Anselm und Else Egle, ca. 1915

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise René Egle zur Verfügung.

Ein junger Mann in Soldatenuniform lässt sich im Fotostudio mit einer jungen Frau fotografieren. Er trägt eine feldgraue Uniformjacke, die einreihig geknöpft ist. Auf der Schulterklappe ist ein Monogramm eingestickt. Offenbar gehört er dem Telegraphen-Bataillon Nr. 4, einem Truppenteil der Königlich-Preußischen Armee, an. Seine Feldmütze liegt neben ihm auf einem Tischchen.

Der Soldat ist Anselm Egle, der am 10. Juli 1887 als Sohn von Sebastian und Rosalia Egle geboren wurde und in seinem Elternhaus in der Rötengasse aufwuchs. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Glaserhandwerk. Am 22. Oktober 1915 heiratete er in Karlsruhe Else Hauser, die aus Zienken im Markgräflerland stammte. In dieser Zeit dürfte auch das Foto entstanden sein.

Nach dem Krieg übernimmt Anselm Egle in der Seppenhofer Straße ein 1907 erbautes Wohnhaus (Seppenhofer Str. 15), in dem er auch seine Glaserwerkstätte betreibt.

Standort des Fotografen: [Karlsruhe?]

Turnerinnen beim Jahn-Denkmal, ca. 1930-1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Anlässlich des 150. Geburtstages des als »Turnvater« bekannt gewordenen Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), der als Begründer der deutschen Turnbewegung gilt, schuf der Turnerbund ein Denkmal. Am Sonntag, den 12. August 1928 wurde es in der »Hasle« feierlich eingweiht. Die Inschrift lautet: »Unserm Turnvater Jahn / Unsern Gefallenen 1914-18 / Turnerbund Löffingen / 1928«.

Auf dem Gruppenfoto posieren elf Turnerinnen neben dem Denkmal, die der Damenriege angehören. Bei ihnen steht Turnwart Fritz Adrion.

V.l.n.r.: Else Egle, Rosa Adrion, ???, Anna Studer, ??? Mündle, Rosa Egle (verh. Wagner, 1905-?), Fritz Adrion, ???, Rosa Henzler, ? Neuberger, Elisabeth Hepting (geb. Münzer, 1897-1982)
Dahinter steht erhöht Karolina Greuter (verh. Auer, 1905-?).

Standort des Fotografen: 47.879840, 8.349967

Ausflug des »Jungmädelbundes«, ca. 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann und Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Zu den Aktivitäten des »Bund deutscher Mädel«, dem weiblichen Zweig der »Hitlerjugend«, zählen insbesondere Ausflüge, Wanderungen und Märsche in freier Natur. Hier sind junge Mädchen zu sehen, die im »Jungmädelbund« der 10- bis 14-Jährigen organisiert sind. Sie stehen an einem Holzgatter und beobachten eine Schafherde, die weidet. Die Gruppe führt einen Wimpel mit sich, auf dem auf schwarzem Grund ein weißes Runenzeichen abgebildet ist.

Wie in der HJ gilt auch im BDM das Prinzip, dass Jugend durch Jugend geführt werden soll. Die Führerin der »Mädelschaft«, Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), die rechts steht, ist selbst noch sehr jung.

V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Gertrud Brugger (verh. Heitzmann, 1921-2005, im weißen Kleid), ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???

Standort des Fotografen: ???

3 Fotos: Frauengruppe beim Schlittenfahren am »Reichberg«, ca. 1935

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Ein Glück, dass sich die jungen Frauen an diesem Wintertag gleich dreimal haben fotografieren lassen. Denn während die beiden ersten Fotos kaum Anhaltspunkte bieten, wo die Frauen fotografiert werden, lässt sich der Ort Dank des dritten Fotos doch eindeutig lokalisieren. Die beiden Schuppen, vor denen die Frauengruppe, mal auf ihren Schlitten, mal in einer gestellten Schneeballschlacht posieren, befinden sich auf dem »Reichberg«, Nahe der Göschweiler Straße. Das dritte Foto zeigt am linken Bildrand in einiger Entfernung die beiden Villen, die der Familie Benz gehören (Bonndorfer Str. 7 und 8).

Am Schuppen im Hintergrund ist ein großes Werbeplakat angeschlagen. Der Werbeslogan lautet: »Oberst mit Soldatenbildern«. Mit diesem Wortspiel wird für die Zigarettenmarke »Oberst« geworben, ein Produkt der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik. Dahinter steht der sensationelle Preis: »3 1/3 ₰« (d.h. Pfennig). Also gibt es die Zigaretten m 3er-Päckchen zu 10 Pfennig. Und als Dreingabe gibt es eben noch obendrauf »Soldatenbilder« zum Sammeln.

Den jungen Frauen ist aber gerade gar nicht nach Zigaretten – und auch nicht nach Soldatenbildern. Sie genießen gemeinsam ihre freie Zeit an diesem Wintertag und haben sichtlich Vergnügen.

Oberes Bild
V.l.n.r.:
1 Elisabeth Schultheiß (verh. Würzburger, 1911-?), 2 Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), 3 ???, 4 ???, 5 Luise Straub (verh. Bader, 1914-2009), 6 Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014), 7 Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 ???

Standort des Fotografen: 47.880630, 8.340621

3 Fotos: Hexengruppe mit großer Hexe beim Narrenumzug in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht ca. 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Neuheit in der Löffinger Fasnacht ist der Hexenwagen mit der »großen Hexe«, der 1958 erstmals beim Narrenumzug mitgeführt wird. Noch wird der Wagen nicht von einem Traktor gezogen, sondern von einem eingespannten Stier. Die Hexen tragen ihr erstes einheitliches, mit Karos übersätes »Häs«. Es wird wenige Jahre später durch das von Schneider Hans Kaufmann gestaltetete »Häs« ersetzt.

Bei regnerischem Schmuddelwetter zieht die Hexengruppe durch die Obere Hauptstraße, gerade am Haus von Franz Heizmann (Obere Hauptstr. 15) und dem »Gebertsaal« vorüber. Auf der rechten Straßenseite ist im Hintergrund eine »BP«-Tankstelle (Obere Hauptstr. 16) zu erkennen. Sie wurde zunächst von Leopold Berger und mittlerweile in zweiter Generation von Familie Laufer betrieben.

Auf den Fotos ist u.a. Emil Schmid zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884401, 8.347137

2 Fotos: Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Was das ganze Jahr über nicht erlaubt ist, ist an Fasnacht plötzlich möglich, ohne dass es von der Gesellschaft negativ sanktioniert wird. Dass Männer »Frauenkleidung« anziehen, ein Kleid, einen Rock, eine Strumpfhose, dazu noch Schuhe mit Absatz und eine Damenperücke, ist im Alltag kaum vorstellbar. Und wenn, dann zieht es Spott (oder Schlimmeres) auf sich. Doch an Fasnacht ist es anders. Diese »Damenimitatorinnen« haben sichtlich Spaß an ihrer Verkleidung und ernten von den Passanten halb anerkennende, halb amüsierte Blicke. Zumindest an Fasnacht ist das Spiel mit den Geschlechterrollen erlaubt.

Zu sehen ist die Hexengruppe, die traditionell nur aus Männern besteht. Die Hexen haben sich als Schulklasse verkleidet, wobei der Anteil der Schülerinnen überwiegt.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Albert Jonner (1929-2014), Johann Glunk (1930-2017), Walter Müller (1923-2009)
2.Reihe, v.l.n.r.: Herbert Kienzler, Willi Ganter (1943-2013), Heinz Hauger, Oskar Baader (1922-2006), Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Klaus Wider, Karl Götz, Christian Bayer, Franz Hofmeier, Heinz Egle

Standort des Fotografen: 47.883698, 8.344197

In eigener Sache: 1.000.000 Klicks

Vor mittlerweile vier Jahren ging loeffingen-damals.de an den Start. Jetzt wurde die Website zum millionensten Mal angeklickt! Juchu!

Leider wissen wir nicht, wer derjenige oder diejenige war, sonst hätten wir uns gerne bei ihm*ihr für den 1-Millionen-Klick persönlich bedankt. Deshalb danken wir einfach Euch allen für Euer reges Interesse und Eure große Mithilfe, wenn es wieder darum geht, das ein oder andere Bilderrätsel zu lösen.

P.S. Wir haben übrigens auch ein Gästebuch auf der Website! Da freuen wir uns auch immer über Einträge! 😉

Blick von der Ringstraße zum Alenberg, 1942

Dieses Gemälde stellten uns dankenswerterweise Ines und Martin Benitz zur Verfügung.

»R. Kopff« lautet die Signatur des Malers, der 1942 dieses Ölgemälde schafft, das sich bis zum heutigen Tag im Besitz der Familie Benitz befindet. Darauf ist der Blick von der Ringstraße zum Alenberg festgehalten. Im Mittelpunkt des Bildes steht das Haus Benitz (Alenbergstr. 7-9), das 20 Jahre nach dem Großbrand aus Ruinen neu erbaut ist und über den Dächern der Nachbarhäuser in der Ringstraße und Demetriusstraße sowie der Maienlandstraße thront.

Das Bahnbergle im Vordergrund existiert ebenfalls seit dem Großbrand: Der damalige Brandschutt der 36 zerstörten Häuser wurde hier abgeladen, um das Gelände zur Bahnhofstraße hin aufzuschütten. Im wörtlichen Sinne ist längst Gras darüber gewachsen. Bäume wurden entlang der Ringstraße gepflanzt.

Am linken Bildrand ist angeschnitten der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) zu sehen: In dem Mehrfamilienhaus befinden sich Werkswohnungen für Arbeiter des nahegelegenen Sägewerkes Benz. Dahinter folgt das Haus von Landwirt Josef Roth und seiner Ehefrau Theresia geb. Strobel (Ringstr. 6).

Oben auf dem Alenberg ist das hölzerne Pavillon zu erkennen. Daneben ist das Alenbergwäldchen zu sehen, das beim Großbrand Feuer fing. Der Schrecken von damals ist vergessen. Schäfchenwolken ziehen am blauen Himmel. Alles wirkt friedlich. Nichts deutet daraufhin, dass der Zweite Weltkrieg bereits seit drei Jahren tobt: 1942 fallen 12 junge Männer aus Löffingen im Krieg.

Standort des Malers: 47.883550, 8.342749

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Die Fasnacht dient traditionell auch dazu, innerhalb der närrischen Tage gegen die herrschende Ordnung zu rebellieren und sich über die Obrigkeit lustig zu machen. Häufig legen sich die Närrinnen und Narren jedoch nicht etwa mit den Mächtigen aus Staat, Gesellschaft und Kirche an, um sie zu karikieren, sondern sie machen sich über Minderheiten und Randgruppen lustig. Teilweise ist die Darstellung der »Anderen« und »Fremden« sogar gehässig.

Hier ist eine Narrengruppe zu sehen, die hinter der Werkstatt des Buchbinders Anton Rebholz in der Demetriusstraße steht. Die Narren sind komplett schwarz gekleidet und geschminkt, einer trägt sogar eine schwarze Perücke auf dem Kopf. Über ihren schwarzen Kostümen tragen sie stilisierte Baströckchen und haben sich Ketten umgehängt. In den Händen halten sie Speere. Einige sind auch mit Messern bewaffnet.

Natürlich sind diese Narren, die sich als unzivilisierte Schwarze präsentieren, »Kinder ihrer Zeit«. Wie sehr die Zeit Mitte der 1920er Jahre noch von kolonialrassistischen Vorstellungen geprägt ist, lässt sich an diesem Gruppenfoto deutlich erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884230, 8.344436

Hochzeitsgesellschaft Herrmann / Beha vor dem »Gebertsaal« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1926

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Vor dem 1925/26 erbauten »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) hat sich ein Brautpaar mit der Hochzeitsgesellschaft versammelt. Die Wände sind noch nicht verputzt, aber die Reisiggirlande, die die Eingangstür einrahmt, hübscht die Fassade auf. Man steht dicht gedrängt, damit alle auf das Gruppenfoto passen.

Bei dem Brautpaar handelt es sich um Hans Herrmann, der aus Rötenbach stammt, und um Maria Beha.

Bei den Hochzeitsgästen zu sehen sind u.a. Johann Beha (1907-1991), Karl Beha (1901-?), Josefa Benz (verh. Beha), Anna Hasenfratz (geb. Beha), Karl Hasenfratz, Karl Häusle, Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966), Ferdinand Schultheiß (1880-1936).

Die jungen Frauen und Mädchen in weißen Kleidern sind u.a. Else Häusle (verh. Weiss), Hilde/Hilda Häusle (verh. Leppert) und Maria Häusle (verh. Kuster, 1921-2006).

Standort des Fotografen: 47.884454, 8.346890

2 Fotos: Kommunionkinder vor dem Hochaltar, 1988

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Hochaltar stellen sich die Kommunionkinder zusammen mit Dekan Hermann Litterst (1929-2013) zu einem Erinnerungsfoto auf. Hinter ihnen befindet sich der Tabernakel, der Schrein, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Acht Mädchen und 13 Jungs präsentieren sich stolz in ihrer Festtagskleidung dem Fotografen.

1.Reihe, v.l.n.r.: Jenny Dieterle, Marion Dieterle, Julia Willmann, Karin Bausch, Claudia Knöbel (verh. Oschwald), Diane Vogt, Elena Knecht, Raquel ???
2.Reihe, v.l.n.r.: Andreas Maier, Matthias Effinger, Frank Thoma, Oliver Brunner, Andreas Köpfer, Björn Wölfle, Thorsten Bartz, Thorsten Zahn
3.Reihe, v.l.n.r.: Wolfram Wiggert, Volker Knöpfle, Patrick Osek, Michael Bader, Nils Frei, Dekan Hermann Litterst

Standort des Fotografen: 47.882498, 8.344613

Turnerbund in der Festhalle, ca. 1955

Stadtarchiv

Der Turnerbund feiert 1955 sein 50-jähriges Gründungsjubiläum. Anlässlich des runden Geburtstages wird auch das 36. Gauturnfest vom 23. bis 25. Juli 1955 in dem Baarstädtchen veranstaltet. Etwa 600 Turner*innen nehmen daran teil.

Auf dem Gruppenfoto ist das Geburtstagskind zu sehen: Der Turnerbund mit seinen Mitgliedern, ob jung, ob alt, ob aktive Sportler*innen oder Ehrenmitglieder. Man trifft sich in der Festhalle für dieses Gruppenfoto.

1.Reihe, sitzend und stehend, v.l.n.r.: ??? Werne, [Ernst] Bader (1883-1960), August Limb (1884-1976), Edeltraud Köpfler, Regina Sibold (verh. van den Heuvel), Waltraud ???, Anni Jordan (verh. Kaiser), Inge Rosenstiel (verh. Knöpfle), ???, Josef Bader, Karl Häusle, ??? Fehrenbach
2.Reihe, v.l.n.r.: Karolina Auer, Elvira Stipek (verh. Braun), ???, Christa Straub (verh. ???), ???, Gerda Rappenegger (verh. Fehrenbach), Elke Wiek (verh. Mestag), Erika Wiek (verh. ???), Hilde Herigel (verh. Pfaff), Christa Braun (verh. ???), Elvira Schultheiß (verh. Laufer), ???, Anton Geisinger
3.Reihe, v.l.n.r.: Anneliese Dorer (verh. Scherzinger), Rosa Heizmann (verh. Gauger), Elfriede Sauter (verh. ???), Irma Zepf (verh. Hasenfratz), Marianne Guth, Paula Schweizer (verh. Veith, 1934-2020), Margret Zepf (verh. Senn, 1932-2021), Brunhilde Zepf (verh. Beha), Irmgard Guth( verh. Zepf), Lore Isele, Hilde Kaufmann (verh. Fehrenbach), Justina Frei (verh. Rappenegger), Gisela Sibold (verh. Hasenfuß), Brigitte Schweizer (verh. Sahr), Gesamtvorsitzender Franz Zepf
4.Reihe, v.l.n.r.: Oberturnwart Anselm Zepf (1898-1989), August Fehrenbach (1906-2000), Wolfgang Zepf (geb. 1943), Josef Heiler III, ???, Hans Hasenfratz, ???, Hans Streit, Josef (»Beppi«) Benz (1914-1962), …, Rolf Fehrenbach (geb. 1938, 1.v.r.)
5.Reihe, v.l.n.r.: Malermeister Karl Sibold, Richard Zepf (1922-2005), Josef Beha (1936-2018), Lothar Zepf, Heinz Egle, Fritz Sibold (1931-2004), Walter Egle (1920-2010), Andreas Nobs, Richard Kirner (1930-2002), Ernst Göhry

Standort des Fotografen: 47.883056, 8.347968