Blick vom »Schlempental« zur Haslachstraße, 1955

Sammlung Familie Waßmer

Über Gärten mit knorrigen Obstbäumen fällt der Blick zu den neu gebauten Häusern in der Haslachstraße. Doch nicht alle Gebäude auf dem Foto sind Neubauten. Am rechten Bildrand ist die Rückseite des Hauses vom Schotterwerksbesitzer Franz Bader (Talstr. 1) zu sehen. Links daneben schließt sich das Haus von Landwirt Anton Rappenegger (Talstr. 3) an, dessen holzverschindelter Seitengiebel zu sehen ist.

Die übrigen (meist kleinen) Einfamilienhäuser wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. Ein Teil der Siedlung wurde von der »Neuen Heimat« erbaut, um Vertriebenen und Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten ein neues zu Hause zu geben. Vor dem Wäldchen »Hasle« ist das Dach vom Café Schönblick (Stadionstr. 6) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884927, 8.350491

Blick auf das Städtchen und den eingerüsteten Kirchturm, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Vom Haus von Dr. med. Lüdemann-Ravit in der Bonndorfer Straße fällt der Blick über die Bahnlinie hinweg in Richtung Städtchen. Zu sehen sind die beiden Häuser im Pfarrweg: Das Haus von Landwirt Ernst Heiler (Pfarrweg 1) und das Haus von Witwe Emma Butsch (Pfarrweg 2). Das katholische Pfarrhaus ist noch nicht erbaut, sodass der Blick über Gärten hinweg ungehindert bis zum 1949 erbauten Haus von Zahnarzt Paul Gwinner (Seppenhofer Str. 2) fällt.

Ins Auge sticht aber vor allem der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der 57 Meter hohe Kirchturm ist gerade eingerüstet, denn er wird renoviert. Bislang war das Mauerwerk des Turmes sichtbar, jetzt wird er verputzt.

Standort des Fotografen: 47.880836, 8.343981

Blick auf die Bahnlinie und das Städtchen, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Eine große Rauchwolke stößt die Dampflokomotive aus, die am Städtchen vorüber fährt. Es handelt sich um eine badische Vlc der Baureihe 75.4. Der Zug kommt vom Bahnhof Löffingen und fährt weiter in Richtung Donaueschingen. Eben fährt der Zug unter einer Eisenkonstruktion hindurch, die vom Pfarrweg über die Bahnlinie zur Göschweiler Straße hinüber gespannt ist. Sie dient vermutlich als Rohr- oder Leitungsüberführung.

Noch ist der Neubau des katholischen Pfarrhauses (Pfarrweg 3) nicht gebaut. Stattdessen erstrecken sich dort große Gärten. Der Blick fällt zum Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2), das der Zahnarzt Paul Gwinner 1949 baute. Der dahinter aufragende Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist gerade eingerüstet: Er wird renoviert und das Mauerwerk verputzt.

Standort des Fotografen: 47.880848, 8.343958

Kanone auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone von der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße herunter. In den Nieselregen mischt sich der aufsteigende Qualm. Der Blick geht in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael, dem Geschäft Henzler (Kirchstr. 25) mit der Brunnenstube daneben und dem Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29). Vor seiner Fassade hebt sich die Brunnensäule mit der Heiligen Elisabeth ab. Die Menschen stehen dicht gedrängt und trotzen dem Sauwetter. Regenschirme sind aufgespannt.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517

Kindergruppe auf einem Umzugswagen, Fasnacht 1958/59

Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Sonja Schwörer geb. Vogt zur Verfügung.

Es ist Fasnachtsdienstag und der Kinderumzug findet statt. Er bewegt sich gerade durch die Bahnhofstraße. Eine Handvoll Kinder hat sich einen Platz auf einem der seltenen Umzugswagen ergattern können. Sie müssen die Strecke nicht zu Fuß gehen, sondern können von oben das Spektakel beobachten.

V.l.n.r.: Maria Schelling, Michael Fehrenbach, ???, Sonja Vogt, Dorothea Geisinger, Beate Geisinger, Gisela Benz, Roswitha Bader?

Standort des Fotografen: 47.883468, 8.342428

2 Fotos: Bretterstapelplatz der Firma Sägewerk Benz, ca. 1965

Stadtarchiv

Nur der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche ragt aus dem Bretterstapel heraus. Gut gefüllt ist der Bretterstapelplatz der Firma Sägewerk Benz AG. Von einer Krise der mittelständischen Holzindustrie, die 1972 zur Schließung der Firma führt, ist auf diesem Foto nichts zu erahnen.

Als die Holzindustriewerke ihren Betrieb einstellen, schreibt die Lokalzeitung: »Die Betriebskapazität bei der Firma Benz-Holz betrug jährlich 30.000 bis 35.000 Festmeter Rundholz und Stangen. Während vieler Jahre war die Auftragslage gut. Die Firme fertigte eine Vielzahl interessanter Produkte und unterhielt im Bundesgebiet 22 Auslieferungslager.«

Standort des Fotografen: 47.883388, 8.339474

Bauhof und Farrenstall in der Bittengasse, ca. 2010

Sammlung Familie Waßmer

Die Tage des Bauhofs und des Farrenstalls sind gezählt. Beide Gebäude werden 2015 und 2019 abgerissen, um eine umfassende Neugestaltung dieses Filetsstücks hinter dem Altstadtring zu ermöglichen. Im Vordergrund parkt ein gelbes Auto der Deutschen Post. Auch das angrenzende Postgebäude soll abgerissen werden.

Standort des Fotografen: 47.883225, 8.346458

Blick vom »Ochsenberg« auf das Städtchen, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz

Wenige Jahre nach der kompletten Zerstörung des Sägewerk Benz und seines Wiederaufbaus entsteht diese Gesamtansicht des Städtchens. Der Blick fällt vom Ochsenberg hinunter, über das Gewann »Breiten« und die Rötenbacher Straße hinweg, zu den Holzindustriewerken Josef Benz AG. Nicht nur von seinen Ausmaßen her ist das Werk bedeutsam, sondern auch als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber, nur wenige Jahre nach der Weltwirtschaftskrise.

Die Häuser des Städtchens sind kaum zu erkennen, die Altstadt schmiegt sich in eine Talmulde und ist von den Firmengebäuden fast vollständig verdeckt. Hervor ragen nur die Häuser des Alenbergs, die Festhalle und die noch nicht fertig gestellte Schule an der »Hasle « sowie die katholische Pfarrkirche St. Michael. Das Foto wird am rechten Bildrand von einem Nadelbaum eingerahmt, um neben dem Industriestandort Löffingen den hohen Freizeitwert des Ortes abzubilden.

Standort des Fotografen: 47.883119, 8.331975

2 Fotos: Blick von der Festhalle auf das verschneite Städtchen, ca. 1953/54

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch steht kein Bauhof in der Bittengasse und kein Kindergarten im Schulweg. Der Blick fällt ungehindert über die »Bittenwiesen« mit ihren Obstbäumen in Richtung Städtchen. Alles ist tief verschneit. Vor der Pfarrkirche St. Michael stehen der Farrenstall und das kleine Schlachthaus.

Dahinter sind die Häuser des Altstadtrings zu sehen. Aus der verschneiten Dächerlandschaft mit ihren Staffelgiebeln ragen der Rathausturm und weiter in der Ferne das Kamin des Sägewerk Benz empor.

Standort des Fotografen: 47.883459, 8.348473

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Pilgerhof«, ca. 1925

Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die Wirtsleute des Café und Gasthauses »zum Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) vertreiben ab Mitte der 1920er Jahre diese Mehrbildkarte für Werbezwecke. Unten links ist der »Pilgerhof« zu sehen, der gleich neben dem Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26) liegt. Beide Lokale profitieren insbesondere von den Wallfahrern, die zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz pilgern, die unten rechts zu sehen ist. Daher rührt auch der Name »Pilgerhof«.

Die Gesamtansicht in der oberen Hälfte der Ansichtskarte zeigt das Städtchen vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus. Hinter der Bahnlinie sind die beiden Barockhäuser am Ortseingang zu erkennen. Der »neue Benz-Bau« (Ringstr. 8) ist als Mehrfamilienhaus für die Arbeiter des Sägewerks und ihre Familien neu gebaut. Auch am Alenberg sind mehrere Neubauten errichtet, die die beim Großbrand 1921 zerstörten Häuser ersetzt haben.

Luftbild mit Sägewerk Benz, ca. 1935

Luftbildabteilung der Badisch-Pfälzischen Luft-Hansa A.G., Mannheim
Stadtarchiv

Wie wichtig die Holzindustriewerke Josef Benz AG für das Städtchen und seine Einwohner ist, lässt sich beim Betrachten dieses Luftbildes aus den 1930er Jahren erahnen. Nur wenige Jahre nach den beiden verheerenden Großbränden im Juli 1928 ist das Werk zu neuer Blüte herangewachsen. Es erstreckt sich über ein 10 Hektar großes Areal zwischen Rötenbacher Straße und Hohlgasse und verfügt sogar über einen direkten Bahnanschluss. Wie deutlich zu sehen ist, liegt das Firmengelände außerhalb des Städtchens, denn noch ist das Gewann »Breite« komplett unbebaut.

1945 werden Teile des Werks bei Fliegerangriffen zerstört. Doch der Wiederaufbau schreitet nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schnell voran. Aber 1972 ist es mit dem Sägewerk vorbei: Der Betrieb wird stillgelegt. Der Schornstein, 1928/29 gebaut, wird 1984 gespengt. Zwei Jahre später wird auch der Sägespäne-Turm an der Rötenbacher Straße gesprengt.

Blechnerarbeiten bei der Kirchturmrenovation, 1990

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist eingerüstet und wird renoviert. Nicht nur das Kreuz auf der Kirchturmspitze in 57 Meter Höhe wird vergoldet. Auch die Fassade wird frisch gestrichen und Blechnerarbeiten durchgeführt. Aus schwindelerregender Höhe hat man einen grandiosen Blick auf das Städtchen. Blechnermeister Josef Heiler und seine Tochter Anette Heiler machen ein Päuschen und genießen die Aussicht.

Standort des Fotografen: 47.882635, 8.344047