Kreislandwirtschaftsschule in der Unteren Hauptstraße, 1953

 

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Als »Landwirtschaftsschule« ist dieses Gebäude im öffentlichen Bewusstsein verankert, obwohl die Schule gerade einmal 13 Jahre hier untergebracht war. 1952 eröffnet der Landkreis Neustadt hier eine Winterschule für Jugendliche, um ihnen nach der Entlassung aus der Volksschule in zwei Winterkursen theoretisches Wissen rund um die Landwirtschaft zu vermitteln. Der Name der Schule, »Kreislandwirtschaftsschule«, steht in eisernen Lettern über dem Eingangsportal. Bereits 1965 schließt die Schule wegen zu geringer Schülerzahlen wieder ihre Pforten.

Das Gebäude mit dem Barockdach ist freilich sehr viel älter als diese 13-jährige Episode: 1788 ließ der katholische Stadtpfarrer Johann Georg Eggstein (1740-1815) das stattliche Gebäude als katholisches Pfarrhaus erbauen. Rund 150 Jahre diente es als Amtsraum und Wohnung des Stadtpfarrers und anderer Geistlichen. Dramatische Augenblicke spielten sich hier am 23. Juni 1934 ab, als die Nationalsozialisten drohten, das Pfarrhaus zu stürmen: Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) wich der Gewalt und wurde aus seiner Pfarrei vertrieben. Bei einem Fliegerangriff am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude schwer beschädigt, sodass Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) beschloss, ein neues Pfarrhaus im Pfarrweg zu bauen.

Standort des Fotografen: 47.882411, 8.343099

Kaufhaus »Konsum« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Schild mit der Brezel am rechten Bildrand gehört zur Bäckerei Willmann (Untere Hauptstr. 6). »Brot & Feinbäckerei« ist darauf zu lesen. Der Blick fällt auf die gegenüber liegende Straßenseite zum Haus Zimmermann (Untere Hauptstr. 7). Seit vielen Jahrzehnten befindet sich in dem einstigen Fruchtkasten der Fürstenbergischen Herrschaft ein Kaufhaus: zunächst das Kaufhaus »zum Kasten«, später das Kaufhaus Zimmermann. An der Fassade sind noch die Buchstaben »A. Zimmermann« zu erkennen, obwohl die Letter abmontiert sind. Der Kaufmann Alfred Zimmermann und seine Ehefrau Ottilie geb. Stein betrieben das Geschäft lange Zeit. Jetzt ist es umbenannt: Über dem Schaufenster mit seiner Markise steht der neue Schriftzug: »KONSUM«.

Im Hintergrund steht das Gasthaus »zur Sonne« (Kirchstr. 29) mit der Brunnenstube (Kirchstr. 27) daneben. Vor dem kleinen Gebäude parken zwei VW Käfer. Dahinter ragt der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883335, 8.343756

Untere Hauptstraße in Richtung Mailänder Tor, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»KONSUM« heißt das frühere Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) jetzt. Der neue Name steht unübersehbar über dem Schaufenster mit seiner Markise. Daneben steht das Haus Maier (Untere Hauptstr. 5) mit dem Uhrengeschäft, das mittlerweile von der nächsten Generation weitergeführt wird: Heinz und Emilie Albrecht haben das Geschäft modernisiert und frisch renoviert.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist die Bäckerei Willmann (Untere Hauptstr. 6) zu sehen, die von Bäckermeister Wilhelm Willmann und seiner Ehefrau Maria Willmann geb. Straub betrieben wird. In einem kleinen Gärtchen vor dem Seitengiebel wächst ein großer Spalierbaum, der die Fassade, aber auch die ganze Straßenansicht belebt. Neben dem Haus Willmann folgt das Haus von Friseurmeister Julius Limb (Untere Hauptstr. 4), mit einer »Esso«-Tankstelle davor.

Standort des Fotografen: 47.883140, 8.343829

Untere Hauptstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf dem Schild, das am rechten Rand ins Bild ragt, ist der »Sarotti-Mohr« zu sehen. Seit 1918 war er die Markenfigur der Schokoladenfabrik Sarotti und avancierte innerhalb kürzester Zeit zu einer der erfolgreichsten Werbefiguren in der ausgehenden Kolonialzeit. In den 1960er Jahren gewann er zusätzliche Popularität durch Fernsehspots. In der Unteren Hauptstraße hängt er am Haus Willmann (Untere Hauptstr. 6). Er macht Werbung für die Bäckerei, die von Bäckermeister Wilhelm Willmann (1910-1999) und seiner Ehefrau Maria Willmann geb. Straub (1911-2001) betrieben wird. 

Vor der Bäckerei steht eine Sitzbank auf dem gepflasterten Gehweg. Von hier lässt sich die gesamte Untere Hauptstaße überblicken. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist das Haus Maier (Untere Hauptstr. 5) zu sehen. Das Uhrengeschäft wird mittlerweile von der nächsten Generation weitergeführt: Heinz und Emilie Albrecht haben das Geschäft modernisiert und frisch renoviert. Daneben steht das Kaufhaus »KONSUM« (Untere Hauptstr. 7) mit breitem Schaufenster und Markise. Den Abschluss der Straße bildet das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29), das an der Einmündung zur Kirchstraße steht. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist unübersehbar.

Standort des Fotografen: 47.883431, 8.343755

Untere Hauptstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2) fällt der Blick die Untere Hauptstaße entlang. Betrieben wird die Wirtschaft von Fritz Seilnacht, wie an dem kleinen Schild über dem Eingang zu lesen ist. Die Gaststube befindet sich seit Alters her im ersten Stock. Im Erdgeschoss hat die Bezirkssparkasse Neustadt eine Filiale eröffnet. Eine Sitzbank steht auf dem gepflasterten Gehweg.

Dahinter schließt sich das Haus von Friseurmeister Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) an. Ein Werbeschild preist einen Teil der Waren an, die er neben dem Haareschneiden und Rasieren sonst noch so vertreibt: »Drogen Verbandsstoffe Farben«. Die Zapfsäule seiner »Esso«-Tankstelle ist gut zu erkennen.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist das Haus Maier (Untere Hauptstr. 5) zu sehen. Das Uhrengeschäft wird mittlerweile von der nächsten Generation weitergeführt: Heinz und Emilie Albrecht haben das Geschäft modernisiert und frisch renoviert. Ein breites Schaufenster ermöglicht es ihnen nun, vorübergehenden Passanten Uhren aller Art und Schmuck zu präsentieren. Neben dem Haus Maier steht das Kaufhaus »KONSUM« (Untere Hauptstr. 7). Den Abschluss der Straße bildet das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29), das an der Einmündung zur Kirchstraße steht.

Standort des Fotografen: 47.883630, 8.343756

Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Seit Jahrzehnten hat sich das Aussehen dieses Straßenzuges kaum verändert. Die letzte große Veränderung ereignete sich 1909, als das Anwesen von Cölestin Schmutz (Rathausplatz 6) am 11. Dezember 1909 abbrannte und danach ein Haus im Jugendstil errichtet wurde. Ansonsten blieben die Gebäude in der Unteren Hauptstraße von Feuersbrünsten verschont und es fiel auch keines der Spitzhacke zum Opfer.

So sind die Veränderungen erst auf den zweiten Blick zu erkennen: Schaufenster wurden in die Fassaden gebrochen, das Gärtchen vor dem Haus Siefert ist ebenso verschwunden wie das vor dem Haus Limb. Der alte Demetriusbrunnen ist 1954 durch den neuen Brunnen ersetzt worden. Auf der Verkehrsinsel ist ein Schild ergänzt worden, das die Wegrichtung zum neu eröffneten »Wildpark« anzeigt. Wie eh und je ragt das Wirtshausschild vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) ins Bild. Und der Blick findet sich einen Abschluss im Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) und in der katholischen Pfarrkirche St. Michael, deren Kirchturm über die Dächer in den Himmel ragt.

Standort des Fotografen: 47.883853, 8.343813

Parcours in der Kirchstraße am »Tag des Sports«, 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Im Städtchen wird der »Tag des Sports« veranstaltet. In der Kirchstraße ist ein Parcours aufgebaut. Die Teilnehmenden müssen Autoreifen um Leitkegel manövrieren. Und natürlich geht es nicht nur um Geschicklichkeit, sondern vor allem um Schnelligkeit.

Standort des Fotografen: 47.883065, 8.343949

Fasnachtsbändel in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht ca. 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Untere Hauptstraße ist über und über mit Fasnachtsbändeln geschmückt. Es scheint sich demnach um eine besondere Fasnacht zu handeln. Vermutlich wird das Foto 1979 aufgenommen, als die Laternenbrüder ihr 90. Gründungsjubiläum mit einem großen Narrentreffen (3./4. Februar 1979) feiern.

Standort des Fotografen: 47.883115, 8.343687