Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1949

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Das Getreide steht hoch und wartet darauf, bald geerntet zu werden. Noch ist das Gewann »Breiten« nicht bebaut, es gibt noch keine Hebelstraße und keine Conradin-Kreutzer-Straße. Ungehindert wandert der Blick über Felder und Wiesen in Richtung Städtchen.

Die Perspektive des Fotografen ist so gewählt, dass die katholische Pfarrkirche St. Michael im Mittelpunkt des Bildes steht, aber zugleich die Festhalle und Volksschule an der »Hasle« zu sehen sind. Eingerahmt wird die Ansicht durch einen Baum, der an der Göschweiler Straße steht und am rechten Bildrand das Foto begrenzt.

Der Zeitpunkt, wann das Foto aufgenommen wird, lässt sich ziemlich präzise bestimmen. Das Haus von Zahnarzt Paul Gwinner (Seppenhofer Str. 2) wird gerade gebaut. Wir schreiben das Jahr 1949.

Standort des Fotografen: 47.880735, 8.340282

Blick vom Schneekreuz auf das Städtchen, 1957

Kreisarchiv

Kräftig herangezoomt ist das Städtchen auf diesem Foto, das von der Wallfahrtskirche Witterschneekreuz aus aufgenomen wird. Über die Felder wandert der Blick zu den ersten Häusern im Maienland. Das eigentliche Städtchen, erkennbar am Rathausturm und dem Kirchturm, liegt in einer Talmulde zwischen Alenberg und Reichberg. Am linken Bildrand sticht das Neubaugebiet ins Auge: in der Hochfirststraße und der Feldbergstraße wird kräftig gebaut.

Standort des Fotografen: 47.893282, 8.336049

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1910

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Diese colorierte Ansichtskarte wird am 11. November 1939 von Löffingen nach Leipferdingen versendet. Das Motiv auf der Vorderseite ist aber rund 30 Jahre älter. Die Karte scheint ein echter Ladenhüter gewesen zu sein. Denn das Aussehen des Städtchens hat sich seitdem merklich verändert. Am Alenberg sind noch deutlich die Häuser zu erkennen, die beim Großbrand 1921 zerstört werden. Und in der Oberen Hauptstraße steht noch das Haus Selb, das 1915 abbrennt und danach in veränderter Form wiederaufgebaut wird.

Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über die Bahnlinie in Richtung Städtchen. Entlang der Göschweiler Straße sind kleine Bäume gepflanzt. Häuser stehen diesseits der Bahnlinie noch keine, weder im Bereich der Göschweiler noch der Bonndorfer Straße. Am linken Bildrand ist das Bahnwärterhaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Am rechten Bildrand steht das 1871 erbaute Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), das 1921 in westlicher Richtung erweitert wird.

Standort des Fotografen: 47.880065, 8.343601

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, 1898

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf / Stadtarchiv

Diese lithografische Ansicht mit einem Blick auf das Städtchen hat Seltenheitswert. Denn noch gibt es keine Bahnlinie, die das Gelände im Vordergrund zerschneidet. Von der Rötenbacher Straße fällt der Blick über eine Wiese in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und des Pfarrwegs.

Zu erkennen ist außerdem das Barockhaus, das vis-à-vis des Pfarrhauses in der Unteren Hauptstraße steht und beim Bombenangriff 1945 zerstört wird. Es gehört dem praktischen Arzt Josef Schmelcher (1854-1923), der seit 1882 in Löffingen tätig ist und unter dem das Krankenhaus vergrößert wird. Am linken Bildrand ist das Haus von Landwirt Jakob Bader (Rötenbacher Str. 2) zu sehen.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.882106, 8.342220

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Gebert« und Gesamtansicht, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

»Hier bin ich«, schreibt Fanny in Kurrentschrift auf das kleine Bildchen unten links auf der Mehrbildkarte, die seit 1907 verlegt wird. Darunter ist die älteste bekannte Ansicht des »Restaurant J. Gebert« in der heutigen Oberen Hauptstraße zu sehen. Betreiberin ist Emma Gebert geb. Rosenstiel (1865-1936). Sie ist die Witwe des einige Jahre zuvor verstorbenen Gast- und Landwirts Johann Gebert (1863-1895).

Fanny schickt die Karte am 11. November 1915 von Löffingen an »Fräulein Marie« nach Donaueschingen. Sie sendet ihr die »herzlichsten Grüße« und jammert über das »schlechte Wetter«, denn: »Schnee hat es hier wie mitten im Winter.«

Über dem kleinen Bildchen ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet. Sie wird vom Gewann »Im kleinen Brühl« jenseits der Bahnlinie aus aufgenommen. Zu sehen ist u. a. das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7).

Ausschnitt: »Restauration« Benz und Kaufhaus »Kasten« in der Unteren Hauptstraße, 1898

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf / Stadtarchiv

Das Aussehen dieser Straßenkreuzung hat sich nur wenige Jahre zuvor stark verändert. Rechts steht das Haus Benz (Untere Hauptstr. 8), der »alte Benzbau«, wie er heute genannt wird. Es wurde nach dem Brand von 1887 neu errichtet und gehört dem Holzhändler und Gastwirt Johann Benz (1850-1908) und seiner Ehefrau Katharina geb. Maier (1850-?). Im Erdgeschoss betreiben sie ein Gasthaus, eine »Restauration«, wie auf dem Schild zu lesen ist. Offenbar ist dieser Neubau der Grund, warum diese Bildperspektive für eine Ansichtskarte attraktiv erscheint.

Links neben dem »alten Benzbau« ist das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29) zu sehen, hinter dem die katholische Pfarrkirche St. Michael hochragt. Am linken Bildrand steht das dreistöckige Warenhaus »Zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), das von Sofie Traber von 1894 bis 1899 betrieben wird.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.883280, 8.343513

3 Fotos: Narrenumzug in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1952

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Ausnahmsweise liegt richtig Schnee an Fasnacht! Links und rechts der Umzugsstrecke in der Unteren Hauptstraße türmen sich die Schneehaufen. Doch die Fahrbahn ist freigeräumt, der Umzug bahnt sich seinen Weg, vorbei am Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) und dem Kaufhaus »Kasten« von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7).

Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Als die Römer frech geworden«. Das mittlere Foto zeigt den Wagen der 20-Jährigen.

Standort des Fotografen: 47.883175, 8.343698

Blick vom Mailänder Tor in die Untere Hauptstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Aus dem Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und die Untere Hauptstraße entlang in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael. Weitgehend unverändert ist der Straßenzug bis heute geblieben, die Bausubstanz bliebt erhalten, da keines der Gebäude in der Zwischenzeit abgebrannt ist oder abgerissen wurde. Aber modernisiert und umgebaut wurden die meisten Häuser doch seitdem.

Über den Rathausplatz schlendern zwei Frauen, vorbei am 1954 neu geschaffenen Demetriusbrunnen. Ansonsten ist kein Mensch zu sehen. Die Straßen wirken wie ausgestorben. Es scheint Sonntag zu sein, denn alle Ladengeschäfte sind geschlossen und die Rolläden herunter gelassen. Obwohl die B31 mitten durch das Städtchen führt, gibt es im Augenblick auch keinen Durchgangsverkehr.

Auf der linken Straßenseite ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu sehen. Daran schließen sich das Haus des Kaufmanns Franz Xaver Geiger (Untere Hauptstr. 1), das Haus des Metzgermeisters Fritz Seilnacht (Untere Hauptstr. 3), das Haus von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und schließlich das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) an. Am Ende der Straße ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen, das vor den 1930er Jahren noch Gasthaus »Lamm« hieß.

Auf der rechten Straßenseite steht ein weiteres traditionsreiches Wirtshaus, der »Adler« (Untere Hauptstr. 2), erkennbar an seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild. Während sich die Gaststube im ersten Obergeschoss befindet, ist im Erdgeschoss seit Kurzem eine Filiale der Sparkasse untergebracht.

Standort des Fotografen: 47.883954, 8.343705

Zerbombtes Haus Zepf in der Unteren Hauptstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Richard Zepf zur Verfügung.

In der Unteren Hauptstraße werden bei Fliegerangriffen der Alliierten am 24. Februar 1945 zwei Häuser zerstört. Das Haus der Witwe Theresia Kaus (Untere Hauptstr. 9a), ein 1803 erbautes Barockhaus, wird dem Erdboden gleich gemacht. Nur ein Haufen Steine und einige herumliegende Balken erinnern noch daran, dass hier bis vor kurzem noch ein stattliches Gebäude stand.

Das Nachbarhaus von Landwirt August Zepf (Untere Hauptstr. 9), links im Bild, wird ebenfalls stark zerstört. Die Trümmer werden später abgetragen und an ihrer Stelle in den 1950er Jahre ein Neubau errichtet. Auch der Turmhelm des Kirchturms, der im Hintergrund zu sehen ist, wird bei den Fliegerangriffen leicht beschädigt.

Standort des Fotografen: 47.882508, 8.343111

Mädchen in der Maienlandstraße, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Strobel zur Verfügung.

Fünf Mädchen rennen in freudiger Erregung die Mailenlandstraße in Richtung Gasthaus »Pilgerhof« hinauf. Das Ganze scheint wie ein Wettrennen. Wer wird als erstes ankommen? Im »Pilgerhof« hat sich wie jedes Jahr das Ehepaar Schier aus dem Rheinland für ein paar Urlaubstage einquartiert. Und da die Schiers keine Kinder haben, aber sehr kinderlieb sind, schließen die Kinder der Nachbarschaft sie schnell in ihre Herzen. Die Mädchen rennen auf Herrn Schier zu, der fleißig fotografiert.

Wer erkennt die Mädchen? Der Mann im Hintergrund ist ein Knecht im »Pilgerhof«.

V.l.n.r.: 1 Christa Rogg (geb. 1952), 2 [Renate Trenkle], 3 Anni Kühn (geb. 1952), 4 Elvira Heizmann (geb. 1953), 5 Hedwig Trenkle (geb. 1953)

Standort des Fotografen: 47.886638, 8.341693

2 Fotos: Blick zur Kirche im Winter, ca. 1955

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Bahnübergang in der Unteren Hauptstraße fällt der Blick über zugeschneite Gärten hinweg zum Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Turm ist noch nicht verputzt. Eine mit Schnee bedeckte Tanne gibt dem winterlichen Foto eine zugleich weihnachtliche Note. Der Blick ist heutzutage verbaut: Denn hier steht jetzt der Neubau Seppenhofer Str. 2b.

Standort des Fotografen: 47.882337, 8.343052

Blick von Seppenhofen aus, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

In der Bonndorfer Straße, kurz vor dem Ortseingang von Seppenhofen, stehen drei junge Männer am Straßenrand. Die Straße selbst ist schmal, neben ihr verläuft eine Telefonleitung. Im Hintergrund sind die ersten Häuser des Städtchens zu sehen, das Haus Guth (Gartenstr. 21) und das Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19). Ansonsten sind nur größere Gebäude zu erkennen, wie die katholische Pfarrkirche St. Michael und die Volksschule am Rande der »Hasle«.

Standort des Fotografen: 47.879113, 8.346511