Früheres Gasthaus »Sonne« am Rathausplatz, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Mitte der 1920er entsteht dieses Foto vom oberen Rathausplatz»Alte Sonne« hat jemand handschriftlich auf dem zugeschneiten Dach notiert. Statt der Gaststube befinden sich in dem Gebäude  nun Wohnungen. Der Schriftzug »Gasthof z. Sone«, der für viele Jahre zwischen den Fenstern im ersten und zweiten Stockwerk angebracht war, ist überstrichen. Im früheren Ökonomieteil auf der linken Seite sind Rundbogenfenster eingebaut. Dort befindet sich nun die Stadtmühle. Aber das Gebäude wird noch in anderer Hinsicht genutzt. Die eingerahmten Fenster im ersten Stockwerk markieren den Saal, der von den evangelischen Gläubigen zum Feiern ihrer Gottesdienste genutzt wird.

Standort des Fotografen: 47.883919, 8.344802

Narrengruppe vor dem Rathaus, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

Man braucht schon einige Phantasie, um zu erahnen, was diese Närrinnen und Narren an Fasnacht darstellen. Offenbar sind sie in antike Toga-Gewänder gekleidet, wahrscheinlich sollen es Römerinnen und Römer sein, die zwei Sklavinnen in ihrer Mitte haben. Das Fasnachtsmotto 1952 lautet, nach dem gleichnamigen Volkslied: »Als die Römer frecht geworden«.

V.l.n.r.: Gertrud Schmid, Karoline Auer (*1907), Otto Schweizer (*1906), Ernst Keller (*1912), Anna Jordan (*1907), Käthe Kaufmann, Adolf Kaufmann, Hilde Keller (*1920), Mariele Honold (*1921), Mariele Schweizer, Franz Maier, Olga Geisinger (*1919), Fritz Straub (*1921), ??? Strobel, Elke Duttlinger, Walter Maier (*1927), Josef Kaltenbrunner (*1930).

Im Hintergrund ist am Rathaus eine geschnitzte Holzkonstruktion zu erkennen, die das Eingangsportal einrahmt. Am rechten Bildrand sind der Seitengiebel der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10) und weiter hinten das Gasthaus »zum Löwen« (Rathausplatz 11) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883701, 8.344069

2 Fotos: Riesenschneemann in der Unteren Hauptstraße, ca. 1951/52

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer (unten) sowie Lotte Smidt (oben) zur Verfügung.

Es ist ein schneereicher Winter. Die Schneemassen, die am Straßenrand liegen, bringen die jungen Männer auf die Idee, daraus einen Schneemann zu bauen. Als er in die Höhe wächst, werden Leitern angelegt. So entsteht in der Unteren Hauptstraße zwischen dem Friseursalon Limb (Untere Hauptstr. 4) und der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) ein riesiger Schneemann.

Als er fertig ist ragt er bis an die Fenster des ersten Obergeschosses hinauf. Eiszapfen hängen vom Dach über ihm. Rechts neben seinem Kopf ist das Werbeschild von Friseurmeister Julius Limb zu sehen, auf dem steht: »Herren Damen Friseur Salon«. Darunter befindet sich Limbs »Esso«-Tankstelle.

Wer weiß, wer die Schneemannbauer sind? Der Kleidung nach könnten die beiden Männer links Metzger sein, die gegenüber in der Metzgerei Seilnacht arbeiten.

Standort des Fotografen: 47.883453, 8.343842

Sprungschanze an der »Wanne«, ca. 1958-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Theo Walz zur Verfügung.

Diese Sprungschanze der Marke Eigenbau ist garantiert nicht TÜV-geprüft. Aber sie erfüllt ihren Zweck und bereitet Jung und Alt eine riesen Gaudi. Wintersport an der »Wanne«!

Der Blick fällt über die noch unbebaute »Breite« in Richtung Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG. Dahinter ist das Haus Hohlgasse 8 zu sehen. Weiter in der Ferne sind auf der schneebedeckten Anhöhe von Stettholz einige Aussiedlerhöfe zu erkennen. Das Foto kann also frühestens Ende der 1950er Jahre entstanden sein.

Standort des Fotografen: 47.880548, 8.337816

Julius Limb auf seinem Hundeschlitten in der Oberen Hauptstraße, 1915

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Hundeschlitten werden im Polargebiet wie z. B. Alaska, Grönland und der Arktis verwendet – aber auch in der Oberen Hauptstraße! Wir schreiben das Jahr 1915 und der Freiseurmeister Julius Limb (1883-1968) hatte eine Idee, die er prompt in die Tat umsetzte. Statt eines richtigen Schlittenhundes bindet er kurzerhand seinen Hund, eine Dogge, vor den Schlitten. Ob das große, kräftige Tier tatsächlich sein »Herrchen« gezogen oder sich geweigert hat, geht aus dem Foto nicht hervor.

Im Hintergrund sind auf der rechten Straßenseite die Häuser von Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17), von Johann Bader (Obere Hauptstr. 19) und von Ida Jordan geb. Schlatter (Obere Hauptstr. 21) zu sehen.  Die Elektrisierung scheint gerade Einzug gehalten zu haben, dann entlang der Straße sind Strommasten zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885217, 8.350382

2 Fotos: Narrengruppe neben der Festhalle, ca. 1950-1960

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Acht Männer haben sich an Fasnacht als Frauen verkleidet. Der Tausch von Geschlechterrollen zählt zu den beliebtesten Verkleidungen überhaupt. Für die Gruppe ist es ein Riesengaudi. Was an anderen Tagen als »pervers« gelten würde, ist an Fasnacht plötzlich erlaubt: Sich als Mann weiblich zu kleiden, oder sich so zu verhalten, ohne deshalb geächtet zu werden.

Die Männergruppe hat sich, vermutlich von ihren Ehefrauen, einheitliche Kostüme nähen lassen.  Die Narren trägen Perücken mit langen Zöpfen. Vermutlich haben sie Make-up in ihr Gesicht geschmiert und ein bisschen Lippenstift aufgetragen. Sie stehen neben der Festhalle, hinter ihnen ist das Wäldchen der »Hasle« zu sehen.

Wer weiß, wer die Narren sind? Vermutlich handelt es sich um Mitglieder des Männergesangvereins Eintracht Löffingen. Bekannte Gesichter sind August Kienzler, Otto Schmitt, Karl Bader, Otto Schweizer, Ernst Krauß (im schwarzen Mantel) und Ewald Sibold.

Standort des Fotografen: 47.883185, 8.347864

Wandgemälde mit »Ritter Heinrich« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

»Wenn man von Unadingen her nach Löffingen hereinkommt, fällt an einer Hauswand ein Freskobild auf. Es stellt den Ritter Heinrich von Löffingen dar, gleichsam als Beschützer der symbolisch angedeuteten Tore und Häuser des Städtchens. Darunter steht der Spruch: Löffingen in der Baar steht mehr denn tausend Jahr.« Mit diesen Worten beschreibt Karl Hasenfuß in seiner Stadtchronik 1953 das Wandgemälde am Haus von Franz Heitzmann (1900-?). Hasenfuß führt aus, dass im Jahre 1121 der Ritter Heinrich seine Güter im Dorf Löffingen an das Kloster St. Georgen vermacht habe.

50 Jahre später stellt Emil Ketterer in seiner Chronik von 2005 richtig, dass es sich bei diesem Heinrich um einen freien Bauer gehandelt habe. Demnach ist die Figur des Ritter Heinrich eine bloße Erfindung. Das Städtchen wie es auf dem Wandgemälde dargestellt ist, ist ebenso ein reines Phantasieprodukt: Zu sehen ist das 1923 erbaute Mailänder Tor zusammen mit dem 1819 abgerissenen Stadtturm. 

Trotz aller historischen Ungenauigkeit ist das Wandgemälde aber bis heute ein echter Hingucker und gehört nach über 60 Jahren auch fest in das Stadtbild.

Standort des Fotografen: 47.884572, 8.347856

2 Fotos: Narrengruppe »Bhagwan« in der Maienlandstraße, Fasnacht 1988

Sammlung Familie Waßmer

Die Zehntklässler der Realschule haben sich an Fasnacht als Anhänger des indischen Philosophen Bhagwan (1931-1990) verkleidet, des Begründers der nach ihm benannten Bewegung. In den 1970er und 80er Jahren wird sie in der Öffentlichkeit, teilweise diffamierend, als »Sekte« bzw. »Jugendsekte« bezeichnet. Die Presse berichtet immer wieder reißerisch über den exzentrischen »Guru«. Seine vielen Rolls-Royce und seine brillantenbesetzte Armbanduhren sind beliebte Themen für die Berichterstattung.

Grund genug für die Zehntklässler, in diese Rolle zu schlüpfen. Kostümiert mit roten wallenden Kleidern bewegen sie sich, eine Sänfte tragend, die Maienlandstraße hinab. Zu sehen sind in alphabetischer Reihenfolge u.a.: Rolf Benz, Achim Knöpfle, Markus Zepf.

Standort des Fotografen: 47.885352, 8.342508

Blick über die Bittenwiesen in Richtung Städtchen, Winter 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rene Egle zur Verfügung.

Die Bittenwiesen sind zugeschneit. Ein paar Skispuren schlängeln sich durch die weiße Pracht. Es ist ein kalter Wintertag, die Sonne scheint an einem wolkenlosen blauen Himmel. Der Blick wandert über die Wiesen und den Bittenbach hinüber zum Städtchen. Drei »Türme« ragen in den Himmel: der Schornstein vom Sägewerk Benz, der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael und der Rathausturm.

Die beiden Mietshäuser »Bei der Kirche« 1 und 2 stehen noch nicht, ebenso ist die DRK-Rettungswache noch nicht gebaut. Deutlich zu erkennen ist hingegen der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des Krankenhauses sowie der Farrenstall und der Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht noch nicht das Postamt. An seiner Stelle steht noch ein Trafohäuschen.

Standort des Fotografen: 47.879939, 8.349066

2 Fotos: Haus Vogelbacher in der Alenbergstraße mit Ökonomiegebäude, 2006

Sammlung Familie Waßmer

Das Wohnhaus Alenbergstraße 13 und das dazugehörige Ökonomiegebäude haben sich äußerlich all die Jahrzehnte hindurch wenig verändert. Schon auf den alten Gesamtansichten des Städtchens aus der Zeit der Jahrhundertwende sind beide Gebäude Dank ihrer exponierten Lage auf dem Alenberg gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Den Großbrand 1921 überstanden das Wohnhaus und das Ökonomiegebäude unbeschadet, während andere Häuser weiter oben am Alenberg durch Flugfeuer eingeäschert wurden.

Natürlich wurden die beiden Gebäude mehrfach modernisiert. Die größte Veränderung steht 2006 an, als Scheuer und Stallung abgerissen werden, um einem Neubau mit Wohnungen Platz zu machen.

Standort des Fotografen: 47.885732, 8.343648

Skipiste in der Haslachstraße, ca. 1955-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

Es liegt Schnee. Die abschüssige Haslachstraße verwandelt sich in eine wunderbare Skipiste. Mit vollem Karacho geht es den Abhang hinunter bis zur Einmündung in die Festhallenstraße.

Im Hintergrund sind die Häuser der »Neuen Heimat« in der Haslachstraße und ganz oben auf dem Berg das Café »Schönblick« zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884001, 8.348218

Familie Häusle nach der Taufe in der Oberen Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.

Es ist Winter. Schnee liegt am Straßenrand. Eine Personengruppe steht an der Kreuzung von der Oberen Hauptstraße und der Dittishauser Straße. Man kommt gerade aus der katholischen Pfarrkirche St. Michael zurück, wo ein neugeborenes Baby soeben getauft wurde. Getragen wird es von der Hebamme Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966). Drei Kinder, die zur Feier des Tages herausgeputzt sind, springen herum. Doch wie heißt der Täufling?

V.l.n.r.: 1 Steinmetz Karl Häusle (1878-1956), 2 Maria Häusle (verh. Kuster, 1921-2006), 3 Hebamme Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966)

Die Kinder sind u.a. Ewald Hepting (1933-2010) und Inge Hepting (verh. Mayer, geb. 1938/39).

Standort des Fotografen: 47.884664, 8.348151