnerungsfoto. Sie haben sich vor dem Stationenaltar auf den Teppich gesetzt, vor ihnen ist mit Blumenblüten ein Kreuz gelegt. Zwei Nadelbäume rahmen den Altar rechts und links ein. Im Hintergrund ist das Haus Kuster (Maienlandstr. 7) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885150, 8.342396

Ferienkinder auf der Terrasse des Kindererholungsheims Gugelberger in der Maienlandstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte und dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Eine Schar von Kindern steht auf der Terrasse vor dem Kindererholungsheim Gugelberger im Maienland. Das Heim wurde von der staatlich geprüften Kinderschwester Margaretha Gugelberger (1912-1989) geführt. Im Hintergrund ist das Nachbargrundstück mit dem neu gebauten Wohn- und Geschäftshaus von Malermeister Karl Sibold zu sehen (Maienlandstr. 4), dessen Fassade noch nicht verputzt und gestrichen ist.

Standort des Fotografen: 47.885060, 8.343147

Umzugswagen »Mein Tirol« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Am Rosenmontag fährt ein Umzugswagen durch die Obere Hauptstraße. Der Traktor mit dem Anhänger biegt gerade um das »Scharfe Eck«. Der Mottowagen trägt den Titel: »Mein Tirol«. Dargestellt ist ein Schneegipfel, auf dem ein Skifahrer mit der Startnummer »13« steht. Auf dem Umzugswagen fährt der Kirchenchor mit. Zu sehen sind u.a. Luzia Bader, Maria Burger (Seppenhofen), Lotte Ratzer und Hermann Wider (Seppenhofen).

Rechts ist der Giebel des Gasthauses »Linde« zu sehen. Daneben klafft eine Baulücke: Das frühere Haus Fechtig (Obere Hauptstr. 8), das der Tapeziermeister Karl Koch kurz vorher gekauft hatte, ist abgerissen. Noch steht der Neubau nicht. Am Ende der Straße ist das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) zu erkennen. Das Foto wird vermutlich 1971 aufgenommen, als das Fasnachtsmotto »Olympia in Bavaria« lautet.

Standort des Fotografen: 47.884539, 8.345859

Familie Köpfler hinter dem Tresen im Gasthaus »Ochsen«, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler zur Verfügung.

Seit den 1920er Jahren war der »Ochsen« im Besitz der Familie Köpfler. 1922 hatte der Gastwirt Alfred Köpfler (1880-1939) das Gasthaus von seinen Schwiegereltern übernommen. Er stammte aus Baltersweil bei Waldshut, war eigentlich Gendarmeriewachtmeister von Beruf, und wohnte seit 1919 in Löffingen. 1920 heiratete er Anna Köpfler geb. Gromann (1897-1991, 3.v.l.), die Tochter der »Ochsen«-Wirte Martin und Josefa Gromann. Die Köpflers bekamen sechs Kinder. Nach dem Tod von Alfred Köpfler 1939 im Alter von nur 58 Jahren führte seine Witwe das Wirtshaus weiter. Dabei unterstützt wurde sie von ihren Kindern, von denen zwei auf dem Gruppenfoto zu sehen sind. Gemeinsam stehen sie hinter dem Tresen, an der Kasse und dem Zapfhahn. 1968 ging die Gaststätte an die nächste Generation und wurde fortan von dem Sohn Helmut Köpfler (1.v.l.) und seiner Ehefrau Rosa (2.v.l.) betrieben.

Ein anderer Sohn, Walter Köpfler (1927-1944), hatte sich freiwillig zur SS gemeldet und war im Zweiten Weltkrieg SS-Panzer-Grenadier. Der 17-Jährige wurde schwer verwundet und erlag seinen Verletzungen 1944 in Belgien.

V.l.n.r.: Helmut Köpfler, Rosa Köpfler (1926-2015), Anna Köpfler geb. Gromann (1897-1991), Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982), Fritz Egle (1929-2017), Maria Hofmann.

Standort des Fotografen: 47.883950, 8.345195

4 Fotos: Narrengruppe »Scherenschleifer« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1936

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die kostümierten Narren, die hier die Straßenfasnacht bereichern, nennen sich die »Scherenschleifer«. Das ist die Bezeichnung für Handwerker, die durch das Land ziehen und stumpfe Messer, Scheren und anderes Schneidwerkzeug schärfen und reparieren. Das Scherenschleifen gilt als typischer Beruf des fahrenden Volkes und zählt insbesondere zu den traditionellen Berufen der Jenischen. Die Mehrheitsbevölkerung betrachtet dieses Gewerbe in abwertender Weise: Scherenschleifer sind in ihren Augen Taugenichtse.

Die »Scherenschleifer« auf dem Foto führen das Hauptwerkzeug, einen Schleifstein, mit sich. Drei von ihnen haben auch Musikinstrumente bei sich, eine Geige, eine Querflöte und ein Akkordeon, auf denen sie musizieren. Julius Limb (1883-1968) fidelt gerade auf der Geige, Hermann Ganter (1895-1957) spielt die Flöte und Maria Nägele ist mit der Quetschkommode zu Gange. Sie geben einen Bänkelgesang zum Besten, in dem sie politische, aber auch persönliche Anekdoten in Versform vortragen. Darauf deutet auch die Schnitzelbank hin, die im Hintergrund zu sehen ist. So heißt die Schautafel, auf der die Moritat szenisch dargestellt ist. Um was für eine Geschichte es sich handelt, ist leider nicht ersichtlich. Die Fotoserie entsteht auf dem oberen Rathausplatz vor dem ehemaligen Amtshaus und dem Postamt (Rathausplatz 3).

Auf der Fotoserie sind außerdem zu sehen: Erna Bader geb. Mutterer (1908-1969), Egon Bader (1933-1999), Anna Isele geb. Bader (1903-1959) und Lore Isele (geb. 1933).

Standort des Fotografen: 47.884044, 8.344640

Familie Benitz in der Brandruine ihres Wohnhauses, 1921

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Über 200 Menschen werden beim Großbrand 1921 innerhalb weniger Stunden obdachlos und verlieren all ihr Hab und Gut. Hier steht Familie Benitz in den Trümmern ihres Anwesens am Alenberg. Sie verlieren gleich zwei Gebäude: Das Wohn- und Geschäftshaus (Alenbergstr. 7/9) und das Ökonomiegebäude (Alenbergstr. 8) sowie ein angrenzendes Keltereigebäude.

Nur eine Ruine ist vom Wohn- und Geschäftshaus mit seinem markanten Giebel geblieben. Das Doppelhaus, das einst den Familien Benitz-Hogg und Thoma-Eggert gehörte und das Städtchen stolz überragte, liegt in Schutt und Asche. In den Trümmern stehen die Witwe Anna Benitz geb. Glunk (1870-1959) u. a. mit ihren Kindern Anna Elisabeth Benitz (1896-1922), Joseph Benitz jun. (1897-1981), Paul Benitz (1899-1979), Albert Benitz (1905-1996) und Franz Benitz (1908-1944).

Außerdem zu sehen sind der Prokurist der Firma Hogg Hans Scheuregger sowie Oberlehrer i.R. Ferdinand Eggert (1852-1927) und dessen Ehefrau Berta Eggert geb. Koch. Die vierköpfige Familie Scheuregger und das Ehepaar Eggert wohnten bis zum Brand im Benitz’schen Haus in der Rötengasse.

Standort des Fotografen: 47.885325, 8.343920

Beim Kartenspiel im Haus Trenkle in der Hohlgasse, ca. 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Gertrud Faller und Emma Kienzle zur Verfügung.

Bei Trenkles in der Hohlgasse sitzen sieben junge Männer und Buben um den Stubentisch versammelt. Hinter ihnen befindet sich der Herrgottswinkel mit religiösen Bildern an der Wand. »An Gottes Segen ist Alles gelegen«, steht auf einem der gerahmten Bilder. Die Gruppe spielt das Kartenspiel Cego, das badische Soldaten einst während der napoleonischen Kriege aus Spanien in ihre Heimat mitgebracht haben sollen und das sich seitdem in Baden großer Beliebtheit erfreut. Zwei Karten werden von den Spielern in die Kamera gehalten: die »Gaiß« und der »Mund«, die 21.

Das Spiel ist das Ansichtencego der Firma Frommann & Morian, die 1930 von der Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabrik V.A.S.S. übernommen wurde.

Das Foto ist vermutlich ein gestelltes Bild. Das ist vor allem daran zu erkennen, dass fünf Spieler Cego-Karten auf der Hand haben, aber bei dem Spiel nur vier oder drei Spieler gleichzeitig mitmachen können. Auch der Handharmonikaspieler, der während des Spiels auf seiner Quetschkommode dudelt, unterstreicht den gestellten Charakter.

Zwei der Kartenspieler sind die Zwillingsbrüder Ferdinand Trenkle (1919-1947) und Friedrich Trenkle (1919-1945). Die beiden sind die Söhne des Landwirts und Bahnarbeiters Ferdinand Trenkle und seiner Ehefrau Josefa geb. Bender. Beide Brüder werden Wehrmachtssoldaten und kehren nicht in ihre Heimat zurück. Friedrich Trenkle kommt im September 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenenschaft zu Tode und Ferdinand Trenkle soll im Februar 1947 in einem Kriegsgefangenenlazarett in der Sowjetrepublik Aserbaidschan verstorben sein.

V.l.n.r.: Franz Faller, Friedrich Trenkle (1919-1945), ???, Ferdinand Trenkle (1919-1947), ??? Heizmann, Karl Kuster (1917-1990), Franz Geisinger, ??? Strobel

Standort des Fotografen: 47.885104, 8.339958

Stadtmusik beim Fasnetumzug in der Oberen Hauptstraße, ca. 1960-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Die Stadtmusik hat sich an Fasnacht in den Umzug eingereiht. Bei nasskaltem Schmuddelwetter zieht sie eben am Haus Heizmann (Obere Hauptstr. 15) und am »Saalbau Gebert« vorbei. Gekleidet ist sie in Bürgerwehruniformen.

V.l.n.r.: Edmund Jordan, Oskar Heizmann, Adolf Heiler, Ernst Heiler, Hans Kaufmann, Johann Beha, Franz Rosenstiel, Franz Faller, Anton Maier, Hermann Beha, Alex Kaufmann, Lothar Zepf, Franz Rappenegger.

Standort des Fotografen: 47.884445, 8.347246