Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen Sammlung Familie Waßmer
Diese colorierte Mehrbildkarte wird 1906 von der Firma Gebrüder Metz in Tübingen, einem der größten Postkartenverlage der damaligen Zeit, hergestellt und von dem Löffinger Kaufmann Theodor Mayer vertrieben. Auf ihr sind zwei Ansichten zu sehen: Oben eine Gesamtansicht des Städtchens, unten ein Blick durch das alte Mailänder Tor in Richtung Rathausplatz und Untere Hauptstraße: »Partie beim Rathaus« ist das kleine Bild beschriftet.
Am 11. März 1906 wird die Karte auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und an »Monsieur Joseph Riehle« im schweizerischen Lausanne versandt. Auf der Rückseite ist ein denkbar banaler Inhalt niedergeschrieben: »Gruß von Joseph Denzel. Später werde ich Dir einen Brief schreiben.«
Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.
Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).
Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben.
Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.
Ein Treck Wehrmachtssoldaten bewegt sich durch die Bonndorfer Straße, an der Bahnlinie entlang. Die Soldaten reiten zu Pferd und führen hölzerne Karren mit sich. Sie befinden sich auf dem Weg zum Bahnhof zur Verladung. Im Hintergrund sind die Häuser in der Seppenhofer Straße zu sehen.
Verlag A. Rebholz Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Von den Ausläufern des Reichberges entsteht diese Aufnahme auf das Städtchen. Im Vordergrund sind die beiden in den 1920er Jahren errichteten Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen. Dahinter schließen sich die Häuser in der Seppenhofer Straße mit dem Krankenhaus an. Der Blick wandert über die »Bittenwiesen« in Richtung Hasle. Der fertiggestellte Rohbau des Schulgebäudes und der Festhalle grüßt aus der Ferne. Aufgrund der Inflation und der Weltwirtschaftskrise zieht sich der Bau von 1923 bis zur Eröffnung im August 1936 hin.
Verlag A. Rebholz Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.
»Krankenhaus« steht in großen Lettern über dem Eingangsportal. 1921 war das 1890 erbaute Spital vergrößert und modernisiert worden. Man baute u.a. das Dach aus, hier an den Gaubenfenstern zu erkennen, und fügte eine Wiederkehr sowie das vorspringende Eingangsportal an. Im Innern erhielt das Krankenhaus eine moderne chirurgische Einrichtung. Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen entstand diese Fotografie.
»11.8.19« notierte jemand auf dieser Ansichtskarte. Dies ist freilich nicht das Datum, an dem das Foto aufgenommen, sondern die Karte verschickt wird. Der Poststempel drückt von der Rückseite durch. Sein Umriss ist in der linken oberen Ecke deutlich zu erkennen.
Der Fotograf des Bildes stand auf einer Anhöhe »Im kleinen Brühl«, also im Bereich der heutigen Bonndorfer Straße oder Gartenstraße. Von hier eröffnet sich ihm ein unverbauter Blick, über die Bahnlinie hinweg, auf das Städtchen mit der katholischen Pfarrkirche.
Im Vordergrund sind die wenigen Häuser der Seppenhofer Straße zu sehen: Ganz vorne steht das kleine Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Die Häuser Schreiber und Brunner existieren noch nicht, sie werden erst nach dem Großbrand 1921 errichtet.
Zu sehen sind das 1907 erbaute Haus des Kaufmanns Karl Nägele (Seppenhofer Str. 15), der 1918 als Soldat in Flandern fällt, und schließlich das »kleine Krankenhaus« mit dem 1890 erbauten zweistöckigen Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) daneben. An der Einmündung des Pfarrwegs stehen das Haus von Schreiner Anselm Heiler (Seppenhofer Str. 5), der 1918 an den Folgen einer Kriegsverletzung stirbt, und die Kaplanei der katholischen Kirchengemeinde.
Doch auch die Häuser, die sich im Hintergrund verbergen, sind interessant und in diesem Fall für die Datierung der Ansicht besonders hilfreich. In der Oberen Hauptstraße ist das Haus Selb zu erkennen, das am 15. August 1914 abbrennt und anschließend neu gebaut wird. Die Fotografie muss demnach zwischen 1907 und 1914 aufgenommen worden sein. Bemerkenswert ist auch der rechte Bildrand: Zu sehen ist das Gelände bei der »Hasle«, auf dem ab 1923 die Festhalle und Volksschule gebaut werden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.
Familie Schreiber steht vor ihrem Haus in der Seppenhofer Straße und nimmt ein Familienfoto auf. Es fehlt die Ehefrau und Mutter Maria Schreiber geb. Benz (1875-1923), die bereits 1923 im Alter von nur 47 Jahren verstorben ist.
V.l.n.r.: Frida Frenzle geb. Schreiber (1914-2005), Karl Schreiber jun. (1910-2001),Karl Schreiber sen. (1869-1952), Matthias Greinwald,Anna Greinwald geb. Schreiber, Jakob Schreiber.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.
Vor dem Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19) hat sich das Brautpaar mit seinen nächsten Verwandten für ein Gruppenfoto versammelt. Die Haustür ist mit einer Girlande aus Tannenreisig geschmückt, die mit weißen Papierblumen dekoriert ist. Links und rechts des Eingangs stehen außerdem kleine Tannenbäume. Es ist Winter und es liegt Schnee.
Die Braut ist Franziska Schreiber (1908-1971), sie heiratet Konrad Braunigger (1912-1990) aus Neudingen.
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wilfriede Schreiber (1932-2007, verh. Wolf), 2 Adelheid Venus (geb. Schreiber), 3 Josefine Jäger, 4 ???, 5 Karl Schreiber sen., 6 Marta Schreiber 2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Anna Greinwald (geb. Schreiber), 2 Adolf Kuster, 3 Rosa Basler (geb. Schreiber), 4 Maria Frei (geb. Schreiber), 5 Braut Franziska Braunigger (geb. Schreiber), 6 Bräutigam Konrad Braunigger, 7 Frida Frenzle (geb. Schreiber), 8 Bräutigamvater Konrad Braunigger sr., 9 Carl Schreiber jr., 10 Jakob Schreiber
Das Original dieses Fotos befindet sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Württembergische Soldaten halten im August 1894 Einzug in Löffingen, um beim Manöver teilzunehmen. Das Ulanen-Regiment König Karl Nr. 19 reitet mit Fahnenschmuck ein. Schaulustige stehen am Straßenrand. Der Fotograf E. Kempke hält die Situation in der Seppenhofer Straße an der Abzweigung zum heutigen Pfarrweg fest. Damals war der Weg noch keine Sackgasse. Die Bahnlinie war noch nicht gebaut und der Weg führte weiter in Richtung Göschweiler. Auf der linken Seite ist das Krankenhaus und das Haus des Briefträgers Heinrich Fahrer (1851-1930) zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
Farbfotos waren Anfang der 1960er Jahre noch eine Seltenheit. Dieses Foto ist Teil einer Serie, die einen Rundumblick vom Kirchturm herunter dokumentiert.
Der Blick schweift in diesem Foto über die Häuser in der Seppenhofer Straße in Richtung Bahnlinie mit der Bonndorfer Straße und der neu angelegten Gartenstraße auf der anderen Seite des Bahndamms. Eine rege Bautätigkeit hat eingesetzt: In der Gartenstraße sind neue Gebäude entstanden, aber auch in der Bildmitte ist ein neues Einfamilienhaus neu gebaut (Seppenhofer Str. 6).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.
Beim Großbrand 1921 brannte das Anwesen des Landwirts Karl Schreiber (1869-1952) und dessen Ehefrau Maria geb. Denz (1875-1923) in der heutigen Demetriusstraße ab. Sie bauten daraufhin in der Seppenhofer Straße kurz vor der Bahnlinie ein neues Haus, das auf diesem Foto zu sehen ist.
Es stand seinerseits nur rund 50 Jahre. Denn 1975 brannte das Haus Schreiber ab. Ein modernes Wohnhaus wurde an seiner Stelle errichtet.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.
Nach dem Großbrand von 1921 baute der Landwirt Johann Brunner (1885-1963) sein neues Anwesen mit Wohnbereich und Ökonomie in der Seppenhofer Straße.
Er war der Sohn von Anton Brunner (1846-1929) und dessen Ehefrau Agathe geb. Egle (1850-1908). Die Familie hatte zuvor am Rathausplatz gewohnt. Ihr Haus war bei dem verheerenden Brand vollkommen zerstört worden. Die Brunners entschieden sich, ihr Haus nicht an Ort und Stelle wiederaufzubauen. Stattdessen traten sie den Brandplatz an ihre Nachbarn ab, sodass auf den zusammengelegten Grundstücken der Neubau der Bäckerei und des Cafés Ritter errichtet werden konnte.