Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Martin Stöhr (geb. 1935) ist der kleine Junge, der vor seinem Elternhaus in der Rötengasse steht. Er macht sich wie jeden Tag auf den Weg zur Schule. Es ist Sommer. Martin Stöhr trägt kurze Hosen und ist barfuß. Auf dem Rücken trägt er seinen Lederranzen, an dem ein kleiner Schwamm baumelt. Denn noch wird mit einer Schiefertafel im Unterricht geschrieben und zum Abwischen benötigt man den Schwamm.
Eingeschult 1941 lernt Martin Stöhr in seinem ersten Schuljahr noch die Sütterlinschrift. Mit einem Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 1. September 1941 wird die Verwendung der Sütterlinschrift aber fortan aus ideologischen Gründen untersagt. Statt dessen wird ab dem Schuljahr 1941/42 die lateinische Schreibschrift gelehrt, die als »deutsche Normalschrift« bezeichnet wird.
Standort des Fotografen: 47.885333, 8.341798