Umzug des BDM vor dem Haus Geiger in der Unteren Hauptstraße, ca. 1935-1940

Privat

Der Bund Deutscher Mädel (BDM) war in der NS-Zeit der weibliche Zweig der Hitlerjugend. Darin organisiert waren Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren. Ab 1936 war die Mitgliedschaft verpflichtend.

Die Aufnahme zeigt eine BDM-Formation, die in der Unteren Hauptstraße am Haus des Kaufmanns Franz X. Geiger (Untere Hauptstr. 1) vorbeimarschiert, dessen Fensterläden im Erdgeschoss geschlossen sind. Im ersten Stock sind die Fenster mit Tannenreisig geschmückt, das mit kleinen Hakenkreuz-Fähnchen dekoriert ist.

Standort des Fotografen: 47.883536, 8.343800

Hochzeitszug Heizmann / Siebler in der Unteren Hauptstraße, 1938

Sammlung Familie Waßmer

Der Totengräber Adolf Heizmann (1909-1960) heiratet. Die Braut, Luise Siebler (1914-1970), aus Dillendorf stammend, schreitet mit dem Brautführer voran. Hinter dem Brautführer geht der Bräutigam, daneben der Ehrengesell. Dahinter folgen die Väter des Brautpaares. Die Braut trägt einen weißen Schleier, alle Männer auf dem Foto schwarze Zylinder.

An dem Platz, an dem Demetriusstraße und Ringstraße in die Untere Hauptstraße einmünden, ist das Anwesen von dem Landwirt und Gipser Max Zumstein und der Seitengiebel des Hauses der Witwe von Bäckermeister Ernst Straub zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883248, 8.343747

2 Fotos: Prozession in der Unteren Hauptstraße anlässlich der Glockenweihe, 30. November 1951

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Elke Moser und Georg Willmann zur Verfügung.

Im Zweiten Weltkrieg mussten vier Glocken für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 30. November 1951 geleitet eine kleine Prozession vier neue Glocken zur Pfarrkirche St. Michael. Vorneweg marschieren die Ministranten mit Fahnen, gefolgt von einer Musikkapelle. Dahinter gehen Schulkinder. Es folgt der Lastwagen mit zwei Glocken, flankiert von Ministranten. Verdeckt dahinter gehen Pfarrer Weickhardt, Bürgermeister Benitz und der Gemeinderat.

Am Sonntag, den 2. Dezember 1951 findet dann die feierliche Glockenweihung in der Pfarrkirche statt.

Standort des Fotografen: 47.883158, 8.343746

Festumzug in der Unteren Hauptstraße beim Gau-Turnfest, 1./2. August 1931

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Auf dem weißen Schild neben dem Mailänder Tor steht in großen Lettern der Anlass des Festes: »Gau-Turnfest Löffingen«. Durch das festlich geschmückte Städtchen marschieren die Sportler in ihrer weißen Turnkleidung,  von Musikkapellen begleitet. Eine Kolonne kehrt vom Wendepunkt zurück und zieht nochmals gegenläufig an den Zuschauern vorbei. In Gruppen stehen die Löffinger entlang des Umzugswegs.

Links vor dem Haus Straub (Untere Hauptstr. 6) nutzt Johann Schmitt die Gelegenheit und macht Reklame für sein Kleidergeschäft in der Demetriusstraße. Der Text auf dem Holzschild lautet: »Spezialgeschäft Herren & Knaben Confection Joh. Schmitt«.

Standort des Fotografen: 47.883158, 8.343746

Giebelwand der Bäckerei Straub, ca. 1940

Am Giebel der Bäckerei Straub sind die Spalierbäume zu stattlicher Größe herangewachsen. Vor dem Haus erstreckt sich ein geräumiger Garten, der mit einem hell gestrichenen Lattenzaun umschlossen ist. Auf dem Platz davor steht ein Heuwender mit zwei Deichselhölzern, damit ein Tier eingespannt werden kann. Eine Frau sitzt mit zwei kleinen Kindern vor dem Zaun auf dem dort lagernden Holz.

Standort des Fotografen: 47.883215, 8.343615

Untere Hauptstraße in Richtung Mailänder Tor, ca. 1923-1928

Verlag A. Rebholz, Löffingen

Vom Warenhaus »Kasten« (Untere Hauptstr. 7) fällt der Blick die Untere Hauptstraße hinunter in Richtung Mailänder Tor. Dass der Name des Kaufhauses passend gewählt ist, zeigt sich an dem großen Schatten, den das Gebäude wirft. Wie ein großer Kasten überragt der einstige Fruchtkasten der Fürstenbergischen Herrschaft die Nachbarhäuser.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) und das Doppelhaus mit dem Friseursalom Limb (Untere Hauptstr. 4) und dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu sehen. Nur wenige Jahre nach dem verheerenden Großbrand 1921 ist der Wiederaufbau abgeschlossen und der Blick findet seinen Abschluss in den neu erbauten Häusern der Demetriusstraße. Sie erstrahlen nicht nur im Sonnenlicht, sondern auch weil ihre Fassaden noch frisch sind. Sowohl das Mailänder Tor, in dessen Türmchen die Glocke noch fehlt, als auch die angrenzenden Häuser verfügen über Staffelgiebel.

Die Szene wird belebt durch die Passanten, die auf der Straße stehen, zwei davon mit Fahrrad, und ein Schwätzchen halten. Der Fotograf platziert sie genau an der Grenze des Schattenwurfes.

Standort des Fotografen: 47.883111, 8.343823

Kinder beim Hochzeitszug vom Ehepaar Konhäuser / Egle in der Unteren Hauptstraße, 2. Mai 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Rosalie Egle und Willi Konhäuser haben sich soeben in der katholischen Pfarrkirche getraut. Anschließend zieht das frischgebackene Ehepaar mit seinen Gästen durch die Straßen des Städtchens. Kinder heften sich dem Hochzeitszug an die Fersen. Als der Fotograf auf den Auslöser drückt, jagen die Kinder gerade geworfenen Münzen nach, um sie aufzusammeln und sich Kaugummis oder eine Kugel Eis kaufen zu können.

Im Haus Rathausplatz 6 befindet sich eine Filiale des Supermarktes »Gottlieb«.

Standort des Fotografen: 47.883738, 8.343869

Hochzeitszug vom Ehepaar Konhäuser / Egle in der Unteren Hauptstraße, 2. Mai 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Rosalie Egle und Willi Konhäuser heiraten! Nach der Trauung in der katholischen Pfarrkirche am 2. Mai 1953 zog das frischgebackene Ehepaar mit seinen Gästen durch die Straßen des Städtchens. Kinder hefteten sich dem Hochzeitszug an die Fersen. In dem Augenblick, als der Fotograf auf den Auslöser drückte, jagten die Kinder geworfenen Münzen nach, um sie aufzusammeln und sich Kaugummis oder eine Kugel Eis kaufen zu können.

Schön zu erkennen sind die Häuser auf der linken Seite der Unteren Hauptstraße: Das Warengeschäft von Franz X. Geiger, die Metzgerei von Friedrich Seilnacht, das Uhrengeschäft von Wilhelm Maier und schließlich das Kaufhaus von A. Zimmermann. Am Ende der Straße an der Einmündung zur Kirchstraße ist das Gasthaus »Sonne« zu sehen. Vor dem Friseurgeschäft Limb (Untere Hauptstr. 4) ist die »Esso«-Tankstelle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883770, 8.343823

Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1940-1946

Verlag A. Rebholz, Löffingen

Hoch türmen sich die Schneemassen im Städtchen, als der Buchbinder und Fotograf Albert Rebholz diese Winterlandschaft aufnimmt. Er wählt eine Perspektive mit dem angeschnittenen Torbogen des Mailänder Tores oben rechts im Vordergrund, um das Foto einzurahmen. Die Fichte mit ihren verschneiten Zweigen verleiht dem Bild eine weihnachtliche Note. Die Fußgänger stapfen durch den Schnee und ein einsamer Volkswagen bahnt sich in der Nähe des Gasthauses »Sonne« seinen Weg.

Standort des Fotografen: 47.884024, 8.343723

Mehrbildkarte mit drei Stadtansichten, ca. 1907-1909

Gebr. Ebner, Oberkirch i.B. / Verlag Johann Schmutz, Löffingen
Sammlung Familie Waßmer

Diese Mehrbild-Postkarte kommt kurz nach der Jahrhundertwende auf den Markt. Unter der Überschrift »Gruß aus Löffingen« zeigt sie drei Ansichten und Sehenswürdigkeiten des Städtchens.

Oben ist die 1898 geweihte neue Wallfahrtskirche »Witterschnee« zu sehen, sicherlich eine Hauptattraktion für Besucher*innen, die anlässlich ihrer Wallfahrt eine Postkarte nach Hause an Verwandte und Freunde versenden, aber auch der ganze Stolz der Einwohner*innen.

In der Mitte ist der Straßenzug der Unteren »Hauptstraße« zu sehen. In dieser Durchgangsstraße liegen mit dem »Adler« und dem »Lamm« gleich zwei renommierte Wirtschaften, in die nicht nur die Einheimischen, sondern auch auswärtige Gäste gerne einkehrten. Zu erkennen ist außerdem der alte Laufbrunnen, der 1912 durch den Demetriusbrunnen ersetzt wird.

Und unten ist eine Ansicht des oberen Rathausplatzes zu sehen, der hier noch als »Marktplatz« bezeichnet wird. Der Markt ist bereits im Niedergang begriffen, er verliert rapide an Bedeutung und ist kaum mehr existent. Das Rathaus und das Gasthaus »Sonne« rahmen den Platz ein.

Untere Hauptstraße, Ausschnitt, ca. 1907-1909

Gebr. Ebner, Oberkirch i.B. / Verlag Johann Schmutz, Löffingen
Sammlung Familie Waßmer

Im Vordergrund ist der alte Trogbrunnen zu sehen, der 1912 durch den Demetriusbrunnen ersetzt wurde. Seit jeher stand an dieser Stelle ein Laufbrunnen, an denen die Einwohner*innen ihr Wasser holten und das Vieh tränkten. Er stand allerdings deutlich weiter links im Straßenraum als der heutige Demetriusbrunnen. Als fortschrittliche Neuerung krönt die Brunnensäule eine Gaslaterne.

Rechts im Bild erhebt sich der mächtige Bau der Gaststätte »Adler« (Untere Hauptstr. 2). 1907 kauft der Friseurmeister Julius Limb die linke Gebäudehälfte und richtet darin ein Friseurgeschäft (Untere Hauptstr. 4) ein. Auf dem Bild sind die Umbaumaßnahmen noch im Gange. Vorne links ist das Haus Schmutz (Rathausplatz 6) zu sehen, das am 11. Dezember 1909 abbrennt. An seiner Stelle wird ein Neubau im Jugendstil errichtet. Hoch überragt der »Kasten« (Untere Hauptstr. 7), der ehemalige fürstenbergische Kornspeicher die Häuserzeile links. Seine Giebelfront ist zur Straße ausgerichtet. Im Hintergrund des Bildes erhebt sich das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29).

Standort des Fotografen: 47.883709, 8.343778

Blick in Richtung Rathaus, ca. 1930-1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Aus einem Dachfenster der Bäckerei Straub (Untere Hauptstraße 6) heraus entstand diese Aufnahme. Von der erhöhten Position bietet sich ein seltener Blick über die Dächerlandschaft des Städtchens in Richtung Rathaus. Unten auf der Straße herrscht noch kein motorisierter Durchgangsverkehr. Passanten spazieren stattdessen auf der Fahrbahn und bleiben am Straßenrand zu einem Schwätzchen stehen. Im Mittelpunkt des Fotos steht das Haus des Kaufmanns Guth (Rathausplatz 6). »L. Gottlieb« lautet der Schriftzug, der in großen Lettern an der Fassade angebracht ist. An den beiden Schaufenstern sind die Jalousien heruntergelassen. Vermutlich entstand das Foto an einem Sonntag, als das Geschäft geschlossen war. Auf dem unteren Rathausplatz ist das Kriegerdenkmal zu erkennen, das noch mit einem schmiedeeisernen Gitter eingefasst ist, das erst während des Zweiten Weltkrieges demontiert und eingeschmolzen wurde. Daneben ist das nach dem Großbrand 1921 neu erbaute Café Ritter zu sehen. Die Häuser werden vom mächtigen Rathaus überragt. Das Hochformat der Aufnahme betont zusätzlich die Höhe des Rathauses, dessen Türmchen sich vor dem wolkenlosen Himmel abhebt. Der Blick des Betrachters schweift schließlich weiter bis zu den kahlen Bäumen auf dem Alenberg.

Standort des Fotografen: 47.883419, 8.343661