3 Fotos: Narrenpolizei und Stadtmusik in der Maienlandstraße, Fasnacht 1987

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wenn die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« den Narrenbaum vom Maienland ins Städtchen tragen, dann werden sie auf ihrem Weg begleitet. Die Mitglieder der männlichen Narrenpolizei in ihren Fantasie-Uniformen sind mit dabei, reich dekoriert mit fiktiven Orden und Auszeichnungen sowie allerlei Klimbim. Auch wenn sie die Polizei als Ordnungshüter vor allem persiflieren, so kommt ihnen beim Aufstellen des Narrenbaums doch eine wichtige Funktion zu, weil sie den unteren Rathausplatz absperren und somit für die Sicherheit der Zuschauer*innen sorgen.

Mit dabei ist auch die weibliche Narrenpolizei. Sie wurde bereits 1936/37 gegründet. Vorneweg marschiert die Kommandantin, erkennbar an der weißen (statt roten) Jacke. Sie gibt den Takt vor. Es folgen die Musiker*innen der Stadtmusik. Die meisten von ihnen tragen blaue Fuhrmannskittel.

Erstes Bild: Zu sehen sind u.a. auf der linken Seite: 1 Martin Lauble, 2 Peter Drescher (verh. Zähringer), 3 Meinrad Bausch (1948-2012); auf der rechten Seite: 1 Charly Siebler, 2 Michael Frei; außerdem Bernd Wider, Christian Winter?, ? Romach, Albert Voegt

Zweites Bild: Zu sehen sind u.a. Martina Masuch, Christa Berberich, Claudia Gauger (verh. Mantel), Heike Dickert, Andrea Oschwald (verh. Burger), Katja Schwanz und Marion Bourgoin (verh. Bruder). Hinter der weiblichen Narrenpolizei ist Bernhard Adrion (Stadtmusik) zu erkennen.

Drittes Bild: Zu sehen sind u.a. Dirk Leber, Karin Feser, Lothar Zepf, Chris Guth, Ute Heiler, Jürgen Zepf, Walter Müller, Ingrid Zimmermann (verh. Fromm), Wolfgang Keller, Alexander Knecht, Alexandra Kuttruff, Karlheinz Reichenbach

Standort des Fotografen: 47.885194, 8.342674

Rosa Ebi im Fotostudio, 1916

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Eine junge Frau lässt sich im Fotoatelier fotografieren – im Atelier Molitor in Neustadt, wie die Rückseite verrät. Die Aufnahme trägt eine persönliche Widmung: »Zum Andenken an den 17. September im Kriegsjahr 1916«. Die Frau trägt schlichte, aber elegante Kleidung. Sie kombiniert eine weiße, hochgeschlossene Bluse mit langen Ärmeln und einer Brosche am Kragen mit einem dunklen, bodenlangen Rock. Ihre Frisur ist streng, die Haare glatt und nach hinten gesteckt. An ihrem Handgelenk ist eine Armbanduhr zu erkennen.

Es ist Rosa Ebi (verh. Wider, 1897-1974), die sich hier im Fotoatelier fotografieren lässt. Sie wurde am 10. April 1897 als Tochter des Landwirts Julius Ebi und dessen Ehefrau Josephine geb. Hasenfratz geboren. Ihr Elternhaus steht in der Rötengasse. Als das Foto aufgenommen wird, ist die 19-Jährige noch unverheiratet. Am 21. Oktober 1920 heiratet sie Heinrich Wider. Im Widmungstext auf der Rückseite der Fotografie ist eine »Frida« erwähnt. Vielleicht handelt es sich bei ihr um Frida Egle (geb. Klotz, 1887-1951), die seit 1910 mit dem Maurermeister Karl Egle verheiratet ist und im Nachbarhaus (Rötengasse 6) wohnt?

Im Hintergrund der Porträtaufnahme ist die stilvolle Einrichtung des Ateliers zu sehen: gemalte Landschaftsbilder an der Wand und Vorhänge, die eine häusliche und zugleich künstlerische Atmosphäre schaffen. Rosa Ebi steht neben einem Lesepult, auf dem ein Buch liegt.

Das Jahr 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, ist auch in der Heimat geprägt von Entbehrungen, Verlusten und Unsicherheit. Fotografien wie diese sind nicht nur kostbare Erinnerungsstücke, die als Zeichen von Freundschaft oder Liebe angefertigt und verschenkt werden, sondern auch eine Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit darzustellen.

Standort des Fotografen: Neustadt

Benachrichtigungskarte der Firma Benz, ca. 1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gerhard Pfeifer zur Verfügung.

Die Zeiten ändern sich. Als das Sägewerk Benz von Firmengründer Josef Benz (1882-1932) gegründet wurde, fuhren noch Pferdefuhrwerke los, um das Holz zu liefern. Besonders der Transport von Langholz stellte einen enormen Kraftakt dar. Jetzt fahren motorisierte Fahrzeuge. Auf der Abbildung ist ein moderner Lastwagen mit Anhänger zu sehen, dessen Planen die Aufschrift »Benz-Holz Löffingen« tragen. Der Lastwagen ist rot-weiß gestaltet und zeigt auf der Fahrerkabine den Firmennamen »Spedition Peter Benz Löffingen«. Firmeninhaber Peter Benz wird 1939 geboren und stirbt im Jahr 2000.

Bei der Abbildung handelt es sich nicht um ein Foto, sondern um eine stilisierte Grafik, die auf einer Benachrichtigungskarte aufgedruckt ist. Die Karte wird an Kunden des Sägewerks Benz verschickt, um zwei Tage vor der Ankunft eines Holztransportes über die Lieferung zu informieren. Sie ist ein Relikt aus einer Zeit, in der handgeschriebene oder gedruckte Mitteilungen den direkten Kontakt zur Kundschaft sicherstellen.

Im November 1972 endet die Geschichte des Sägewerks Benz und damit ein Stück Löffinger Wirtschaftsgeschichte.

Tiefbrunnen im Maienland, 2010

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lothar Mühlbauer zur Verfügung.

Den Rathausbrunnen mit der »Schnitterin«, den Demetriusbrunnen auf dem unteren Rathausplatz oder den Hexenbrunnen in der Kirchstraße kennt jeder. Aber dieser Brunnen bleibt der Öffentlichkeit verborgen. Er befindet sich, den Blicken entzogen, auf dem Grundstück des Hauses Mühlbauer (Maienlandstr. 29).

Es handelt sich um einen Tiefbrunnen, ein faszinierendes Relikt vergangener Zeiten. Mit seinen sorgfältig geschichteten Natursteinen, die die Wände auskleiden, wirkt er nicht nur robust, sondern auch kunstvoll gearbeitet. Das Mauerwerk zeugt von handwerklichem Können. Der Brunnen ist in erstaunlich gutem Zustand. Unten spiegelt sich Wasser, was darauf hindeutet, dass er noch immer funktionsfähig ist.

Standort des Fotografen: 47.887032, 8.341295

Hochzeitspaar Limb / Nägele am Titisee (?), September 1919

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) und Maria Nägele (1894-?) heiraten. Die beiden geben sich am 8. September 1919 das Ja-Wort. Zusammen mit einigen Hochzeitsgästen unternehmen Braut und Bräutigam vermutlich am Tag nach der Trauung einen Ausflug. Vor einem bewaldeten See lassen sie sich fotografieren.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Emma Limb (verh. Binder, 1913-2005)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Julius Limb, 4 Maria Limb (geb. Nägele), 5 August Limb (1884-1976), 6 Anna Limb (geb. Gebert, 1890-1960)

Standort des Fotografen: Titisee?

Weibliche Narrenpolizei und Stadtmusik in der Maienlandstraße, Fasnacht 1984

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« tragen die 20-Jährigen den Narrenbaum vom Maienland ins Städtchen, um ihn vor dem Café Fuß aufzustellen. Begleitet werden sie auf ihrem Weg von der (weiblichen) Narrenpolizei, der Stadtmusik, den »Laternenbrüdern« und den »Hansele«, wie auf dem Foto zu sehen ist. Eben zieht der Umzug am Haus Waßmer (Maienlandstr. 12) vorüber, das mit Fasnachtsbändeln und einer auf einem Besen reitenden Hexe geschmückt ist. Schließlich feiert die Löffinger Hexengruppe in diesem Jahr ihr 50. Gründungsjubiläum. Rechts daneben ist das Haus Storz (Maienlandstr. 10) zu sehen.

Weibliche Narrenpolizei: V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Elke Heer?, 4 Birgit Dresel (verh. Hensler), 5 Antonia Blatter (verh. Jonner)

Standort des Fotografen: 47.885335, 8.342460

2 Fotos: Volleyballmannschaft, 1989

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Sieger des Volleyball-Städtleturniers posieren für ein Gruppenfoto für die Lokalzeitung. Zu sehen sind stehend die Mannschaft der Leichtathleten, die den ersten Platz belegen, und kniend die Zweitplatzierten: die Volleyball-Senioren.

1.Reihe, kniend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Hermann Egle, 3 Elfriede Schmid (geb. 1939), 4 Beate Wider (geb. Fesenmeier), 5 Renate Schelb (geb. Adrion, geb. 1952)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Thomas Rebholz, 6 ???, 7 Ansgar Boehm (geb. 1970), 8 Walter Egle

Standort des Fotografen: ???

3 Fotos: Ehrung bei der Feuerwehr im Gasthaus »Linde«, März 1989

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Mitglieder der Feuerwehr kommen zur 127. Generalversammlung im Gasthaus »Linde« zusammen, um auf das vergangene Jahr zurückzuschauen. Im Mittelpunkt des Jahres 1988 stand zweifelsohne das unvergessliche 125-jährige Jubiläum der Wehr.

Kommandant und Kreisbrandmeister Fritz Isele sowie Bürgermeister Dieter Mellert erinnern an die Höhepunkte des Festes: ein beeindruckendes Festbankett, der feierliche Gottesdienst in der Stadtkirche, die spannende Geräteschau und der festliche Umzug durch die geschmückte Stadt. Den krönenden Abschluss bildete der Große Zapfenstreich – alles begleitet von strahlendem Sommerwetter, das die Feierlichkeiten perfekt abrundete.

Im Rahmen der Generalversammlung werden drei verdiente Mitglieder für ihre langjährige Treue ausgezeichnet. Kommandant Isele und Bürgermeister Mellert würdigen Johann Glunk für 40 Jahre aktive Feuerwehrtätigkeit mit der traditionellen Armbanduhr. Josef Wölfle wird für beeindruckende 60 Jahre und Fritz Adrion für 50 Jahre geehrt.

V.l.n.r.: 1 Johann Glunk (1930-2017), 2 Bürgermeister Dieter Mellert (1941-2019), 3 Josef Wölfle (1909-1991), 4 Fritz Adrion (1920-2004), 5 Feuerwehrkommandant Fritz Isele (1940-2024)

Standort des Fotografen: 47.884276, 8.346472

Feuerwehr vor der Festhalle, ca. 1938

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Gruppe uniformierter Männer hat sich für ein Gruppenbild auf der Treppe vor der Festhalle versammelt. Es handelt sich vermutlich um Mitglieder der Feuerwehr, möglicherweise aufgenommen anlässlich des 75-jährigen Gründungsjubiläums, das im Jahr 1938 gefeiert wird. Einige der Männer tragen Auszeichnungen und Abzeichen an ihren Uniformen, was auf ihre langjährige Zugehörigkeit oder besondere Verdienste hinweist. Feuerwehrkommandant Josef Fritsche, der von 1928 bis zu seinem Tod 1939 amtierte, ist aber genauso wenig auf dem Bild zu sehen wie sein Nachfolger Wilhelm Maier (1940-1946).

In der ersten Reihe könnte Bürgermeister Heinrich Andris (NSDAP) stehen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 [Bürgermeister Heinrich Andris?], 6 ??? (Kind), 7 ???, 8 Ewald Hepting (Kind, 1933-2010), 9 Rupert Hepting (1905-1990)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.883012, 8.347604

»Ösch-Fuzzys« in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1993

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« zieht das närrische Volk durch die Straßen des Städtchens. Da dürfen natürlich die »Ösch-Fuzzys« nicht fehlen. Vorneweg marschiert musizierend Dieter Vierlinger. Es folgen Franz Hofmeier, Georg Dieterle, [Achim Schropp] (verdeckt) und Konrad Schwörer.

Sie sind leicht »orientalisch« gekleidet – von den Strohschuhen einmal abgesehen. Aber die Pluderhose und die Kopfbedeckung erinnern doch an traditionelle Kleidung aus dem orientalischen Raum bzw. an deren fantasievolle Interpretation. Die Mützen, die sie tragen, könnten als »Fes« durchgehen. Sie scheinen an die klassische rote, flache, zylindrische Kopfbedeckung mit Quaste angelehnt zu sein, die in vielen Ländern des Nahen Ostens verbreitet ist. Offenbar wollen die Musiker der »Ösch-Fuzzys« Multikulti nach Löffingen bringen. Hinter ihnen folgen Mitglieder der Hexengruppe, die in europäische Nationalfarben gekleidet und geschminkt sind.

Im Hintergrund sind Zuschauer*innen auf dem Balkon vom Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) zu sehen, die das närrische Treiben beobachten.

Standort des Fotografen: 47.883568, 8.343905

2 Fotos: Ehemaliges Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße, ca. 1950

Erzbischöfliches Archiv Freiburg, EAF S24/561

In einem desolaten Zustand zeigt sich das ehemalige katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10), das am 22. Februar 1945 bei einem alliierten Luftangriff ausgebombt wurde. Schon über fünf Jahre sind seitdem vergangen, aber die Kriegsschäden immer noch unübersehbar.

Das altehrwürdige Gebäude wurde 1788 als Barockhaus erbaut. Hier hatte seitdem der katholische Stadtpfarrer seinen Amtssitz. Die Pfarrscheuer, die ursprünglich daneben stand, musste dem Bahnbau weichen. Seit der Bombardierung ist das Gebäude unbewohnbar. Stadtpfarrer und Vikare fanden in der Kaplanei eine neue Bleibe. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurden bei den Luftangriffen zwei weitere Gebäude sogar komplett zerstört: das Haus Kaus, ebenfalls ein Barockhaus, und das Haus Zepf (Untere Hauptstr. 9), dessen Grundmauern am linken Bildrand zu erkennen sind.

Die Fotos entstehen kurz vor der Renovierung des Gebäudes, in dessen Zuge auch das Dach ausgebaut wird. 1952 eröffnet der Landkreis Neustadt hier die »Kreislandwirtschaftsschule«. Aufgenommen werden die Bilder von Hermann Ginter, der von 1949 bis 1966 Konservator der kirchlichen Kunstdenkmäler der Erzdiözese Freiburg ist und verschiedene kirchliche Gebäude in der Erzdiözese fotografisch dokumentiert.

Standort des Fotografen: 47.882692, 8.343594

2 Fotos: Turnerinnen des Turnerbundes, 1933

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Hans-Peter Hepting und Christa Egle sowie Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Neun Turnerinnen des Turnerbundes posieren in schwarzen Turnanzügen auf einer Wiese. Es handelt sich um praktische Sportkleidung, die die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt. Die Frauen sitzen und knien in zwei Reihen, während ein Mann, Übungsleiter Fritz Adrion, hinter ihnen steht. Er trägt ein weißes Hemd und eine dunkle Hose mit Hosenträgern, wodurch er sich deutlich von den Turnerinnen abhebt.

oberes Foto
1.Reihe, v.l.n.r.:
1 Rosa Adrion (geb. Berger), 2 Karolina Greuter (verh. Auer, 1907-?), 3 Elisabeth Hepting (geb. Münzer, 1897-1982), 4 ???, 5 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Anna Studer, 3 ???, 4 Rosa Wagner (geb. Egle, 1905-?)
3.Reihe: 1 Fritz Adrion

Zu sehen sind vermutlich auch ??? Neuberger, ??? Mündle, Rosa Henzler (1900-?), Else Egle (Glaserei)

Standort des Fotografen: ???