Familie Geisinger vor ihrer Haustür in der Vorstadtstraße, ca. 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Walter Nägele zur Verfügung.

Ein Schild mit der Hausnummer »219« ist über der Haustür angebracht. Agatha Geisinger geb. Beha (1906-?) steht mit ihrer Schwester Lina und ihrer Tochter Johanna vor dem Hauseingang. Es ist ihr Elternhaus: Von ihren Eltern Karl und Luise Beha hat sie es übernommen, sie wohnt hier nun mit ihrem Ehemann Alfred Geisinger (1903-?), der Sägearbeiter ist. Ihre Tochter steht in der Mitte und trägt eine Uniform der Jungmädel für 10- bis 14- Jährige, mit weißer Bluse, dunklem Rock und Krawatte. 

V.l.n.r.: Agathe Geisinger geb. Beha (1906-?), Johanna Geisinger (verh. Nägele, geb. 1932), Lina Herrenweger geb. Beha (1902-1994)

Das Foto wird in den letzten Kriegsmonaten aufgenommen. Am rechten Bildrand ist eine Mauer zu erkennen, die vor der Hausfassade errichtet wurde, um einen Splitterschutz gegen Bomben zu bieten.

Standort des Fotografen: 47.884732, 8.345834

Familie Geisinger vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1940-1944

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Walter Nägele zur Verfügung.

Familie Geisinger steht vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße. Der Sägearbeiter Alfred Geisinger (1903-?) und seine Ehefrau Agatha geb. Beha (1906-?), die Schneiderin von Beruf ist, wohnen hier. Alfred Geisinger trägt eine Wehrmachtsuniform, er ist wohl auf Heimaturlaub. Denn es herrscht Krieg. Auf dem Foto ist dies deutlich daran zu erkennen, dass vor der Hausfassade eine Mauer aufgebaut ist, um einen Splitterschutz gegen Bomben zu bieten.

V.l.n.r.: 1. Lina Herrenweger (geb. Beha, 1902-1994), 2. Johanna Geisinger (verh. Nägele, geb. 1932), 3. Agatha Geisinger (geb. Beha, 1906-?), 4. ???, 5. Luise Beha geb. Bader (1874-1958), 6. Alfred Geisinger (1903-?) mit 7. ???

Standort des Fotografen: 47.884732, 8.345834

Frauenlöschgruppe, 1943

Sammlung Familie Waßmer

Als im Zweiten Weltkrieg die wehrfähigen Männer der Freiwilligen Feuerwehr eingezogen waren und die Wehr kaum mehr einsatzfähig war, rief Feuerwehrkommandant Wilhelm Maier 1942 eine Frauenlöschgruppe ins Leben. 25 junge Frauen stellten sich in den Dienst der Feuerwehr. Ihre Ausbildung und Leitung übernahm Brandmeister Karl Glunk. Im darauffolgenden Jahr nahm Franziska Fritsche an einem Lehrgang der Feuerwehrschule in Schwetzingen teil und wurde dann Gruppenführerin.

Auf dem Bild haben sich die Frauen zu einem Gruppenfoto vor dem Feuerwehrhaus versammelt. Sie tragen sehr weite Luftschutzanzüge als Uniform. Damit sie nicht wie Ballons aufgebläht sind, haben sie sich Feuerwehrgurte umgebunden. Drei Männer sind mit auf dem Foto: Karl Götz, Ernst Krauß und Julius Zepf.

V.l.: Käthe Beha (verh. van den Heuvel), Johanna Egle (Theiler), Gertrud Brugger (Heitzmann), Elise Bader (Walter), Theresia Fehrenbach (Mayer), Ursula Selb (Geisinger), Mathilde Geisinger (Schmid), Maria Häusle (Kuster), Liesel Brunner (Wagner), Josepha Kopp (Kasprowicz), Irma Egle (Steiger), Maria Egle (Geisinger), Rosel Hasenfratz (Schopferer), Hildegart Heizmann (Pfeifer) und Franziska Fritsche (Heiler).

Standort des Fotografen: 47.884820, 8.348108

Töchter der Familie Gebert in Uniform, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Vier junge Frauen haben sich im Winter zu einem Gruppenfoto aufgestellt. Sie stehen in Reih und Glied. Ein Hund stromert um ihre Beine. Die Frauen tragen knielange Kleider. Sie haben sich Schiffchen aufgesetzt, die in der Wehrmacht und in der Waffen-SS als Kopfbedeckung verwendet werden. Deutlich zu erkennen ist die Kokarde in den Reichsfarben schwarz-weiß-rot. Darüber ist der gewebte Hoheitssadler mit dem Hakenkreuz aufgenäht.

Bei den Frauen handelt es sich um v. l. Anna Gebert (geb. ???), Maria Gebert (geb. 1922), Elisabeth Gebert (geb. 1921) und Josefa Gebert (geb. 1920). Sie sind die Töchter des Gast- und Landwirts Karl Gebert, der die gleichnamige Gastwirtschaft in der Oberen Hauptstraße betreibt. Der »Gebert« fungiert seit dem Ende der 1920er Jahre auch als Parteilokal der NSDAP. Die vier Frauen haben sich neben dem Gasthaus vor dem angrenzenden Ökonomiegebäude aufgestellt.

Standort des Fotografen: 47.884454, 8.346853

Pflasterarbeiten an der Bahnhofsrampe, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenwerterweise Lore Fehrenbach zur Verfügung.

Während des Zweiten Weltkrieges wird die Rampe am Bahnhof erneuert, um die Voraussetzung für die Entladung von Militärtransporten zu schaffen. Die Arbeiter lassen sich mit ihren Arbeitswerkzeugen fotografieren. Ein Kind hat sich mit auf das Bild gemogelt und hält sich an dem Handstampfer fest.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 [Albert Fehrenbach (1919-2008)], 3 ???, 4 ???, 5 ???

Im Hintergrund ist das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG mit dem Kantinengebäude zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883957, 8.341850

Luftbild der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, ca. 1944/45

Sammlung Familie Waßmer

»Löffingen RR. Station«, steht oben rechts auf das Luftbild geschrieben. Die Abkürzung »RR.« steht für »Railroad«, das englische Wort für Eisenbahn. Bei dem Luftbild handelt es sich um ein so genanntes Senkrechtbild, das von eine Flugzeug aufgenommen wurde. Im Bild zu sehen sind das Städtchen mit den umgebenden Wiesen und Feldern bis hin zum Stadtwald. Mit einem weißen Kasten ist das Bahnhofsareal mit dem Bahnhofsgebäude, den Gleisanlagen, der Verladerampe und den Stellwerken markiert.

Dieses Foto diente den Alliierten im Zweiten Weltkrieg zur militärischen Geländeaufklärung. Vor allem der Fliegerangriff vom 22. Februar 1945 diente dazu, die Bahnlinie mit ihrer Infrastruktur zu zerstören, da ihr auch militärische Bedeutung zukam. Bei zwei Angriffswellen an diesem Tag wurde das Bahnhofsgebäude komplett zerstört und auch angrenzende Gebäude, wie z. B. der »Benzbau«, beschädigt.

Ruine des zerstörten Bahnhofs, Mai 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Frey zur Verfügung.

Der Krieg ist zu Ende. Doch die Zerstörungen bleiben noch lange sichtbar. Bei Fliegerangriffen am 22. Februar 1945 war der Bahnhof fast vollständig zerstört worden. Nur der zweigeschossige Mittelteil war weitgehend stehengeblieben, die eingeschossigen Anbauten auf beiden Seiten waren komplett zertrümmert.

Zwei Männer sitzen in der heutigen Güterstraße. Der Blick geht über die Gleisanlage hinweg zum zerstörten Bahnhofsgebäude.

Standort des Fotografen: 47.883350, 8.341783

Bombenschaden am »Benzbau« in der Ringstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.

Bei den schweren Fliegerangriffen am 22. Februar 1945 entstand ein großer Schaden. Das Bahnhofsgebäude wurde komplett zerstört und auch die Industrieanlagen des Sägewerkes Josef Benz AG wurden getroffen. Das Gelände am Bahnhof glich einem Kraterfeld. Auch das angrenzende Mehrfamilienhaus, der »Benzbau« (Ringstr. 8), wurde schwer beschädigt.

Malermeister Karl Sibold (1937-2016), der als siebenjähriger Junge den Fliegerangriff im »Benzbau« erlebt hatte und durch die Wucht des Bombardements die Treppe hinab gestürzt war, löste 2014 ein Versprechen ein. Er verschönerte zum Dank, dass der Stadtheilige das Baarstädtchen vor Schlimmerem verschont habe, die Brunnenstatue des Demetrius, indem er sie teilweise mit Blattgold überzog.

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.342780

Ruine des zerstörten Bahnhofs, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Richard Zepf zur Verfügung.

Das verwackelte Foto fängt die Dramatik der Tage im Februar 1945 ein. Am 22. Februar 1945 hatte es zwei Angriffswellen der Alliierten gegeben: Um 13.30 Uhr und gegen 23 Uhr wurden bei Fliegerangriffen insgesamt 40 Brandbomben auf das Städtchen abgeworfen. Vom 1901 eröffneten Bahnhof war nicht mehr viel übrig geblieben. Nur der zweigeschossige Mittelteil stand noch weitgehend, die eingeschossigen Anbauten auf beiden Seiten waren komplett zerstört.

Sechs Jahre, nachdem die Deutschen den Zweiten Weltkrieg begonnen und Europa seitdem verwüstet hatten, war der Krieg nun auch spürbar bei der Zivilbevölkerung vor Ort in Löffingen angekommen.

Standort des Fotografen: 47.883981, 8.341882

Ruine des zerstörten Bahnhofs, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.

Vom 1901 eröffneten Bahnhof ist nach einem Fliegerangriff am 22. Februar 1945 nicht mehr viel übrig geblieben. 40 Brandbomben fielen an diesem Tag in zwei Angriffswellen um 13.30 Uhr und gegen 23 Uhr auf das Städtchen. Das Gelände am Bahnhof glich einem Kraterfeld. Vom Bahnhofsgebäude war nur der zweigeschossige Mittelteil stehen geblieben, die eingeschossigen Anbauten auf beiden Seiten waren dem Erdboden vollkommen gleichgemacht.

Sechs Jahre, nachdem die Deutschen den Zweiten Weltkrieg begonnen und Europa seitdem verwüstet hatten, war der Krieg nun auch spürbar bei der Zivilbevölkerung vor Ort in Löffingen angekommen.

Standort des Fotografen: 47.883415, 8.342655

Wehrmachtssoldat vor dem Bahnhof, ca. 1940-1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Es ist Krieg. Ein Wehrmachtssoldat (Oskar Baader?), der vermutlich auf Heimaturlaub war, steht vor dem Bahnhofsgebäude, um Abschied zu nehmen. Der Bahnhof wird später bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883638, 8.342319

Frauenlöschgruppe bei einer Probe in der Unteren Hauptstraße, ca. 1943/44

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Als im Zweiten Weltkrieg die wehrfähigen Männer der Freiwilligen Feuerwehr eingezogen waren und die Wehr kaum mehr einsatzfähig war, rief Feuerwehrkommandant Wilhelm Maier 1942 eine Frauenlöschgruppe ins Leben. 25 junge Frauen stellten sich in den Dienst der Feuerwehr. Ihre Ausbildung und Leitung übernahm Brandmeister Karl Glunk. Im darauffolgenden Jahr nahm Franziska Fritsche an einem Lehrgang der Feuerwehrschule in Schwetzingen teil und wurde dann Gruppenführerin. Wöchentlich fanden Proben statt.

Das Foto zeigt eine Feuerwehrprobe in der Unteren Hauptstraße. Die Schläuche liegen ausgerollt. Schaulustige, darunter viele Kinder, schauen zu. Noch wird gelacht. Aber der Ernstfall folgte spätestens mit dem Fliegerangriff am 22. Februar 1945, als das Bahnhofsgebäude, die Kistenfabrik des Sägewerks Josef Benz AG und der Farrenstall in Flammen aufgingen. Es gelang der Frauenlöschgruppe unter großer Gefahr die Brände zu löschen und sieben weitere Entstehungsbrände im Keime zu ersticken.

Standort des Fotografen: 47.883081, 8.343855