Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
Der Kirchturm der katholische Pfarrkirche St. Michael ist 1961 eingerüstet, um verputzt zu werden. Diese Gelegenheit nutzt der Fotograf dieser Bilder, um auf den Turm zu steigen und eine Fotoserie von oben auf das Städtchen aufzunehmen.
Der Blick geht über die Dächer des Altstadtrings hinüber zur Vorstadt und zum Alenberg. Dominiert werden die Fotos von dem großen Gebäudekomplex der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10). Zu sehen ist die Rückseite mit der Wiederkehr zur Eggertenstraße hin. Das Gebäude, das in seiner Größe am ehesten dem Rathaus entspricht, wird 1973 abgerissen.
Die Winteridylle auf dem Rathausplatz wird nur von den beiden Hakenkreuz-Fahnen getrübt, die am Rathaus wehen. Tief verschneit und friedlich liegt der Platz ansonsten da. Aus der weißen Pracht ragt der Rathausbrunnen mit der »Schnitterin« hervor, eine Erinnerung an die Zeit vor der Jahrhundertwende, als auf dem Platz und in der Markthalle des Rathauses noch Märkte abgehalten wurden. Die Funktion als Kaufhaus hat das Rathaus längst eingebüßt. Wie auf der Fassade zu entziffernt ist, dienen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mittlerweile als Geschäftsräume der »Vorschußbank« und der »Sparkasse«. Links neben dem Rathaus ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu sehen. Im Vordergrund rechts ist der Erker des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) zu erkennen.
Verlag A. Rebholz, Löffingen Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.
In eine Märchenlandschaft hat sich das Städtchen verwandelt. Hoch liegt der Schnee, und das im März! Der untere Rathausplatz ist komplett zugeschneit. Die Dächer der Häuser sind weiß. Auf den Ästen und Zweigen der Bäume, aber auch auf dem Demetriusbrunnen und dem Kriegerdenkmal liegt die weiße Pracht. Malerisch schön wirkt der Staffelgiebel des früheren Gasthauses »Sonne« im Hintergrund, dessen Stufen von einer feinen Schneeschicht gekrönt sind.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Emilie und Heinz Alberecht zur Verfügung.
Das frühere Gasthaus »Sonne« ist bis zu seinem Abbruch 1973 alljährlich eine Station der Fronleichnamsprozession. Einer der Altäre ist hier aufgebaut: Vor einem weißen Tuch ist ein schlichtes Holzkreuz aufgestellt. Die Fassade ist mit Girlanden aus Reisig geschmückt. Neben dem Altar sind die Fahnen und Leuchter zu erkennen, die die Minstranten bei der Prozession mit sich tragen, aber auch der »Himmel«, ein Stoffbaldachin, den die »Himmelträger« schleppen. Das Foto zeigt, dass eine große Schar von Gläubigen an dem Festzug durch das Städtchen teilnimmt. Die Männer im Bildvordergrund tragen an diesem Feiertag ausnahmslos dunkle Anzüge.
In der Nachkriegszeit hat die katholische Kirche noch eine hohe Bindungskraft. Erst im Verlauf der 1960er Jahre löst sich das katholische Milieu allmählich auf und die Säkularisierung der Gesellschaft schreitet auch in Löffingen voran.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Käthe Kaufmann und Rita Willmann zur Verfügung.
Traditionell wird auf dem oberen Rathausplatz vor der »alten Sonne« ein Fronleichsnamsaltar mit einem schlichten Holzkreuz aufgebaut. Der Altar wird von Nadelbäumen eingerahmt. Davor ist ein Blumenteppich gelegt, in dessen Mitte eine Hostie mit Strahlenkranz zu sehen sind. Darunter ist mit Blumenblüten der lateinische Vers gelegt: »Tantum Ergo Sacramentum«. Damit wird das Allerheiligste gepriesen, in dem katholische Christen den Leib Christi verehren. Das »Tantum ergo« wird meist vor dem sakramentalen Segen bei der eucharistischen Anbetung gesungen.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Emilie und Heinz Albrecht zur Verfügung.
Traditionell wird auf dem oberen Rathausplatz vor der »alten Sonne« ein Fronleichsnamsaltar aufgebaut. Auf dem bestickten Altartuch ist der Vers zu lesen: »Gelobt und gepriesen sey jetzt und ohne End das heiligste und göttlichste Sakrament«.
Der Altar wird von Nadelbäumen eingerahmt. Davor ist ein Blumenteppich gelegt, in dessen Mitte ein Kreuz und die Buchstaben Alpha und Omega zu sehen sind. Der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets sind ein Symbol für Anfang und Ende und damit für das Umfassende, für Gott und insbesondere für Christus.
Aus einem Fenster des Gasthauses »Ochsen« wird diese Aufnahme an Fronleichnam aufgenommen. Vor dem früheren Gasthaus »Sonne« ist ein Stationsaltar mit einem schlichten Holzkreuz aufgebaut. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) steht dort mit einer Schar Ministranten. Links vom Altar ist der Baldachin zu erkennen, der bei der Prozessin mitgetragen wird. Während des Zuges schreitet der Pfarrer mit der Monstranz und dem Allerheiligen unter dem »Himmel«. Rechts vom Altar steht der Kirchenchor und die Stadtmusik, die seit ihrer Gründung an den jährlichen Fronleichnamsprozessionen mitwirkt und diese musikalisch umrahmt. Die Gläubigen wahren Abstand und stehen relativ weit entfernt auf dem Oberen Rathausplatz.
Über dem Eingang des mit Fahnen geschmückten Rathauses steht »Volksbank« geschrieben. Erst nach dem Abbruch der »Sonne« zieht die Bank aus dem Erdgeschosses des Rathauses aus und eröffnet in dem modernen Gebäudekomplex ihre neuen Geschäftsräume.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Es ist Fronleichnam 1934. Der katholische Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) trägt die Monstranz mit dem Allerheiligsten bei der Prozession durch die Straßen des Städtchens. Eben zieht der Festzug am Rathaus vorüber. Die Monstranz wird von einem »Himmel« genannten Stoffbaldachin beschirmt, der von vier Männern getragen wird, die dem katholischen Stiftungsrat angehören (u.a. Wilhelm Maier, Ernst Meßmer). Rechts und links marschiert ein Ehrengeleit von uniformierten Feuerwehrmännern.
Es ist kein Fronleichnam wie jedes andere. Man muss genau hinschauen, um zu erkennen, dass im zweiten Jahr der nationalsozialistischen Herrschaft eine neue Zeit Einzug gehalten hat. Ein Mitglied des Kirchenchores trägt statt eines Anzugs eine braune SA-Uniform. Doch täuscht das Foto leicht darüber hinweg, wie weit der Konflikt zwischen Stadtpfarrer Andris und der NSDAP-Ortsgruppe zu diesem Zeitpunkt eskaliert war. Nur drei Wochen später wird er am 23. Juni 1934 gewaltsam aus Löffingen vertrieben. 16 Bürger, die sich zu dem Geistlichen öffentlich bekennen, werden verhaftet. Einer davon, Albert Benitz (1905-1996), der dem Kirchenchor angehört, läuft in der Prozession mit und ist auf dem Foto zu sehen.
Beim Kirchenchor sind u.a. zu erkennen: Friseurmeister Julius Limb, Fritz Seilnacht, Hans Guth und Oberlehrer Eugen Steidlinger.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.
Ein Hochzeitszug bewegt sich durch das Städtchen. Auf dem Foto ist das frischgetraute Ehepaar nicht zu sehen, sondern nur die Hochzeitsgäste, die sich am Schluss des Zuges eingereiht haben. Eben gehen sie über den oberen Rathausplatz, vorbei an den Gasthäusern »Löwen« und »Ochsen«. Passanten bleiben stehen und schauen zu. Im Hintergrund ist vor dem »Löwen« ein kleines Gärtchen zu sehen, in dem zwei stattliche Bäume wachsen. Dahinter ist das ehemalige Gasthaus »Sonne« zu erkennen, in dessen linken Gebäudehälfte die Stadtmühle untergebracht ist.
Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Der Höhepunkt ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt.Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Dieser Motivwagen wird von Kühen gezogen. Flankiert wird er von zwei »Germanen« mit Wikingerhelmen.
Die Kostüme hatten teilweise bereits beim Festzug anlässlich der Stadterhebung 1951 oder an Fasnachtsumzügen in den Vorjahren Verwendung gefunden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Die junge Bürgerwehr in historischen Uniformen von 1848 marschiert gerade am Gasthaus »Ganterbräu« vorüber. Schaulustige folgen dem Festzug.
1862 hatten sich rund 70 Bürger zum Eintritt in eine Freiwillige Feuerwehr bereit erklärt und sich verpflichtet, für ihre Uniform und Ausrüstung selbst aufzukommen. Am 29. März 1863 erfolgte dann die eigentliche Gründung der Wehr, nachdem die badische Regierung ihre Statuten genehmigt hatte.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.
1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Links steht das Gasthaus »Ganterbräu«. Frauen in historischen Kostümen haben sich eingereiht und tragen alte Löscheimer. Sie gehören dem Turnerbund an.
Dahinter folgt die »Leitermannschaft« mit goldenen Helmen, die die Feuerspritze aus dem Jahre 1806 mit sich führen, die normalerweise im Heimatmuseum steht. Schaulustige folgen dem Festzug.
1862 hatten sich rund 70 Bürger zum Eintritt in eine Freiwillige Feuerwehr bereit erklärt und sich verpflichtet, für ihre Uniform und Ausrüstung selbst aufzukommen. Am 29. März 1863 erfolgte dann die eigentliche Gründung der Wehr, nachdem die badische Regierung ihre Statuten genehmigt hatte.